Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Der Zuschauer sitzt am Steuer

 

Ein genialer Werbe-Coup: Wer das stilbildende, interaktive Video zum neuen Album von Danger Mouse erleben will, braucht Googles Browser Chrome.

© Screenshot aus: Rome, Google Chrome

Wer sich das Video zum neuen Album von Danger Mouse und Daniele Luppi ansehen will, muss sich den Browser Google Chrome herunterladen. „Warum sollte ich“, sagt sich mancher, „dann gebe ich mich eben mit dem Song zufrieden“. Klar, das ginge. Aber so schnell lassen sich die PR-Strategen von Google nicht abspeisen. Denn Rome ist nicht irgendein Video. Wer mitreden und wissen will, wohin sich das Genre entwickelt, muss es gesehen haben: Der Regisseur Chris Milk, der im vergangenen Jahr für Arcade Fire einen interaktiven, webbasierten Kurzfilm entwarf, hat mit einer Reihe von Programmierern wieder neue Maßstäbe im Clipbereich gesetzt.

Während die Musik zu Rome sich langsam zwischen Virgin Suicides, Broken Bells und Ennio Morricone dahinschlängelt, erlebt der Zuschauer ein kleines Roadmovie durch fantastische Landschaften. Per Mausbewegung kann er den Blick schweifen lassen und sich in der animierten Welt umschauen. Wie im Video zu Arcade Fires We Used To Wait begleiten Tierhorden und Vogelschwärme den fortlaufenden Handlungsstrang, am Ende kann der Betrachter sogar aktiv ihren Weg beeinflussen.

Tja, wer das also erleben und mitgestalten möchte, kommt um Chrome nicht herum. Diese Kooperation zwischen Google, Chris Milk und Danger Mouse & Daniele Luppi ist für alle Beteiligten die beste Werbung, die sie sich hätten ausdenken können.

© Screenshot aus: Rome, Google Chrome