Am vergangenen Sonntag war es wieder einmal so weit: Al-Kaidas Filiale auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) verkündete den Tod eines führenden Mitglieds. Diesmal war es Ibrahim al-Rubaish, einer der wichtigsten religiösen Führer der Gruppe. Laut AQAP starb er durch einen „Kreuzfahrer-Luftschlag“, das ist Kaida-Sprech für US-Drohnenangriff. Dass er auf diese Weise ums Leben kam, ist zwar noch nicht bestätigt – aber keineswegs unwahrscheinlich. Weiter„Eheanbahnung für einen Terroristen“
Anfang dieses Monats war ich in Beirut, der Hauptstadt des Libanon. Von dort musste ich weiter nach Amman, die Hauptstadt Jordaniens. Zwischen den beiden Städten liegen 217 Kilometer Luftlinie. In besseren Zeiten fuhr man meistens zunächst mit dem Sammeltaxi von Beirut nach Damaskus, der Hauptstadt Syriens, und stieg dort in ein zweites Taxi um, das von Damaskus nach Amman fuhr. Schöne Strecke, interessante Route, meistens sogar ganz bequeme Taxis. Weiter„Von Beirut nach Amman – auf Umwegen“
Journalisten, deren Namen auf einen nahöstlichen Migrationshintergrund deuten, bekommen allerdings besondere Hassbriefe.
Das sage ich nicht nur so, sondern aus Erfahrung. In solchen Zuschriften wird man oft gar nicht für das beschimpft, was man geschrieben hat – sondern für das, was man vermeintlich ist: Ein Muslim, ein Ausländer, ein Nicht-Deutscher, einer (oder eine) jedenfalls, der (oder die) sich hier gefälligst nicht einmischen soll.
John le Carré hat sich Zeit gelassen, bevor er, der Großmeister des Geheimdienst-Romans, auf die Anschläge des 11. September 2001 und den anschließenden US-geführten war on terror literarisch reagierte: Erst 2008 erschien sein Thriller A Most Wanted Man, auf Deutsch Marionetten, in dem le Carré schildert, wie ein vermeintlicher tschetschenischer Terrorverdächtiger in Hamburg anlandet und von US-Geheimdienstlern gekidnappt wird, Ausgang offen. Es ist ein Buch, das die dunklen Seiten dieses Krieges gegen den Terror auslotet, und aus dem die Sorge um die Menschenrechte, letztlich die Sorge um die kollektive Vernunft des Westens spricht. Im vergangenen Jahr erschien der Kinofilm zum Buch, Philip Seymour Hoffman und Willem Dafoe zählten zu den Darstellern.
Westliche Freiwillige, die zum Kämpfen nach Syrien gehen und sich dort dschihadistischen Gruppen anschließen, haben teils sehr unterschiedliche frühere Leben geführt. Es sind Ex-Rapper darunter und Studenten, Arbeitslose und Schüler, frühere Gelegenheitskriminelle und ehemalige Kiffer und Trinker, es sind Konvertiten aus bürgerlichen Familien ebenso dabei wie Sprösslinge aus Hartz-IV-Familien, kurzum: Das Profil ist nicht scharf. Was es allerdings so gut wie gar nicht gibt, das sind Syrien-Kämpfer, die sich ernsthaft politisch engagiert haben, bevor sie in den Krieg zogen.
Ja, das Video, das die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ gestern veröffentlicht hat, ist der reine Horror. Es zeigt, wie der vom IS gefangene jordanische Pilot Muas al-Kasasba in einem Käfig bei lebendigem Leib verbrannt wird. In Nahaufnahme. Es ist fürchterlich. Es ist schwer auszuhalten. Weiter„Der IS und der Krieg der Bilder“
Am 18. Januar hat der Bremer Pastor Olaf Latzel in der St.-Martini-Gemeinde in Bremen eine, wie er selbst sagt, „harte“ Predigt gehalten. Jetzt hat er deswegen reichlich Ärger; so prüft zum Beispiel die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung.
Und was hat Latzel gesagt? Seine Predigt (hier zum Nachhören) kreiste um die Geschichte des Gideon aus dem Buch der Richter. Der wird von Gott aufgefordert, einen heidnischen Altar zu zerstören. „Reinigung“, nennt Latzel das. Und kommt recht schnell auf die Bedeutung zu sprechen, die das für das Leben eines Christen im Jahr 2015 in Bremen habe: „Wenn ich Christ werde“, sagt er etwa, „dann habe ich keine Talismane… auch keine Buddha-Statue.“ Auch wenn es vielleicht nett sei, so einen „dicken, fetten Herrn“ im Wohnzimmer stehen zu haben: „Das muss weg!“
Was bedeutet das eigentlich: einander „kulturell völlig fremd“ zu sein?
Ich habe mal einige Tage in einer Aborigine-Community im australischen Outback verbracht. Da habe ich erhebliche kulturelle Unterschiede festgestellt. Genau genommen habe ich gar nicht begriffen, was um mich herum geschah. Es gab nicht nur eine Sprachbarriere. Ich wusste auch nicht, was wichtig ist. Oder wer. Ich hatte keine Ahnung, welche Regeln gelten. Ich verstand nicht, was die anderen in mir sahen oder nicht sahen, ob sie etwas von mir erwarteten – und wenn ja, was?
Pegida-Orgnisator Lutz Bachmann ist über ein Hitlerbärtchen gestolpert und zurückgetreten. Und in Leipzig stellte sich den Legida-Marschierern eine Überzahl an Gegendemonstranten in den Weg, so wie zuvor schon in Hamburg, Berlin, München, Köln und anderen Orten. Schlechte Nachrichten für die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ – ohne Zweifel. Aber ist jetzt alles wieder in Butter? Pegida abgehakt, weil das Gute gesiegt hat? Wenn schon Jakob Augstein drüben bei SPIEGEL ONLINE „stolz“ ist, weil „Deutschland (…) mit diesen rechten Spinnern nichts zu tun haben (will)“ – kann man dann nicht offiziell Entwarnung geben?
Am Mittwochvormittag hat die Filiale des Terrornetzwerks Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel, deren Operationszentrale im Jemen liegt, ein elf Minuten langes Video veröffentlicht. Darin übernimmt die Organisation die Verantwortung für den Anschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo vergangene Woche. Ich habe mir das Video angesehen und die wichtigsten Fragen und Antworten dazu zusammengestellt.