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Anti-HIV-Gel: Leider doch nicht

Anti-AIDS-Gel: Test erfolglos gestoppt
Klinische Tests eines Mikrobizids, das Frauen vor einer HIV-Infektion hätte schützen sollen, sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO und der United Nations AIDS (UNAIDS) nun in Afrika und Indien gestoppt worden. Das Medikament erwies sich im Vergleich zu einem Placebo als nicht wirksam. Die beiden Hilfsorganisationen erklärten, dass es nicht klar sei, warum das viel versprechende Mikrobizid, das aus Meeresalgen gewonnen wird, nicht funktionierte.

Mehr dazu bei der Ärztlichen Praxis.

Wieviel Hoffnung auf dieser Schutzmethode ruhte, lesen Sie hier und hier.

 

Haben Garneleriche dann auch PMS?

Gerade bei science.orf.at gefunden:

Auch männliche Garnelen haben ihre Tage
Männliche Garnelen haben eine Art von Menstruationszyklus, bei dem sie regelmäßig alte Spermien durch neue ersetzen. Das ist der erste bekannte Fall eines solchen Zyklus bei männlichen Tieren.

So neu ist das doch auch nicht. Bei unseren Männchen heißt das eben Wi…, pardon, Sich-einen-von-der-Palme-Schütteln.

Das Abstract zu der Studie gibt es hier.

 

Schöntrinken nach Maß

Um schon einmal ein wenig in Weihnachtsstimmung zu kommen, gibt es heute … nein, keine Geschenktipps (noch keine, jedenfalls), sondern eine Formel, nach der man das berühmte Schöntrinken berechnen kann. Soll ja bei Weihnachtsfeiern schon hin und wieder zu Alliancen gekommen sein, die es bei Tageslicht und null Promille nie gegeben hätte …

Die Formel haben britische Forscher des Instituts für Augenheilkunde an der University of Manchester entwickelt, interessanterweise im Auftrag von Bausch & Lomb PureVision. (Vielleicht mussten die sich ja gegen eine Produkthaftungsklage wehren, in der jemand seinen Kontaktlinsen die Schuld für … nein, wohl doch nicht.)

Dies hier also während der Weihnachtszeit am besten in die Handfläche schreiben:

An = Anzahl der konsumierten Einheiten Alkohol
S = Rauchdichte im Lokal (0 = klare Sicht, 10 = extrem verraucht)
L = Helligkeit der Zielperson (in Candelas pro Quadratmeter, 1 = stockfinster, 150 = bei normaler Raumbeleuchtung)
Vo = (unkorrigierte) Sehschärfe laut Snellen-Index (6/6 = normal; 6/12 = gerade noch führerscheintauglich)
d = Distanz zur Zielperson in Metern

Ist das Ergebnis kleiner als 1, kann man seinem Urteil trauen. Zwischen 1 und 50 bedeutet, dass man eine normalerweise unattraktive Person als „das Auge nicht mehr so beleidigend“ empfindet. Zwischen 51 und 100 werden optisch uninteressante Menschen bereits als attraktiv eingestuft.

Und bei einem Ergebnis über 100 wird ein Quasimodo plötzlich zum Clooney.

Aber das hilft einem dann wohl auch nicht mehr weiter, weil man da bereits mit einer Alkohol- oder einer Rauchgasvergiftung unterm Tisch liegt.

Ganz abgesehen davon, dass die meisten Menschen in diesem Zustand schon gar nicht mehr das kleine 1×1 anwenden können, geschweige denn diese Formel.

 

Tödliche Abtreibungen

68 000 Frauen sterben jährlich weltweit bei Abtreibungen, schreibt das Fachmagazin Lancet in seiner neuen Ausgabe in einem mehrteiligen Report, für den Studien aus den vergangenen zehn Jahren ausgewertet wurden. Jedes Jahr werden rund 80 Millionen Frauen ungewollt schwanger, 45 Millionen treiben ab, in Entwicklungsländern teilweise unter horrenden hygienischen Bedingungen – oft genug ohne Arzt. Wenn die Frauen überleben, behalten sie oft dauerhafte Behinderungen.

