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Amazon startet Prime Instant Video

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Es tut sich was im Video-on-Demand-Geschäft in Deutschland. Kamen vor kurzem die ersten Gerüchte auf, dass der US-Branchenfrüher Netflix noch in diesem Jahr nach Deutschland expandiert, positioniert sich nun auch Amazon neu. Das Videoportal Lovefilm soll künftig enger mit Amazon Prime, dem Premium-Lieferdienst von Amazon, verzahnt sein.

Kunden mit der Prime-Mitgliedschaft von Amazon werden künftig für 49 Euro im Jahr unbegrenzt auf eine Auswahl von aktuell über 12.000 Filmen und Serien zugreifen können. Damit wird sich allerdings der Preis der Prime-Mitgliedschaft von bisher 29 Euro pro Jahr um 20 Euro erhöhen. Bisherige Kunden können das neue Angebot zunächst ohne Aufpreis nutzen, die Kosten werden aber mit der Erneuerung der Mitgliedschaft entsprechend angehoben.

Im Vergleich zum bisherigen Preis von mindestens 6,99 Euro im Monat für Lovefilm und anderen Anbietern wie Maxdome und Watchever sind die 49 Euro pro Jahr von Instant Prime Video deutlich günstiger. Im Schnitt liegen die monatlichen Beiträge der anderen Anbieter bei circa zehn Euro. Die Inhalte sollen auf verschiedenen Geräten laufen, offline allerdings vorerst nur auf Amazons eigenem Kindle Fire.

Lockangebot für Unentschlossene

Dennoch setzt Amazon damit ein Zeichen in einem zunehmend umkämpften VoD-Markt. Die Idee des Lockangebots ist plausibel. Noch können sich die Anbieter nur bedingt mit exklusiven Inhalten voneinander absetzen. Ein geringerer Einstiegspreis könnte mehr Menschen für das Streaming-Angebot begeistern – die dann natürlich auch gleichzeitig die anderen Vorteile der Prime-Mitgliedschaft in Anspruch nehmen und dem Unternehmen weitere Einnahmen garantieren.

Gleichzeitig verdichten sich auch die Anzeichen auf eine eigene Settop-Box von Amazon. Der Konzern arbeite auf einen Marktstart im März hin, berichtete das Technikblog Re/code. Sie werde wie auch die Kindle-Tablets mit einer abgenabelten Version des Google-Betriebssystems Android laufen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.

(mit dpa)

 

„Frag ein Klischee“ räumt mit Vorurteilen auf

Ist Polyamorie nichts anderes als Swingersex? Gibt es bei lesbischen Paaren nicht immer eine, die den „Mann spielt“? Und ist bei Kleinwüchsigen denn wirklich alles so klein? Diese und andere Fragen hören Lesben, Kleinwüchsige oder eben polyamore Menschen häufig. Es sind schließlich Klischees, die weit verbreitet sind. Doch was antworten die Menschen darauf eigentlich?

Genau das möchte die neue Interview-Serie Frag ein Klischee des YouTube-Kanals hyperboleTV herausfinden. In kurzen Segmenten dürfen Menschen zu Wort kommen und ihre eigene Position erklären, ganz ungezwungen und nicht selten ein wenig augenzwinkernd. Die Fragen können die Zuschauer auf YouTube direkt einreichen.

Hinter hyperbole steckt das Forschungsprojekt Grundversorgung 2.0 der Leuphana Universtität Lüneburg. Das hatte vor der Bundestagswahl vergangenen Herbst auch das Projekt Eine Stimme ins Leben gerufen. Alle alten und kommenden Folgen von Frag ein Klischee gibt es hier.

 

Fan-Film: „Our Robocop Remake“

Hollywood ist eine Remake- und Sequel-Maschine. Zwischen Iron Man 3, The Hangover 5 und Fast & Furios 23 scheint kaum noch Platz für kreative Filmideen. Auch der Sci-Fi-Film Robocop bekommt in diesen Tagen eine Neuauflage spendiert. Das heißt, genaugenommen sind es sogar zwei. Eine davon läuft gerade in den Kinos an. Die andere dagegen erscheint nur im Netz – und könnte nicht unterschiedlicher sein.

