Thomas P. Peschak ist Fotograf und außerdem Meeresbiologe. Vor einiger Zeit besuchte er das Atoll Bassas da India im Indischen Ozean zwischen Madagaskar und dem afrikanischen Kontinent. Dort fand Peschak eines der „letzten perfekten Unterwasser Ökosysteme“ des Planeten, wie er selbst sagt. Passend zu einer Fotostrecke in der aktuellen Ausgabe des National Geographic, hat Peschak den folgenden Film produziert, in dem er nicht nur spektakuläre Aufnahmen aus dem Atoll zeigt, sondern auch seine Herangehensweise als Fotograf erläutert.
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Der World Press Photo Award wird nicht nur jährliche für herausragende journalistische Fotos verliehen, sondern in der Kategorie Multimedia inzwischen auch für Bewegtbilder. Die diesjährigen Gewinner gab die Jury heute bekannt. Der erste Platz ging an die Kurzdokumentation Staff Riding von Marco Casino.
Casino hat junge Menschen in Südafrika, genauer in der Township Kathlelong besucht, die ihre Freizeit damit verbringen, sich an fahrende Züge zu hängen. Die hierzulande als Train Surfing bekannte und überaus gefährliche Aktivität heißt in Südafrika Staff Riding. Doch für die jungen Männer geht es nicht bloß um den Adrenalin-Kick. Das Staff Riding ist eng mit der Jugendkultur verbunden und für viele ein temporärer Ausweg aus dem Leben der Township, ein Weg, Gefühle auszudrücken wie es einer der Protagonisten des Films sagt.
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Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle auch an die Gewinnerin des zweiten Platzes: Die Berliner Filmemacherin Lela Ahmadzai mit ihrem Film Stille Nacht hatten wir im vergangenen Jahr bereits etwas ausführlicher vorgestellt. Der dritte Platz geht an die Fußball-Dokumentation Calcio Storico.
Das Echtzeit-Strategiespiel Dota 2 ist erfolgreich. Bis zu 600.000 Spieler bekriegen sich täglich gleichzeitig und gemeinsam auf den Servern. Dota 2 ist noch etwas anderes, nämlich Free to Play: Das Spiel gibt es gratis, lediglich Erweiterungen wie Accessoires für die Spielfiguren lassen sich für Geld nachträglich aufrüsten.
Free to Play ist auch der Name einer 75-minütigen Dokumentation über drei professionelle Dota-Spieler, die es nun frei auf YouTube gibt. Benedict “HyHy” Lim aus Singapur, Clinton “Fear” Loomis aus den USA und Danil “Dendi” Ishutin aus der Ukraine möchten mit ihren Teams das „International“ gewinnen. Im Rahmen der Gamescom 2011 in Köln fand das Turnier erstmals statt, mit einem Preisgeld von über einer Million Euro war es das bis dato höchstdotierte Videospiel-Turnier der Geschichte.
Die Dokumentation folgt den Spielern bei ihrer Vorbereitung, begleitet sie auf dem Weg zum entscheidenden Titel. Free to Play verzichtet dabei auf lange Spielszenen oder Details. Es geht den Machern nicht um das Spiel, sondern die Spieler. Drei junge Menschen aus verschiedenen Ecken der Erde, die sich entscheiden müssen, ob sie eine Zukunft als professioneller Gamer sehen oder nicht doch lieber studieren sollen. Das ist durchaus interessant, auch für themenfremde Zuschauer: Die Familie kommt zu Wort, die Freunde und Freundinnen. In dieser Hinsicht gibt Free to Play in bunten Bildern und emotionalen Kontrasten einen Einblick in die noch junge und gleichermaßen doch erwachsene E-Sports-Szene.
Gleichzeitig ist aber Free to Play keine zufällige Produktion. Hinter dem Film steckt das Spielestudio Valve – die Entwickler von Dota. Die versuchen zwar, ihr Spiel in den Hintergrund zu rücken. Was bleibt ist jedoch das Spektakel, das Spiel als Happening, tausende kreischende junge Menschen im Publikum und natürlich die Verheißung, als Pro-Gamer tatsächlich reich zu werden. Free to Play ist eine technisch anspruchsvolle und thematisch interessante Dokumentation. Dass sie nebenbei aber auch Werbung für ein Spiel ist, sollte man deshalb nicht vergessen.
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Die Sache mit der Tempelhofer Freiheit ist für Nichtberliner nicht leicht zu verstehen. Man muss es wohl gesehen haben, diese riesige Freifläche inmitten der Stadt, größer als der Hyde Park und der Central Park. Seit der Stilllegung des ehemaligen Flughafens wird über eine Nutzung des Tempelhofer Feldes diskutiert.
Ziemlich kuriose Vorschläge gab es, realistischer ist der Bau einer neuen Zentral- und Landesbibliothek. Und vielleicht auch neuen Wohnraums? Sicher ist, dass eine Mitte zwischen städtischem Entfaltungsraum und Investorenwünschen gefunden werden muss, damit dieser Ort auch in Zukunft so besonders bleibt. PBS Digital Studios haben das Tempelhofer Feld besucht und mit Martin Pallgen vom Tempelhof Projekt über die Geschichte und Zukunft der Fläche gesprochen.
