Meine Lieblingsrubrik auf faz.net ist „Fragen Sie Reich-Ranicki“. Dort beantwortet der Kritiker schlaue und dumme Fragen zur Literatur, mal nett, mal feuerspeiend. Manchmal zerstört er auch Träume. So fragt ein F. Scharpf:
„Wo finde ich die schönsten Liebesgedichte? Wenn ich in den Buchhandlungen suche, finde ich, dass die Gedichte oftmals einfach zu platt geschrieben sind. Sind die schönsten Gedichte nur die, die man selbst geschrieben hat?“
Nawodenkensedennhin. Achtung, MRR weiß Rat:
„Erstens: Die Liebesgedichte, die man selbst geschrieben hat, sind in der Regel Dreck und Mist.
Zweitens: Suchen Sie zunächst einmal bei Goethe, Heine und Brecht – und lesen Sie vor allem kurze Gedichte.“
Recht hat er. Aber das mit den kurzen muss er mir noch mal erklären.