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Die Künstlersozialkasse in Zahlen

Die Künstlersozialkasse (KSK) kümmert sich in Deutschland um die Sozialversicherung von freiberuflichen Künstlern und Publizisten. Wegen ihres oft nur schwer zu durchschauenden Verwaltungsapparats ist sie nicht unumstritten. Grund genug für zwei Anfragen über Frag den Staat zur Verwaltung der KSK, insbesondere zur Mitarbeiterzahl.

Bei der in Wilhelmshaven ansässigen Behörde sind für die Verwaltung der Versicherten 45 Sachbearbeiter und 10 Bereichsleiter angestellt, wie aus der IFG-Anfrage hervorgeht. Die kümmerten sich im vergangenen Jahr um rund 177.000 Versicherte und 16.000 Neuanträge. Die Verwaltung der ganzen Künstlersozialkasse kostete 2012 9,5 Millionen Euro. Die Grafik zeigt die Mitgliederzahlen seit 2005:

Interessant ist dabei auch die Zahl der Anträge und der Anteil der „positiv beschiedenen“, also derjenigen, die in die KSK aufgenommen und somit unterstützt werden. Über die vergangenen acht Jahre stiegen und sanken beide Werte immer relativ parallel. Hatten weniger Künstler und Publizisten einen Antrag gestellt, sank auch die Zahl der Bewilligungen. Allein die letzten drei Jahre fallen etwas aus der Reihe, denn die die absolute Zahl der Bewilligungen sank langsamer als die der Anträge. Das Ergebnis ist eine höhere Aufnahmequote. Im Jahr 2012 lag sie bei 75 Prozent, 2011 und 2010 bei 70 Prozent, in allen Jahren davor dagegen bei unter 70 Prozent.

Die KSK übernimmt für Künstler und Publizisten den Arbeitgeberanteil der Beiträge zur Sozialversicherung. Dafür kommen die Auftraggeber von Künstlern („Verwerter“) und der Bund auf. Die Auftraggeber zahlen 30 Prozent der Gesamtbeiträge, der Bund 20 Prozent. Der gesamte Bundeszuschuss betrug 2012 knapp 164 Millionen Euro, allein der der Zuschuss für die Rentenversicherung umfasste fast 91 Millionen Euro.

Die Künstlersozialkasse listet auf ihrer Website auch Zahlen auf. Deren Aufbereitung ist aber möglicherweise nicht die Kernkompetenz der Behörde. Denn es fehlen dort Verwaltungskosten von rund 9 Millionen Euro, die sich woanders aber finden: Im interaktiven Bundeshaushalt für 2012, für die Jahre bis 2006 auf offenerhaushalt.de. Diese Werte sind jedoch Planzahlen und unterscheiden sich damit von den Angaben der KSK. Aus diesem Grund stellen wir in der obigen Grafik nur die Zahlen der letzten drei Jahre dar.

Die folgende Übersicht zeigt die Zahl der Mitarbeiter, aufgeteilt in den Bereich „Versicherte“ und „Verwerter“. Dabei zeigt sich, dass besonders im Bereich „Verwerter“ die Zahl der Mitarbeiter in den letzten acht Jahren deutlich gewachsen ist. Die KSK kümmert sich also stärker um die Einnahmenseite. (Dropdown 2 der Grafik).

Schließlich setzen wir die Beschäftigtenzahl ins Verhältnis zur Versichertenzahl. Dabei wird klar: Weniger zu tun haben die Sachbearbeiter der KSK nicht. Denn wenn man die reine Zahl der Versicherungssachbearbeiter zugrunde legt, bewegt sich die Zahl immer zwischen 3.800 und 4.100 Versicherten pro Mitarbeiter (orange). Wenn man noch die Gruppenleiter dazu nimmt, schwankt der Wert zwischen 3.000 und 3.300 (grau). Wenn man schließlich die Gesamtzahl der Beschäftigten einrechnet, also auch derer, die sich um die Verwerter kümmern, liegt das Verhältnis recht konstant bei 2.000. Dazu ein Vergleich: Bei der Allianz, dem größten Versicherungskonzern der Welt, arbeiteten 2012 laut Geschäftsbericht 144.094 Mitarbeiter und verwalteten 78 Millionen Kunden. Das sind 541 Versicherte pro Mitarbeiter.

