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Die Welt muss männlicher werden

(c) Alexander Nutz

Philippe Jäger und Alexander Nutz aus der Landhaus-WG Ludwigsburg schickten und dieses Foto mit dem Betreff „Die Welt muss männlicher werden“. Vielen Dank!

 

Kochhaus Berlin Schöneberg

(c) 2011 Kochhaus.de

Kochen könnte so schön sein, wenn nur dieses lästige Einkaufen und Listenschreiben nicht wäre! Wer nicht schon vorher ausrechnen möchte, was später im Topf zusammenpasst, findet im Kochhaus Berlin Schöneberg ein Geschäft nach seinem Geschmack. Hier wird nämlich nach Rezep-
ten sortiert,
die man vor Ort zusammen mit den passend abgemessenen Zutaten erwerben kann. Die Rezepte des Tages gibt es auch als Dinner-Paket für zwei oder mehrere. Nur nach Hause tragen muss man sie noch. Bisher profitieren von dieser Geschäftsidee wieder nur diese Berliner

 

Frau Tonis Parfum

(c) gronewald werbung & pr

Laut Kalender beginnt der Sommer erst am 21. Juni. Wir finden, das dauert noch viel zu lang und versprühen schon mal „Berlin Summer“ von Frau Tonis Parfum. Duftet nach frischer Pfefferminze und ist das ganze Jahr über verfügbar. Natürlich auch für Nichthauptstädter

 

Valentinstag-App

(c) App Store

(c) App Store

Jemals versucht, ein Herz und zwei Buchstaben in einen Baum zu ritzen? Dauert, tut weh und hinterlässt unschöne Reste auf dem Hausschlüssel. Leichter geht es mit der App „Country Living Treemail“. Rinde aussuchen, reinmalen, abschicken

 

Proust-Fragebogen für Blogger (3)

(c) Silvia Bandini Glaser

Peter Glaser ist Schriftsteller und Autor des Blogs Glaserei, das Kuriosa und Phänomene der digitalen Welt beschreibt und bei den Lead Awards 2010 als Weblog des Jahres gewürdigt wurde. Glaser selbst fasst sein Leben so zusammen: „1957 als Bleistift in Graz geboren, wo die hoch-wertigen Schriftsteller für den Export hergestellt werden. Lebt als Schreibprogramm in Berlin.“

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Frage verfehlt. Blogs sind work in progress. Vollkommenheit ist etwas Furchtbares. Das Ende jeder Entwicklung. Stillstand, erfrorene Schönheit.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Ich identifiziere mich nicht mit Bloggern. Ich hab schon so genug zu tun.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Als kulturelles Trüffelschwein zu fungieren.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Schreiben.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Ständig, ich bin ja Schriftsteller.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Nachgedacht, keine Idee.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Donald Duck. Diese durch keine noch so widrigen Umstände erschütterbare Zuversicht.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Dass sie geruchlos sind und trotzdem Geschmack besitzen können.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Freundlichkeit, Sinn für’s Lakonische und eine gewisse Freude, am Leben zu sein.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Idioten.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Wenn sie nachlässig schreiben und nichts daran ändern.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich rede zu viel.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Als ich begriffen habe, dass die Leute meine Beiträge nicht ab Freitagnachmittag komplett uninteressant finden, sondern dass sie aus dem Büro ins Wochenende gehen und andere Dinge tun als Blogs zu lesen.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Einen beträchtlichen Gewinn an Inspiration, Unterhaltung und Kenntnissen aus der regelmäßigen Durchsicht von etwa 600 handgepflückten Blogs ziehen zu können.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Frei zu sprechen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Als Katze (aber bei mir); es gibt etliche Katzen, die bloggen.

Ihre größte Extravaganz? Niemals Parmesan auf die Spaghetti. Und gelegentlich abends eine Tasse Tee auf der Terrasse des Old Cataract Hotels.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Klar.

