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Frühe Neuzeit

Überblick: Die Frühe Neuzeit ist die Epoche zwischen dem Mittelalter und der Moderne. Die genauen Anfangs- und Endpunkte der Frühen Neuzeit sind, wie bei vielen Geschichtsepochen, umstritten. Historiker stimmen jedoch darin überein, dass einige entscheidende Ereignisse den Beginn der Frühen Neuzeit markieren: Die Kolonialisierung Amerikas begann, wodurch die Kolonialmächte England, Spanien, Frankreich und die Niederlande ihr Herrschaftsgebiet vergrößern und wirtschaftlichen Reichtum erlangen konnten. Waren, Ideen und Menschen gelangten aus der sogenannten Neuen Welt in die Alte Welt, das heutige Europa. Die Erfindung des Buchdrucks, wodurch Wissen und Informationen erstmals massenhaft reproduziert und verbreitet werden konnte. Die Reformation, wodurch aus dem Christentum mehrere Glaubensrichtungen hervorgingen. Luthers Reformationsschrift An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung enthält die wichtigsten Grundsätze der Reformationsbewegung.

Die Frühe Neuzeit umfasst die Jahrhunderte vom Ende des Mittelalters bis zur Französischen Revolution. Historiker haben diesen Zeitraum in mehrere Unterepochen gegliedert, die teilweise miteinander konkurrieren oder sich überschneiden. Unter anderem fallen in die 300 Jahre zwischen 1500 und 1800 die Renaissance und das Barock. Außerdem war die Frühe Neuzeit die Hochphase des Absolutismus – zunächst des höfischen und später des aufgeklärten Absolutismus. Weiter„Frühe Neuzeit“

 

Die Geschichte des Mittelalters

Überblick: Das Mittelalter liegt zwischen den Epochen der Antike und der Neuzeit. Wann das Mittelalter aber beginnt und endet, darüber sind Historiker unterschiedlicher Ansicht. Denn im Osten gab es das Byzantinische Reich, in dem bis ins 15. Jahrhundert antike Traditionen weiter existierten. Im Norden aber hatten sich die Germanen bereits im 7. Jahrhundert vom antiken Rom losgesagt. Wir können die Epoche daher nur ungefähr zwischen dem 6. und  15. Jahrhundert verorten.

Das mittelalterliche Dorf Saint-Paul-de-Vence in Frankreich © Roland Michaud/Saint-Paul Tourist Information Office

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Mittelalter spielte der griechisch-römisch geprägte Mittelmeerraum keine so dominante Rolle mehr wie in der Antike. Stattdessen entstanden auf dem Gebiet des heutigen Europas viele große und kleine christlich geprägte Feudalstaaten, deren Gesellschaft nach Ständen geordnet war: der Klerus, der Adel, die Bürger (Kaufleute und Handwerker) und Bauern. Die Bauern waren meist Unfreie. Von adeligen Lehnsherren erhielten sie Land zur Bewirtschaftung, für das sie Abgaben entrichten mussten. Der Lehnsherr selbst hatte wiederum sein Land von einem höher gestellten Adeligen erhalten, für den er im Gegenzug Kriegsdienst leisten musste. Er konnte entweder selbst als Ritter in den Krieg ziehen oder Krieger ausbilden lassen und in das Heer des übergeordneten Fürsten entsenden.

Die Epoche lässt sich in Früh-, Hoch- und Spätmittelalter unterteilen – vor allem im Hoch- und Spätmittelalter wurden wichtige Erfindungen gemacht, beispielsweise der Buchdruck. Aufgrund der Landflucht wuchsen die Städte, Bürger, Kaufleute und Handwerker lebten vermehrt in Städten. Neben wissenschaftlichen Entwicklungen und den damit verbundenen Erfindungen war das Mittelalter vor allem von Kriegen geprägt. Die Kriegsherren wollten ihre politische Macht wahren oder ausweiten, das Christentum verbreiten, Reichtum und Territorien erobern, familiäre Streitigkeiten klären oder schlicht die Streitkräfte beschäftigen und ernähren. Denn in Friedenszeiten hatten Ritter und Söldner kein Einkommen und zogen häufig plündernd und brandschatzend durch das heutige Europa.

