Es ist am Ende des Tages ein Promovideo, aber es ist sicherlich eines der cleversten des Jahres. YouTube-Star und Filmemacher Casey Neistat bekam von einem großen Hollywoodstudio den Auftrag, ein Promovideo zum kommenden Film von Ben Stiller zu produzieren. Da es in dem Film um einen Menschen geht, der seine Träume jagt, sollte auch der Clip dieses Motiv in irgendeiner aufgreifen.
Neistat dachte also eine Weile nach und entschloss sich, mit den 25.000 US-Dollar kurzerhand auf die Philippinen zu reisen, sich einer NGO anzuschließen und den Taifun-Opfern zu helfen. Das Ergebnis lässt mich persönlich etwas gespalten zurück: Zum einen ist die Geschichte natürlich unmittelbar mit dem Film verbunden, sie lässt sich gar nicht anders erzählen. Zum anderen ist die Aktion und Umsetzung für sich bemerkenswert und wer die Arbeiten von Neistat kennt, auch durchaus aufrichtig. Ich finde: Wenn Promo-Budgets künftig öfters Menschen in Not helfen, geht das in Ordnung. Es ist definitiv besser als der zehnte, gleichaussehende Filmtrailer.
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Dieses Gif, in dem ein Fuchs kopfüber in den Schnee springt und dabei scheinbar steckenbleibt, geht gefühlt seit Jahren durchs Netz. Gerade bin ich über die Quelle gestolpert: Ein Beitrag im Discovery Channel, den es auch im offiziellen YouTube-Kanal gibt. Darin wird erklärt, dass die Füchse mit ihren Sprüngen auf Mäuse unter der Schneedecke aus sind. Sie orten die Nager aber nicht nur durch ihr Gehör, sondern, so vermuten die Forscher, auch indem sie das Magnetfeld der Erde mit einbeziehen. Faszinierend. Und es sieht natürlich ziemlich witzig aus.
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Die YouTube-Szene war nicht frei von Häme, als vergangenes Jahr die beiden Major-Musiklabel Universal und Sony des Klickbetrugs auf YouTube beschuldigt wurden. Rund zwei Milliarden Abrufe bekamen die beiden Partner anschließend wieder abgezogen, ihre Hauptkanäle waren anschließend fast leergefegt. YouTube sagte, die Label hätten mit „Black Hat“, also mit Hackermethoden und mit Bots die Abrufzahlen künstlich gesteigert.
Das Faken von Abrufzahlen ist kein Einzelfall. Und das nicht nur unter bekannten Namen und Unternehmen, die auf den schnellen viralen Erfolg aus sind. Der Konkurrenzkampf auf YouTube steigt und je mehr Inhalte zu ähnlichen Themen es gibt, desto wichtiger ist es, neue Zuschauer zu finden. Die Währung für YouTuber sind die Abonnenten – je mehr ein Kanal hat, desto besser seine Reichweite und das bedeutet am Ende natürlich eines: Mehr Werbeeinnahmen. Deshalb sind immer wieder gerade junge und neue YouTuber dazu geneigt, ihren Kanal zu pushen, um über die wichtige erste Schwelle zu kommen.
In dem 25-minütigen Special Fame for Sale geht der ABC-Producer Frank Elaridi dem Fischen nach künstlichen Klicks auf die Spur. Er befragt YouTube-Stars wie die Fine Brothers und den Sexy Sax Man dazu, kauft für seinen eigenen Kanal über eine Website Klicks ein, und spricht mit dem Filmemacher Ryan Turner, der zu Beginn seiner YouTube-Karriere ebenfalls diesen Weg wählte.
Überraschend ist, dass Elaridi zu Beginn seiner Recherche bei vielen bekannten YouTubern um eine Stellungnahme zu dem Thema bat, aber bei den meisten damit abblitzte. Das ist natürlich nicht als ein Geständnis zu werten, aber es zeigt, dass der Klickbetrug ein ungemütliches Thema in der Szene ist.
