Polaroidkameras sind etwas Besonderes. Obwohl sie wie andere Apparate weitesgehend aus den Läden verschwunden sind, weil sich die Technik des Fotografierens stetig überholt, ist die Wertschätzung für Polaroidkameras geblieben. Das spontane Fotografieren, das Festhalten eines bedeutenden Augenblicks auf Knopfdruck, bei dem das Resultat schon Sekunden später in der Hand gehalten werden kann, begeistert nach wie vor.
Auch der britische Fotograf David Bailey, eine Ikone seines Fachs, zeigt sich fasziniert von der Technik. Das beste Motiv für Polariodkameras seien Pornos, weil die Bilder nicht zur Nachbearbeitung müssten, sagt der 1938 in London geborene Künstler. In seiner Ausstellung „Bailey“, die ab 6. März in München zu sehen ist, steht ebenfalls nackte Haut im Vordergrund – allerdings nicht die junger Blondinen, sondern die der Ureinwohner Papua-Neuguineas.
Im Jahr 1974 reiste Bailey in den Inselstaat im Pazifik, um die Einheimischen, bis unter die Zähne bewaffnet, zu fotografieren. Das sei kein leichtes Unterfangen gewesen sein, nicht zuletzt, weil die Menschen Kannibalen gewesen seien.“Aber ich habe es lebendig dort rausgeschafft“, sagt Bailey, etliche, bis heute nie gezeigte Fotos im Gepäck. Diese entdeckte Galerist Daniel Blau bei einem Besuch in Baileys Studio – ein grandioser Zufall, hatte der Fotograf sie doch regelrecht vergessen. Die besten Bilder hat Blau gleich mitgenommen. Sie sind ab 6. März in München zu sehen.
„Bailey – Planet of the Apes on TV. Papua New Guines, Portraits“, Galerie Daniel Blau, Odeonsplatz 12, München, bis 3. Mai 2014
(c) David Bailey/ Courtesy Galerie Daniel Blau Munich/London