In der Nacht zum 14.7. wurde im Keller eines Hauses, in dem Asylsuchende untergebracht sind, ein Feuer entfacht. In Kaufbeuren-Neugablonz ist das die dritte Brandstiftung zum Nachteil Geflüchteter in diesem Jahr. Zwei Dutzend Menschen zeigten ihre Solidarität.
Wie die Polizei meldet, wurden am 14.6. Kleidungsstücke im Keller eines Hauses in Kaufbeuren-Neugablonz vorsätzlich in Brand gesteckt. In dem Haus in der Grünwalderstraße sind auch Asylsuchende untergebracht. Der Brand wurde bereits gegen 5 Uhr von Heimkehrenden bemerkt und gelöscht, verletzt wurde niemand. Die Polizei ist sich sicher, dass es sich um Brandstiftung handelt, kennt aber weder Motiv noch Täter. Ein Mitarbeiter des mit der Bewachung des Gebäudes beauftragten Sicherheitsdienstes bestätigt, dass zum fraglichen Zeitpunkt jeder hätte in das Haus gelangen können. Isolde Radler, die Asylsuchende in Kaufbeuren betreut, sagte der Allgäuer Zeitung: „Wir müssen von Brandstiftung und Fremdenfeindlichkeit ausgehen“.
Auch wenn noch nicht klar sei ob es sich im jüngsten Fall tatsächlich um eine rassistisch motivierte Brandstiftung handelte, riefen Antifaschisten zur Solidarität mit den Betroffenen auf. Spontan hielten etwa 25 Personen eine Kundgebung vor dem betroffenen Gebäude in der Grünwalderstraße ab. Auch Hausbewohner beteiligten sich. Zwei Monate zuvor brannte es bereits nur wenige Meter entfernt im Keller eines Gebäudes, in dem ebenfalls Flüchtlinge untergebracht sind. Drei Menschen mussten ins Krankenhaus verbracht werden.
Anschließend zog man wenige Straßen weiter vor das Gebäude, das im Februar durch Brandstiftung unbewohnbar gemacht wurde. Auch hier sollten Geflüchtete untergebracht werden. Nach einer kurzen Zwischenkundgebung zog die Demonstration zum „Neuen Markt“, wo die Solidaritätsbekundung ihren Abschluss fand.