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Adventszeit, das bedeutet auch dass es überall im Netz Adventskalender in allen möglichen digitalen Formen gibt. Ich persönlich bin schon jetzt davon erschlagen, denn wer soll die ganzen Mixe, Filme, Texte eigentlich alle hören, sehen, lesen? Damit hier im Blog wenigstens einer erwähnt wird und es nicht heißt, wir würden die deutsche YouTube-Szene vernachlässigen: Bis zum 24. Dezember gibt es jeden Tag einen Hangout mit bekannten deutschen YouTubern gemeinsam mit Fans aus dem Netz. Moderiert wird das Ganze von Markus Kavka und mit dabei sind unter anderem AlexiBexi, Freshtorge und Nicole Milik. Und ja, natürlich läuft das über Google+.
Schon lange keine Timelapse mehr im Blog gehabt, und das obwohl es wahrlich nicht an Inhalten mangelt. Da ich selbst vor nicht allzu langer Zeit durch die USA gereist bin, gefällt mir diese Arbeit von Shane Black natürlich besonders gut. Gerade weil es ihm gelingt, die vielen landschaftlichen Facetten des Landes aufzugreifen.
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Vor einer Woche führte YouTube das neue Kommentarsystem auf Basis von Google+ ein. Dass die Reaktionen zunächst nicht besonders freundlich ausfallen würden, war absehbar. Doch dass die Ablehnung so heftig sein würde, hatte die Google-Tochter sicherlich nicht erwartet. Es ist, wie es so schön heißt, ein richtiger Shitstorm, der YouTube gerade entgegenbläst.
Seit der Umstellung protestieren die Nutzer gegen das neue System, das neben einigen kosmetischen Änderungen die Nutzung eines Profils bei Google+ erfordert. Zuvor genügte ein einfaches und in der Regel anonymes YouTube-Konto. Viele fühlen sich nun genötigt, Googles notorisch zweitrangiges soziales Netzwerk zu nutzen.
So kam Jawed Karim, YouTube-Mitgründer und Uploader des allerersten Videos, nach acht Jahren plötzlich wieder aus der Versenkung – „Warum zur Hölle brauche ich einen Account bei Google+, um ein Video zu kommentieren?“, fragte er.
Karim spricht vielen Nutzern aus der Seele. Eine Petition gegen das neue System hat mittlerweile über 110.000 Mitzeichner. Die Nutzer von Reddit fluteten das Google-Forum, das nun bei über 430.000 Beschwerden steht.
Die Kritiker lassen ihren Unmut aber nicht nur in den Kommentarspalten aus, sondern natürlich auch in Videoform. Nicht alle der Reaktionen fallen so sympathisch aus wie die von Emma Blackery und ihrem passiv-aggressiven Song. In den meisten Videos geht es deutlich derber zur Sache.
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Der bekannte Gamer Athene bezichtigt YouTube sogar des Astroturfings: Er will Beweise gefunden haben, in denen die (überraschend positiv ausfallenden) Top-Kommentare in Wirklichkeit von YouTube selbst stammen, um den Gegenwind etwas abzuschwächen.
Zu unübersichtlich, viel Spam, seltsame Integration
Viele kritisieren aber nicht nur die Google-Plus-Pflicht. Die neuen Kommentare bringen ganz andere Probleme mit. So führt die Integration bisweilen zu absurden Ergebnissen: Wer etwa ein Video auf Google+ kommentiert, liefert häufig eine kleine Zusammenfassung für seine Freunde mit, um auf den Link zu klicken. Unter dem YouTube-Video aber wirken diese Zusammenfassungen überflüssig und in der Summe wie Spam.
Zudem ist es möglich, ganze Romane in einen einzelnen Kommentar zu packen. Die sind zwar in der Ansicht minimiert, aber dennoch lockt es Spammer an. Auch die Option, Links in die Kommentare zu posten, eröffnet Spammern und Kriminellen ganz neue Möglichkeiten: Was wie ein harmloser Link zu einem weiteren Video erscheint, kann Nutzer auf Websites mit Malware führen.
Und dann wären da noch die ASCII-Zeichen. Richtig benutzt, können Nutzer daraus kleine Bilder aus Sonderzeichen erstellen. Herzen und Blümchen etwa. Oder Hakenkreuze und Penisse. Ausgerechnet dieses, vermutlich ungewollte Feature, nutzen die Kritiker nun zum Protest: Unter fast allen populären Videos tauchte in den vergangenen Tagen stets der gleiche Kommentar mit einem Pixelpanzer auf: „This tank and Bob are against Google+„. Jegliche Diskussion soll damit unmöglich gemacht werden – bislang mit Erfolg.