Doch die Welt des Mittelalters bestand nicht nur aus den Staaten des heutigen Europas. Die Länder Afrikas waren wichtige Handelspartner und verhalfen den Kaufleuten und Handelsstädten zu Wohlstand und Macht. Genua, Venedig, Marseille und die Hansestädte, wuchsen daher im Mittelalter zu großen und bedeutenden Städten heran. Im Mittelalter zogen außerdem die Kreuzritter aus, um die christliche Religion zu verbreiten. Als ihr Gegenspieler trat im Mittelalter das muslimische Osmanische Reich auf den Plan und stieg zu einem mächtigen Gegner auf. Mit dem Sieg über das Byzantinische Reich im Jahr 1453 erlangte das Osmanische Reich einen zentralen Machtzuwachs.

Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:

Überblick

Mittelalterliche Geschichte –  eine Einführung (Universität Augsburg)
Auf dieser Seite erhalten Schüler eine Einfürhung zum Thema Mittelalter. Eine digitalen Vorlesung erläutert die historische Entstehung des Epochenbegriffs. Außerdem werden die mittelalterlichen Quellengattungen erläutert. Ein Film zeigt, wie Historiker eine mittelalterliche Quelle im Augsburger Archiv finden und interpretieren, ein anderer erklärt die mittelalterliche Archäologie. Darüber hinaus finden Schüler Literaturlisten zum Thema Mittelalter.

Einführung in die Geschichte des Mittelalters (Universität Bonn, Prof. Dr. Ingrid Heidrich)
Das Mittelalter erstreckte sich über viele Jahrhunderte. Um einen Überblick über Ereignisse, Personen und soziale, politische und ökonomische Veränderungen zu bekommen, empfiehlt sich die Einführung der Bonner Historikerin. Sie beginnt im 4. und endet im 15. Jahrhundert. Ein eigenes Kapitel beschreibt die Kreuzzüge und es gibt mehrere Kapitel zu den gesellschaftlichen Strukturen, die starken Veränderungen unterlagen.

Zwischen Himmel und Hölle (ZEIT Geschichte Nr. 01/2010)
Das Mittelalter war eine Zeit voller Widersprüche: Der Historiker Johannes Fried über die Zumutungen des Alltags, den Aufstieg der Städte und die Geburt der Wissenschaft aus dem Geist der Apokalypse.

Mittelalterquiz (Universität Tübingen)
Hier können Schüler prüfen, wie viel sie über das Mittelalter wissen. Ist eine Frage richtig beantwortet, flattert die Fahne über der Burg, war die Antwort falsch, fällt die Fahne in den Burggraben – und es geht weiter.

Studium Generale: Einführung in die Geschichte (Zeit Online)
Hier können Schüler, Erwachsene und Studenten ihr Grundlagenwissen im Fach Geschichte auf die Probe stellen. Die korrekten Antworten finden sich am Ende des Quiz.

Staat und Gesellschaftliche Ordnung

Freiheit fällt nicht vom Himmel (DIE ZEIT Nr. 47/2003)
Bereits im Mittelalter begann der Wandel von einer feudalen Gesellschaft zur bürgerlichen Gesellschaft, meint der Historiker Peter Blickle.

Mentalitätsgeschichte (Universität Augsburg)
Das Verhalten der Menschen im Mittelalter ist für uns im Rückblick oft fremd und unverständlich. So war auch im Mittelalter eine schlanke Frau ein Schönheitsideal – aber aus  religiösen Gründen. Das uns das eigenartig erscheint, liegt daran, dass die Menschen des Mittelalters eine andere Mentatlität hatten als wir heute. Was der Begriff Mentalität bedeutet und das wir andere Mentalitäten verstehen lernen müssen, wenn wir über vergangene Zeiten sprechen, erklärt der Historiker Knut Görich in diesem Video.

Philosophie des Mittelalters (BR alpha)
Im Mittelalter ging es drunter und drüber: Kreuzzüge, Hungersnöte, Verfolgungen… Wie wirkte sich all das auf die Philosophie aus? Darüber diskutieren Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl in dieser Folge der Sendung Denker des Abendlandes. Ein spannender Rückblick!

Thüringen um 1200 (Landeszentrale für politische Bildung, Thüringen)
Im Mittelalter war das Gebiet des heutigen Deutschlands in viele Fürstentümer geteilt. Ein großes und reiches Land war Thüringen. In dieser Publikation geht die Autorin der Frage nach, wie die Menschen im 12. Jahrhundert dachten: Wie sahen sie ihre Welt und sich selbst? Welchen Einfluss hatten die Kirche und Frömmigkeit auf ihr Weltbild? Wie prägten Kriege ihr Leben?

