Überblick: Die Expressionisten lehnten alle Arten des Denkens ab, die auf Logik und Erklärbarkeit basieren. Die Sprache, die sie in ihren Werken benutzten, ist sehr subjektiv und durch Ekstase und Pathos gekennzeichnet, grammatische Normen werden dabei oft gebrochen. Die Schriftsteller des Expressionismus wandten sich mit ihren antibürgerlichen und antinationalistischen Einstellungen gegen den Trend der wilhelminischen Zeit. Viele widmeten sich stark subjektiven, existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu. Beispiele dafür sind politische Repressionen, die Großstadtproblematik während der sich noch entwickelnden Industrialisierung und gesellschaftliche Machtmechanismen.
Der Expressionismus als Epochenbegriff ist umstritten, weil die expressionistischen Werke stilistisch sehr vielfältig sind. Teilweise wird etwa Franz Kafka dem Expressionismus zugerechnet, obwohl er ein Kritiker der Bewegung war. Weitere wichtige Autoren waren Gottfried Benn, Else Lasker-Schüler und Alfred Döblin.
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Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:
Literaturwissenschaftliche Grundbegriffe Online (LiGo.de)
LiGo ist ein Selbstlernkurs zu literaturwissenschaftlichen Grundbegriffen. Die Analyseformen für Erzähltexte (z.B. Romane) und Lyrik werden im Detail erläutert und die Kunst der Rhetorik erklärt. Was ist ein Akt, was eine Szene? Welche Erzählformen gibt es und was ist die Erzählstimme? Was ist die semantische Ebene eines Gedichts und was die narrative Struktur? Was bedeuten Alliteration, Anapher, Parallelismus und Klimax in Texten?
Die Berichte vom gelebten Expressionismus (DIE ZEIT Nr. 35/1965)
Die Epoche war anders, als ihre puristischen Kritiker glauben machen wollen.
Alfred Döblin
Wer war Alfred Döblin? (ZEITmagazin Nr. 22/2008)
Er schrieb „Berlin Alexanderplatz“, doch wer war eigentlich Alfred Döblin, fragte sich das ZEITmagazin am 26. Mai 1978.
Alfred Döblin (youtube.com)
Dieser Film erzählt die Biographie von Alfred Döblin. Das und wie die Großstadt zu seinem Thema wurde, zeigen die im Film präsentierten Ausschnitte aus seinen Veröffentlichungen.
Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz (Universität Kiel)
Aus diesem Text erfahren Schüler, was Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz zu einem expressionistischen Roman macht und was Döblins Schreibweise charakterisiert. Außerdem beschreibt der Autor, welche anderen Kunstrichtungen des frühen 20. Jahrhunderts Döblin beeinflusst haben.
Leben & Werk – Weiterführende Literatur (Internationale Alfred Döblin Gesellschaft)
Wer auf der Suche nach Sekundärliteratur zu Döblins Werken ist, findet auf dieser Seite Literaturangaben. Besonders ausführlich ist die Bibliographie zur Sekundärliteratur nach 1990.
Lesung aus Berlin Alexanderplatz (youtube.com, WDR)
Der Berliner Proletarier Franz Biberkopf ist die bekannteste Figur von Alfred Döblin. In Berlin Alexanderplatz setzt er ihm und damit allen Menschen, die in der Anonymität der modernen Großstadt immer wieder unterzugehen drohen, ein Denkmal.
Gottfried Benn
Gottfried Benn: Einer, der in der Kälte wohnte (DIE ZEIT Nr. 27/2006)
Am 7. Juli 2006 jährte sich der Todestag von Gottfried Benn zum 50. Mal. Wer er zu Lebzeiten war, das verraten der Briefwechsel mit Ernst Jünger und drei neue Biografien.
Gottfried Benn im Interview 3. Mai 1956 (SFB, Youtube)
Gottfried Benn: Poesie und Sozialisation (Universität Tübingen)
Hier finden Schüler ein digitalisiertes Buch des Germanisten Jürgen Schröder. Er fragt darin, wie Gottfried Benns Werk von seiner Zeit beeinflusst war und warum er erst mit den Nationalsozialisten paktierte und sie dann ablehnte. Das Buch ist 2009 in neuer Auflage erschienen und gilt als Standardwerk.
Lebenslauf: Gottfried Benn (Gottfried-Benn-Gesellschaft e.V.)
Auf der Seite der Gottfried-Benn-Gesellschaft gibt es einen ausführlichen Lebenslauf des Autors. Ausschnitte aus Briefen von Benn verdeutlichen, was den Autor zu einer bestimmten Zeit in seinem Leben bewegte.
Gottfried Benn – Berlin / Die versteppte Stadt (Antikoerperchen.de)
Auf dieser Seite finden Schüler Interpretationsvorschläge zu verschiedenen Gedichten von Gottfried Benn. Da der Autor der Interpretationen sich besonders für den Expressionismus begeistert, hat er auch Interpretationen zu Gedichten von Georg Trakl, Franz Werfel und Georg Heym verfasst.
Franz Kafka
Kafka ganz nah (DIE ZEIT Nr. 28/2008)
Franz Kafka setzt in seinen Werken die Regeln der Logik außer Kraft – und schafft damit neue Welten.
Franz Kafka: „Man las ihn oder wurde Islamist“ (DIE ZEIT Nr. 5/2005)
In der arabischen Welt ist Franz Kafka eine Identifikationsfigur, sagt Atef Botros. Der Wissenschaftler erklärt, warum Kafka die Menschen dort fasziniert und entzweit.
Else Lasker-Schüler
Der Mensch ist ein Tunnel (DIE ZEIT Nr. 51/2004)
Eine Biografie und Briefe der irrlichternden Else Lasker-Schüler spiegeln eine bewegte Zeit deutscher Literatur.
Lob des Eigensinns: Else Lasker-Schüler (DIE ZEIT Nr. 47/2009)
Wir lesen ihre Stücke, ihre Gedichte, ihre Briefe – Wen gibt es heute, der verkühlte Gehirne und verkaufte Herzen so erweichen kann?
Ernst Toller
Endstation Central Park – Ernst Toller: Literat und Revolutionär (BR, radioWissen)
Aus diesem Radiobeitrag erfahren Schüler, wie der Erste Weltkrieg, die politischen Zustände in der Weimarer Republik und das Exil Ernst Tollers Dramen beeinflussten. Toler gehört zu einem der vielen Autoren, die die Nationalsozialisten verbaten, da sie Juden waren und sie ihre Werke für „entartete Kunst“ hielten.
Ernst Toller: Die Kunst der Rebellion (Spiegel Online, 18.10.2008)
Erst Hurra-Patriot, dann Kriegshasser und Revolutionär: Ernst Toller schrieb nicht nur Theaterstücke, sondern führte auch selbst ein bühnenreifes Leben. Seine Autobiografie „Eine Jugend in Deutschland“ wurde auch als Hörspiel inszeniert.
Weitere Autoren des Expressionismus
Dichter der Schwermut und der Vergänglichkeit (DIE ZEIT Nr. 2/1950)
Trakl schrieb seine ersten Verse in Salzburg. Doch erst als er, Mann geworden, nach Innsbruck übergesiedelt war, gelangen ihm die sanften Klagen, denen Rilke Ehrfurcht und Bewunderung zollte.
Robert Walsers Schreibtisch privat (DIE ZEIT Nr. 4/2001)
Kaum ein deutschsprachiger Autor des frühen 20. Jahrhunderts hat in den letzten Jahrzehnten solche Aufmerksamkeit unter europäischen und amerikanischen Intellektuellen erregt wie Robert Walser.
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