Ein kreativer Lichtblitz (ein Gewitter?) meiner (Fast-) Banknachbarin Sabine. Wir besuchen gemeinsam eine berufsbildende Schule und machen zurzeit eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin und zum Heilerziehungspfleger. Der Unterricht artet gelegentlich in endlose Diskussionen aus, Sabine aber meint, für sie sei es ein »unglaublich produktiver Montagmorgen« gewesen.
Letzten Donnerstag Zug gefahren, keine Karten gekauft. Der Schaffner kam auf uns zu, wir schnell in der Toilette verschwunden. Der Schaffner wartete (leider!) auf uns, erklärte uns geduldig den Ticketkauf und verschonte uns gnädigst.
Sophie Beckenbauer und Kristina Meißner, Cadolzburg, Mittelfranken
Und da sagt man immer, die Amerikaner seien prüde! Mitten in freier Wildbahn präsentierte sich uns dieser wohlgeformte Baum bei einer Männerwandertour im Yosemite National Park in den USA. Wandern kann so schön sein.
Wenn mir mein Mann nach dem gemeinsamen Mittagsschläfchen eine Tasse Kaffee und ein süßes Plätzchen ans Bett bringt – während ich mich noch schlafend stelle.
Roger Vontobels Hamlet-Inszenierung am Staatsschauspiel Dresden. Schon vor eineinhalb Jahren war Premiere. Aber Christian Friedel in der Titelrolle spielt sich immer noch bei jeder Vorstellung die Seele aus dem Leib.
Bei Fontane las ich vom Herzpuppern. Ein Begriff aus meiner Kindheit. Damals pupperte das Herz vor Prüfungen, heute höchstens noch, wenn die Steuererklärung vom Finanzamt kommt. Dass meine Patienten den Begriff je benutzt hätten, daran kann ich mich nicht erinnern. Ihre Herzen jagten, stolperten, schlugen bis zum Hals, setzten aus, aber sie pupperten nicht. Bei den Sachsen übrigens bubbern die Herzen.
In der Ausgabe Nr. 18/14 zeigten wir in dieser Rubrik eine Ansichtskarte, die der Leser Thomas Uerlichs vor 30 Jahren von dem großen Schriftsteller Heinrich Böll erhalten hatte – aus Ibiza. Das Problem: Uerlichs hatte nie genau entziffern können, was ihm Böll da auf einen Fanbrief geantwortet hatte. Wir baten unsere schriftkundigen Leserinnen und Leser um Hilfe und erhielten tatsächlich eine ganze Reihe von einleuchtenden Transkriptionen. Schließlich baten wir Thomas Uerlichs um sein Urteil, denn nur er kannte den Inhalt seines Briefes an Heinrich Böll. Uerlichs fand die folgende Zuschrift unserer Leserin Gisela Meyer-Velde am plausibelsten. DIE REDAKTION
Auch die Schrift meines Mannes (dessen Briefe mein Leben reicher gemacht haben) wurde mit der Zeit immer unleserlicher. So bin ich einigermaßen geübt im Entziffern, aber bei der Postkarte Bölls an Thomas Uerlichs hat ja obendrein noch die spanische Post ganze Arbeit geleistet. Mein Entzifferungsversuch: »Lieber Herr Uerlichs, Freundlichkeiten wie Ihre erfährt ein Autor selten, deshalb ist die Freude groß – auch zur Bestärkung – denn oft verliert einer den Mut und zweifelt an allem – herzlichen Dank Ihr Heinrich Böll«
Meine kleine Prinzessin, 2, die den Babybauch meiner Frau begutachtet und versucht, durch den Bauchnabel ihren kleinen Bruder zu sehen: »Ich sehe gar nichts!«
Kürzlich wurde im Radio von einer Schauspielerin berichtet, dass sie in den fünfziger Jahren verblichen sei. Schön, dass man eines Tages nicht einfach gestorben oder gar tot ist, sondern bloß in den Gedanken der Menschen verblichen.