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Was mein Leben reicher macht

Es ist 6.30 Uhr. Die Nachtschicht liegt hinter mir. Eine Zeit lang fahre ich am schönen Vater Rhein entlang. Hinter dem Fluss und den Platanen geht die Sonne auf. Die anderen fahren nun zur Arbeit.

Beate Leibinger, Undenheim, Rheinland-Pfalz

 

Was mein Leben reicher macht

Anfang des Jahres befand ich mich in einer Lebenssituation, so trist wie das Winterwetter. Da traf ich eine Person, die mich mit ihren Worten völlig unerwartet berührte, wie eine Schneeflocke dein Gesicht berührt, einfach aus dem Winterschlaf küsst. Jetzt ist der Frühling da mit all seinen schönen strahlenden Farben.

Sonja Dumain, Paris

 

Reisepause

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Ich grübel nun seit Tagen: Was war nur 2013????? Gesehen in Bergisch Gladbach.

Kornelia Verlinden, Köln

 

Die Zeitumstellung

(nach Friedrich Schiller, »Die Bürgschaft«)

Zum Winter, dem kalten Tyrannen, schlich
der Frühling, die Sonn im Gewande.
Doch sein Anschlag verlief leider im Sande.
»Was wolltest du mit der Sonne, sprich!«,
Fragt ihn gar finster der Wüterich.
»Die Welt von der Kälte befreien!«
»Das sollst du bei Hagel bereuen!«

»Ich bin«, spricht der Lenz, »zu frieren bereit,
Und flehte nicht um ein paar Tage,
Hätt ich nicht ’ne wichtige Frage …
In einigen Tagen ist es so weit,
Da wechseln die Menschen zur Sommerzeit,
Und ich muss die Uhren umstellen,
Und ihnen den Abend erhellen.
Ich lass als Garant dir die Sonne,
Schmeiß sie, wenn ich fehl, in die Tonne!«

Da lächelt der listige Winter und spricht:
»Die Zeit, die will ich dir schenken,
Da habe ich keine Bedenken.
Doch erscheinst du am Morgen bis acht Uhr nicht,
So erlebt diese Erde nie wieder das Licht,
Denn dann werd ich die Sonne vernichten
Und mit Schnee alles Leben beschichten!«

Und der Lenz spricht zur Sonne: »Verzweifele nicht,
Ich erscheine pünktlich am Morgen,
Da mach dir mal keinerlei Sorgen!«
Und derweil er zu seiner Reise aufbricht,
Erfüllt die Sonn ihre Bürgenpflicht
Und bleibt bei dem Winter, dem kalten,
Um den Menschen den Lenz zu erhalten.

Und nach einigen Tagen ist es so weit,
Und es erscheinen zum nächtlichen Feste
Herbst und Sommer als fröhliche Gäste.
Sie begrüßen voll Freude die Sommerzeit,
Denn sie sind dunkle Abende elendig leid!
Und so feiern die Freunde mit Hochgenuss,
Und der Lenz vergisst, dass zum Winter er muss,
Bis die Uhr schlägt zur achten Stunde …
Da erschallt es aus seinem Munde:
»Ach weh, ich trink auf das Morgenrot
Und bringe damit der Sonne den Tod!
Ich eile zurück, ich werde mich sputen
Und hoffe, es wendet sich alles zum Guten!«

Und der Lenz kommt zum Winter, und es ist ihm bang,
Sieht die Sonn, die am ganzen Leib zittert,
Sieht den Winter – verdutzt – ganz verbittert,
Wie er lugt um den Bettvorhang
und gähnet – heftig und lang …
»Es ist«, spricht der Winter, »erst kurz nach sieben,
Ich hoffte, du wärest länger geblieben,
Berauscht von der nächtlichen Feier,
So nimm halt die Sonn, hol’s der Geier!«

Und das Antlitz des Frühlings sich erhellt:
»Der Depp hat noch nicht die Uhr umgestellt!«
Und er schnappt sich die Sonne und rennt und rennt,
Derweil der Winter für Monate pennt …

Rotraud Hellhake, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

Meine Oma, die mir, nachdem ich fürs Studium ans andere Ende Deutschlands gezogen bin, ein Päckchen mit allen Zutaten für die Nudelsuppe schickt, die ich bei ihr als Kind immer so gerne gegessen habe. Zusammen mit genauster Anleitung (und meiner Lieblingsschokolade). Sie ist und bleibt einfach die Beste!

Annika Buß, Berlin

 

Zeitsprung: Gipfel

In unserer Familie gibt es eine gewisse Faszination für die Alpen. Und als mir mein Vater vor vielen Jahren bei einem Familienurlaub aus der Ferne den Gipfel des Großglockners zeigte, den mein Großvater einst erklommen hat, entstand bei mir eine spezielle Beziehung zu diesem Berg. Mein Großvater (linkes Foto, Erster von links) machte die Tour 1939 kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Er starb vor meiner Geburt, weshalb ich ihn nie persönlich kennenlernte. Ich bestieg den Berg im vergangenen Jahr (rechtes Foto, Erster von links). Nachdem ich von meiner Tour zurückkam, gab mir mein Vater das alte Album meines Großvaters mit Postkarten und Fotos vom Großglockner. Vorher war niemandem aufgefallen, dass die Karten auf der Rückseite beschrieben waren, doch nun entdeckte ich den Bericht seiner Kletter- Erlebnisse, gerichtet an die Familie daheim in Köln, und war sehr berührt: Die Gefühle waren die gleichen, trotz der 75 Jahre, die uns trennten.

Ulrich Limper, Köln

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Sohn hat Bärlauch gesammelt. Ich wusste gar nicht, dass er sich mit Wildkräutern auskennt, aber auf meine sorgenvolle Frage hin hat er mich überzeugt, dass er die Pflanze sehr wohl vom Grün der Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden kann. Jetzt genieße ich abends nach der Arbeit die leckere Bärlauchbutter.

Christian Hahn, Eschborn

 

Die Kritzelei der Woche

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Mein Neffe ist der Pianist des Adorno-Trio. Er spielt aber auch recht gut Cello. Als er mit dem Trio zu einem Wettbewerb hier in München war, gab ich ihm diese kleine Zeichnung mit, die ich irgendwann mal beim Zuhören mit Filzstift auf eine Zeitungsseite »geworfen« hatte – zum Trost sozusagen. Denn das Trio musste den Wettbewerb vorzeitig verlassen – trotz überwältigenden Applauses übrigens.
Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Toi, toi, toi!

Johannes Brandi, München

 

Was mein Leben reicher macht

Mit dem Bayern-Ticket im Zug von Lindau nach Nürnberg sitzen, bei strahlend blauem Himmel die ZEIT lesen, am Rand der Alpen entlangfahren und beobachten, wie die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne den restlichen Schnee schmelzen. Endlich wieder Frühling.

Max Holzmann, Nürnberg