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Blaue Mützen für Barrierefreiheit im Internet

 

Köpfe mit blauen Mützen
Bild: BIZEPS

Am 30. November ist der Tag der blauen Mützen. Es ist Blue Beanie Day. Leute auf der ganzen Welt ändern dann ihre Profilfotos und laden Fotos hoch, die sie mit blauen Mützen zeigen. Damit wollen sie auf die Wichtigkeit von Webstandards aufmerksam machen. Dass wir beispielsweise eine Webseite betrachten können, egal welchen Browser wir dafür benutzen, ist nämlich kein Zufall, sondern Standards zu verdanken, auf die sich die Internetbranche geeinigt hat, an die sich aber immer noch nicht alle halten.

So legt das World Wide Web Consortium (W3C) Standards fest, wie Webseiten technisch zu gestalten sind, damit sie mit unterschiedlichsten Browsern, aber zum Beispiel auch mit verschiedenen Eingabegeräten zu benutzen sind. Für behinderte Menschen sind dabei insbesondere die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) von Bedeutung. Denn, nur wenn Webdesigner sicherstellen, dass sie die WCAG anwenden, können viele behinderte Menschen das Web ohne Einschränkung nutzen, beispielsweise mit Sprachausgaben, die blinden Menschen den Bildschirminhalt vorlesen, ohne eine Maus oder mit speziellen Eingabegeräten wie einer Kopfmaus.

Warum blaue Mützen?

Autor und Webdesigner Jeffrey Zeldman hat vor Jahren ein Buch über Webstandards geschrieben und sich dabei mit einer blauen Mütze für das Cover abbilden lassen. Dieses Buchcover inspirierte die Erfinder des Blue Beanie Day dazu, sich immer am 30. November eines jeden Jahres eine blaue Mütze aufzusetzen, sich zu fotografieren und so auf Webstandards aufmerksam zu machen.

Jeder Webseitenbetreiber kann etwas tun

Die blaue Mütze ist natürlich nur ein Symbol. Das Web wird nicht automatisch barrierefrei, weil alle plötzlich blaue Mützen tragen. Aber natürlich können Webseitenbetreiber auch konkret etwas tun: Man kann zum Beispiel mal probieren, über die eigene Webseite zu navigieren, ohne eine Maus zu benutzen. Blinde Menschen nutzen keine Maus, um zu navigieren, sondern bewegen sich beispielsweise mit der Tastatur durch die Seite.

Man kann auch einen Schnelltest machen, wie barrierefrei die eigene Seite ist. Oder man kann sich bei der W3C ganz allgemein über Webstandards informieren.

Braucht man wirklich die Grafiken mit Buchstaben und Zahlen, die man kaum lesen kann, aber eintippen muss, um an ein Webangebot zu kommen, die vielleicht auf der Seite eingebunden sind, sogenannte Captchas? Gibt es nicht eine alternative Lösung? Und wenn sie notwendig sind, kann man sie lösen, ohne sehen zu können? Man kann aber vielleicht auch das nächste Video, das man auf YouTube hochlädt, einfach mal untertiteln, damit auch gehörlose Nutzer etwas davon haben. Es gibt viele kleine Sachen, die man an einer Webseite verbessern kann, die aber einen großen Unterschied für behinderte Nutzer bedeuten können.