50 Filmemacher aus Los Angeles und New York haben sich für Our Robocop Remake zusammengesetzt. Mit Unterstützung der Crowd haben sie den Klassiker aus dem Jahr 1987 noch einmal verfilmt. Nicht Einstellung für Einstellung, aber mit allen Szenen und Dialogen, die bisweilen aber etwas ironisch angepasst wurden. Denn schließlich soll es ja darum gehen, den Remake-Wahnsinn bloßzustellen.

Trotzdem ist Our Robocop Remake ein ziemlicher Spaß. Es erinnert an ein etwas älteres, großes Crowdsourcing-Filmprojekt: Für Star Wars Uncut steuerten hunderte Fans kurze Szenen bei. Vorgaben bei der Umsetzung gab es nicht. Auch bei Our Robocop Remake treffen deshalb die unterschiedlichsten Filmstile aufeinander: Animation und Puppenspiel, Computergrafik und klassische Live-Action sorgen für ein ziemlich buntes und überdrehtes Filmerlebnis. Und sind wir ehrlich: Viel trashiger kann auch der neue Robocop im Kino nicht sein.

(via)

 

Deutscher Webvideopreis: Jetzt Videos einreichen

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Es ist wieder soweit: Der Deutsche Webvideopreis hat seine Einreichungsphase gestartet. Ab sofort und bis zum 16. März dürfen Webvideomacher ihre Werke über die Homepage einreichen. Im April findet dann die Nomierungsphase statt, bevor am 24. Mai die Gewinner bei der alljährlichen Gala im Düsseldorfer Capitol verkündet werden. Hier sind die wichtigsten Regeln, um Videos einzureichen:

  • Das Video muss zwischen 01.01.2013 und 31.12.2013 im Internet veröffentlicht worden sein.
  • Das Produktionsland muss Deutschland, Österreich oder Schweiz sein.
  • Teilnehmen dürfen nur Videos, die zuerst im Internet veröffentlicht wurden.
  • Die Inhalte müssen jugendfrei sein und dürfen nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

Auch in diesem Jahr stehen 13 netzaffine Kategorieren zur Auswahl. Über die Gewinner stimmen sowohl das Publikum als auch die Mitglieder der European Web Video Academy gleichberechtigt ab. Durch die Preisverleihung führen in diesem Jahr die beiden bekannten TV-Moderatoren Joko und Klaas.

 

Von jungen Menschen in Europa: „Kopf oder Zahl“

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Als die „erste interaktive und multimediale Webdoku Östereichs“ präsentiert sich Kopf oder Zahl. Dahinter steckt das österreichische Online-Magazin Paroli, das im vergangenen Winter 4.000€ über die Crowdfunding-Plattform Krautreporter für das Projekt sammeln konnte.

Kopf oder Zahl befasst sich mit dem Leben junger Menschen in Europa. Denn die befinden sich in einem bekannten Dilemma: Nie waren die Möglichkeiten so vielfältig und die Aussichten gleichzeitig so schwierig. Nie war die persönliche Freiheit wichtiger und die Anforderungen höher.

Wie reagieren nun die 20 bis 30-Jährigen in Spanien oder Portugal auf die Wirtschaftskrise in ihren Ländern? Wie gehen die jungen Menschen auf dem Balkan und Osteuropa mit der Vergangenheit und den neuen Möglichkeiten der EU um? Und wie schaffen es die Studenten aus Deutschland und Skandinavien, sich im zunehmend stärkeren Wettbewerb selbst zu verwirklichen?

Auf diese und andere Fragen lässt Kopf oder Zahl die Betroffenen selbst antworten. Den vergangenen Sommer über reiste ein Team aus Reportern durch Europa und suchte nach jungen Menschen, die ihre persönliche Meinung zur Krise haben. Ihre Geschichten werden in insgesamt sechs Kategorien wie Familie, Freiheit und Erfolg erzählt. Zu jedem Videoporträt gibt es zudem Grafiken und Statistiken, die journalistisch aufbereitet wurden.

