Fazit: Es ist nicht immer so, dass am Ende auch die beste Mannschaft gewinnt. In diesem Fall aber schon: Spanien ist ein würdiger Weltmeister. Nach dem EM-Titel vor zwei Jahren folgte nun der größte Erfolg, den der Fußballsport zu beiten hat. Auch wenn sie sich ein bisschen durch die Vorrunde gemogelt haben, als es drauf ankam waren sie da. Im Halbfinale gegen Deutschland schafften sie es, ihr Spiel durchzubringen und auch im Finale ließen sich die Spanier durch das destruktive und oft überharte Spiel der Niederländer nur kurz beeindrucken. Ihr stets unerschütterlich wirkender Trainer Vicente del Bosque strahlte immer genau das Vertrauen aus, das die Spanier so stark machte. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, das Vertrauen sich im Laufe eines Spiels nicht übermäßig viele, aber stets gute Torchancen herauszuarbeiten. Und, nicht zu vergessen, das Vertrauen in die eigenen Defensivqualitäten. Bei allem Lob über die kreativen Villa, Xavi und Iniesta – die Spanier kassierten in sieben Spielen nur zwei Gegentore. Weiß jemand Bescheid, ist das ein neuer WM-Rekord?
Das Finale zum Nachlesen in umgekehrter Reihenfolge:
Jetzt holen sich die Spanier den Pokal ab. Zum Jubeln haben sie ihnen in Johannesburg so ein kleines Rondell gebaut, Konfetti gibt es auch. Goldenes, passend zum Pokal.
Die Niederländer müssen sich ihre Silbermedaille abholen, ein schwerer Gang. Wer in die Gesichter schaut, der hört auch auf, die Theorie zu bezweifeln, dass der Drittplatzierte glücklicher ist als der Zweite.
Spaniens Trainer, unmittelbar nachdem er unsterblich wurde, ist die Ruhe selbst im Interview. Danach weigert er sich von seinen Spielern auf die Schulter genommen zu werden. Sie packen ihn dann aber doch. Ein guter Typ, dieser Vicente del Bosque.
Das wars. Spanien ist Weltmeister!!! Andres Iniesta erzielt das Tor seines Lebens. Der beste Spieler des WM-Finals schießt Spanien in der 116. Minute zum WM-Titel.
Zwei Minuten noch.
Nun schießt er also doch. Iniesta bekommt den Ball von Fabregas zugespielt, der fackelt diesmal nicht lange und haut den Ball in die lange Ecke. Proteste bei den Holländern, vorher hätte es einen Freistoß für Elia geben können.
116′ Toooooooor, Andres Iniesta.
113′ Arjen Robben bewirbt sich um den Titel „Dümmster Platzverweis der WM-Final-Geschichte“, lupft einen Ball übers Tor, obwohl schon seit Monaten abgepfiffen war. Howard Webb hat ein Einsehen, ist er fast der Einzige.
112′ Spanien wird jetzt (fast) alles probieren, dieses Spiel in den nächsten acht Minuten zu gewinnen, weil Holland das Spiel nach vorne (fast) einstellen wird.
109′ Heitinga zieht an Iniestas Trikot und bekommt völlig zu recht die Gelb-Rote Karte. Den fälligen Freistoß streichelt Kumpel Xavi übers Tor.
108′ Müde und verwarnte Niederländer wirken jetzt wie die Deutschen gegen Spanien, obwohl die noch frisch und unbelastet waren. Wann hat Puyol keine Lust mehr und köpft?
David Villa geht raus, er muss bei Schuhen aus Leder bleiben, den Goldenen für den besten Torschützen bekommt ein anderer. Für ihn kommt Torres. Ja, was wäre das denn bitte für eine Geschichte…
Die besten 15 Minuten des Spiels gehen zu Ende. Vielleicht sollte man solch ein Finale mit der Verlängerung beginnen? Spanien ist jetzt, wie es so schön heißt, am Drücker. Was wohl Paul gerade macht?
