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Das hier auch nach jedem Essen?

Ist es eine kleine Reminiszenz an die guten alten „2-in-1“-Zeiten, in denen jedes Produkt auch noch einen Zusatznutzen haben musste?

Ist es gedacht für die vielreisende Geschäftsfrau, die bei der Gepäckkontrolle nicht immer „Was hier vibriert? Meine elektrische Zahnbürste, natürlich!“ lügen möchte?

Oder ist es das ideale Geschenk für Menschen mit sehr sehr SEHR kleinen Wohnungen, in die ein ausgewachsener Vibrator aus Platzgründen schon nicht mehr reinpassen würde?

Wie auch immer: Es ist das „Liebesbürsten Zahnbürsten-Aufsatzset“:

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Und weil man seinen Vibrator heutzutage gern mit Namen ansprechen können möchte, heißen die drei … Herrschaften:

Nina (der kleine ganz oben)

Gene (für den G-Punkt), und

Lola, der Multi-Massageball

Wozu der Spiegel in dem Etui gut sein soll, haben sich schon die Kolleginnen bei ShinyShiny gefragt.

 

Hand am Schritt

Ich finde da nirgends einen „Achtung, Satire“-Hinweis oder ähnliches, also dürfte es stimmen:

Der Guardian schreibt heute, dass es hiermit in Italien für Männer verboten ist, sich in der Öffentlichkeit an die eigenen Weichteile zu greifen. Komplett mit Gerichtsurteil und dem ersten Verknackten.

Das finde ich prinzipiell begrüßenswert. Denn es ist für eine Frau – um die Diskussion über das Grabschen in öffentlichen Verkehrsmitteln kurz wieder aufzunehmen – extrem unangenehm, wenn sich ein ihr unbekannter Mann in ihrer Gegenwart das Gehänge justiert.

Könnte uns wurscht sein, ich weiß, ist es aber nicht. Außerdem machen das viele Männer ja nicht wirklich dezent, sondern so, dass man beinahe zu der Überzeugung gelangen könnte, sie warten erst drauf, bis ihnen eine Frau entgegen kommt, und greifen dann zu. (Und jetzt bitte nicht wieder die Ausreden, dass das bei Männern eben ein wenig komplizierter da unten ist und wir einfach gestrickten Frauen das nicht nachvollziehen könnten. Dann kauft euch eben passende Hosen!)

Das gleich zu einem verurteilbaren Delikt mit Gericht und Geldstrafe zu erklären, klingt auf den ersten Blick ein bisschen hart. Vor allem, weil es sich meiner Kenntnis entzieht, ob man vorher vielleicht versucht hat, die Herren mit gutem Zureden von ihrem Verhalten abzubringen. (Fräulein Pety, lesen Sie zufällig mit?) Ist aber offensichtlich nötig gewesen.

Allerdings berichtet der Guardian auch, dass es in Italien eine Art „Auf Holz klopfen“ ist. Wenn man also beispielsweise über eine schlimme Krankheit oder ähnliches spricht, pflegt sich der Italiener herzhaft in den Schritt zu langen, um das Schicksal zu beruhigen. Und vermutlich auch sich selbst.

Das finde ich ja wiederum durchaus liebenswert. Nur – wo greifen sich dann Frauen hin?

 

Auf der Suche nach dem goldenen G-Punkt

Bei manchen Meldungen weiß ich einfach nicht, ob ich mich wundern oder freuen soll. Wie bei dieser hier, die aus dem Guardian stammt. Mediziner an der Universität im italienischen L`Aquila behaupten, mittels Ultraschall die Existenz des (beinahe schon sagenumwobenen) G-Punkts nachweisen zu können. Aber – und das ist der kleine Wermutstropfen – nicht alle Frauen scheinen einen zu haben.

Jedenfalls konnten sie anatomische Unterschiede zwischen Frauen, die einen vaginalen Orgasmus bekommen können und jenen, die nicht, feststellen. Sagen sie. Die Ultraschalle hätten bei den Glücklichen eine Region dickeren Gewebes im Bereich des G-Punkts (zwischen vorderer Wand der Vagina und der Harnröhre) festgestellt, die bei den anderen Frauen nicht zu erkennen war.

Und mit dieser Methode könne nun jede Frau für sich herausfinden, ob sie ihren G-Punkt einfach nur noch nicht gefunden hat oder gar nicht erst weiter suchen muss.

Allerdings haben sie nur 9 Frauen mit und 11 Frauen ohne gescannt. Was verdammt wenig ist.

Verschiedene Fragen stellen sich nun:

1. So what? Was ist die weitere Konsequenz dieser Erkenntnis? (Dr Petra hat im Kleingedruckten eine Unterstützung der Studie durch Pfizer entdeckt – kann man hier die Nachtigall trapsen hören?)

2. Da man weiß, dass der G-Punkt (bzw. das Gewebe zwischen Vagina und Harnröhre) erst durch Stimulation anschwillt, sprich: „aktiviert“ wird: Kann sich ein eventuell unterschiedlicher Erregungszustand auf die Ergebnisse ausgewirkt haben? (Was auch Beverly Whipple, die amerikanische G-Punkt-Expertin nicht ausschließt.)
Nicht, dass ein Untersuchungszimmer so wahnsinnig antörnend wirkt, aber man weiß schließlich auch, dass Frauen unterschiedlich leicht erregbar sind.

3. Leonore Tiefer, eine weitere Expertin, ist auch skeptisch, was zuerst da war: der G-Punkt oder das festere Gewebe. Kann nicht vielleicht erst eine regelmäßige Stimulation des G-Punkts zu diesem anatomischen Unterschied führen?