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Als „CNN für Hipster“ wurde die Ankündigung von Vice News an einigen Stellen kommentiert. Seit Anfang des Jahres gibt es die Nachrichtensparte des Magazins, die sich wie auch schon in der Kooperation mit dem Pay-TV-Sender HBO vermehrt mit tagesaktuellen und Reportagethemen auseinandersetzen möchte. Das neuste Video heißt Ukraine Burning, kommt aus Kiew und ist nah dran an den Menschen und dem Chaos auf dem Maidan. Dabei scheint es zunächst ungewöhnlich, ein Video über solch ein ernstes Thema mit Dubstep-Musik und Kampfszenen zu beginnen. Effektheischerei, möchten man sofort rufen.
Und doch gehören die Aufnahmen in Ukraine Burning zu den besten, die ich bis jetzt vom Maidan gesehen habe. Die Beiträge möchten und sollen subjektiv sein, oft auch tendenziös. Genau durch diesen Ansatz gelingt Vice ihre neue Form der Berichterstattung. Wie der Journalist und Blogger Martin Giesler schreibt: „Was Kameratechnik (gefilmt wird mit Smartphones oder DSLR) und Sounddesign angeht, spricht Vice News die Sprache des Musikfernsehens.“ Achja, informativ ist der Beitrag übrigens auch. Ganz ohne Dubstep.
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Branded Content, also die Verbindung aus Werbung und Unterhaltung oder Information, ist immer schwierig. Zwar entstehen in diesem Bereich tolle Arbeiten, doch stets gilt es, den Auftraggeber und dessen Agenda im Hinterkopf zu behalten. So auch bei Seven Days: Zum einen handelt es sich bei der neunminütigen Dokumentation um die Auftragsarbeit einer großen US-Versicherung. Doch zum anderen ist der Film so gut gemacht und informativ, dass es lohnt, ihn dennoch vorzustellen.
In Seven Days geht es um die Tage nach der Ermordung von Martin Luther King im April 1968. Um den zahlreichen Aufständen schwarzer Bürger in den Großstädten entgegenzuwirken, hat sich die US-Regierung um Präsident Johnson dazu entschieden, den sogenannten Fair Housing Act auf den Weg zu bringen: Er sollte rechtlich garantieren, dass Mieter nicht mehr auf Basis ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunft oder sozialen Status diskriminiert werden konnten. Nur eine Woche nach der Ermordung Kings wurde das Gesetz verabschiedet – doch bis heute bleibt seine Durchsetzung schwierig.
Mit Seven Days hat das Effekt- und Animationsstudio Animal eine grandiose Arbeit geleistet. Wie ein Thriller aufgebaut, erzählt der Film die Tage nach dem Attentat. Unaufhörlich tickt die Uhr von Tag zu Tag bis hin zur Entscheidung. O-Töne aus den Archiven werden mit der einfachen Animation eines gelben Fadens gegengeschnitten, der natürlich für die Segregation schwarzer und weißer Bürger steht. Die Arbeit ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich mit einfachen Effekten packende Storys erzählen lassen. Und glücklicherweise taucht der Sponsor des Films erst ganz am Schluss auf.
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Wer noch einen Beweis benötigt, wieso The Verge trotz des noch zarten Alters von drei Jahren nicht nur eine der besten Adressen für Technik- und Computernachrichten ist, sondern regelmäßig auch tollen Human-Interest-Journalismus liefert, sollte die Geschichte über Bob Diamond lesen.
Diamond entdeckte den ältesten Eisenbahntunnel der Welt, der unter der Atlantic Avenue in Brooklyn verlief. 1861 erbaut, geriet der Tunnel um die Jahrhundertwende in Vergessenheit, sodass selbst die Experten und Historiker jahrzehntelang glaubten, der Tunnel sei zerstört. Doch als der Ingenieursstudent Bob Diamond zufällig auf die Geschichte stieß, machte er sich auf die Suche – und er fand ihn im Jahr 1980 tatsächlich wieder, den Atlantic Avenue Tunnel.
Seitdem waren Diamond und der Tunnel unzertrennlich: Diamond brach sein Studium ab und restaurierte den Tunnel. Er gab Führungen und bekam von der Stadt New York die Erlaubnis, ein Museum zu bauen. Es wird vermutet, dass in einer Kammer noch eine frühe Lokomotive verschüttet ist. Doch sie wird es vermutlich bleiben. Denn immer wieder gerieten Diamond und die Behörden aneinander. Im Jahr 2010 wurde der Vertrag vonseiten der Stadt aufgelöst und seitdem kämpft Diamond um sein Erbe.
Die Geschichte ist faszinierend, und ganz im Stile einer multimedialen Reportage gibt es eine zehnminütige Kurzdoku über Bob Diamond, die sich allein schon wegen der großartig kuriosen Szene lohnt, in der Diamond eine Karte des Tunnels ausfalten möchte und sein Pudel ihn davon abhält.
Chinas Lösung für das „Problem“ mit dem Internet bedeutet nicht nur Netzsperren, sondern offenbar auch, mutmaßlich Internetsüchtige in Rehabilitierungscenter zu sperren, die mehr Boot Camp denn Klinik sind. Mehr als 100 davon soll es inzwischen in China geben.
In diesen Einrichtungen werden die vorwiegend jugendlichen Patienten in drei bis sechs Monaten „deprogrammiert“, was vor allem viel Sport, Drill und natürlich keinen Kontakt mit elektronischen Geräten bedeutet. Die Kurzdoku China’s Web Junkies und der begleitende Text der New York Times haben eine solche Institution besucht. Die Verantwortlichen sprechen von einer 70-prozentigen Erfolgsrate, doch Mediziner sind skeptisch, ob die Suchtkranken überhaupt richtig analysiert und therapeutisch richtig behandelt werden.
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