Für die Macher von Kopf oder Zahl war das Crowdfunding sowohl ein Ansporn als auch eine Herausforderung, wie es in einem Blogpost heißt. Nicht selten haben die Macher selbst daran gezweifelt, ob sich der Aufwand gelohnt hat und ob sich unabhängiger Journalismus dadurch wirklich finanzieren lässt. Am Ende haben rund 135 Leute an dem Projekt mitgearbeitet, für die „Kopf oder Zahl mehr als eine Webdoku ist“, wie es heißt. Einen interessanten Einblick in die Gedanken und Ängste der europäischen Jugend gibt das Projekt allemal, und darf somit als ein Erfolg gelten.

 

London und Köln, früher und heute

In den 1920er Jahren ist der Filmpionier Claude Friese-Greene mit einer Kamera und für damalige Verhältnisse revolutionären Farbfilmtechnik durch Großbritannien gereist. Vor einigen Jahren hat das British Film Institute die Aufnahmen der Sammlung The Open Road restauriert und damit noch einmal bekannt gemacht. Das hat den heutigen Filmemacher Simon Smith auf den Plan gerufen. Er ist mehr als 80 Jahre nach Friese-Greene dessen Spuren gefolgt und hat gefilmt, wie es an den gleichen Orten in London heute im Vergleich zu damals aussieht.

Eine ganz ähnliche Idee hatte der YouTuber namens Affeninsel4711, der offensichtlich aus Köln stammt. Er hat ebenfalls historische Bilder über aktuelle Aufnahmen gelegt, aber mit einem besonderen Fokus: In Die vom Krieg verschont gebliebene Stadt Köln, das inzwischen bemerkenswerte 80.000 Abrufe auf YouTube hat, zeigt er, wie Köln hätte aussehen können, wenn der Krieg nicht große Teile der Stadt zerstört hätte. Nach eigenen Angaben ist der Clip an nur zwei Nachmittagen entstanden. Vielen lokale Kölner Zeitungen und Blogs haben ihn anschließend aufgegriffen und im Netz verbreitet.

Beide Arbeiten sind ebenso simpel wie clever. Vor allem zeigen sie, wie sich Archivaufnahmen kreativ aufarbeiten oder, wie es neudeutsch heißt, „remixen“ lassen.

(via und via)

 

13 Filme des TIFF exklusiv bei Vimeo On Demand

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Es tut sich was im Bereich der alternativen Filmdistribution. Nachdem Vimeo im vergangenen Frühjahr eine On-Demand-Option für Filmemacher einführte und inzwischen mehr als 5.000 Titel führt, kristallisieren sich langsam auch komplexe Deals heraus. Wie das Unternehmen nun mitteilte, habe man sich die exklusiven Vertriebsrechte an 13 Filmen gesichert, die im Programm des Toronto International Film Festival, kurz TIFF, laufen.

Der Deal ist insofern interessant, als dass Vimeo in diesem Fall Inhalte exklusiv einkauft, beziehungsweise den Machern einen Vorschuss bezahlt: 10.000 US-Dollar zahlt Vimeo jedem der 13 Filmemacher vorab. Dafür bekommt die Plattformen die exklusiven Streamingrechte: Und zwar entweder für 30 Tage oder bis die Filme die 10.000 Dollar eingespielt haben. Anschließend dürfen die Macher ihre Filme auch anderen Anbietern anbieten, oder den klassischen 90/10 Split von Vimeo weiternutzen.

Die Filme sollen zwischen Jetzt und Mai erscheinen, und bieten eine bunte Mischung in Sachen Genre und Herkunft. Hier die komplette Liste:

Asphalt Watches von Shayne Ehman und Seth Scriver
Cinemanovels von Terry Miles
Empire of Dirt von Peter Stebbings
Faroeste Caboclo von René Sampaio
Gente en Sitios von Juan Cavestany
Ladder to Damascus von Mohamad Malas
Little Feet von Alexandre Rockwelll
Palestine Stereo von Rashid Masharawi
Standing Aside Watching von Yorgos Servetas
The Animal Project von Ingrid Veninger
This Is Sanlitun von Robert I. Douglas
Une Jeune Fille von Catherine Martin
Wild Duck von Yannis Sakaridis

(via)

 

„The Auteurs of Christmas“

Fourgrounds Media und Suitcase in Point haben den traditionellen Weihnachtstag durch die Kameralinse bekannter Filmemacher inszeniert: The Auteurs of Christmas. Schöne Idee.

(via)