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Kindersicher

Übermalte Pornos hatten wir schon einmal.

Jetzt können die Bilder auch laufen:

(Und wieder einmal hat Diesel viel Werbung für wenig Geld bekommen …)

Vielen Dank an Markus Z. und Richard J.! Und beiden ein herzliches Servas!

Update: Link ist – wieder einmal – repariert.

Update: Hier ist ein Link, der schon seit längerem hält.

 

Mädels, lasst uns endlich erwachsen werden!

Da trifft es sich wieder einmal sehr zufällig, dass ich erst des Kollegen Hugendicks Erlebnisse beim Versuch, ein Frauenbuch zu kaufen, lese. Er wird in der Buchhandlung nämlich prompt in die Abteilung „Freche Frauen“ geleitet, wo er vor Werken wie den folgenden steht:

Die Dispo-Queen, Lizenz zum Seitensprung, Vom Umtausch ausgeschlossen, Die Schnäppchenjägerin, Da hilft nur Schokolade, Liebe mit Jojo-Effekt, Kleine Sünden zum Dessert, Halbnackte Bauarbeiter, Reich heiraten!, Club der wilden Mütter, Geht’s noch?, Die Supermamis von Manhattan, Ein unmoralisches Sonderangebot, Au Pairs – dringend gesucht!

Und gerade, als ich ihm schreibe, dass wir Frauen uns offenbar nicht nur für doof halten lassen (siehe Frauenmagazine), sondern diesen Schwachsinn auch noch frischfröhlich kaufen (und ergo das Bild der Marketingstrategen, die uns für doof halten, bestätigen), flattert das Pressematerial des neuen TV-Senders für schwule Männer, TIMM, in die Mailbox.

Der geht am 1. November, jeweils von 18 bis 24 Uhr, auf Sendung. Und seine Sendewoche ist in folgende Mottos (Motti?) unterteilt:

Der scharfe Montag
Der pralle Dienstag
Menschen am Mittwoch
Der Donnerstag mit Biss
Pink Friday
Der lange Samstag
Der charmante Sonntag

Scharf und prall? Na gut, RTL hat nicht sehr viel anders angefangen.

Es gibt ein Reisemagazin, das von „Flugbegleiter Max“ präsentiert wird. Und da fängt man langsam zu überlegen an, ob das jetzt lustig ist, so mittenrein ins Klischee (schwule Stewards?), oder Schülerzeitung.

Aber dann liest man das hier:

Es spricht der Wicht!
Polit-Talkshow, Deutschland 2008, Mi. 21:15 – 22:15 Uhr
Mit: Holger Wicht
Wir müssen reden! Und zwar Klartext. Anfang 2009 startet der Polit- und Gesellschaftstalk „Es spricht der
Wicht!“. Jeden Mittwochabend diskutiert Holger Wicht, ehemaliger Chefredakteur des Berliner Stadtmagazins
„Siegessäule“ mit spannenden Gäste über Themen, die die schwule Welt bewegen. Offen und ehrlich,
informativ und kontrovers, persönlich und menschlich.

Ach Mensch, Kinder! „Es spricht der Wicht“??? Als Titel für eine politische Diskussionssendung? Wollt ihr vielleicht gar nicht ernstgenommen werden?

Und an Tagen wie diesen denke ich mir, dass wir Randgruppen vielleicht doch auch ein bisschen selbst dran schuld sind, dass wir immer noch so genannt werden.

 

Hier kommen also die Kinder raus

Sprachlos.

Konnte leider auch keine genaueren Angaben über dieses … Ding finden.

Abgesehen davon … einfach nur sprachlos.

Und das am selben Tag, an dem in der Times heftig über eine neue Aufklärungsbroschüre für Kinder diskutiert wird, in der die doch (Vorsicht, ab hier gleich Weltuntergang) die KORREKTEN NAMEN FÜR IHRE GESCHLECHTSTEILE lernen sollen!

PS: Drehen Sie jetzt besser den Ton runter.

Gefunden bei The Truth.

 

Sex im Alter – wo ist gleich noch einmal das TABU?

Anlässlich des Films „Wolke 9“ von Andreas Dresen wurde ja bereits ausführlich über Sex im Alter und ob die das überhaupt noch machen, die Alten, und ob man das im Kino oder sonstwo sehen will, etc. diskutiert.

Zur Wiederholung kurz der Trailer:

In so gut wie jedem Interview, das der Aufklärer der Nation, Oswalt Kolle, zur Erscheinung seiner Autobiografie gibt, hält er ein Plädoyer fürs Schnackseln bis ins hohe Alter: „Denkt dran, dass ihr mit 50, 60, 70 auch noch Spaß haben wollt, Spaß an der Liebe!“

Und nun zeigt auch der Deohersteller Mum in seinem neuen Werbespot knutschende Senioren (sowie ein knutschendes Schwulenpärchen, aber dazu kommen wir gleich).


Ewige Liebe from SFLB on Vimeo.

Anlässlich der Senioren und der Schwulen stellt die Website der Schweizer Kommunikationswirtschaft die Frage, was von beiden das größere Tabu sei. Denn aus den TV-Spots werde das Männerpaar rausgeschnitten, außer, der Spot laufe in passendem Umfeld, einer Serie über Homosexuelle wie „The L-Word“ oder „Queer As Folk“, wie der Creative Director der Werbeagentur erklärt.

Erstens: Ich würde hiermit gern eine Tabu-Diät ausrufen. Abwechselnd wird berichtet, dass nun aber auch „das letzte Tabu“ gefallen sei (das wäre dann wahlweise Inzest, Sterbehilfe oder Rotwein zum Fischgang), gleichzeitig tauchen jeden Tag neue auf. Man weiß nicht, ob man gähnen oder schreien soll.