Fazit: Die Künstlersozialkasse gibt sich zwar Mühe, die Versichertenzahlen genau aufzuschlüsseln, doch bei Angaben zur eigenen Verwaltung hapert es noch. Eine weitere Anfrage wert wäre die Höhe der Einnahmen aus der Service-Rufnummer für die Versicherten, denn ein Anruf dort kostet 9 Cent pro Minute.

Hinweis: Dieser Beitrag erscheint auch auf dem Blog des Informationsfreiheitsportals Frag den Staat.

 

Wie sich die Einnahmen für die Lkw-Maut verteilen

Die Maut für Lastkraftwagen und die Verteilung der Einnahmen gehören nicht zu den transparentesten Dingen in Deutschland. Wer mehr über sie wissen will, muss explizit danach fragen, was wir über Frag den Staat gemacht haben. Einnahmen von 4,36 Milliarden Euro kamen 2012 demnach zusammen, plus 205 Millionen Euro Überschuss aus dem Jahr 2010.

Der Überschuss von 2010 ist aufgeführt, weil er nach einer Pufferzeit von zwei Jahren in den Haushalt eingestellt wird. Insgesamt brachte die Maut also etwas mehr als 4,5 Milliarden Euro – das klingt viel. Vergleicht man allerdings die Einnahmen mit dem Plan, also der Summe, die im Bundeshaushalt 2012 als Einnahme vorgesehen war, ist es nicht so viel. Es waren 250 Millionen Euro weniger, als der Finanzminister gehofft hatte. Auch 2011 war die Wirklichkeit schon hinter den Plan zurückgefallen.

Interessant ist, wie sich die Einnahmen verteilen, vor allem welcher Betrag tatsächlich in den Straßenbau investiert wird. Denn das war die Begründung, mit der die Lkw-Maut einst eingeführt wurde. 2012 wurden knapp 3,4 Milliarden Euro für Investitionen ausgegeben. Wofür genau lässt sich derzeit nicht sagen, da über die einzelnen Ausgaben noch keine Zahlen vorliegen. Der Verteilungsschlüssel sieht laut Bundeshaushalt 2012 aber vor, dass rund 40 Prozent davon in den Erhalt von Autobahnen fließen sollten, weitere 25 Prozent in „Bedarfsplanmaßnahmen“, also den Neubau von Autobahnen.

Wie steht es um die „Betreiber-Vergütung“, also den Betrag, den das Toll-Collect-Konsortium jedes Jahr kassiert? 2012 betrug er laut IFG-Anfrage 489 Millionen Euro, im Haushaltsplan waren 577 Millionen vorgesehen. Im Vorjahr waren sogar 713 Millionen Euro geplant, de facto wurden es 545 Millionen. Das Konsortium nimmt also weniger ein, als ursprünglich erhofft. Je nach Berechnungsgrundlage ist der Anteil der „Betreiber-Vergütung“ zwischen elf und zwölf Prozent groß (Basis 1: faktische Gesamteinnahmen; Basis 2: ohne gesperrte Haushaltsmittel).

Randnotiz: 2011 war die geplante Betreibervergütung höher als die gesamten Systemkosten, die 663 Millionen Euro betrugen.

Und der Rest des Geldes? Ein erheblicher Teil, jährlich 150 Millionen Euro, geht in Ausgleichszahlungen an die Länder. Denen entgehen Steuereinnahmen, da mit Einführung der Maut die Lkw-Steuern gesenkt wurden. Der Bund steckt außerdem Geld in emissionsärmere Lkw (Abkürzung im Diagramm: „C02“), in Aus- und Weiterbildung, in Transportlogistik, was auch ein „Klein-Beihilfe-Programm“ (De-Minimis-Programm) umfasst. Hier eine Übersicht:

Nun kümmert sich auch die bundeseigene VIFG GmbH (jährliche Kosten gut drei Millionen Euro) darum, die Einnahmen und Ausgaben aus der Maut möglichst transparent darzustellen. Mit mittelmäßigem Erfolg. In ihrer Darstellung fehlen nach Angaben des Unternehmens VIFG insgesamt 360 Millionen Euro. Davon stammen 110 Millionen Euro aus der Haushaltssperre 2012 und weitere 250 Millionen Euro sind „Einbehalte“ des Verkehrsministeriums.

