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Was mein Leben reicher macht

Wenn mein Mann in der Küche mit einer Hand die Suppe rührt und mit der anderen sein Didgeridoo hält und spielt. Und unser eineinhalbjähriger Sohn tanzt zu Papas Rhythmen.

Katja Westhoff, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Unser Sohn war aus den USA zu Besuch. Beim Abflug in Frankfurt wird er bei der Gepäckaufgabe gefragt, was in seinem schwarzen Kasten sei. Eine Trompete. Er wird aufgefordert, etwas zu spielen. Und so ertönt mitten am Flughafen ein Blues mit Variationen.

Gerhild Dümchen, Efringen-Kirchen, Baden

 

Was mein Leben reicher macht

Seit meiner Jugend begleite ich mich beim Singen auf der Gitarre. 2006 lernte ich einen sehr versierten Gitarristen kennen: Eddie. Ich fragte ihn, ob er mir einen Lehrer in meiner Gegend empfehlen könnte. »Du kannst Unterricht bei mir nehmen« war die überraschende Antwort. Seitdem üben wir alle zwei Wochen, Eddie in Ost-Westfalen, ich in Wiesbaden – verbunden durch Skype. Und auf einmal gelingen mir herrlich schräge Akkorde, deren Namen sich wie Schachzüge anhören.

Swidbert Dohmes, Wiesbaden

 

Erdkirschen

Die Franken sind ja bekanntlich eigenwillig. Zu Bayern mögen sie nicht gehören, und wenn es Albrecht Dürer nicht gegeben hätte, dann wäre Lothar Matthäus wohl der bekannteste Franke. Aber ihre kulinarischen Spezialitäten sind etwas ganz Besonderes. In jeder Hinsicht! Gesehen bei Muhr am See.

Claudia Zill, Gunzenhausen, Franken

 

Was mein Leben reicher macht

Anlässlich des 80. Geburtstages meiner – sehr fitten – Mutter erscheint der noch rüstige 100-jährige Nachbar und gratuliert mit den Worten: »80 möchte ich auch noch mal sein!«

Stephanie Pegenau, Hagen

 

Pumpensumpf: Mein Wort-Schatz

Das Wort Pumpensumpf verführt mich immer wieder zu kindischen Wortspielereien wie »Sumpfenpump« und Ähnliches mehr. Die tief murmeligen U dieses Wortes wecken in mir Assoziationen an kaulquappenwimmelnde Pfützen, quakende Frösche und Unken und sumpfigen Uferschlick aus abenteuerlichen Kindertagen. Es handelt sich aber um eine durchaus ernst zu nehmende Bezeichnung für eine technische Einrichtung, welche dafür sorgt, dass die Pumpe am tiefsten Ort eines Entwässerungssystems nicht trocken läuft.

Ulrich Boeyng, Kuhardt, Rheinland-Pfalz

 

Was mein Leben reicher macht

Anlässlich des 80. Geburtstages meiner – sehr fitten – Mutter erscheint der noch rüstige 100-jährige Nachbar und gratuliert mit den Worten: »80 möchte ich auch noch mal sein!«

Stephanie Pegenau, Hagen

 

Wiedergefunden: Namensschild

In meiner Kindheit gab es eine Anekdote, die mir immer amüsant, wenn auch erstaunlich vorkam. Geboren wurde ich 1950 in Südafrika nahe Johannesburg. Als ich wenige Wochen alt war, so erzählten meine Eltern, gingen sie häufig zum Schwimmen an den großen Germiston-See. Meinen Kinderwagen stellten sie währenddessen ans Ufer mit einem Schild, das in drei Sprachen sagte: »Dies ist Ingrid«. Der Spaß und die Freiheit, die meine Eltern empfunden haben müssen, nachdem sie Nachkriegsdeutschland den Rücken gekehrt hatten, waren für mich schwer vorzustellen. In späteren Jahren war meine Mutter sehr viel besorgter. Nun fand ich – 60 Jahre später – beim Durchsehen des Nachlasses meiner Eltern ein Blatt Papier, das auf Deutsch, Afrikaans und Englisch sagt: »Das ist Ingrid«, mit dem Zusatz »slaap lekker« (»Schlaf gut«).

Ingrid Gralle, Northeim

 

Internationale Küche

Im Gasthaus meines Vertrauens im 2. Wiener Gemeindebezirk werden seit Jahr und Tag Petersielkartoffeln serviert. Als Siel wird in Hamburg die Kanalisation bezeichnet, also das, was in Wien als »der Kanal« bekannt ist. Leider nimmt der Wirt meine gut gemeinten Rechtschreibvorschläge nicht an und serviert weiterhin Kartoffeln aus einem Siel, der vermutlich einem gewissen Peter gehört.

Hans-Jörg Schwabel, Wien (Oder sollte es sich bei dem Kraut auf den Kartoffeln um eine neuartige Kreuzung aus dem österreichischen Petersil und der deutschen Petersilie handeln? d. Red.)

 

Was mein Leben reicher macht

Bei bestem Cabrio-Wetter fuhren wir mit offenem Verdeck ins Kino nach Baden-Baden. Nach Ende des Films ist die Straße draußen ganz nass. Offensichtlich ein Platzregen. Oh Schreck! Ich bin sicher, das Verdeck nicht geschlossen zu haben! Meine Freundin versucht mich zu beruhigen. Und tatsächlich: Ein mitfühlender Mensch hat während des Regens an den Außenspiegeln eine dünne Plastikplane befestigt und über den Innenraum gespannt! Uns blieb nur, laut »Danke« zu rufen.

Daniela Mohr, Bühl, Baden-Württemberg