„Heute ist der internationale Tag für Menschen mit Behinderung. Heute werden viele Aktionen angeboten, an denen ich nicht teilnehmen werde. Weil mein Tag ist morgen. Und übermorgen. Dann, wenn keine Aktionen sind und wenige mit sichtbarer Behinderung rausgehen.“ – Das schrieb heute eine befreundete Rollstuhlfahrerin zum 3. Dezember bei Facebook und ich kann ihren Unmut verstehen.
Vor Weihnachten etwas Gutes zu tun, gehört für viele Menschen einfach dazu und deshalb sind sie empfänglicher für Spendenaufrufe. Auch für behinderte Menschen versuchen Wohltätigkeitsorganisationen und Vereine in der Weihnachtszeit mehr Spenden einzutreiben als üblich. Weiter„Weihnachtliches Mitleid“
Der Landtag von NRW hat den Themen Inklusion und Barrierefreiheit in der vergangenen Woche besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Okay, das war nicht ganz beabsichtigt, aber die Landtagsverwaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie man Sitzungen mit gehörlosen Experten nicht organisiert: ohne Gebärdensprachdolmetscher.
Es liest sich wie von einem Wunschzettel für eine gute Fee, aber es gibt sie tatsächlich: eine Gesetzesinitiative, um die Europäische Union barrierefreier zu machen. Die EU könnte noch dieses Jahr das Gesetz auf den Weg bringen, das das Leben von rund 80 Millionen behinderten Menschen in der EU zu verbessern verspricht – den European Accessibility Act, eine Gesetzesnorm zur Schaffung von Barrierefreiheit. Weiter„Wird die EU barrierefrei?“
Ich bin eigentlich eine ewige Optimistin. Aber was das geplante Teilhabegesetz angeht, verlässt mich mein Optimismus gerade. Zur Erinnerung: Mit dem Teilhabegesetz könnten behinderte Menschen und ihre Angehörigen finanziell entlastet werden. Außerdem soll das Gesetz die Assistenz behinderter Menschen endlich von der Sozialhilfe lösen. Weiter„Arbeit muss sich auch für behinderte Menschen lohnen“
Neulich bin ich beim Zappen bei einer Sendung in einem der dritten Programme aus einer Behindertenwerkstatt hängen geblieben. Der Moderator stellte im Laufe des Programms die einzelnen Bereiche der Werkstatt vor. Wenn ich mich recht erinnere, gab es eine Bäckerei und eine Wäscherei. Außerdem einen Bereich für Montagearbeiten. Es wurden irgendwelche Teile für eine namhafte Firma zusammengesteckt. Zudem zeigte man behinderte Menschen, die in einem Betrieb arbeiten, aber offiziell bei der Werkstatt angestellt waren. Irgendein Modellprojekt. Das sei Inklusion, verkündete der Moderator vollmundig. „Ist es nicht“, widersprach ich und schaltete weiter. Denn zuvor hatte man auch noch episch zu erklären versucht, warum die behinderten Mitarbeiter in der Firma nur die Werkstattvergütung bekämen und nicht bezahlt würden wie ihre nicht behinderten Kollegen.
30 Prozent der Autofahrer in Russland geben zu, ohne Berechtigung auf Behindertenparkplätzen zu parken. Ich befürchte, in Deutschland sehen die Zahlen ähnlich aus. Dabei sind Behindertenparkplätze nicht nur eine Nettigkeit für behinderte Menschen. Sie machen es oft überhaupt möglich, dass jemand, beispielsweise mit einer starken Gehbehinderung, einkaufen gehen kann.
Die Parkplätze liegen oft an Eingängen, damit man nicht weit laufen muss. Und sie sind breiter eingezeichnet, damit man genug Platz hat, um den Rollstuhl neben die Tür die stellen und in den Rollstuhl umzusteigen. Ein freier, normal breiter Parkplatz nutzt mir überhaupt nichts, denn ich kann dort meinen Rollstuhl nicht ausladen. Behindertenparkplätze sind für viele behinderte Menschen die Grundvoraussetzung, um überhaupt irgendwohin zu kommen.
Zwei Jahre lang haben Constantin Grosch und Raul Krauthausen für ihre Petition geworben. Am Ende konnten sie der Ministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles (SPD), mehr als 280.000 Unterschriften überreichen. Und die Zahl der Unterstützer steigt weiter an.
Nicht mehr als 2.600 Euro
Die Petition tritt dafür ein, dass auch Menschen, die auf Assistenz im Alltag angewiesen sind und dafür Geld vom Staat erhalten, das Recht bekommen zu sparen. In Deutschland werden voll berufstätige Menschen mit Behinderungen daran gehindert, zu sparen. Sie dürfen nicht mehr als 2.600 Euro auf dem Konto haben. Danach wird alles abgezogen, wenn sie Geld zur Finanzierung ihrer Assistenz erhalten. Weiter„Behinderte wollen ein Recht auf Sparen“
Liebe Fotoagenturen, Stockfoto-Anbieter, Werbeagenturen und Bildredaktionen, wir müssen reden. Ihr blamiert Euch und Eure Kunden zunehmend, und ich glaube, Ihr merkt es nicht einmal.
Jewel Shuping ist blind. Damit hat sie sich ihren Lebenstraum erfüllt. Ja, was sich für die meisten Menschen unglaublich anhört, war tatsächlich der Wunsch der 30-Jährigen: Sie wollte seit ihrer Kindheit blind sein. Jewel Shuping hat eine psychische Erkrankung, die sich Body Integrity Identity Disorder (BIID), zu deutsch Körperintegritätsidentitätsstörung, nennt. Menschen, die diese Erkrankung haben, wünschen sich nichts sehnlicher als behindert zu sein. Über Jewel Shuping berichten weltweit Medien.