Von der Lebenswirklichkeit im Mittelalter (DIE ZEIT Nr. 29/1986)
Auf welchen Musikinstrumenten hat Walther von der Vogelweide gespielt? Wie sah der Schulunterricht von Kriemhild und Isolde aus und wie der Alltag von Parzival? Die neuere Forschung bringt es ans Licht.

Von Klerikern, Kriegern und Knechten – Gesellschaft im Mittelalter (ZDF.de)
Beten, kämpfen, arbeiten – diese drei Prinzipien sind charakteristisch für die gesellschaftliche Struktur des Mittelalters. Durch das Prinzip der Grundherrschaft und das Lehenswesen verband die Menschen des Mittelalters ein Netz persönlicher Abhängigkeiten. Ein Film über die gesellschaftlichen Gruppen des Mittelalters.

Alltagsleben und Kultur

Unser täglich Brot gib uns heute – Landwirtschaftliche Revolution im Mittelalter (ZDF.de)
Früher wie heute ist die Landwirtschaft der Nahrungsmittelproduzent unserer Gesellschaft. Während des Hochmittelalters wurden in Europa neue Anbaumethoden und zahlreiche Innovationen im Bereich der Ackergeräte entwickelt. Diese waren eine der Voraussetzungen für die rapide Entwicklung des Städtewesens im Hochmittelalter.

Burg-Leben: Hauen und Rechnen (DIE ZEIT Nr. 27/2010)
Eine große Doppelausstellung in Nürnberg und Berlin zeigt, wie das Burg-Leben im Mittelalter war.

http://www.youtube.com/watch?v=ABlRTvnGY8w
Die Stadt im späten Mittelalter (Mehrteiliger Dokumentarfilm, YouTube)

Ernährung im Mittelalter: Die Kirche als Koch (DIE ZEIT Nr. 21/2010)
Verbot macht erfinderisch. Im Mittelalter war ein Drittel des Jahres strenge Fastenzeit. Historische Rezepte zeugen davon, wie man die strengen Regeln zu umgehen wusste.

http://www.youtube.com/watch?v=Y3iGl6RvAgY&feature=related
Bäuerliches Leben im Mittelalter (rbb, YouTube)
Im Mittelalter gab es keine Industrie, die meisten Menschen lebten in Dörfern und Natur und Jahreszeiten bestimmten das Leben. In diesem zweiteiligen Film wird das bäuerliche Leben des Mittelalters beschrieben.

Die Magie des Wallfahrtortes und der Zwang zur Verewigung (edoc, Humboldt Universität)
Schon im Mittelalter gab es Graffiti. Urheber der Wandbilder waren allerdings Adelige und Bürgerliche, die sie auf ihren Pilgerreisen hinterließen. Warum sie die kunstvollen Bilder zurückließen und was diese uns erzählen, erläutert Detlev Kraack.

Die neuen Dinge: Erfindungen im Mittelalter (ZEIT Geschichte Nr. 1/2010)
Steigbügel, Kompass, Brille, Uhr und Nockenwelle – Fünf technische Neuerungen, die das Mittelalter geprägt haben und uns bis heute den Alltag erleichtern.

Kirche und Kreuzzüge

Kreuzzüge – Jerusalem wird fallen! (DIE ZEIT Nr. 29/1999)
Zwischen Mordrausch und frommer Ekstase: Am 15. Juli 1099 erobern die Kreuzritter unter Führung des Gottfried von Bouillon die allerheiligste der Städte.

Papst- und Kirchengeschichte (Universität Augsburg)
Die Historikerin Claudia Zey erklärt in diesem Video, warum das Papsttum im Mittelalter so einen großen Einfluss hatte. Das besondere an der Papstgeschichte ist: Sie endet nicht an nationalen Grenzen, da der Papst im Mittelalter über Staatsgrenzen hinweg Macht ausübte.

Benedikt von Nursia gab es nicht (DIE ZEIT Nr. 16/2010)
Der „Vater des Abendlandes“ ist nur eine Kunstfigur des Mittelalters. Das behauptet der Frankfurter Historiker Johannes Fried.

Die Hanse, Kaufleute und Bankiers

Das Mittelalter und das Geld – Wer Wucher trieb, war des Teufels (ZEIT Geschichte Nr. 1/2010)
Warum die Menschen des Mittelalters noch nicht dem kapitalistischen Denken verfallen war: Ein Gespräch mit dem großen französischen Mediävisten Jacques Le Goff.

