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Zeitsprung

Anflug

Abflug

An einem Abend im Juni auf dem Hochsitz: In kurzen Abständen landen Waldbaumläufer hinter meinem Rücken und verschwinden durch einen schmalen Schlitz unter mein Sitzbrett. Schließlich merke ich, dass unter dem Sitz ein Nest mit vier Jungen versteckt ist, die permanent gefüttert werden wollen. Nach vielen Versuchen gelingen mir die Fotos von der Ankunft und dem Abflug eines dieser kleinen Vögel. Gut zu sehen sind die riesigen Krallen, mit denen diese Tiere so wunderbar klettern können.

Hubert Schröder, Lippstadt

 

Was mein Leben reicher macht

Das ich in den ersten warmen Frühlingstagen kurz vor den Osterferien unseren Abiturienten nach bestandenen schriftlichen Prüfungen in den Pausen beim Feiern im Schulhof zusehen konnte. Während der ABI-MOTTO-WOCHE hieß es, sich täglich nach einem neuen Motto zu verkleiden, beispielsweise als Bauarbeiter, da zur Zeit die Schule saniert wird. Oder im Karibik-Kostüm, als Ausdruck von Lebensfreude. Für mich am schönstenanzusehen war en die Kostüme zum Thema Film-, und Kindheitshelden: Biene Maja, Michl aus Löneberga, Jim Knopf, Heidi, Schneewittchen, die Schlümpfe und viele andere Gestalten laufen durch die Flure der Schule und bringen Freude in den Schulalltag. Und unter all den Abiturienten war meine eigene Tochter Andrea, die mir strahlend zuwinkte!

Inge Reich, Lehrerin an der Herderschule Gießen

 

Was mein Leben reicher macht

Es tut gut, von so vielen gleich gesinnten, gleich fühlenden Menschen zu lesen. Jedes Mal, wenn ich schreiben will, was mein Leben reicher macht, ist mir jemand in meinem Denken und Fühlen schon zuvorgekommen – mit genau meinen Worten.

Gudrun Held, Bad Schwartau

 

Schöne Grüße

® dpa/lah

Liebe Ministerin Wolff,

auch Sie als Ökonomin müssen doch eingestehen, dass Menschen und Gesellschaften nicht nur am Erfolg ihrer Wirtschaft messbar sind. In Sachsen-Anhalt aber wurde im Zuge des koalitionspolitischen Geschachers die Zuständigkeit für die Hochschulen vom Kultus- ins Wirtschaftsministerium geschoben, das Sie leiten. Dadurch gerät die Unabhängigkeit von Studium
und Lehre in Gefahr – bis hin zur Veräußerung für (kurzfristige) Firmeninteressen! Bildung im Allgemeinen und insbesondere Geisteswissenschaften sind essenziell für mündige Bürger, auch wenn sie keinen direkt messbaren Wirtschaftsfaktor
darstellen. Menschen sind eben nicht bloß Humankapital! Bitte korrigieren Sie diese Politik!
Jan Renner, Magdeburg

 

Was mein Leben reicher macht

Die Freude meiner Großeltern über Noemi, ihre erste Urenkeltochter. Und die Lebensweisheiten meines über 80-jährigen Großvaters am Ende eines jeden unserer vielen Telefonate.

Antonia Weise, Essen

 

Was mein Leben reicher macht

Der Tag begann wie verhext: Mein Mann knurrte, die Kinder waren ungeduldig und übermütig, und auch ich benahm mich zunehmend unausstehlich. Aber dann stand unser Nachbar, der junge Feuerwehrmann, vor mir, strahlte mich an und überreichte mir ein Pflänzchen mit zarten orange-rosa Blüten. Ein Flammendes Käthchen. Ein kleiner verspäteter Gruß zum Geburtstag. Ich war verblüfft, nahm das Pflänzchen, fing sein Strahlen auf, freute mich zusammen mit meinen Kindern. Der Tag war gerettet.

