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Hassmusik ohne Ende

 

Lunikoff beim "Rock für Deutschland" in Gera 2009. Foto: Infothek Dessau
Mit Nazimusik, wie hier beim "Rock für Deutschland" in Gera 2009, rekrutiert die Szene gezielt erlebnisorientierte Jugendliche. © Infothek Dessau

Jedes Wochenende findet irgendwo in Deutschland ein Nazikonzert statt. Teilweise konspirativ organisiert, teilweise ganz offen, beispielsweise von der NPD legal angemeldet. Obwohl das Nazimusiknetzwerk Blood & Honour 2000 zumindest in Deutschland verboten wurde, laufen die Geschäfte mit der Hassmusik munter weiter. Auch im Ausland. Genau in diesem Dunstkreis von Rechtsrock, Militanz und Ideologie wurden die Rechtsterroristen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ radikalisiert. Nur selten geht die Polizei konsequent gegen diese Veranstaltungen vor. Das Recherche-Blog „Oireszene“ hat sich die Mühe gemacht nur für das kommende Wochenende alle bekannten Nazikonzerte zusammenzustellen. Das Ergebnis ist erschreckend. Von den Behörden verhindert wird von den acht Konzerten vermutlich kein einziges.

– 3.12.2011: England: „Blood & Honour UK“ präsentiert ein NS-“White XMas Concert“ mit „Blackout“, „Whitelaw“ und der deutschen „Blood & Honour“-Combo „Faustrecht“.

– 3.12.2011: „The Bitter End“/Romford (England): RAC-Konzert mit den Bands „Condemned 84″, „The Crack“, „Superyob“, „Vicious Rumours“, „Razorblade“ und „16 Guns“.

– 3.12.2011: „Cold Coast“/Queensland (USA): Die „Southern Cross Hammer Skinheads“ und „Blood & Honour“ präsentieren gemeinsam die NS-Bands „Open Season“, „Full of H8″ und „The State of Hate“.

– 3.12.2011: „Bulldog Pub“/Norditalien: Die neonazistischen „Skins4Skins“ präsentieren unter dem Motto „Anticapitalist Sound Revolution“ die Nazibands „N´Socialist Soundsystem“ (NS-Rap aus Deutschland), „Fehér Törvény“ (NSHC aus Ungarn), „Utolsó Védvonal“ (NS-Metalcore aus Ungarn) und „Still Burnin´ Youth“ (NSHC aus Italien). Anschliessend soll „DJ Hard Bass“ den gleichnamigen Sound auflegen.

– 3.12.2011: Murnau (Bayern): „Weisse Weihnachten“ mit den Naziliedermachern „Projekt W“ und „Toralf“. Organisiert von der „NPD Oberland“ und dem „Versand der Bewegung“ in dessen Räumlickeiten das Konzert auch stattfinden soll.

– 3.12.2011: „Casapound Padua“ (Italien): Rechtsrockkonzert mit „ZetaZeroAlfa“, „Blind Justice“ und „Brigata Zidiosa“.

– 3.12.2011: „Garage Deluxe“/München: Konzert der mittlerweile offen im RAC-Sumpf angekommenen Oi!-Bands „Mummys Darlings“ und „Schusterjungs“.

– 3.12.2011: Saalfeld (Thüringen): Rechtsrockkonzert mit „Kategorie C/Hungrige Wölfe“.