105′ Jetzt kommt Edson Braafheid. Zu schlecht für die Bayern, gut genug für ein WM-Finale? Giovani van Bronckhorst beendete zeitgleich seine Länderspiel-Karriere, er wurde ausgewechselt.
102′ Zwischenstand im Beinschuss-Duell: Iniesta 1, Robben 0.
99′ Der beste Satz von Bela Rethy bisher, über Andres Iniesta: „Der Mann ist so uneigennützig, dass er das Toreschießen vergisst.“ Dieser Iniesta tauchte da nämlich wieder im Strafraum auf, er schoss aber nicht, zu einfach, ließ sich stattdessen von van Bronckhorst abdrängen.
98′ Spanien drängelt und nervt. Sie wollen das Tor, hier, jetzt!
95‚ Das war die große Chance für Spanien. Fabregas wurde auf die Reise geschickt, muss zu Villa quer legen, tut er aber nicht, sondern schießt Stekelenburg an. Im Gegenzug köpft Mathijsen übers Tor. Jetzt wird es ein richtiges Fußballspiel.
93′ Elfmeterreife Szene im Strafraum der Niederländer. Xavi kommt zu Fall, wieder liegt Howard Webb falsch, dem man aber zu Gute halten muss, dass er schlechte Sicht hatte und es ihm die Teams auch schwer machen heute. Kaum auszudenken, es wäre aus Versehen ein Schiedsrichter von den Seychellen angesetzt worden.
Sneijder lag da auf einer Decke und ließ sich massieren, die Hose hockgekrempelt. Die Szene erinnerte an einen Sommertag am Strand von Zandvoort.
Verlängerung also. Hätte Robben seine Chancen genutzt wäre der holländische Plan aufgegangen. Hat er aber nicht. Auf der anderen Seite hatten Villa und Ramos gute Möglichkeiten.
Aus. Erstmal. Twitters Trending Topics im Moment: Iker Casillas, Hup Holland Hup, Xabi Alonso, Arjen Robben, Tarjetas Amarillas, Mick Jagger, Pulpo Paul, Shaolin Soccer, Howard Webb, Furia Roja
90′ Passiert hier noch was? Wohl kaum.
87′ Cesc Fabregas kommt für Alonso. Gibt es noch ein Team auf dieser Welt, dass einen Fabregas auf der Bank lassen kann? Gut hast du es, Vicente, gut.
83′ Robben mit der nächsten Möglichkeit, weil Puyol falsch steht. Er wird leicht gehalten, läuft aber weiter, vertändelt dann den Ball vor Casillas und will doch einen Freistoß. Seine Jagdszenen auf Howard Webb danach erinnern an die Herren Ballack und Ovrebro.
81′ Wieder Iniesta, diesmal hat es mit Fußball zu tun. Im gegnerischen Strafraum will er den Ball über die Torlinie tragen, aber die gesamte niederländische Abwehr liegt im Weg.
79′ Mini-Tätlichkeit von Iniesta gegen van Bommel. Es gibt nur nette Worte von Mr. Webb.
78′ Die Niederländer haben sich durch ihre Härte selbst ein bisschen ins Schienbein getreten. Es gab viele Gelbe Karten, sie müssen jetzt vorsichtiger sein. Die Spanier merken das, spielen besser und werden mit jedem Pass selbstbewusster. Die Einschüsse (zweimal Villa), gerade eben der Kopfball von Ramos, kommen näher.
69′ Jetzt eine große Gelegenheit auf der anderen Seite. Heitinga legt unfreiweillig vor, auf Villa, der aber schießt von zwei Metern wiederum Heitinga an.
Im „Café Robben“ in Bedum, irgendwo im Norden der Niederlande, dürfte man gerade eben etwas aufgeregt gewesen sein.
62′ Robben mit der Chance dieses Spiels. Er läuft allein auf Casillas zu, macht alles richtig, bevor Casillas Fuß tintenfischmäßig herausschnellt und den Ball am Tor vorbei lenkt. Robben guckt verdutzt, die Leute aus dem Aquarium in Oberhausen atmen auf.