Demnach stehen „2012 rund 3.245 Milliarden Euro Mautmittel für den nutzerfinanzierten Bau und Erhalt der Bundesfernstraßen zur Verfügung“, wie die VIFG schreibt. In ihren weiteren Grafiken tut die Gesellschaft allerdings so, als sei weiterhin der ursprüngliche Betrag von 3,6 Milliarden Euro verfügbar und listet entsprechende Einzelposten auf. Vor allem aber dröselt sie nur die geplanten Einnahmen und Ausgaben auf, die immerhin 250 Millionen Euro von der Wirklichkeit abweichen.

Unser genauerer Blick in die tatsächlichen Einnahmen- und Ausgaben 2012 führt zu einem interessanten Ergebnis: Obwohl die Gesamteinnahmen 250 Millionen Euro unter Plan lagen, investierte der Bund mit 3,391 Milliarden Euro knapp 145 Millionen Euro mehr in die Straßen als ursprünglich vorgesehen. Woher das Geld kommt, ist unklar. Das stammt nicht aus den 205 Millionen Euro Überschuss des Jahres 2010, denn die waren im Plan 2012 bereits vorgesehen, genau wie die Haushaltseinsparungen von 360 Millionen Euro.

Was während der Analyse in den Bundeshaushalten beziehungsweise den Haushaltsrechnungen (Ist-Ausgaben) auffiel: Die Lkw-Maut wurde 2012 erstmals als einzelner Gesamtposten ausgewiesen, inklusive Kosten für Verwaltung und Personal. Davor waren die Personal- und Sachkosten an verschiedenen Stellen im Vekehrshaushalt verteilt, unter anderem liefen sie unter „Schifffahrt“ mit. Dadurch ist eine Suche nach den Zahlen fast unmöglich.

P.S: Wir freuen uns, mit der ganz frisch aktualisierten Version von Datawrapper zu arbeiten. Super Update! @ Mirko, Gregor, Nicolas et al.

Disclaimer: Michael Hörz ist Mitarbeiter von FragDenStaat.

 

Wie viele Deutsche sterben im Ausland?

Das Auswärtige Amt führt keine Statistik zur Zahl der Deutschen, die im Ausland gestorben sind. Zumindest keine offizielle, regelmäßig veröffentlichte Statistik. Zahlen gibt es aber trotzdem, wie eine Anfrage eines Nutzers von Frag den Staat zeigt.

Demnach erfasste das Ministerium im Jahr 2011 nach eigener Aussage 946 Todesfälle, im Folgejahr 1072. Nicht alle Todesfälle würden den jeweiligen Vertretungen gemeldet, schreibt das Ministerium. Daher seien die gelieferten Zahlen nur „die dem AA [Auswärtiges Amt] bekanntgewordenen Todesfälle deutscher Staatsangehöriger im Ausland“. Die Listen umfassen Alter, Geschlecht, diplomatische Vertretung, Land, Kontinent und Todesursache.

Solche internen Statistiken können Unstimmigkeiten enthalten. In den Datensätzen fanden sich zum Beispiel mehrmals die Kontinente „Südamerika“ und „Zentralasien“, obwohl sonst nur die grobe Unterteilung Europa, Asien, Amerika und Australien [+Ozeanien] besteht. Nach dem Aufräumen der Daten aber gibt es einiges zu erfahren. Die folgende Grafik zeigt, wie sich 2011 und 2012 die Todesfälle in Altersgruppen verteilen.

Wie verhält es sich in den beiden Jahren mit der Todesursache? Die am häufigsten genannte Ursache ist für 2011 ein natürlicher Tod, knapp dahinter kommt „ungeklärt“. Dieses Verhältnis verkehrt sich für 2012, in mehr als der Hälfte der Fälle ist die Ursache ungeklärt. Gewaltverbrechen machen nur einen winzigen Anteil aus, 18 Fälle im Jahr 2011 und 13 im Folgejahr.