Die Kernaussagen des Reports beinhalten unter anderem:

– Geschätzte 19-20 Millionen unsichere Abtreibungen werden jedes Jahr durchgeführt. 97 Prozent davon in Entwicklungsländern.
– Zugang zu modernen Verhütungsmitteln kann die Zahl der Abtreibungen reduzieren, sie aber nie ganz verhindern.
– Die Legalisierung ist ein notwendiger aber unzureichender Schritt in Richtung Vermeidung von unsicheren Abtreibungen.
– Wo Abtreibungen legal, sicher und einfach zugänglich sind, verbessert sich die Frauengesundheit rapide.


Quelle: Lancet

In „Lancet“ steht auch eine Liste der praktizierten unsicheren Abtreibungsmethoden. Vieles kennt man, manche Dinge lassen nur noch fassungslos den Kopf schütteln:

Substanzen, die geschluckt werden:
– giftige Lösungen
– Terpentin
– Bleichmittel
– Reinigungsmittel
– Säure
– Arak (Schnaps)

Gegenstände, die in den Uterus gesteckt/gelegt werden:
– Kaliumpermanganat-Tabletten
– Stock, fallweise in Öl getaucht
– ein Stück Zucker
– Draht
– Stricknadel
– Gummikatheter
– Kleiderbügel
– Kugelschreiber
– Hühnerknochen
– Fahrradspeiche

Diverse Tätigkeiten:
– Heben von schweren Gewichten
– Von der obersten Treppenstufe springen, oder vom Dach

Angesichts dieser Liste ist die Verzweiflung einer ungewollt schwanger gewordenen Frau ziemlich gut nachzufühlen, finde ich. Vor allem all jene, die immer blauäugig mit Standardsätzen wie „Es gibt immer eine Lösung“ herumwedeln.

 

Wie, Sie werden bei Pornos geil? Huch!

Ja, schön, wieder einmal eine neue wissenschaftliche Studie – allerdings mit Schlussfolgerungen beziehungsweise Insinuationen, die im besten Fall banal, im schlechtesten bedenklich sind.

Aber von vorn: Das schwedische Karolinska Institutet führte eine Umfrage unter 2450 Männern und Frauen zwischen 18 und 60 Jahren durch und fand dabei heraus, dass 13 Prozent der Männer und 4 Prozent der Frauen erregt werden, wenn sie „heimlich andere Leute beim Sex beobachten.“

13 bzw. 4 Prozent? Vermutlich ist die Pornoindustrie deshalb ein so verschwindend kleiner Wirtschaftszweig.

Möglicherweise liegt die Betonung auch auf „heimlich“ – aber wo ist der Unterschied, ob man jemandem heimlich oder un-heimlich zusieht? Gibt es Menschen, die von Pornos erregt werden, aber nicht von Voyeurismus (so bezeichnet es die Studie zumindest). Oder umgekehrt: Wenn jemand im Swingerclub anderen zusieht, fährt das bei ihm erst dann, wenn er sich als Lampenständer tarnt?

Meine völlig unwissenschaftliche Schätzung besagt, dass sich so gut wie jeder und jede davon anregen lässt, wenn er/sie anderen zusieht. Klassisches Einsatzgebiet von Spiegelneuronen: Wenn jemand vor unserer Nase sein Essen genießt, läuft uns auch das Wasser im Mund zusammen. Und wenn jemand seinen Körper (oder den eines anderen) genießt, werden wir geil. So ist das eben.

Übrigens auch die, die glauben, es nicht zu werden, also meistens Frauen. Wie die niederländische Psychologin Ellen Laan festgestellt hat, geben Frauen in Labortests oft an, von erotischen Bildern nicht erregt zu werden, während ihre Körperreaktionen längst ganz anderer Meinung sind.

Gerade bei solchen Fragestellungen kommt es, tja, auf die Art der Fragestellung an. Ich habe die Studie gerade angefordert, mal sehen, wie die Erhebung durchgeführt wurde. Bleiben Sie dran!

Ha, aber es geht noch weiter! In der Zusammenfassung wurde weiters erwähnt, dass „4 Prozent der Männer und 2 Prozent der Frauen zugaben erregt zu werden, wenn sie ihre Geschlechtsteile vor Fremden entblößen.“ Die Schlussfolgerung (wieder aus der Zusammenfassung) zitiere ich jetzt sicherheitshalber wörtlich:

There is no single dominant risk factor for such sexual behaviours. Those who found themselves aroused by these, possibly criminal, exhibitionist or voyeuristic actions were otherwise mainly „normal“, well-adjusted citizens. It was, however, somewhat more common (except for the male gender) that they had mental problems and were big alcohol or drug users. They were also generally more sexually interested than the rest of the population and more experimental.