Vögelnde Senioren sind kein Tabu, ebensowenig wie knutschende Männer! Der Anblick selbiger ist ungewohnt, das ist alles. (Und es ist traurig, das auch.) Aber man darf das bitte nicht gleich zu einem Tabu hochspielen!

Zweitens wird mir langsam der Druck auf ältere Menschen etwas zu groß, bis kurz vor dem Abnippeln noch ein erfülltes Sexualleben haben zu müssen. Oswalt Kolle hier, diverse Studien da – und die wenigsten gehen auf die Gründe ein, wieso die Alten jetzt angeblich immer mehr Sex haben. Viagra wäre einer; dass ältere Menschen nach einer Scheidung oder dem Tod des Partners nicht mit ihrem Liebesleben abschließen, ein anderer. Wenn man jemand Neuen kennenlernt, geht im Bett eben einfach mehr, egal ob mit 18 oder 80.

Aber das kommt mittlerweile so rüber, als ob auch die Senioren ihr Wochen-, oder besser, Monatssoll zu erfüllen haben, ansonsten sie sich Sorgen um ihre Beziehung machen müssten.

Oswalt Kolle kennt sich sicher besser aus, aber früher werden ältere Menschen wohl kaum an ihrem 65. Geburtstag zu ihrem Ehepartner gesagt haben: „So, Schatz, das war’s dann. Ab sofort ist es für uns unziemlich, noch miteinander in die Kiste zu steigen.“ Wer Spaß haben wollte, hatte den vermutlich auch, ob die Gesellschaft ihn daran nun erinnert hat oder nicht. Und wer keinen Spaß mehr haben wollte, konnte endlich in Ruhe seinen Bücherstapel abarbeiten.

Also: Vögelnde Senioren? Super. Knutschende Männer? Auch super. In der Öffentlichkeit? Gern – weil’s kein Tabu, sondern einfach normal ist. Und vielleicht könnten wir beides langsam auch genau so behandeln.

PS: Die Schweizer Krankenversicherung Swica hat übrigens bereits 1999!! das TABU!! mit dem Seniorensex gebrochen. Mit einem entzückenden Werbespot, der ebenfalls hier zu finden ist.

 

Sextoys ohne Sex

So, nun steigt also auch Philips in den Sextoys-Markt ein, berichtet CNN. Allein das europäische Kuchenstück dieses Marktes soll 280 Millionen Euro schwer sein, Tendenz steigend.

Die „Intimate Massagers“, seit gestern in Großbritannien auf dem Markt, sehen erst einmal nicht so übel aus, wenngleich ich anhand der Bilder leichte Schwierigkeiten habe, mir ihre konkreten Anwendungsmöglichkeiten vorzustellen.

Der hier ist jedenfalls für die Damen:

philips5.jpg

Die hier, die Intimate Dual Massagers, sind für beide:

philips1.jpg

(Die fliegende Untertasse daneben ist die Lade-/Aufbewahrungsstation. Schwiegermuttersicher, sozusagen.)

Wobei der hier (Männerhand!) also für die Anwendung an der Dame vorgesehen sein dürfte:

philips4.jpg

Ist dann der hier

philips3.jpg

der gleiche, nur aus anderer Perspektive? Oder ist er das Teil für den Mann? Und wenn ja, wo hält man dem Mann das dran? In der „Startbroschüre“ sollen angeblich genauere Hinweise stehen, nur die ist online leider nicht abrufbar. (Oder nicht sehr viel ergiebiger.) Dem Pressetext kann man immerhin entnehmen, dass die Geräte „non-penetrative“ sind. Damit wäre wenigstens das geklärt. Bei dem obigen Modell wäre ich mir nämlich nicht so sicher gewesen.

Wie auch immer. Die Teile sehen so aus, als ob sich Philips tatsächlich Gedanken gemacht hätte. Was mich nur wundert, ist die Betonung auf Paaranwendung in allen Produktbeschreibungen, „get you BOTH in the right mood“ … Die Geräte firmieren bei Philips dementsprechend auch unter „Relationship Care“.

Und gerade, als ich zu vermuten beginne, dass Philips seinem Image als familienfreundlicher Betrieb (die Waschmaschine, der Kühlschrank, …) nicht schaden will und deshalb so tut, als gebe es nur Beziehungssex, lese ich dies hier:

The category is being launched following extensive market research. In the UK, research showed that 35% of adults would consider using an intimate accessory with their partner if it were designed for couples rather than being meant for individual use.

Hm.

Kann man herkömmliche Vibratoren nicht auch zu zweit verwenden? Der eine hält, die andere … genießt? Kann man die Philips-Massager nicht genauso gut allein anwenden? Soweit ich das erkennen kann, wären sie bei herkömmlichem Geschlechtsverkehr ja eher im Weg.

Ist das also lediglich eine sozialverträgliche Marketingstrategie, die über ein potenziell lukratives Marktsegment gestülpt wurde? „Wir wollen auch am Sextoy-Kuchen mitnaschen, aber folgende Wörter dürfen dabei nicht vorkommen: Sex, …“

Ok, nicht so streng sein. Die Geräte sehen ja wirklich hübsch aus (wenngleich das Design nicht unbedingt neu ist.

 

Good vibrations

Und wieder einmal eine durchaus witzige Werbekampagne für Sextoys für Frauen. Nur: Sollten die Damen nicht, ich weiß nicht, etwas erregter dreinschauen? Oder entrückter? Oder von mir aus sehr viel entspannter?

Ob diese Bilder tatsächlich so für das Produkt sprechen?

yoba_1.jpg

yoba_2.jpg

yoba_3.jpg

Gefunden von Sarah S. hier