Thomas von Aquin – Die Zeit gehört Gott (DIE ZEIT Nr. 41/1993)
Thomas von Aquin entwickelte die Lehre vom gerechten Preis. Er beeinflusst die katholische Soziallehre bis heute.

Vorstoß der deutschen Hanse (ZDF Terra X, 1.1.2010)
Als sich norddeutsche Kaufleute im frühen Mittelalter zusammenschlossen, schufen sie eines der erfolgreichsten Wirtschaftsbündnisse: die Hanse. Ihr Ziel war gewinnbringender Fernhandel.

Das Netzwerk der Hanse (Europäische Geschichte Online)
Die Autorin dieses Textes definiert die Hanse als ein Netzwerk. Sie beschreibt, wie die Organisation der Hanse die verschiedenen Regionen Europas vernetzte und worauf das Handelsnetzwerk basierte.

Eine neue Welt – Jakob Fugger (DIE ZEIT Nr. 47/2009)
Man muss die neueste Technik, man muss die Erfindungen der Zeit nutzen. Der große Fugger hat gezeigt, wie man das macht. Der Fugger-Clan kontrollierte zeitweise an die zehn Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Sie waren weit und breit die größten Grundbesitzer, wichtigsten Bankiers, vernetztesten Händler, einflussreichsten Bergbauer.

Es begann in Italien (DIE ZEIT, 35/2011)
Staatsanleigen sind Wertpapiere, mit denen sich Staaten Geld besorgen. Erfunden wurden Sie im Mittelalter. Von den Italiener.

Ritter

http://www.youtube.com/watch?v=C93bRpPk8Tg
Europa im Mittelalter – von Rittern und Turnieren (terraX, YouTube)
In der Regel erbte der älteste Sohn eines Grundherrn Haus und Land. Die anderen Söhne gingen ins Kloster – oder wurden Ritter. In diesem Film erfahren Schüler mehr über eine gesellschaftliche Gruppe: Sie waren Elitekämpfer, Söldner, Turnierreiter und prägten den Begriff der Ritterlichkeit. Schüler erfahren auch, wie eine Ritterburg entstand.

Das Fechtbuch (Universität Stuttgart)
Wie lernte ein Ritter das Fechten mit Schwert und Nahkampfwaffen? Durch Übungen und aus dem sogenannten Fechtbuch. Die Kunsthistorikerin Heidemarie Bodemer hat für ihre Doktorarbeit verschiedene Fechtbücher untersucht. Für Schüler sind besonders die einführenden Kapitel lesenswert. In ihnen beschreibt die Autorin, welche mittelalterlichen Waffen es gab, wie Ritter mit ihnen umgehen sollten und welche Regeln für die Kämpfe galten.

http://www.youtube.com/watch?v=QlER3t0UFAE&feature=related
Das Ende der eisernen Männer (BR, YouTube)
Im Spätmittelalter verändert sich die Welt rasant: Ein Drittel der Bevölkerung stirbt im 14. Jahrhundert an der Pest, ein Viertel aller Siedlungen verschwindet. Außerdem entwickeln Handwerker neue Waffen und Kampftaktiken ändern sich. Was hat das alles mit den Rittern zu tun? Warum bedeuten diese Entwicklungen „das Ende der eisernen Männer“? Dieser Film gibt Antworten.

Entdecker und Forschungsreisende

Kolumbus – Auf hoher See mit Gott (DIE ZEIT Nr. 26/2006)
Was Admiral Christoph Kolumbus in sein Bordbuch schrieb, als er nach Amerika segelte.

Sie möchten noch mehr Lesestoff? Hier können Sie das Archiv von ZEIT und ZEIT ONLINE durchsuchen

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Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert

Überblick: Das 18. und 19. Jahrhundert waren das Zeitalter der Revolutionen. In Amerika und in europäischen Staaten lehnten sich die Menschen gegen ihre Herrscher auf. Auf dieser Themenseite finden Schüler Texte, Quellen und Filme zu den drei wichtigsten, großen Revolutionsbewegungen.

