Eine Aktivistin der Identitären Bewegung war monatelang in einem Jugendtreff in Hannover beschäftigt – bis zur Kündigung. Immer wieder versuchen Rechte, in Kitas und Jugendeinrichtungen Fuß zu fassen.
Von Bela Mittelstädt
Das Instagram-Profil von Kim B. aus Hannover wirkt auf den ersten Blick harmlos. Bilder mit Freundinnen und Cocktails, im Outfit für eine Hochzeit und ein Urlaubsbild von einem Van am See. Unter dem Urlaubsfoto hat ein Freund kommentiert. Sein Profil ist eindeutiger: Ein Post dort ist mit den Hashtags #BacktdieGrenzendicht und #IBster unterschrieben, zu sehen sind Plätzchen in Form des altgriechischen Buchstaben Lambda. Das Erkennungszeichen der Identitären Bewegung (IB), einer rechtsextremen Aktivistengruppe. Weiter„Wie Jugendtreffs von Identitären unterwandert werden“
Seit 25 Jahren treffen sich Rechtsextreme zum Feiern auf einem Hof im niedersächsischen Eschede. Jetzt hat die NPD das Gelände gekauft. Wird es ihre letzte Bastion oder ein Knotenpunkt für Norddeutschlands Neonazis?
Von Bela Mittelstädt
Die Sonne brennt. Demonstranten haben an der Zufahrt zum anderthalb Kilometer entfernten Hof Nahtz ein Camp aufgebaut, mitten in der Feldmark, ein paar hundert Meter vom Ortsschild mit der Aufschrift Eschede entfernt. Immer wieder biegen Autos ein. Am Steuer und auf der Rückbank sitzen Neonazis – unterwegs zu einem der größten Treffen der Szene in Norddeutschland. Einer von ihnen hält den Mittelfinger aus dem Fenster.
Eschede, eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Celle in der Lüneburger Heide, ist vielen durch das ICE-Unglück von 1998 ein Begriff. Traditionell Mitte Juni, also zum längsten Tag des Jahres, treffen sich hier Rechtsradikale aus ganz Norddeutschland. Weiter„Rechtes Treiben in der Heide“
In der Fanszene von Hannover 96 werden Neonazis toleriert, ihre Gegner von den Rängen verdrängt. Driftet die Fußballkultur nach rechts?
Von Bela Mittelstädt
Eigentlich hatte sich eine Gruppe von 60 Ultras am Morgen des Spiels der Erstligisten Hannover 96 und Eintracht Frankfurt zum „Geburtstagsfrühschoppen“ in einer Kneipe der Nordstadt in Hannover angemeldet. Doch Anwohnerinnen und Anwohner hatten die Wirtin gewarnt, es könnte gefährlich werden; an dem Tag Ende Februar blieb der Laden geschlossen. Stattdessen vermummten sich die Fußballfans, streiften Quarzhandschuhe über und gingen auf eine Gruppe Demonstranten los. Es flogen Flaschen und Fäuste.
Bei der Aktion Schafft Schutzzonen lässt die NPD ihre Anhänger als Bürgerwehr durch die Stadt laufen. Im niedersächsischen Salzgitter kommt der braune Spuk bei Gleichgesinnten gut an.
Von Bela Mittelstädt
Ihre Haare sind kurz geschoren, die Gesichter nicht erkennbar. Ihre Uniform sind schwarze und rote T-Shirts, auf denen ein zum Schild geformtes S prangt. Die breitschultrigen Männer, die auf einer Facebook-Seite der NPD posieren, haben eine Mission: „Katastrophale Sicherheitslage beenden – Salzgitter zur Schutzzone machen!“, steht dort.
Glaubt man ihren Worten, sind Kriminalität und Gewalt Alltag auf den Straßen der niedersächsischen Stadt Salzgitter. „Wo die Polizei die Sicherheit nicht mehr vollumfänglich sicherstellen kann, sind wir wieder selber gefragt, den Zusammenhalt unter den Deutschen zu stärken“, heißt es düster.