So well this Google+ Comments thing is going well for YouTube so far. Checked any popular video lately: pic.twitter.com/A1q11JZZAR
Am bittersten für YouTube dürfte aber nicht nur der Missmut der Nutzer sein. Auch die Partner wenden sich vom neuen System ab. Der Schwede PewDiePie, bis vor Kurzem hatte er den Kanal mit den meisten Abonnenten, hat die Kommentare zu allen seinen Videos geschlossen, bis das System „repariert“ sei. Das ist eine ernstzunehmende Warnung für die Plattform, die doch eigentlich gerade die Interaktion mit den Fans verbessern wollte. Sollten sich noch weitere bekannte YouTuber für einen Boykott entschließen, dürfte sich der Druck auf die Verantwortlichen erhöhen.
Doch was sagt eigentlich YouTube zu den Reaktionen? In einer Stellungnahme gegenüber VideoInk sagt ein Sprecher des Unternehmens, dass man daran arbeite, die Bugs zu beheben. Man wolle nicht „einfach weglaufen“, sondern weiterhin an dem neuen System arbeiten.
Google steht also zu seiner Entscheidung. Das ist nicht überraschend, schließlich gehört es zur Strategie, sämtliche Produkte früher oder später mit Google+ zu vernetzen. Nur so lassen sich maximal viele Nutzerdaten abgreifen. Für die YouTuber ist das keine gute Nachricht: Es gibt offenbar aller Proteste zum Trotz keinen Weg zurück.
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Dicke Luft bei den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD. Heute drohte SPD-Vize Manuela Schwesig sogar mit dem Abbruch. Der Grund ist der Streit um die gleichgeschlechtliche Ehe und damit einhergehende Adoptionsrecht. Die CDU bleibt bei ihrer Linie und ist weiterhin gegen die völlige Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partner.
Auch in den USA ist die vielzitierte „Homo-Ehe“ schon lange ein umstrittenes Thema. Nur 15 Bundesstaaten, zuletzt Illinois, erlauben sie bis jetzt.
Dabei muss es doch gar nicht so kompliziert sein. Die YouTuber The Fine Brothers etwa beweisen in ihrer neusten Folge von Kids react to…, dass unsere Sprösslinge manchmal klüger sind als die Erwachsenen.
In dem Video bekommen 13 Kinder zwischen 5 und 13 Jahren zwei berühmte Heiratsanträge gleichgeschlechtlicher Paare gezeigt. Die Reaktionen der Kids? Ein wenig verwirrt, aber fast ausnahmslos positiv und herzallerliebst: Wer sich liebt, sollte auch heiraten dürfen. Logisch. Vielleicht sollten die Damen und Herren aus der deutschen Politik dieses Video auch mal angucken – über acht Millionen Menschen haben es innerhalb von knapp einer Woche bereits getan.
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Vor einigen Wochen kam die Ankündigung, nun wurde das neue Kommentarsystem auf YouTube weltweit eingeführt. Damit kommen einige Änderungen auf die Nutzer zu, vor allem die starke Integration von Google+.
Bislang tauchten unter Videos die Kommentare immer chronologisch auf. Dazu gab es die Top-Kommentare, eben jene, die am häufigsten positiv bewertet wurden. Spam oder feindselige Kommentare dagegen konnten mit genügen Bewertungen als eben solche gekennzeichnet und in der Diskussion ausgeblendet werden.
All das half nicht viel. Die YouTube-Kommentarspalten gelten bis heute als legendär – legendär schlecht. Angetrieben von der Anonymität, die YouTube gewährt, sind YouTube-Kommentare nicht selten eine Mischung aus sexistischen, rassistischen und pöbelnden Bemerkungen. Das ist kein schöner Anblick für die Zuschauer und schon gar nicht für die Macher. Einige große YouTuber kommentieren deshalb lieber auf Facebook oder Twitter als unter den tatsächlichen Videos. Das ist natürlich nicht in YouTubes Sinn, möchte das Unternehmen doch möglichst viele Interaktionen auf der eigenen Plattform erreichen.