Dass das Spiel hart wird hat sich schon vorher angekündigt, der junge Mann hier kam dem WM-Pokal zu nahe. Wenn das Köfferchen-Träger Cannavaro gesehen hätte.
57′ Heitinga bekommt auch Gelb, aber nur weil David Villa sich ausführlich und dramatisch auf dem afrikanischen Rasen kugelt. Kein leichtes Spiel für Mr. Webb.
55′ Freistoß für Spanien, Xavi schnibbelt den Ball aufs Tornetz. So generell wird das Spiel oranger.
Es geht weiter und in Johannesburg rumort es: Der Platz ist zu hart, der Ball zu rund, der Wind zu stark.
Halbzeit: Ein hartes Spiel (fünf Gelbe Karten), ein spannendes Spiel, ein abwechslungsreiches Spiel – aber kein schlechtes Spiel. Die Niederländer attackieren früh, stehen gut, lassen den Spaniern wenig Raum, Schwung in ihren Kreiselfußball zu bringen. Und da Holland bei der Qualität ihrer Offensive selbst stets gefährlich ist, sehen wir ein offeneres Spiel als wir befürchten mussten. Hieße der Schiedsrichter Alberto Undiano, wäre das Spiel schon abgebrochen worden. Nun wird es interessant zu sehen, wie die Spanier mit dem harten Spiel umgehen.
45′ Da war er erstmals, der Links-Schuss-Robben. Casillas hält.
38′ Spanien mit längst nicht so viel Dominanz und Ballbesitz wie vermutet. Die Niederländer gehen sehr früh drauf, das klappt ganz gut, birgt aber ein Risiko. Wenn der Ball erstmal die erste Verteidigungslinie durchbrochen hat, gibt es Platz. Viel Platz.
34′ Das wäre ja wohl mal das kurioseste Tor der WM-Finalgeschichte geworden. Die Holländer wollen Fair-Play-like den Ball zu den Spaniern zurückspielen, der Ball fliegt aber fast ins spanische Tor. Gezählt hätte es, und ich hätte dann ja mal sehen wollen, dass Mark van Bommel zur Seite geht und die Spanier das, im Wortsinne, Ausgleichstor erzielen lässt.
Ich habs vor ein paar Tagen schonmal geschrieben: Falls ich im Eifer des Gefechts tatsächlich einmal Holland schreiben sollte, so tut mir das leid und ich möchte damit keineswegs die Menschen aus Friesland, Groningen, Drenthe, Overijssel, Gelderland, Nordbrabant, Limburg, Utrecht, Flevoland und Seeland in irgendeiner Form diskriminieren. Sind doch halt die Holländer.
28′ Oh wei. Nigel de Jong per Kung-Fu-Tritt auf die Brust von Alonso. Eine klare Rote Karte. Eigentlich müsste das komplette defensive Mittelfeld der Holländer schon unter der Dusche stehen.
25′ Nun muss man natürlich feststellen: Ein gelbverwarnter Mark von Bommel ist nur noch halb so viel wert. Wenn überhaupt. Das ist wie Paul ohne Tentakel.
22′ Ein Foul van Mark von Bommel gegen Iniesta, für das man gut und gerne auch hätte eine Rote Karte geben können. Der aggressive leader mit Gelb noch sehr gut bedient. Wer hätte gedacht, dass diese beiden Mannschaften sich auch die Augen auskratzen können?
20′ Bert van Marwijk scheint übrigens den selben Anzug wie Maradona zu tragen. Bloß ein paar Nummern kleiner. Hoffentlich kein schlechtes Omen.
17′ Nun doch schon einige rüde Attacken auf Knöchel und Schienbeine. Geht halt doch um was. Merkt man. Gerade eben Gelb für Puyol.
14′ Bela Rethy ist ein Fuchs. Er stellt fest, dass die Spanier den Kopf nach der Ballannahme hochnehmen. Dann wissen die ja sogar, wo sie den Ball hinspielen wollen. Sind die Kombinationen am Ende etwa sogar Absicht?
12′ Jubel in Johannesburg, aber nur Außennetz. Villa wars.
