Ende Januar habe ich an dieser Stelle über die guten Jungs von Sportfreunde Stiller berichtet. Inzwischen haben die Sporties ihre beiden geplanten Konzerte in Finowfurt und Detmold-Berlebeck absolviert. Letzteres verlief am 29. März ohne Störungen, beim ersten am Abend vorher gab es dagegen Stress. Weil Neonazis eine Gegendemonstration angekündigt hatten, musste die Band unter massivem Polizeischutz spielen. Finowfurt war als Auftrittsort bewusst gewählt worden. Die Rechten sind in dem Örtchen auffällig präsent. In der Nähe der Sporthalle, in der das Konzert stattfand, wohnt außerdem der DVU-Funktionärs Klaus M., der vom Verfassungsschutz als Neonazi eingestuft wird und auf dessen Anwesen im letzten Jahr fünf Konzerte von rechten Bands stiegen. Um angeblich „Übergriffe“ linker Konzertbesucher auf ihn und sein Haus zu verhindern, machte die rechte Szene mobil und rückte am Abend mit etwa 65 Leuten an. Von M.´s Grundstück aus sollte es direkt zur Sporthalle gehen. Die Polizei verhinderte dies, der Marsch der Neonazis durch die Stadt führte dann bei einem Teilnehmer zu einer Anzeige wegen unerlaubten Waffenbesitzes, er hatte eine Gaspistole mitgeführt.
Die Stadt hat also rechtzeitig und beherzt reagiert. Alarmierend ist es natürlich dennoch, dass Neonazis sich an einigen Orten so fix und vergleichsweise zahlreich zusammenrotten, um Anti-Rechts-Aktionen zu sabotieren.
Es ist dies genau jene Einschüchterungstaktik, die gerade in ländlichen Gegenden dafür verantwortlich ist, dass Bewohner der betroffenen Orte Angst davor haben, Zivilcourage zu zeigen und sich gegen Rechts zu engagieren. Insofern hoffe ich, dass die Aktion der Sportfreunde, genauso wie unsere Schulaktionen oder auch andere, den Betroffenen Mut machen und Impulse geben können.