Mit dem neuen System hofft YouTube, nun etwas mehr Engagement und Zivilisation in die Kommentarspalten zu bekommen. Dazu gibt es die folgenden neuen Funktionen:
Top-Kommentare: Kommentare aus der „Filterbubble“ stehen immer zuerst: Das betrifft Kommentare der Macher, von bekannten Persönlichkeiten (also bekannte YouTuber), besonders gut bewertete Diskussionen und Kommentare von Nutzern, die in den persönlichen Google+-Kreisen sind. Das bedeutet auch, dass nicht jeder Nutzer zwangsweise die gleichen Kommentare als erstes angezeigt bekommt. Sie sind, wie auch Google-Suchen, personalisiert.
Integration von Google+: Sie ermöglicht, dass unter den Videos wahlweise private oder öffentliche Gespräche stattfinden können: Aus dem Kommentarfeld heraus lassen sich Freunde auf Google+ in das Gespräch „einladen“. Die Kommentare erscheinen dann entweder für alle sichtbar oder nur für die entsprechenden Freunde. Auch andersrum ist es möglich: Wird ein Video auf Google+ kommentiert, kann dieser Kommentar nach Wunsch auch auf der YouTube-Seite erscheinen.
Formatierung: Kommentare können nun Fettgedrucktes, Kursiva, Links und #Hashtags enthalten. Dadurch können neue Verknüpfungen zwischen Kommentaren und anderen Videos entstehen.
Moderation und Community: YouTube bietet ab sofort weitere Optionen zum Editieren der Kommentare für Kanalbetreiber, unter anderem das Definieren von „verbotenen“ Wörtern oder das automatische Freischalten der Kommentare bestimmter und befreundeter Nutzer. Desweiteren können sich Kanalbetreiber mit über 5.000 Abonennten ihre aktivsten Fans anzeigen lassen – und sie sogleich auf Google+ hinzufügen. Das soll den Austausch zwischen YouTubern und ihren Fans fördern.
Vor allem die stärkere Bindung von Google+ ist der entscheidende Punkt. Kommentieren kann auf YouTube künftig nur noch, wer auch ein Google+-Profil besitzt. Nicht ganz zu Unrecht fühlen sich einige Nutzer, die bis dato kein Google+ benutzen, dadurch gegängelt und mehr oder weniger gezwungen, ein Social-Media-Profil aufzusetzen.
Für YouTube hat die Entscheidung zwei Vorteile. Zum einen, weil der Mutterkonzern Google damit sein im Vergleich zu Facebook noch immer zweitrangiges Netzwerk weiter pusht. Das Cross-Posting zwischen Google+ und YouTube soll die persönliche Konversation zwischen den Nutzern ankurbeln. Damit verknüpft Google seine Dienste noch etwas stärker, was natürlich vor allem eine einfachere Verarbeitung der dabei gesammelten Daten bedeutet.
Pseudonyme weiter möglich
Zum anderen erhofft sich Google, dass künftig mehr Nutzer mit dem Klarnamen ihres Google+-Profils kommentieren – und dadurch eine bessere Kommentarkultur entsteht. Denn wer pöbelt schon gerne mit seinem echten Namen.
Nicht ganz. Es ist trotz allem auch weiterhin möglich, mit einem Pseudonym zu kommentieren. YouTube ermöglicht, neben dem persönlichen Google+-Profil noch eine zweite Google+-Page zu erstellen. Die muss keine persönlichen Daten enthalten und ist somit auch kein vollständiges Google+-Profil. Damit bleibt der Kommentator zwar weitestgehend anonym – aber eben nur vor anderen Nutzern. Google weiß natürlich, welches Google+-Profil mit welchem Pseudonym verknüpft ist. Um wirklich anonym zu sein, hilft es deshalb nur, einen kompletten, neuen Fake-Account auf Google zu erstellen. Und das ist zumindest mühsam.
Durch die Integration von Google+ als Kommentarfunktion wird YouTube endgültig erwachsen.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie die YouTube-Community das neue System annimmt und ob es tatsächlich für ein besseres Klima sorgt. Für die Kanalbetreiber jedenfalls könnte sich der Schritt lohnen und für mehr Interaktion zwischen Machern, Fans, und Freunden sorgen. Die größtenteils negativen Bewertungen unter dem Einführungsvideo lassen allerdings schon den Unmut der Nutzer erahnen, der natürlich mit jeder Veränderung einhergeht. Es ist gut vorstellbar, dass die Kommentare unter Videos zahlenmäßig zurückgehen. Ob sie auch besser werden, liegt an den Nutzern.