8′ Die Niederländer machen es besser als die Deutschen. Sie attackieren die Spanier sehr weit vorne, die Versorgungsleitung zwischen dem defensiven Mittelfeld und Xavi und Iniesta soll so gestört werden.
5′ Erste dicke Chance für die Spanier. Einen Xavi-Freistoß köpft Ramos flink aufs Tor, aber Stekelenburg hält sehr gut. Werden die Spanier noch zu Standard-Monstern?
20.30 Uhr: Es geht los.
20.29 Uhr: Er ist zwar nicht neu, aber der kleine Witz sollte erlaubt sein: England hat es doch noch ins Finale geschafft. Howard Webb, Schiedsrichter, geboren in Rotherham, South Yorkshire. Da kommt übrigens auch „Ich-dachte-er-flankt“-David Seaman her. Nur so. Die Spanier werden sich beim Anblick von Schiedsrichter Webb ein bisschen erschrocken haben. Er leitete auch deren Vorrunden-Niederlage gegen die Schweiz.
20.27 Uhr: Wo sie gerade so schön ertönt. Die spanische Hymne ist eine der wenigen der Welt ohne Text. Vor zwei Jahren sollte das geändert werden, es gab einen Textwettbewerb mit über 7000 Vorschlägen, den ein 52-jähriger Arbeitsloser gewann. Das Ganze wurde dann angeblich wegen mangelnder Qualität des Textes doch wieder abgeblasen. Nun müssen Puyol und die anderen weiter summen, statt singen.
So wollen sie spielen:
Niederlande: Stekelenburg – van der Wiel, Heitinga, Mathijsen, van Bronckhorst – van Bommel, de Jong – Robben, Sneijder, Kuyt – van Persie
Spanien: Casillas – Sergio Ramos, Piqué, Puyol, Capdevila – Busquets, Xabi Alonso – Iniesta, Xavi, Pedro – Villa
20.18 Uhr: Beste Aktion von Noch-ein-paar-Stunden-Weltmeister Fabio Cannavaro bei dieser WM. Er darf den Weltpokal in einem Köfferchen ins Stadion schleppen, das Köfferchen aufsperren und den Pokal noch ein paar Sekunden vorsichtig in die Höhe recken. Sag leise servus, Fabio.
20.14 Uhr: Ich habe heute eines dieser Sommermädchen belauscht. Unabsichtlich, sie telefonierte. „Also ganz ehrlich, das Finale muss ich jetzt nicht unbedingt sehen“, sagte sie. „Lass uns doch lieber was essen gehen.“ Falafel statt Fanmeile. Es sieht ganz so aus, als ob wir Fußballsympathisanten unseren Sport wieder für uns haben. Und das pünktlich zum WM-Finale.
20.06 Uhr: Schwierige Frage. Für wen soll man sein? Für die Niederländer sprechen die Niederländer an sich, ein ganz lustiges Völkchen, stets gut gelaunt, umweltschonend unterwegs und ziemlich orange. Gegen die Niederlande sprechen Ronald Koeman und Frank Rijkaard. Für Spanien spricht ihr Fußball, an dem sich alle Romantiker berauschen können. Für Spanien sprechen auch Puyols Locken und Xaviniesta. Gegen Spanien sprechen Puyols Locken und die Hotels in Lloret de Mar. Wie sieht es bei Ihnen aus? Für wen sind Sie?
19.53 Uhr: In Spanien hofft man durch einen etwaigen WM-Titel sogar auf einen konjunkturellen Aufschwung. Hier lesen.
19.41 Uhr: Ach so. Diskutieren Sie mit. Wäre schön.
19.25 Uhr: Wer ist eigentlich Paul? Neben Tintenfischen mit Seher-Qualitäten kann man sich auch am Statistik-Orakel erfreuen. Beispiel gefällig? Seit 1994 gewinnt das Land den WM-Titel, das sich im Halbfinale gegen den späteren Drittplatzierten durchsetzen konnte. Ein Pluspunkt für den Deutschland-Bezwinger Spanien. Aber: Noch nie in der WM-Geschichte gar, hat eine Mannschaft den Titel geholt, die ihr erstes Spiel verloren hat. Spanien unterlag zum Auftakt der Schweiz mit 0:1. Ein Pluspunkt für die Dauer-Sieger aus den Niederlanden.