Symbol der Französischen Revolution: Der Sturm auf die Bastille © Jean-Pierre Houël

Die Amerikanische Revolution begann am 16. Dezember 1773 in Nordamerika, das damals zur Kolonialmacht Großbritannien gehörte. Die Bürger der Stadt Boston waren wütend darüber, dass sie Steuern an die britische Krone zahlen mussten und trotzdem nicht im britischen Parlament vertreten waren. Sie hielten ein britisches Handelsschiff im Hafen fest und kippten dessen Ladung ins Wasser. Da es sich bei der Ladung um kistenweise Tee der East India Trading Company handelte, heißt das Ereignis Boston Tea Party. Was 1773 im Boston begann, führte am 4. Juli 1776 schließlich zur amerikanischen  Unabhängigkeitserklärung. Die Amerikaner schrieben darin fest, dass jedem Menschen die gleichen Rechte zustehen. Sie beschlossen auch die Trennung von Staat und Kirche und bestimmten, wann das Volk eine bestehende Regierungsform durch eine neue ersetzen darf.

Die Französische Revolution begann im Jahr 1789. Die Vertreter der Bauern wollten die Macht der Grundherren beseitigen, die bürgerlichen Politiker wollten die absolutistische Monarchie abschaffen. Sie schlossen sich mit einigen Geistlichen zur Nationalversammlung zusammen und erklärten diese zur gültigen Volksvertretung. Am 26. August 1789 verabschiedete die Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. In 17 Artikeln schrieben die Abgeordneten Religions-, Meinungs- und Pressefreiheit fest sowie Volkssouveränität und Gewaltenteilung. Ihr Ende fand die französische Revolution jedoch erst im Jahr 1799. Bis dahin zogen sich die Konflikte zwischen Bürgertum und Arbeitern auf der einen Seite und Adel und Restaurationsbewegung auf der anderen Seite hin.

Im Jahr 1848 lehnten sich Menschen in mehreren europäischen Ländern gegen die Herrschaftsverhältnisse auf. In Frankreich und Italien, in den deutschsprachigen Ländern und in der Habsburgermonarchie gingen die Menschen auf die Barrikaden. In Deutschland scheiterte die Revolution. Den Abgeordneten in der Frankfurter Paulskirche gelang es nicht, eine Verfassung zu verabschieden, denn die Könige und Fürsten wollten ihr nicht zustimmen.

Alle drei Revolutionsbewegungen waren von den Ideen der Aufklärung beeinflusst. Philosophen und Staatstheoretiker entwickelten und vertraten diese Ideen: Immanuel Kant und Johann Gottfried Herder kamen aus dem deutschen Sprachraum, Jean-Jacques Rousseau, Charles-Louis de Montesquieu und Alexis de Tocqueville aus Frankreich und John Locke, Thomas Hobbes und Thomas Jefferson aus dem englischen Sprachraum.

Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:

Die Aufklärung in Europa

Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (Universität Potsdam)
Was ist Aufklärung?, fragte 1783 der Pfarrer Johann Friedrich Zöllner. Immanuel Kant hat ihm diese Frage 1784 in der Berlinischen Monatsschrift beantwortet und auch Schüler erfahren aus diesem Artikel, was die Aufklärer wollten.

Der Weg zur Aufklärung (BR alpha)
Auf dem Weg zur Aufklärung gab es drei wichtige Männer: Michel Eyquem de Montaigne, Blaise Pascal und Voltaire. Harald Lesch und Wilhelm Vossenkuhl stellen diese spannenden Persönlichkeiten in einer Folge der Sendung Denker des Abendlandes vor.

Chronik der Aufklärung (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010)
Die wichtigen Etappen der Aufklärungsepoche im Überblick

Wir Europäer – das 18. Jahrhundert (Dokumentarfilm arte)
Europa erkämpft die Freiheit – Im 18. Jahrhundert fechten die Europäer im Namen der Freiheit heftige Kämpfe aus. Es geht sowohl um die Freiheit des Einzelnen, als auch um die des Volkes. Eine Dokumentation in mehreren Teilen.

Das Ende der Aufklärung? Rein ins Handgemenge! (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010)
Sind die Ideen der Aufklärung Geschichte? Nicht, solange wir uns über sie streiten. Ein Disput zwischen dem Philosophen Rüdiger Safranski und dem Publizisten Mathias Greffrath.

Zur Geschichte der Menschenrechte (Deutsches Historisches Museum)
Thomas Hobbes legte mit seiner Idee vom Naturzustand des Menschen die Grundlage für die Menschenrechte. Was hat Hobbes damit gemeint? Und wie wurde aus seiner Idee die Grundlage der Revolutionen? Der Rechtswissenschaftler Uwe Wesel erklärt es.