4. Und vielleicht bringt es einfach mehr, den Frauen (und ihren Partnern, aber in erster Linie sollen das die Frauen einmal für sich entdecken) mehr bzw. genauere Anweisungen an die Hand zu geben, wie sie ihren G-Punkt finden und stimulieren können? Vermutlich suchen immer noch zu viele an einer falschen Stelle und geben nach drei Minuten auf, wenn sich nichts tut. Er wurde ja auch schon zu oft als „Knopf zum Kommen“ missinterpretiert.

Außerdem muss es ja nicht immer G-Punkt sein. Gibt schließlich auch noch viele andere Möglichkeiten, sich eine nette Zeit im Bett zu machen. (Es muss ja auch nicht immer H-Punkt sein.)

5. Und kann es tatsächlich sein, dass es im Jahr 2008 immer noch weiße Flecken auf der Karte der weiblichen Anatomie gibt? Das ist eigentlich, worüber ich mich am meisten wundere.

 

Einblick in die Porno-Branche

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Es mag ein bisschen paradox wirken, wenn man ausgerechnet hinter die Kulissen der Porno- und Sexarbeiter-Branche blicken will – wo dort doch wahrlich nichts verborgen bleibt. (Aber nur Pornos anschauen wird ja leider recht schnell langweilig.)

Das Magazin $pread, von dem der Zuender nebenan berichtet, tut genau das, wenngleich vermutlich um einiges kritischer und politischer als beispielsweise die TV-Dokuserie Porn Valley, die vor ein paar Jahren in den USA lief. Doch auch die ermöglichte schon interessante Einblicke in die ansonsten recht stromlinienförmig produzierten Vivid-Filme.

 

Happy Valentine’s Day!

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Und wenn Sie glauben, dieser „Blumenstrauß“ sieht ein wenig obszön aus, dann warten Sie erst einmal ab, was die Fleischerei* Pahl noch alles für Geschenkideen hat:

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Nein, ich weiß leider auch nicht, woraus der gemacht ist. Und was er da, hm, von sich gibt.

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Hier allerdings ist die Liebe zum anatomischen Detail höchst bemerkenswert. Das ist eine Cocktailtomate, oder?

Vielen, vielen Dank an die wunderbare Michaela für diese Diäthilfe!

*österr. für: Schlachter

 

Brustvergrößerung kann so einfach sein

Nicht, dass ich es gutheißen will, Frauen unverhohlen auf die Brüste zu starren. Doch diese Wonderbra-Werbung ist (wieder einmal) richtig gut. Und tatsächlich eine optische Täuschung!

Und im Gegensatz zu den Berlinale-Promidamen, die heute bei der Bild ungefragt für ein „Welches Dekollete gehört zu welcher Frau?“-Spielchen (in der Bild-Chefredaktion vermutlich kurz „Titten klicken!“ genannt) herhalten müssen, ist hier wenigstens alles freiwillig abgelaufen.

 

Traurige Errungenschaft für Mexico City

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe in Mexico City haben eine heftige, aber offensichtliche notwendige Maßnahme gegen männliches Grapschen in überfüllten Bussen ergriffen: Seit kurzem sind auf vier Strecken Busse unterwegs, in die nur Frauen einsteigen dürfen, steht heute in der New York Times.

Das Problem übergriffiger Männer gibt es dort seit Jahren, ebenso wie mehrere Versuche, diesem Problem zu begegnen. In U-Bahnen wird durchschnittlich ein Mal pro Tag ein Zwischenfall gemeldet, dort werden bereits seit einiger Zeit Waggons eingesetzt, die nur von Frauen benutzt werden dürfen.

Wie gesagt: Dass diese Maßnahmen ergriffen werden müssen, ist traurig und unfair allen Männern gegenüber, die sich zu benehmen wissen. Aber es öffnet vielleicht auch jenen Herren die Augen, die das Grapschen immer noch als Kavaliersdelikt sehen, quasi „is ja nix dabei“.

Wer sich jetzt denkt, wir Weiber sollen uns nicht so anstellen, dem darf ich versuchen, meine Gefühle zu schildern, als ich vor einigen Jahren in einem randvollen Bus in Wien zum ersten (und – 3x auf Holz klopfen – bislang einzigen Mal) selbst in den Genuss einer solchen „Zuwendung“ kam: Ein Mann neben mir schubberte sein Mittelteil gegen meinen Schenkel. Und weil ich nicht in einen Bus einsteige und automatisch damit rechne, dass sich jemand an mir einen runterholen will, registrierte ich das erst nach einigen Minuten.

Man kennt ja unbewusst alle Körperstellen, die in überfüllten Bussen üblicherweise mit mit jenen der Nachbarn in Kontakt kommen. Entsprechend hat es bei ein wenig gedauert, bis ich für ein dumpfes Gefühl („Irgendwas ist heute anders“) den Grund (den Typ hinter mir) erkennen konnte.

Ich muss den wohl, als bei mir endlich der Groschen gefallen war, völlig fassungslos angestarrt haben.

An der nächsten Haltestelle war er logischerweise weg und ich immer noch fassungslos, was sich aber sehr schnell in immer größere Wut verwandelte. Und diese Wut ist heute, Jahre danach, immer noch vorhanden.

In diesem Sinne: Gratulation an die Frauen von Mexico City zu ihren neuen Bussen. Wie schade, dass so etwas im 21. Jahrhundert immer noch notwendig ist.