Risk? Otherwise mainly „normal“? Frauen, die sich dazu bekennen, voyeuristisch und/oder exhibitionistische Tendenzen zu haben, sind also solche, die gleichzeitig psychische Probleme haben, saufen und junken? Und was hat eine völlig normale, gesunde körperliche Reaktion in dieser Schlussfolgerung zu suchen?

Ja, Leute werden geil, wenn sie anderen beim Vögeln zuschauen. Und das ist auch gut so. Das bedeutet nämlich, dass sie (hoffentlich) auch traurig werden, wenn es anderen schlecht geht und dass sie sich freuen, wenn es anderen gut geht.

Und dass die Pornoindustrie weiter hunderte neue Filme pro Monat produzieren wird.

Fortsetzung folgt.

 

Ist das schön?

Onkel Brumm hat wieder etwas Nettes gefunden: Die Auflösung zu dem „Bilderrätsel“ oben steht hier, wobei ich eigentlich am interessantesten finde, die Damen mal ohne alles zu sehen.

Onkel Brumm: „Um Proust zu bemuehen: Sollte Schminke die Reaktion der Frauen gegen Phantasiemangel der Maenner sein?“

 

Enthüllt II: Bruststimulation stimuliert

Jahre-, ach was!, jahrzehntelang zermartert sich die Wissenschaft das Hirn über diese eine Frage. Wieso die Dinosaurier ausgestorben sind, ist so gut wie geklärt. Die Kalte Fusion ist nahezu serienreif. Nur dieses eine Problem konnte nicht und nicht gelöst werden: Führt die Stimulation von Brüsten und Nippeln zu sexueller Erregung?

Man hatte den Yeti gefunden, Nessie enttarnt und Tom Cruise von der Wirksamkeit von Psychotherapie überzeugt, aber diese Nippelfrage konnte einfach nicht geklärt werden. Physiker entwarfen Vergleichsmodelle, Biochemiker analysierten Botenstoffe, und selbst eigens entwickelte mathematische Formeln lieferten kein eindeutiges Ergebnis.

Bis Roy Levin von der University of Sheffield und Cindy Meston von der University of Texas endlich die zündende Idee hatten: Sie teilten Fragebögen aus.

Das Ergebnis: Von 153 befragten Frauen bestätigten
– 81,5 %, dass Brust- und Nippelstimulation bei ihnen zu sexueller Erregung führe,
– 78,2 %, dass diese Tätigkeit etwaige bereits vorhandene Erregung verstärke und
– 59,1 %, dass sie schon einmal um Nippel-Manipulation gebeten hätten.

Lediglich 7,2 % der Frauen fühlten sich davon abgetörnt.

Bei den 148 befragten Männern lagen diese Werte bei
– 51,7%
– 39%
– 17,1% und
– 7,5%.

Damit wir das jetzt auch endlich wissen.

Diese, hm, Studie erschien in der Mai-Ausgabe des Journal of Sexual Medicine und hat hoffentlich wenigstens zur Folge, dass mehr Männer auf den Geschmack kommen und sich öfter auch mal an die Brüste fassen lassen.

Denn wieviele das überhaupt noch nicht ausprobiert haben, ist leider nicht angegeben.

 

Aha-Erlebnis Nr. 1089

Das gebe ich jetzt einfach mal unkommentiert so weiter …

Frauen erkennen Qualitäten von Männern am Gesicht

Sie schaut ihm ins Gesicht und weiß, wer er ist: Frauen sind fein darauf abgestimmt, unbewusst die Qualitäten zu entdecken, die sie in Männern suchen – mit einem Blick ins Gesicht.

10.05.06 – Frauen können subtile Zeichen des Interesses an Kindern im Gesicht eines Mannes erkennen und genau den Level an Testosteron bestimmen. Kinderfreundliche Männer sind als Langzeitpartner geeignet, maskuline Männer mit hohen Testosteronwerten eher als Liebesabenteuer, glauben US-Forscher der University of Chicago and California.

Ihre Befunde zeigen, dass Frauen überraschend genau die Maskulinität eines Mannes und sein Interesse an Kindern beurteilen können. Ergebnisse veröffentlichte das Journal „Procceedings of the Royal Society B: Biological Sciences“ online.

