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„Kategorie C“ auf dem Marine-Schulschiff „Gorch Fock“

 

Mit einem Großaufgebot verhinderte die Polizei das Konzert © Mika Zellmann
Mehrfach wurden bereits Konzerte der Rechtsrocker von der Polizei verhindert © Mikael Zellmann

Die „Gorch Fock“ ist wohl das berühmteste deutsche Marine-Schulschiff. In den letzten Jahren geriet es aber auch immer wieder in die Schlagzeilen. Nun konnte man in einer NDR-Reportage die Besatzung zu „Kategorie C“ arbeiten sehen.

Auf dem Marine-Schulschiff „Gorch Fock“, das in der Vergangenheit schon durch Todesfälle, Mobbingvorwürfe und Alkoholexzesse immer wieder in die Schlagzeilen geraten war, hören einige Mannschaftsmitglieder offenbar auch die einschlägige, rechtsradikale Hooligan-Band „Kategorie C“. Das berichtet das Politmagazin Panorama unter Berufung auf eine NDR-Reportage.  Im Rahmen der Aufnahmen entstanden zufällig Bilder,  bei denen im Hintergrund laut der Song „Gleich raucht’s“ der wohl bekanntesten Hool-Band „Kategorie C“ aus Bremen läuft. Die Marine teilte dem Magazin mit, sie prüfe den Vorgang. „Kategorie C – Hungrige Wölfe“ gilt seit Jahren als eine der Kultbands in rechtsextremen Hooligan- und Neonazi-Kreisen. Leadsänger und Bandgründer Hannes Ostendorf ist zusammen mit seinem Bruder Henrik bereits seit Jahrzehnten im rechtsextremen Bremer Millieu aktiv. 1991 war er an einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Bremen beteiligt, sein Bruder ist bis heute ein wichtiger NPD-Funktionär. Auch in der rechtsradikalen Bremer Hooligan-Gruppierung „Standarte Bremen“ mischte Ostendorf maßgeblich mit.

Die Konzerte werden meist klandestin organisiert, da sie bei Bekanntwerden häufig von Behörden und Polizei unterbunden werden. Die Band gibt sich offiziell unpolitisch und besingt lediglich Alkohol- und Gewaltexzesse. Auf früheren Konzerten wurde jedoch häufig der Hitlergruß gezeigt und Nazi-Parolen gegrölt, wie der Video-Journalist Thomas Kuban zahlreich dokumentiert hat. Erst kürzlich hatte die Polizei in Thüringen ein Konzert von „Kategorie C“ unterbunden, das als Privatveranstaltung getarnt war. Bei der Personalienüberprüfung der Anwesenden stellte sich heraus, dass gegen Besucher und Organisatoren bereits Dutzende Ermittlungsverfahren angestrengt wurden.

Durch eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Dirk Adams (Bündnis 90/Die Grünen) wurde unter anderem bekannt, dass die ca. 150 Anwesenden in der Vergangenheit bereits 262 polizeibekannte Straftaten verübt hatten, darunter gefährliche Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, einfache Körperverletzungen, Raub, Diebstahl, das Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen, Betrug, Landfriedensbruch, Volksverhetzung, Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, Brandstiftung, Erpressung, Vergewaltigung, sowie auch noch das „Landesverräterische Ausspähen von Staatsgeheimnissen“ werden aufgelistet. Bei dem Konzert selbst soll auch das sogenannte „U-Bahn-Lied“ gesungen worden sein.