Ihr Motto? Als Mann den Ernst wiederfinden, den man als Kind beim Spielen hatte

 

Der Weber

(c) Jamie Ige

(c) Travis Meinolf

Travis Joseph Meinolf hat sich in Berlin eine Webstube eingerichtet

ZEITmagazin: Wie sind Sie zum Weben gekommen?
Travis Joseph Meinolf: Ich habe vor elf Jahren einen Bachelor in Grafik- und Industriedesign an der San Francisco State University gemacht. Die ruhige und produktive Atmosphäre des Webraumes, mein Interesse für die Mechanik des Webstuhls und das Vergnügen mit den weichen, nachgiebigen Materialien zu arbeiten, hat mich nicht mehr losgelassen. Danach habe ich einen Master in Textilverarbeitung in Kalifornien gemacht.

ZEITmagazin: Welche Gefühle sind für Sie mit dem Weben verbunden?
Meinolf: Das wiederholende rhythmische Moment des Webens wird wie eine Trance. Während des Webens fühlt man sich mit den Menschen verbunden, die überall auf der Welt und durch die Geschichte hindurch die gleichen Bewegungen ausgeführt haben, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen: Die simple Herstellung von Gewebe.

ZEITmagazin: Für Sie ist das Weben mehr als Kunst und Hobby. Es wird auch zur sozialen Aktivität. Warum weben Sie Ihre Decken an öffentlichen Orten?
Meinolf: Erstens macht es meine Arbeit unterhaltsamer. Da ich nicht wie ein „typischer Weber“ aussehe, muss ich den Webstuhl mit nach draußen nehmen, um Kontakt mit den Menschen außerhalb der Galerien und Museen aufzubauen. Ich sammle dabei viele Geschichten über textile Traditionen aus verschiedensten Familien. Die halte ich in meinem Notizbuch fest.

ZEITmagazin: Was verbirgt sich hinter dem Begriff „social fabric“?
Meinolf: Social Fabric ist der Titel, den ich für ein laufendes Projekt benutze. Ich webe Stoffe, die beeinflusst werden von der Interaktion mit den Zuschauern. Meistens lasse ich sie die Farben auswählen. Die Stücke werden mit einer Dokumentation versehen; einem Foto des Entstehungsortes und meinen Notizen der verschiedenen Geschichten, die mir erzählt wurden. Die erste Version dieses Projektes fand in San Francisco statt und ist nun Teil der Skulpturen-Sammlung des SFMOMA.

ZEITmagazin: Momentan geben Sie auch Kurse am Webstuhl in Berlin. Aus welchen Gründen wollen Leute das Weben lernen?
Meinolf: Manche arbeiten an speziellen Projekten, die sie beenden möchten oder wollen neue Techniken ausprobieren. Ich baue für jeden Schüler einen Webstuhl, den er nach dem Kurs behalten kann. Manche kommen zu mir, weil sie gerne ein echtes Produktionsmittel in ihrer Wohnung stehen haben möchten! Außerdem ist es eine gute Gelegenheit Englisch zu reden, ohne zu viel darüber nachzudenken, denn jeder ist mit seinem Handwerk beschäftigt: dem Weben

Die Fragen stellte Undine Zimmer

 

Fortune Cookie

 

(c) Fredrik Staurland

 

(c) Fredrik Staurland

 

(c) Fredrik Staurland

 

Endlich mal ein Glückskeks, der sich als Hauptmahlzeit eignet und hinterher auch noch einen wirklich weisen Spruch bereithält. Entworfen hat ihn der norwegische Graphikdesigner Fredrik Staurland. Woher er die Idee dafür hatte? „I guess I just sat down and I scetched till I came up with it.“ Leider ist und bleibt der Keks bisher nur ein Kunstprojekt. Wir finden trotzdem: einfach nur großartig!

 

Proust-Fragebogen für Blogger (2)

Marcel Proust machte den Fragebogen, wie man ihn sich Ende des 19. Jahrhunderts in den Pariser Salons zum geistreichen Zeitvertreib herumreichte, zum so genannten “Proust-Fragebogen” – seine Antworten gehören quasi zum Kanon der Weltliteratur. Was zu Prousts Zeiten die Salons waren, sind heute die Blogs. Deshalb haben wir unsere Lieblingsblogger gebeten, den Prousts Fragebogen für uns auszufüllen – wobei wir die Fragen natürlich dem digitalen Zeitalter angepasst haben.