Ein Blick auf die Kontinente bringt nicht so viel, den die Einteilung ist relativ grob – unter Asien fällt alles von Israel bis Japan. Jedenfalls starb 2012 ziemlich genau die Hälfte der Personen in Europa, ein knappes Viertel in Asien (540 bzw. 280. Gesamtzahl: 1080). 2011 sieht es fast genauso aus, 460 starben in Europa, 250 in Asien (Gesamtzahl: 950).

Dabei stechen einzelne Länder deutlich hervor. Spanien macht in Europa 2012 mit Abstand den größten Teil aus, gut 170 von 540 Fälle. Auch der relativ große Anteil von Asien ist einen näheren Blick wert. Dort sind es vor allem zwei Länder – Thailand mit rund 110 Fällen und die Philippinen mit knapp 60 Fällen (Asien gesamt: 280). Auch für 2011 zeigt sich ein solches Bild: 130 von 460 Fällen in Europa fallen auf Spanien, auf Thailand kommen 100, auf die Philippinen 60 Fälle (Asien gesamt: 250). Die erste Vermutung lautet: Es handelt sich vorwiegend um ältere Menschen, die ihr Rentnerdasein außerhalb Europas verbringen. Deswegen habe ich für diese drei Länder die Zahlen nach Altersgruppen dargestellt.

Die Verteilung ist hier ziemlich deutlich – vor allem Menschen jenseits der 50 waren in diesen Ländern, als sie starben. Ein Blick auf den Anteil von Männern und Frauen ist ziemlich eindeutig. Dafür habe ich für dieselben drei Länder nur die Menschen über 50 ausgewählt:

In Spanien sind zwei mal so viele deutsche Männer gestorben wie Frauen, in den anderen beiden Ländern ist der Frauenanteil nahezu vernachlässigbar.

Fazit: Der Datensatz enthält interessante Details, und ohne die Anfrage des Nutzers hätten die Zahlen nie das Auswärtige Amt verlassen. Von einem Bundesministerium hätte ich allerdings etwas mehr Ordnung bei den Eingaben erwartet. So landet Teneriffa in der Länderliste, ebenso „Kurdistan“ oder „Lagos“. Häufig werden auch in selben Jahr Länder unterschiedlich geschrieben, etwa als „China“ und „VR China“. Ich gehe auch davon aus, dass der Bearbeiter der Liste die Fälle unsauber gezählt hat, etwa mit Formeln, die nur Zahlen und keine Texteingaben berücksichtigen, was erklären könnte, dass die Tabellen entgegen dem Bescheid jeweils etwas mehr Einträge enthalten: 949 statt 946 (2011) und 1080 statt 1072 (2012).

Disclaimer: Dieser Beitrag erscheint zugleich auf dem Blog von Frag den Staat.

 

„Vermisst“-Aktion beschränkt sich auf Klischee-Bezirke

Berliner Stadtteile mit Bewohnern mit Migrationshintergrund und Standorte der BMI-Aktion "Vermisst". Quelle: Frag den Staat

Bei der „Vermisst“-Aktion, die auf die Gefahr hinweisen will, dass junge Menschen in den islamischen Extremismus abdriften könnten, haben sich das Bundesinnenministerium und/oder die beteiligten Werbeagenturen offensichtlich von Klischees leiten lassen. Diese Vermutung stützen zumindest Daten, die Stefan Wehrmeyer von der Aktion Frag den Staat dank einer Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz vom BMI erhalten hat.

Für die umstrittene Aktion waren neben einer Print- und einer Onlinekampagne auch großflächige Plakate geplant. Die Orte (hier ein PDF der BMI-Liste), an denen diese Plakate aufgestellt werden sollten, zeigen ein Muster.

