Das WWW wird 25, das Kölner Plattenlabel Kompakt wurde kürzlich immerhin 20 Jahre alt. Zwei Jahrzehnte Musik an der Schnittstelle von Techno, Pop und Ambient. Aus dem Plattenladen in der Werderstraße wurde erst ein Label und später eine Künstleragentur. Minimal und Micro-House, Pop Ambient und Elektroschlager, Kompakt hat überall mitgerührt und Köln nachhaltig auf der deutschen Elektronik-Landkarte etabliert.
Aus Aufnahmen der vergangenen 20 Jahre hat Kompakt diese kleine Doku produziert. Es ist weniger eine zusammenhängende Erzählung, dafür gibt es viele Menschen beim Tanzen zu sehen und natürlich gute Musik – und darum ging es den Label-Gründern um Wolfgang Voigt, Michael Mayer und Jürgen Paape schließlich von Anfang an. Ich geh dann mal die alten Platten suchen…
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Gelegentlich, aber immer noch viel zu selten finden komplette Konzertmitschnitte den Weg ins Netz. Nicht so im weltbekannten Opernhaus von Sydney. Für dessen Live at the House Serie nämlich werden in unregelmäßigen Abständen Konzerte live auf YouTube gestreamt und natürlich anschließend online archiviert. Wilco, Tegan & Sara und die Counting Crows traten unter anderem bereits auf. Den jüngsten Auftritt bestritten die melancholischen Indierocker von The National am vergangenen Samstag. Hier ist das volle, zweistündige Konzert:
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Bob Dylan und Musikvideos, da war doch mal was? Richtig: Unvergessen ist der Clip zu Subterranean Homesick Blues aus dem Jahr 1965, in dem Dylan hinter dem Savoy Hotel in London den Songtext analog zur Musik auf Postern vor die Kamera hält. Was damals eigentlich als Promoaktion für die England-Tour gedacht war, ging als ein Vorläufer des modernen Musikvideos in die Geschichte ein.
50 Jahre später: Bob Dylan veröffentlicht immer noch fleißig Platten, aber wer kann sich noch an ein jüngeres Musikvideo von ihm erinneren? Eben, wird schwierig. Das dürfte sich nun ändern, denn es gibt mal wieder ein neues offizielle Video von Dylan – wenn auch zu einem alten Song. Like a Rolling Stone, ebenfalls aus dem Jahr 1965 – den Experten zufolge einer der besten Songs aller Zeiten – wurde für die digitale Generation aufgemöbelt. Und zwar im Internet als interaktives Musikvideo.
In besagtem Video kann man über die Pfeiltasten der Tastatur oder per Maus durch einen virtuellen Fernseher zappen. Alle möglichen Personen von Nachrichtensprechern bis hin zu animierten Comicfiguren aus Kindersendungen singen den Text synchron zur Musik. Insgesamt wurden für das Video 16 einzelne Videos produziert, die bei jedem Durchgang durcheinander gewürfelt werden, also stets eine etwas andere Erfahrung bieten.
Einige bekannte Gesichter, etwa von Rapper Danny Brown, tauchen darin ebenfalls auf. Die Macher der Agentur Interlude versprechen außerdem, dass aufmerksame Zuschauer diverse Details aus Dylans Karriere (Hurricane *hust* Hurricane) wiedererkennen werden. Interlude-CEO Yoni Block sagt Mashable, dass sie in Zukunft noch weitere Kanäle hinzufügen. Das Ganze ist natürlich eine Promoaktion für die kommende Dylan-Compilation, aber wie wir finden ein dennoch sehr schönes Tribut für diesen Musikklassiker.
Kutiman ist zurück. Vor einigen Jahren hat der israelische Musiker mit seinem Thru You Projekt hohe Wellen im Netz geschlagen. Kutiman hatte aus den verschiedensten YouTube-Videos Szenen genommen und daraus eigene Lieder komponiert. Es war vielleicht nicht das erste YouTube-Remix-Projekt, aber eines der bis dato besten.
