danke für Ihr jüngstes Buch Stadt der Engel! Besonders für Ihre Genauigkeit bei der Reflexion Ihrer eigenen Geschichte, die doch manchmal furchtbar schmerzhaft sein kann, wie ich leider inzwischen auch weiß. Ich kann nicht aufhören, in diesem Buch zu lesen, und denke dabei viel an Sie – und an mich selber in den verschiedenen Stadien meines Lebens.
Du warst mein Klassenkamerad und Sitznachbar: 1969 haben wir in Göttingen gemeinsam das Abitur gemacht. Kurz vorher hatte ich Dir ein Gedicht gezeigt, auf das ich sehr stolz war. Der Titel lautete Vorher – Nachher. Es ging so:
Maus im Haus.
„Raus aus Haus, Maus!“
Maus raus aus Haus.
Aus Haus Maus raus.
Doch statt heller Begeisterung hattest Du nur ein müdes, von Kopfschütteln begleitetes Lächeln für mich übrig. In genau jenem Moment endete meine Karriere als Dichter. Dich hat Dein literarisches Urteilsvermögen zum Verleger von Günter Grass und anderen gemacht. Ich aber bin jetzt seit 40 Jahren Lehrer.
Gabriele Kleb aus Osterrade hat hier vor vier Wochen vorgeschlagen, unserer Nationalhymne einen neuen Text zu geben! Wollen Sie sich nicht auch dafür einsetzen? Meine Unterstützung hätten Sie. Hoffmann von Fallersleben in allen Ehren, aber die Deutschen sind inzwischen weiter. Eigentlich hing ich ja immer dem Vorschlag meines Vaters an, die Worte der DDR-Hymne von Johannes R. Becher auf die Haydn-Melodie der bundesrepublikanischen zu singen. Aber Gabriele Kleb hat recht: Teilen ist angesagter, unsere Wirtschaft ist längst aus Ruinen auferstanden. Und ich möchte endlich mit allen hier Lebenden von Herzen singen können. In einem Einwanderer- land seit Urururgroßvaterszeiten, wie mein Nachname schon zeigt.
ruft es eigentlich Ihre Verwunderung hervor, dass exakt 200 Jahre nach dem Erscheinen Ihres Organon der rationellen Heilkunde die Homöopathie in der Fach- und Laienwelt noch ebenso kontrovers diskutiert wird wie zu Ihren Lebzeiten? Keine andere medizinische Behandlungsmethode hat jemals derartige Gefühlsstürme bei Anhängern und Gegnern hervorgerufen. Ach, wenn Sie uns bloß noch erklären könnten, worauf Sie diese extremen Reaktionen zurückführen!
wir haben zu Ihrem 50. Geburtstag im laut-seligen Schneider Weißbräu ein Drei-Stunden-Gespräch aufgezeichnet. Zu hören war nur das große Rauschen: Ich Depp hatte kein Richtmikrofon. Sie haben mich aufgerichtet: „Wäre auch gelacht, wenn uns jemand verstehen würde.“ Bei Ihrem 60. war ich verreist, auch Ihren 70. habe ich verschlafen. Jetzt bleibt mir nur, auf den 75. Geburtstag in drei Jahren zu warten. Am besten gefallen hat mir Ihr Satz: „Ich bin Rassist – gegen Bayern.“
Egal, wie das nächste Spiel ausgeht und ob Ihr es ins Finale schafft: Ihr macht das ganz prima! Einzeln und als Team. Darum tut es mir leid, dass unsere Nationalhymne nicht so ist wie Ihr: deutsch und weltoffen zugleich. Ihr verdient eine zweite Strophe, einen Text, der alle Spieler einlädt, mitzusingen. Wie wär’s damit? Einig sind wir, Recht auf Freiheit / hat, wer lebt in diesem Land. / Danach lasst uns alle streben, / brüderlich mit Herz und Hand. / Das heißt teilen, redlich teilen / Geld und Macht in diesem Land. / Blüh im Glanze dieses Glückes, / blühe, Deutschland, unser Land!
Schöne Grüße, Gabriele Kleb, Osterrade, Schleswig-Holstein
wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche letzte Weltmeisterschaft als ARD-Fußball-Experte. Und wie wär’s mit einem Abschiedsgeschenk für uns? Bieten Sie Ihrem Kollegen Gerhard Delling in der letzten Sendung doch in aller Form das Du an!
vor Kurzem haben Sie Ihren 65. Geburtstag gefeiert, aber das Geschenk haben Sie (und Charlie Haden) mir gemacht: die wunderbaren Songs von Jasmine – Ihrem neuesten Album. Im Booklet schreiben Sie: „Here is some music for you. Take it and it’s yours.“ Ich nehme das Geschenk gern an. Thank you, Mr. Jarrett and – congratulations!
Bärbel Gettys, Schloss Hamborn, Ostwestfalen
Jasmine ist bei ECM erschienen
Anfang Mai bist Du an der Wiener Staatsoper als Dirigent in Zefirellis Carmen-Inszenierung eingesprungen, und ich konnte Deinen Auftritt im Bayerischen Fernsehen verfolgen. Du hast Anna Netrebko (Micaela) und Nadia Krasteva (Carmen) die Show gestohlen. Umwerfend, Dein Elan. Weiter so! Manuel Stangorra, Bensheim
ich war nie ein Fan des deutschen Schlagers, und Hits wie Ich will ’nen Cowboy als Mann waren mir ein Graus. Und trotzdem hast Du mir immer gefallen: Deine positive Ausstrahlung, Dein fröhliches Lachen, Dein dänischer Akzent. An einem Tag im Frühling sah ich Dich wieder. Diesmal ganz persönlich, irgendwo in der bayerischen Provinz, in einer 800 Jahre alten Mühle. Und das helle Lachen war immer noch da! Berndt Schramm, Ramerberg/Oberbayern