In unserer zweiten Folge widmet sich Frederik Frede dem Fragebogen. Er ist der Macher des Blogs „Freunde von Freunden“: ein Interviewmagazin, das kreative Menschen vorstellt. Was die Gespräche mit Fotografen, Modedesignern oder Galeristen so lesenswert macht, ist ihre Offenherzigkeit und Ehrlichkeit. Vielleicht hat das damit zu tun, dass die Interviewpartner an ihrer Wirkungsstätte plaudern, in ihren Studios und Ateliers. Illustriert werden diese Besuche mit großformatigen Fotos. Im vergangenen Jahr hat „Freunde von Freunden“ in der Kategorie „Webmagazin des Jahres“ den Lead Award in Silber gewonnen.

Was ist für Sie der vollkommene Blog? Einen vollkommenen Blog gibt es meiner Meinung nach nicht. Ein vollkommener Blog würde im Umkehrschluss ja bedeuten, dass sich das Internet nicht mehr weiterentwickelt, und das wäre gleichbedeutend mit einer Katastrophe.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Ich identifiziere mich eigentlich nicht mit Bloggern im Speziellen, sondern eher mit den Inhalten, Themen und Ideen eines Blogs.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ideen per Skype direkt auszutauschen und zu realisieren, wie schnell man online Dinge umsetzen kann.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Reisen, die Welt erkunden und das Leben genießen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Beim Ausfüllen von Stundenzetteln (Nachweise über erbrachte Arbeitsleistungen, Red.) ist es manchmal doch recht schwer, einen ganzen Monat zu rekonstruieren – womit wir auch direkt bei der Sinnhaftigkeit dieser Praxis wären.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Oliver Reichenstein von „Information Architects“, weil er beweist, wie man Benutzerfreundlichkeit und gute Gestaltung miteinander verbindet.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Der Zeitschriftenerfinder Tyler Brûlé, weil er mithilfe seines internationalen Netzwerks auch ohne Internet allen Verlagen zeigt, wie man mit Qualität Erfolg haben kann.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ehrlichkeit und Authentizität.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Das entspricht den Eigenschaften, die ich auch im Netz schätze.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Alles, was zu lange lädt oder sinnlos versteckt ist, und ganz besonders den Satz „Dieses Video ist in ihrem Land nicht verfügbar“.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Der Unterschied zwischen realer Person und digital aufgebautem Image.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Das würde hier den Rahmen sprengen.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Wenn wir spontane E-mails von Leuten aus weit entfernten Ländern bekommen, die unsere Seite gerade erst entdeckt und den ganzen Sonntag damit verbracht haben.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Das Veröffentlichen von Inhalten ohne Verlags, Kunden- , Werbe- oder PR-Abhängigkeit.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Fliegen, Atmen unter Wasser und Reiten.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Nur als Blogger wiedergeboren zu werden, wäre mir ein bisschen zu einseitig.

Ihre größte Extravaganz? Keinen Kühlschrank, kein Auto und kein TV zu besitzen.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt.

Ihr Motto? Live a Little

 

Scherenschnitte

(c) 2008 Karin Dickel-Jonasch

 

(c) 2008 Karin Dickel-Jonasch

 

Papier und Schere können viel erzählen. Sie ergänzen sich wie Märchen und Dämmerlicht. Die Künstlerin Karin Dickel-Jonasch hat sich auf Scherenschnitte spezialisiert und zum Beispiel Andersens Märchen wunderschön bebildert. Nicht nur für Kinder!

 

 

 

Berlin, Französische Straße

 

(c) Carol Körting

 

Heute, auf dem Weg in die Redaktion, hat unsere Praktikantin Carol Körting ein Plakat mit unserem Titel entdeckt und gleich fotografiert (Französische Straße, Berlin). Stimmt uns natürlich heiter bis glücklich – gerade an so einem trüb-grauen Tag wie diesem