Katrin Wiegand, Dresden

 

65 Jahre DIE ZEIT

Zahlreiche Einsendungen von jungen ZEIT-Lesern hatten das Hamburger Pressehaus seit Ende letzten Jahres erreicht. Darunter auch der Wunsch von Siri aus Stuttgart: Sie lud Susanne Gaschke in ihre Klasse 5d des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ein, um mit der KinderZEIT-Reporterin über Kinder- und Jugendliteratur zu diskutieren. Susanne Gaschke reiste gern in den Süden und erzählte von ihrem Lebenslauf, ihrer Arbeit als Redakteurin, lauschte den eigens für diesen Tag vorbereiteten Buchpräsentationen, und stellte sich den zahlreichen Fragen.

Susanne Gaschke besucht das Geschwister-Scholl-Gymnasium

Schülerin Mara berichtet im Anschluss: „Ich finde, Sie haben es ganz toll gemacht, weil: Sie konnten alle Fragen beantworten und es war toll, dass Sie auch uns Fragen gestellt haben. Ebenfalls war es toll, dass Sie uns über DIE ZEIT und das neue Kindermagazin erzählt haben. Ich war ganz glücklich danach.“

Die Schüler erzählen von ihren Lieblingsbüchern

Auch Siri war glücklich: „Wir haben zusammen viel Spaß gehabt. Ich persönlich habe mich sehr stolz gefühlt, dass ich ausgewählt wurde. Vielen Dank! Es war eine unvergessliche ZEIT.“ Klassenlehrerin Elena Jenssen sagte: „In unserem Mikrokosmos Schule gelingt eine solch authentische Begeisterung für das Lesen selten.“

Klasse 5d des Geschwister-Scholl-Gymnasiums

Nur wenige Tage nach dem Besuch, einem mehrstündigen Gespräch und anschließendem Mittagessen in der Schulkantine, erreichte ein Stapel handgeschriebener und teils bunt bemalter Briefe die ZEIT-Redaktion.

Brief von Siri Schwieder

 

Straßenbild

Ich weiß, dass »Die ZEIT der Leser« nicht der Ort für Kleinanzeigen ist, und es ist auch nicht mein Wagen, der da zum Verkauf angeboten wird. Aber ich fand das Schild, das ich vor einiger Zeit in Berlin-Neukölln hinter dem Seitenfenster eines Autos sah, einfach prima. Ich musste es fotografieren, obwohl ich gerade in Eile war. Es war eines dieser Schilder, bei denen man erst beim zweiten Hinschauen bemerkt, dass irgendwas nicht ganz stimmt. Dabei ist ja eigentlich alles recht klar und das ganze Schild ein Beweis dafür, dass nicht alles perfekt sein muss, um sich (auch auf Deutsch) verständlich zu machen. Ich habe nur nicht rausbekommen, was »Schtik« heißen soll (hinter 4). Vielleicht steht es »eingedeutscht«für stick, bedeutet also Knüppelschaltung?

Daniel Argyropoulos, Bristol, England

 

Was mein Leben reicher macht

Auf der Terrasse sitzen und den Paragleitern über dem Hochblauen zuschauen, die grasenden Kühe und Schafe am Hang gegenüber beobachten, dazu eine Flasche Markgräfler Gutedel genießen. Später überm Wald den Mond aufsteigen sehen und die Sterne zählen, nach einem heißen Tag Blitze am Horizont wahrnehmen … Das ist ein Sommerabend in Lipburg, an dem man jeden Alltagsstress vergessen kann.

Anne Rüdlin, Badenweiler-Lipburg

 

Was mein Leben reicher macht

Wenn die Kinder freiwillig iPad und Nintendo liegen lassen und in die Küche kommen, um mir beim Kochen zu helfen. Wenn sie unermüdlich Karotten schälen und erstaunt fragen, warum ich Zucker an die Tomatensoße mache. Wenn sie dann fachmännisch die Soße probieren und mit konzentrierten Gesichtern zum abschließenden Urteil kommen: Es schmeckt!

Martina Eull, Kassel