Seitdem war es recht ruhig um Kutiman. Das er aber nicht untätig war, beweist ein neues Video: Thru Tokyo ist der Auftakt einer neuen, digitalen Kurzfilmserie von PBS , und Kutiman ist dafür nach Tokio gereist und hat dort Menschen und vor allem Klänge aufgenommen. Wie auch der Australier Pogo hat er diese zu einem wunderbaren audiovisuellen Stück geformt. Ähnliches hatte Kutiman auch schon vor zwei Jahren mit den Sounds von Jerusalem getan.
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Nun ist der Sommer fast vorbei, und die Cover-Versionen von Daft Punks Get Lucky hören trotzdem nicht auf. Na gut, eine geht noch: YouTuber jeonghoon95 hat das Lied mit dem Mario Paint Composer gecovert. Meow meow meow meow!
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Als ich das folgende Video von James Houston sah, fühlte ich mich sofort an ein Cover von Radioheads Big Ideas erinnert, über das ich vor Jahren an anderer Stelle schrieb. Wie sich herausstellt, war dieser James Houston auch an Polybius beteiligt, gemeinsam mit Julian Corrie, der sich offenbar darauf spezialisiert hat, Musik aus alten Computergerätschaften wie einem C64, Segas Megadrive und mehreren Disketten- und Festplattenlaufwerken zu machen.
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Manchester, die Stadt steht für große Musikgeschichte. Nach der Pop-Welle in den Sechziger und Siebziger Jahren, entwickelte sich Manchester zu einem der prägendsten Orte der britischen Punk- und Post-Punk-Revolution. Bands wie Joy Division, The Fall, The Buzzcocks, The Smiths und das legendäre Label Factory Records machten die Arbeiterstadt weltweit bekannt, und die drogengeschwängerten „Madchester„-Jahre mit den Happy Mondays, New Order und den Stones Roses sind bis heute eine Quelle zahlreicher Mythen.
Doch auch Manchester blieb von Strukturwandel und Gentrifizierung nicht verschont. In den Neunziger Jahren wurde die Szene zum Opfer ihrer eigenen Bekanntheit. Die Behörden reagierten aggressiver und immer mehr Konzertlocations verschwanden. Infolgedessen entstanden sogenannte „DIY“-Szenen, die Konzerte wieder im kleinen Rahmen und fernab finanzieller Interessen veranstalteten.
Die jungen Filmemacher des Kollektivs Castles Built in Sand haben sich auf Spurensuche gemacht. In der Dokumentation Helpyourself Manchester porträtieren sie die gleichnamige Gruppe von Freunden, die nach der Jahrtausendwende in Manchester eine neue Konzertszene aufgebaut haben. Insa Langhorst erklärt im Interview, was hinter Helpyourself steckt.
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ZEIT ONLINE: Was ist eigentlich eine „DIY-Musikszene“?
Insa Langhorst: DIY steht für „Do it yourself“ und wird im Musikbereich heutzutage hauptsächlich mit Punk und Hardcore in Verbindung gebracht. Anfänge von DIY-Musik sind jedoch schon in der frühen Bluegrass-Szene in den USA zu sehen, wo die Musiker sich selbst aufnahmen, ihre Musik ohne Label oder Manager/Promoter herausbrachten und in der ganzen Organisationsweise unabhängig von der Musikindustrie agierten. In England war vor allem die 1976er Londoner Punkszene prägend für das Verständnis von einer DIY-Subkultur. Die Szene ist „not for profit“. Bands bekommen oftmals nur Fahrtkosten erstattet, die Organisatoren nur genug Geld, um die Kosten zu tragen. Somit ist ein weltweites Netzwerk entstanden von Bands und Leuten, die Gigs organisieren, Schlafplätze anbieten.
ZEIT ONLINE: Wie seid Ihr auf die Leute von Helpyourself gekommen?
Langhorst: Einige der Helpyourself-Leute sind mit uns befreundet und unser Mitglied Huw Wahl hat selbst einige der letzten Gigs besucht. In Gesprächen mit unseren Freunden über Helpyourself wurde uns schnell klar, dass diese undokumentierte Zeit und Szene in Manchester Sinnbild für Themen wie Gentrifizierung sein könnte, ein Thema das uns sehr beschäftigt. Zudem waren wir sehr daran interessiert die Gruppendynamik und Organisationsweise zu untersuchen, da wir ja selbst als Kollektiv arbeiten.
