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Rechte Gewalt am „Vatertag“

 

Hakenkreuzschmierereien, Schläge und Beleidigungen. Am „Vatertag“ kam es in Berlin und Brandenburg erneut zu zahlreichen rechten Übergriffen.

Drei ausländische Touristen wurden am Donnerstagnachmittag in Berlin-Rudow von einer Gruppe Neonazis angegriffen und beleidigt. Gegen 16.30 fuhren die zwei Frauen im Alter von 18 und 19 Jahren sowie ihr 20-jähriger Begleiter in der Buslinie 171 in Richtung U-Bahnhof Rudow. In Höhe der Straße Alt-Rudow wurde die Gruppe nach Polizeiangaben wegen ihres südländischen Aussehens von drei Rechtsextremen beschimpft. Einer der Männer schlug dem 20-Jährigen mehrfach ins Gesicht und beleidigte eine der Frauen als „Neger“. Anschließend verließen die Männer den Bus und konnten unerkannt entkommen. Der junge Mann wurde bei der Attacke im Gesicht verletzt. Am gleichen Tag wurde laut Polizeiangaben in der Stolzenfelsstraße in Lichtenberg zudem ein Hakenkreuz an ein Restaurant geschmiert.

Im Stadtteil Neukölln versuchten zwei Neonazis eine  Linken anzugreifen. Wie die Polizei berichtet, befand er sich gegen 1 Uhr 30 auf dem Gehweg in der Boddinstraße, als einer der Unbekannten einen metallenen Gegenstand aus seiner Kleidung hervorzog und sich mit seinem Begleiter hörbar über einen Angriff auf den 28 Jahre alten Mann absprach. Unmittelbar darauf rannte der Täter mit dem metallenen Gegenstand auf den bedrohten Mann zu, der daraufhin sofort die Flucht ergriff und die Polizei alarmierte. Die beiden beschriebenen Unbekannten, die ihrem Äußeren nach dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sein dürften, konnten unerkannt entkommen.

Im Brandenburgischen Wustermark rief eine Gruppe junger Männer vor einer Kneipe rechte Parolen und attackierte den Wirt, der sich über den Lärm beschwerte. Der Mann wurde durch Schläge im Gesicht verletzt. In Schöneiche bei Erkner ermittelt seit Donnerstag der Staatsschutz, nachdem an verschiedenen Gebäuden Hakenkreuze, Davidsterne und Aufkleber der rechtsextremen NPD entdeckt wurden. Regelmäßig kommt es am Himmelfahrtstag bundesweit zu einer Vielzahl rechtsextremer Gewalttaten.

Unterdessen sitzt ein polizeibekannter Neonazi, der am 1. Mai bei einem angeblichen spontanen Aufmarsch auf dem Ku’damm randaliert hat in Haft. „Aufgrund Intensiver Ermittlungen durch Beamte des Landeskriminalamtes Berlin“ konnte die Polizei den 18-Jährigen aus Frankfurt (Oder) auf Videos und Bildern identifizieren und festnehmen. Der Rechte hatte einen Polizist mit einer Fahnenstange angegriffen und verletzt. Da er noch unter Bewährung stand, ordnete der Haftrichter U-Haft wegen gefährlicher Körperverletzung an.