Johann Gottfried Herder – Prediger der Humanität (Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)
Herder war nicht nur der Vordenker des „Sturm und Drang“. Der Kulturphilosoph und Theologe schrieb über den Zusammenhang von Sprache und Bildung und bereitete mit seinen humanistischen Schriften den Weg der Aufklärung in Deutschland.

Amerikanische Revolution und Unabhängigkeit

Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika (Deutsches Historisches Museum)
Der Historiker Willi Paul Adams erläutert in diesem mehrteiligen Text warum es zur Unabhängigkeitserklärung kam und zeigt auf, dass die Ideen der Aufklärung darin zu finden sind. Außerdem finden Schüler eine Übersetzung des Originals.

Amerikanische Unabhängigkeitserklärung – Die Welt neu beginnen (DIE ZEIT Nr. 24/2009)
Mit den Werken „Common Sense“ und „Die Rechte des Menschen“ schrieb Thomas Paine Weltgeschichte – vor 200 Jahren starb der radikale Denker der Freiheit in New York. Die Unabhängigkeitserklärung der USA wäre ohne Paine nicht denkbar.

http://www.youtube.com/watch?v=S96PcdMaid4&feature=related
Die amerikanische Revolution (History Channel, YouTube)
In einer dreiteiligen Dokumentation erzählt der History Channel die Geschichte der Amerikanischen Revolution.  Nachgestellte Szenen und Erklärungen von Historikern fügen sich zur Geschichte der Unabhängigkeit: Von der Kolonialpolitik der Briten und die Boston Tea Party, über die Protagonisten der Revolution, den Unabhängigkeitskrieg und die -erklärung bis hin zum Sieg der amerikanischen Soldaten.

Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (Informationen zur politischen Bildung, Heft 297)
Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Fakten zur Unabhängigkeitserklärung.

The Papers of George Washington
George Washington war Mitverfasser der Unabhängigkeitserklärung, der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. The Papers of George Washington sammelt und digitalisiert Briefe von und an Washington und Texte des Mitbegründers der ersten modernen Demokratie.

Französische Revolution

Montesquieu war neben Rousseau und Tocqueville der gedankliche Vater der französischen Aufklärung und der Revolution. Er veröffentliche mit Der Geist der Gesetze eine revolutionäre Schrift, die eine neue Staatstheorie beinhaltete. Auszüge aus der übersetzten Fassung findet ihr hier.

Die Französische Revolution – Alles war so möglich! (Die ZEIT Nr. 29/2002)
Paris, Dienstag, der 14. Juli 1789. Ein angenehmer Tag, 22 Grad, Sonne, Wolken, frischer Wind aus Westen. An der Bastille, einer maroden Festung am Rand der Innenstadt, kommt es zu einem Aufruhr: Schüsse fallen, Blut fließt. Was daraus wurde, das wissen wir heute: Es war der Geburtstag des modernen Europa.

Französische Revolution – „Zu den Waffen!“ (DIE ZEIT Nr. 32/2008)
Die Französische Revolution von 1789 gilt als die Revolution schlechthin. Solche politischen Umstürze kommen nie aus heiterem Himmel. Und sie geschehen mit dem Anspruch, eine neue, gerechtere Ordnung zu schaffen.

Französische Revolution: Reform oder Revolution? (ZEIT Geschichte Nr. 2/2010)
In Frankreich geriet die Bewegung der Aufklärung nach dem Versailler Ballhausschwur im Juni 1789 zur offenen Erhebung. Derweil hoffte man in Deutschlands Groß- und Kleinstaaten weiter auf gute, aufgeklärte Fürsten wie Friedrich II. und Joseph II. und ihr „verständiges“ Regiment.

Die deutsche Revolution von 1848

Europäisches Revolutionsjahr – Aufstand gegen die Bevormundung (ORF, 21.10.2008)
1848 gilt als das europäische Revolutionsjahr, erstmalig verbinden sich politisch-soziale Bewegungen mit nationalen und nationalistischen Bestrebungen und führen zu Aufständen: Bauernrevolten, bürgerliche Verfassungsbestrebungen, Protestaktionen der Armen und Deklassierten und nationale Emanzipationsversuche – all diese Bewegungen, eng verzahnt, bilden die verschiedenen Ebenen des Revolutionsjahres 1848.