ZEIT ONLINE: Erleichtert oder erschwert das die Arbeit, wenn so viele Stimmen an einem Projekt arbeiten?
Langhorst: Als Kollektiv zusammen zu arbeiten ist sehr bereichernd, kann aber auch zu Problemen führen. Für Helpyourself Manchester hatten wir keine klare Arbeitsteilung, haben eher je nach Verfügbarkeit und Fähigkeiten gearbeitet. Das hat gut geklappt, da wir alle ziemlich ähnliche Vorstellungen davon hatten, was wir mit dem Film aussagen wollen. Es hat aber auch den gesamten Prozess verlangsamt. Wir nehmen uns Zeit Rücksprache mit den Beteiligten zu halten, Zeit, um selbst zu reflektieren, was in unseren Projekten funktioniert oder wo wir umdenken müssen, und da wir alle nebenbei auch arbeiten müssen (alle unsere bisherigen Projekte sind eigenfinanziert), dauert es natürlich, so einen Film zu produzieren.
ZEIT ONLINE: War Helpyourself auch eine Reaktion gegen die Behörden und Clubbetreiber?
Langhorst: Die DIY-Szene an sich ist schon eher als politische Bewegung einzuordnen, als Reaktion gegen große Konzerne und kommerzielle Strukturen. Helpyourself war jedoch niemals explizit politisch, auch die einzelnen Mitglieder haben Helpyourself nicht als politische Gruppe angesehen. Es war aber auf alle Fälle eine Reaktion gegen die kommerzialisierte Musikszene Manchesters und die Schwierigkeit, an Venues zu kommen, die man als kleine, unabhängige Gruppe, für Auftritte von kleinen unabhängigen Bands bezahlen konnte.
ZEIT ONLINE: Wie sieht es heute mit der Szene in Manchester aus?
Langhorst: Wir haben uns nicht intensiv mit der heutigen DIY-Musikszene in Manchester auseinander gesetzt, wissen aber, dass es immer noch Hausgigs und kleinere, selbstorganisierte Gigs gibt. Schwierig ist nur, dass die Szene sehr elitär organisiert erscheint, also in kleinen aufgesplitterten Gruppen. Da Manchester keine alternativen Sozialzentren, etwa in Form von besetzten Häusern hat, gibt es auch keine zentrale Informationsstelle, wo man von DIY-Gigs erfahren könnte – es geht also sehr viel darum, wer wen kennt. Es scheint sich in diese Richtung jedoch langsam etwas zu ändern, Freunde von uns haben etwa, angefangen Flyer mit gesammelten Gigs im Bereich experimentelle Musik zusammen zu stellen.
Insa Langhorst war Hospitantin im Videoressort von ZEIT ONLINE.
Die Geschichte von Cups geht weit zurück. In die Dreißiger Jahre, um genau zu sein. So richtig bekannt aber wurde der Folksong erst dank YouTube, wo er gerne mit Plastikbechern als Perkussion begleitet wird. Im Sommer 2009 hatte das Duo Lulu & The Lampshades ein Cover mit neuem Text aufgenommen, das unter dem Titel You’re Gonna Miss Me das Original inzwischen nahezu abgelöst hat.
Seitdem taucht das Lied regelmäßig auf YouTube auf. Anna Burden hatte im Juli 2011 mit ihrer Version einen kleinen viralen Hit, getoppt wurde es im Dezember des gleichen Jahres vom Duo Cal & Ray – 10 Millionen Abrufe hat das Video inzwischen. Dutzende weitere Cover-Versionen gibt es auf YouTube, und ebensoviele Parodien und Anleitungen.
Nach einem Auftritt im Film Pitch Perfect im vergangenen Jahr und einer Darbietung von der Schauspielern Anna Kendrick bei Letterman, hat es der Song dann sogar in die Charts geschafft. Die folgende Version im Quartett ist der neuste Beitrag zum Cups-Phänomen im Internet, und hintenraus definitiv etwas für Fortgeschrittene.
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