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Peine: Rechte „Großdemo“ entpuppt sich als Mini-Aufmarsch

 

Nur 90 Menschen nahmen am Samstag an einer „Großdemonstration“ der „Patrioten Niedersachsen“ in Peine teil © David Janzen

Für Samstag hatten die „Patrioten Niedersachsen“ bundesweit zu einer „Großdemonstration“ ins niedersächsische Peine mobilisiert. Am Ende nahmen nur rund 90 Rechte an dem Mini-Aufmarsch teil.

Die angreisten Teilnehmer der extrem rechten Demonstration waren zu einem großen Teil aus anderen Bundesländern, meist aus Ostdeutschland, angereist. Aus Niedersachsen waren nur ein paar Dutzend Teilnehmer zum Peiner Schützenplatz gekommen, vor allem Aktivisten der NPD/JN, der Partei „Die Rechte“ und der „Volksbewegung Niedersachsen“. Deren Sprecher, der Neonazi Jens Wilke, betonte in seiner Rede, dass die „Zeit des Laberns“ vorbei sei und man nun handeln müsse. Er sei stolz auf die „tausendjährige Geschichte unseres Landes“.  Neben Wilke traten u.a. der Leipziger Neonazi Alexander Kurth, Jürgen Wirtz von den „Hannoveranern gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (HAGIDA)  und Lutz Urbanczyk von der AfD-Berlin ans Mikrofon.

Der angekündigte Auftritt von Urbanczyk bei der extrem rechten Demonstration hatte schon im Vorfeld innerhalb der AfD für Streit gesorgt: In der Lokalpresse hatte sich der Peiner AfD-Vorsitzende Oliver Westphal daraufhin ausdrücklich von der Demonstration und dem Auftritt seines Berliner Partei-Kameraden distanziert.

Nach den Reden gab es einen kurzen Marsch durch weitergehend menschenleere Straßen. Dabei skandierten die Demonstranten einschlägige Neonazi-Parolen wie „Frei Sozial und National“ und „Nationaler Sozialismus jetzt jetzt jetzt“.

An den Gegenprotesten beteiligten sich rund 250 Menschen. Etwa 60 von ihnen zogen spontan von der Kundgebung des „Peiner Bündnis für Toleranz“ zu den Absperrungen am Schützenplatz, entrollten in Hör- und Sichtweite zu den extrem Rechten Transparente und riefen lautstark Parolen, wie „Nazis raus“.

Nach Angaben der Polizei gab es bis auf ein paar verbale Auseinandersetzungen keine besonderen Vorkommnisse.