Seit Monaten wird über ein Verbot der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) diskutiert. Mit einer bundesweiten Razzia ist die Polizei heute gegen die rechtsextreme Jugendorganisation vorgegangen.
Wie der Tagesspiegel berichtete, wurden bei der Razzia insgesamt mehr als 80 Objekte und etwa 100 Personen durchsucht. Ziel der Aktion war es, Gründe für ein mögliches Verbot des Vereins zu sammeln. Dieses müsste vom Bundesinnenministerium ausgesprochen werden, da die HDJ bundesweit aktiv ist.
Nach Behördenangaben ist die Organisation „fester Bestandteil“ im rechtsextremistischen Spektrum und unterhält außerdem enge Kontakte zur NPD. Wie der Tagesspiegel weiter berichtet, hatten die Ermittler neben HDJ-Mitgliedern auch langjährige Nazifunktionäre von der NPD im Visier. Beamte durchsuchten die Wohnung des Berliner Landesvorsitzenden Jörg Hähnel. Hähnel ist Bezirksverordneter in Lichtenberg und nach Angaben des Berliner Verfassungsschutzes in der HDJ aktiv. Die NPD selbst erklärte sich nach der Razzia solidarisch mit der HDJ.
In der kommenden Woche wird der Innenausschuss des Bundestages über die vorliegenden Verbotsanträge gegen die Heimattreue Deutsche Jugend tagen.