Die Forscher hatten Speicheltests an Studenten vorgenommen, um den Testosterongehalt zu bestimmen. Sie zeigten den Männern Bilder von Erwachsenen und Babys und fragten, welche sie bevorzugten. Die Bilder der Teilnehmer wurden dann 29 Studentinnen vorgelegt. Sie sollten einschätzen, ob die Männer Kinder mochten, maskulin waren, physisch attraktiv oder einfach nett. Die Frauen bestimmten dann die Attraktivität der Männer für ein romantisches Kurzzeit-Abenteuer oder eine Langzeit-Beziehung.

Nein, ganz ohne geht’s doch nicht:
Erstens: „… und fragten, welche sie bevorzugten.“ Sie haben nicht gefragt, ob der Mann gerne Vater werden würde oder sich gut mit Kindern verträgt oder wie er seine Zukunft plant. Sondern, ob er eher Erwachsene oder Babys „bevorzuge“. Ganz abgesehen davon, wie sehr die Männer vorab über den Sinn und Zweck der Übung aufgeklärt wurden, sagten sie vermutlich eher „Erwachsene“, um nicht als Kinderschänder eingeordnet zu werden.

Zweitens: 29 Studentinnen. Das ist eine verdammt geringe Zahl, um daraus eine solche Schlussfolgerung zu ziehen.

Drittens: Diese Meldung werden wir vermutlich in den nächsten Tagen unwidersprochen auf den diversesten Nachrichtenseiten wiederfinden …

Quelle: „Ärztliche Praxis“.

Update 11.5., 7.30 Uhr
Bei spektrumdirekt gibt es noch eine kleine Zusatzinformation zum Versuchsaufbau:

Eine kleine Kontrollgruppe von Frauen hatte zusätzlich zu den beschriebenen Fragen die Aufgabe bekommen, die positive beziehungsweise negative Ausstrahlung der Fotos zu bestimmen.

Und siehe da: die Männer, deren „neutralen“ Gesichtsausdruck die Frauen am ehesten als positiv einstuften, ernteten auch die höchste Wertung bei der vermuteten Kinderliebe.

Auf deutsch: Frauen wollen keine Kinder von finster dreinschauenden Männern. Puh, was für ein Glück, dass die DAS herausgefunden haben.

 

Aids & Risikobereitschaft

Unser neues Weißlog schreibt über die neuen Aids-Zahlen (die Infektionen steiger weiter an) und darüber, was Ulla Schmidt vor hat, um die Risikobereitschaft der Deutschen zu untersuchen.

Auf diese Ergebnisse sind wir aber wirklich mal gespannt.

 

Na endlich!

Es ist ein harter Job, aber einer muss ihn ja machen:

BBC und Discovery Channel wollen endlich der Legende auf den Grund gehen, dass der Geschmack von Sperma sich verändert, je nachdem, was der Mann zuvor gegessen hat.

Zu diesem Zwecke suchten sie vor kurzem „aufgeschlossene Paare“, die sich in einem Luxushotel in Los Angeles ein paar Tage verwöhnen lassen wollen, also, die Männer dann ergo doppelt verwöhnen.

Der Casting-Aufruf in seiner ganzen Pracht:

Casting Call – Fun Outgoing Couples in the LA Area 3/10/06
BBC Television & The Discovery Channel Seeks fun, outgoing couples in the LA area!

If you’re an outgoing couple, who are open to talking about sex, then we want you to take part in a groundbreaking study that has never been done before, at least scientifically!

You’ve probably read about it in countless magazines, but for the first time, under scientific conditions, we want to test if what a man eats affects the taste of his semen.

The shoot will take place over 3 days in a luxury hotel with all accommodation, food, beverages and expenses paid for. The results will be used in a pioneering new science series to be broadcast on The Discovery Channel and The BBC in the UK

So if you are aged 24-55, available to film mid-March and happy to talk about oral sex, get in touch!

(Man beachte selbstverständlich die Formulierung „The shoot will take place …“.)

Irgendwann 2007 werden wir erfahren, ob sich genügend wissenschaftsaffine Pärchen gefunden haben, schreibt die „New York Daily News“.

Aber ob auch alle Vorschriften für eine wissenschaftliche Studie eingehalten worden sind? Doppel-Blindverkostung? Placebo-Testgruppe?