Über ein Dutzend Personen protestieren in Memmingen-Steinheim dagegen, dass sich die schwäbische Neonaziszene im Gasthof Kreuz trifft.
Zum sogenannten Kerzenabend der Schwaben-NPD am 10. Dezember waren auch Anhänger der Neonazi-Kameradschaft Voice of Anger angereist. Nazi-Gegner warfen in der Nacht vor der Feier mehrere Fensterscheiben des der NPD zur Verfügung gestellten Lokals ein und sprühten Anti-Nazi-Parolen an dessen Fassade.
Mehr als ein Dutzend Teilnehmer der Kundgebung „Kein Raum für Nazis in Memmingen und sonst wo!“ postierten sich am 20. Dezember mit Transparenten gegenüber des Gasthof Kreuz, um ihren Protest dagegen auszudrücken, dass dessen Wirt Raum für neonazistische Veranstaltungen bietet. Dazu wollen sie über 200 Flyer an Passanten und die umliegenden Haushalte und Geschäfte verteilt haben. In den Flugblättern heißt es:
„Dem Wirt ist seine Neonazi-Kundschaft offenbar unangenehm. Im Vorfeld der Veranstaltung bestätigte er diese zwar gegenüber Journalisten, log aber, dass die Nazis das erste Mal im Haus waren. Photos zeigen das Gegenteil. Nicht nocheinmal! Sorgen wir gemeinsam dafür, dass das ein Ende hat! Solange Neonazis im Kreuz feiern dürfen, wollen wir dort nicht verkehren. Sprechen Sie den Betreiber auf seine Verantwortung an!“
Noch während der Kundgebung trafen sich erneut Neonazis unter anderem von der Skinheadkameradschaft Voice of Anger im Gasthof Kreuz. Eine Person, die im Februar bei Allgida in Obergünzburg im benachbarten Landkreis Ostallgäu auffiel, war ebenfalls anwesend. Der junge Mann verließ das lokal, um vermummt auch hier den Anti-Nazi-Protest pöbelnd anzugehen. Nach Beendigung der Kundgebung zogen mehrere Neonazis aus dem Kreuz durch Memmingen-Steinheim und sammelten die verteilten Flugblätter teils wieder ein.