19.14 Uhr: Einer der schönsten WM-Momente ohne Ball. Ach was, der schönste WM-Moment überhaupt. Nelson Mandela wird ins Stadion gefahren. Er lächelt, winkt. Was für ein toller Mann.
Vorbemerkungen:
Da ist es also, das WM-Finale, das legendärste Spiel der Welt. Das Finale ist eine Art Endstation der Fußball-Sehnsüchte. Größer, wichtiger, dramatischer geht es nicht. Alle kleinen Jungen (und kleinen Mädchen) stellen sich vor, ihre Bolzplatztore auch in einem WM-Finale zu schießen. Heute können es maximal 28 auch tatsächlich schaffen. Sie kommen aus Spanien und aus den Niederlanden. Und sind sich ähnlicher, als man auf den ersten Bick vermutet.
Vor dem Finale liest man immer wieder über Johan Cruyff, diesen genialen, aber WM-Titel-losen ehemaligen niederländischen Fußballer, der eigentlich schon längst ein Spanier ist. Er brachte die beiden Fußball-Länder zusammen, dieses WM-Finale ist auch ein bisschen sein Verdienst. Cruyff packte das offensiv-bewegliche Spiel von Ajax Amsterdam 1988 in seine Sporttasche, fuhr nach Barcelona und kippte sie dort in der Nähe des Estadio Nou Camp wieder aus. Nach seiner Philosophie wurden die Xavis, Iniestas und auch die Puyols in der legendären Barca-Nachwuchsakademie „La Masia“ ausgebildet, benannt nach einem katalanischen Bauernhaus, in dem die jungen Talente noch heute essen und schlafen. Und so wurden die Spanier fortan zu den besseren Niederländern. Sie passen den Ball und passen und passen, vergessen aber manchmal Tore zu schießen. Johan Cruyff findet das immer noch toll: „Ich bin zwar Niederländer, aber ich unterstütze den Fußball, den Spanien spielt“, wird er vor dem Finale zitiert.
Was auch daran liegen könnte, dass die Niederlände sich mit ihrem Spiel von der Cruyff´schen Vorlage gelöst haben. Nachdem sie zwar regelmäßig toll gespielt haben, aber ebenso zuverlässig ohne Erfolg die WM-Turniere verlassen mussten, wagte sich der neue Trainer Bert van Marwijk mit der Tradition zu brechen. Seine Mannschaft hat seit 25 Spielen nicht verloren. Sie spielt abwartender, zurückhaltender – ein Stil wie gemacht für die beiden zentralen Mittelfeldspieler Nigel de Jong und Mark van Bommel. Gleichzeitig sind die mit der Offensivreihe Robben-Sneijder-Kuyjt-van Persie wesentlich durchschlagskräftiger als die ewig zirkelnden Spanier. Das aber hätte man auch von der deutschen Mannschaft behaupten können.
Jogis Jungs wählten, wohl ähnlich wie die Niederländer heute, eine eher abwartende Taktik, um dann bei Ballgewinn rasch nach vorne zu spielen. Vom Grundsatz her keine schlechte Idee, doch die Spanier haben durch bemerkenswert aggressives Pressing etwaige Konter schon im Ansatz aufgehalten. Es wird also darauf ankommen, wie schnell die Niederländer es schaffen, gewonnene Bälle an Sneijder, Kujt und vor allem Robben zu verteilen.
Johan Cruyff übrigens fliegt im Gegensatz zu ihr oder ihm nicht extra für ein Spiel nach Südafrika. „Für ein Spiel bin ich drei Tage unterwegs. Das ist mir zuviel Aufwand“, sagte der 63-jährige Niederländer auf einer von ihm organisierten Pressekonferenz. In einem Golfklub in Barcelona, Spanien.