Gut 140 der 200 Plakate waren für Berlin vorgesehen. Sie ballen sich in den von Migranten geprägten Stadtteilen Wedding, Kreuzberg und Neukölln, wie unsere interaktive Karte zeigt:

Unterlegt ist die Karte jeweils mit dem Anteil von Deutschen, die einen Migrationshintergrund haben. Dargestellt ist dieser Anteil in der kleinsten statistischen Gliederung Berlins, den sogenannten Planungsräumen. Je dunkler ein Bezirk, desto höher ist der Anteil. Angezeigt werden nur Räume mit mehr als 250 Einwohnern, daher lassen sich manche Kieze nicht anklicken. Die Markierung „A“ bedeutet dabei das Plakatmotiv „Ahmad“, „H“ bedeutet „Hassan“, „T“ steht für „Tim“, einen Konvertiten. Der rote Marker steht für eine kleine Anzahl ins Türkische übersetzte Motive (mit dem Bildmotiv „Ahmad“), der grüne Marker steht für eine kleine Zahl von arabischsprachigen Plakaten (mit dem Bildmotiv „Hassan“).

Wie die Karte zeigt, wären auch viele andere Gebiete in der Stadt als Ort für Plakate infrage gekommen. Zumindest, wenn der Anteil von dort lebenden Migranten das entscheidende Kriterium ist. Doch war das offensichtlich nicht der Fall.

Sind das Bundesinnenministerium und die von ihm beauftragten Werbeagenturen vielleicht danach gegangen, wie viele Migranten und Ausländer zusammengerechnet in einem Viertel leben? Die zweite Karte zeigt diesen summierten Anteil. Je dunkler ein Feld, desto höher ist er:

Offensichtlich war auch das nicht das Kriterium. Denn dann wären deutlich mehr Standorte infrage gekommen, wie die dunkler eingefärbten Felder zeigen.

Die Kampagne hatte sich also offenbar auf die Klischee-Orte Wedding, Kreuzberg und Neukölln fixiert. Moabit, Spandau oder Marzahn wurden vergessen. Das ist seltsam. Und es steht im Widerspruch vor allem zum Motiv „Tim“. Das immerhin zeigt einen deutschen Konvertiten. Es macht mit 60 Plakaten fast die Hälfte aller 140 Berliner Plakate aus, sollte aber ebenfalls bis auf wenige Ausnahmen in den drei Stadtteilen aufgestellt werden. Unsere dritte Karte zeigt das deutlich, auf ihr sind die vorgesehenen Standorte der Plakate verzeichnet, die das Motiv „Tim“ zeigen:

Die Daten unterstützen die Ansicht der Kritiker der Kampagne. Als diese Ende August 2012 beginnen sollte, waren vier der fünf beteiligten Islamverbände nicht glücklich mit der Ausrichtung. Sie zogen sich am 31. August zurück, weil die Darstellung von Migranten ihrer Ansicht nach pauschalisierend ist. Sie nannten den Plan des BMI eine „Steckbriefkampagne“. Im Bundesinnenministerium hieß es, man könne die Kritik nicht nachvollziehen. Trotzdem wurden die Plakate nie aufgehängt, lediglich Postkarten wurden verteilt.

Nebenbei: Ganz billig waren die Plakate trotzdem nicht. Wie aus den Daten hervorgeht, wurden – obwohl abgesagt – für insgesamt 203 großflächige Plakate 44.640 Euro berechnet, im Durchschnitt 220 Euro pro Plakat. Allein für Berlin sind das also mehr als 30.000 Euro. Die gesamt Kampagne sollte knapp 328.000 Euro kosten. Hier ein PDF der Kostenaufstellung des Ministeriums. Die „finalen Kosten werden sich unter Umständen noch reduzieren“, schreibt das Ministerium in seiner Antwort, da ein Teil der Anzeigenkampagne hinterher auf Basis der Klicks abgerechnet würde.

Nachtrag: Die Datenquellen zur Berliner Einwohnerregisterstatistik hatte ich in der Ur-Version des Textes verlinkt, in der redigierten Fassung nicht mehr. Hier die Einwohnerregisterstatistik, Stichtag 31.12.2011 und die Shapefiles der Planungsräume.

Disclaimer: Michael Hörz arbeitet beim Portal Frag den Staat mit, das es Bürgern einfacher machen will, ihr Recht auf Informationen gegenüber Behörden und Ministerien durchzusetzen. Er wird im Data Blog regelmäßig ausgewählte Informationsfreiheitsanfragen vorstellen.