Das Erbe von 1848 – Der Aufstand für Freiheit und Einheit (DIE ZEIT Nr. 5/1998)
Dass die Revolution von 1848 in Deutschland gescheitert ist und die Deutschen keine Nation wurden, wird häufig dem deutschen Bürgertum und der Zurückhaltung der Arbeiterklasse angekreidet. Sie hätten versagt, meinen viele. Warum dieses Urteil nicht den historischen Realitäten gerecht wird, erklärt der Historiker Heinrich August Winkler.

1848 – Flugschriften im Netz (Goethe Universität Frankfurt)
Auf dieser Seite finden Schüler Plakate, Flugschriften, Protokolle und Aufrufe aus der Zeit der Revolution in digitalisierter Form. Sie können so erfahren, welche Ideen und Ziele die Revolutionäre äußerten, wie sie sich organisierten und wie die Revolution in Bildern und Karikaturen dargestellt wurde.

Artikel aus der Neuen Rheinischen Zeitung (Projekt Gutenberg)
Karl Marx und Friedrich Engels hofften darauf, dass die Revolution von 1848 eine Revolution der Arbeiter werden würde. Sie sollten sich gegen Feudalismus und die reaktionäre preußische Regierung auflehnen. Die beiden gründeten eine eigene Zeitung, die Neue Rheinische Zeitung und nahmen darin aus kommunistischer Perspektive Stellung zum tagespolitischem Geschehen. Schüler können Karl Marx und Friedrich Engels Artikel von 1848 und 1849 hier nachlesen.

1848 – Die Revolution ist unser aller Erbe (DIE ZEIT Nr. 9/1998)
Der Deutsche Bundestag hat gute Gründe, die Ereignisse von 1848 zu feiern, schreibt 1998 der damalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rudolf Scharping.

Revolution von 1848 (Informationen zur politischen Bildung, Heft 265)
In der Revolution von 1848 sollte ein national geeinter deutscher Staat mit einer freiheitlichen Verfassung entstehen. Das Unternehmen scheiterte schon nach eineinhalb Jahren, doch die Leitideen der 1848er und vor allem ihr Grundrechtskatalog zählen seitdem zu den bedeutendsten demokratischen Traditionen der Bundesrepublik Deutschland. Eine vielfältige Materialsammlung der Bundeszentrale für politische Bildung.

Deutschland 1848 – Quellensammlung (Österreichische Nationalbibliothek)
Nach Städten gegliedert finden Schüler auf dieser Seite digitalisierte Flugblätter, Zeitungsartikel, Aushänge und weitere Dokumente aus den Zeiten der Revolution. Schüler können so nachlesen, was sich in den deutschen Städten ereignete, mit welchen Mitteilungen sich die Revolutionäre an die Stadtbewohner wendeten und wie die Ereignisse in der Frankfurter Paulskirche öffentlich diskutiert wurde.

Sieg oder Tod für die deutsche Republik (DIE ZEIT, 39/2011)
Er war Radikaldemokrat, populärer Redner und gilt vielen heute als der badische Che Guevara. Im Porträt erfahren Schüler mehr über den deutschen Revolutionär Friedrich Hecker. Mehr über Heckers Leben im Exil nach der gescheiterten Revolution erfahren Schüler hier.

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Nationalsozialismus 1933-1945

Der Nationalsozialismus war eine faschistische politische Bewegung und Weltanschauung, die sich nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918 während der Zeit der Weimarer Republik in Deutschland entwickelte. Seine Anhänger vertraten radikal antisemitische, antikommunistische und antidemokratische Positionen. Das Ziel der Nationalsozialisten war es, die deutsche „Volksgemeinschaft“ zu schaffen. Eine Gemeinschaft, die nur aus sogenannten Ariern bestand und aus der Juden, anders Denkende, Behinderte, Sinti und Roma, Kommunisten und Menschen slawischer Herkunft ausgeschlossen waren. Die Idee von der Volksgemeinschaft entstand aus den schon vorher bestehenden  „Völkischen Bewegung„, deren Gedanken die Nationalsozialisten ins Extrem weiterentwickelten. Antisemitische Gedanken und Äußerungen waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht ungewöhnlich, wenn auch nicht in der aggressiven Form der Nationalsozialisten. Außerdem vertrat die NSDAP in ihrem Parteiprogramm wie viele Deutsche die Ansicht, der Versailler Vertrag solle rückgängig gemacht werden. Weiter„Nationalsozialismus 1933-1945“