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Radio-Paradies

Radio wie es früher einmal war. Kenntnisreiche Moderatoren präsentieren permanent neue, spannende Musik und bringen sie ihren Hörern nahe. Unaufdringlich, informativ, leidenschaftlich. So paradiesisch geht es zu bei Radio 3, einem Programm des staatlichen spanischen Rundfunks (der nebenbei ohne Gebühren auskommt). Besonders fantástico ist Tomás Fernando Flores’ Sendung „Siglo 21“. Flores begrüßt seine Gemeinde mit den Worten „Bienvenidos al Siglo veintiuno“ – „Willkommen im 21. Jahrhundert“. Dieses Versprechen löst er ein. Und den Sprachkurs gibt’s gratis dazu. Täglich Montag bis Samstag 12:00 – 13:00 Uhr

 

Kiehl’s Whipped Body Butter

(c) Kiehl's

Riecht so lecker, dass man sie am liebsten essen würde. Auch die Konsistenz erinnert eher an ein Souflé. Kiehl’s Whipped Body Butter enthält unter anderem Sojamilch, Honig, Shea- und Jojoba-Öl. Trotzdem zieht sie schnell ein und macht den ganzen Tag lang seidenweiche Haut. Ein Überlebensmittel für diesen Winter

 

Postkarte

Warum wollen Frauen von einem Mann wie Don Draper aus »Mad Men« verehrt werden, der gar nicht nett zu Frauen ist? Ist eben so. Deshalb steht auf der Karte von Greenwich Letterpress: »Sorry, I’m not Don Draper«

 

Das heitere Zitat

„Falls die Chinesen die Welt regieren werden, möchte ich, dass sie es mit Champagner im Magen tun“

PIERRE-EMMANUEL TAITTINGER,
Chef des gleichnamigen Champagnerherstellers,
in der „Süddeutschen Zeitung“

 

Proust-Fragebogen für Blogger (1)

Jessica Weiß © Les Mads

© Silke Werzinger / Berlin Verlag

Marcel Proust machte den Fragebogen, wie man ihn sich Ende des 19. Jahrhunderts in den Pariser Salons zum geistreichen Zeitvertreib herumreichte, zum so genannten „Proust-Fragebogen“ – seine Antworten gehören quasi zum Kanon der Weltliteratur. Was zu Prousts Zeiten die Salons waren, sind heute die Blogs. Deshalb haben wir unsere Lieblingsblogger gebeten, den Fragebogen für uns auszufüllen. Wobei wir die Fragen etwas abgewandelt haben und die Blogger zum Beispiel nicht danach fragen, welche militärische Leistung sie am meisten bewundern. Den Anfang macht Jessica Weiß, die gemeinsam mit Julia Knolle 2006 das inzwischen erfolgreichste deutsche Modeblog Les Mads gründete. Gerade ist im Berliner Taschenbuch Verlag das Buch zum Blog erschienen: „Modestrecke – Unterwegs mit Les Mads“. „Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag?“ fragt darin Julia Knolles 83-jährige Oma. Die Antwort: „Rund um die Uhr online gehen, informiert bleiben, andere Blogs lesen und versuchen, eine ausgewogene Mischung aus Informationen und subjektiver Berichterstattung hinzukriegen.“ Diese Woche wird es besonders stressig: Morgen beginnt in Berlin die Fashion Week

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Aktualität, Inspiration und Neuartigkeit in einem

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit all den Bloggern, die genauso wie ich bis spät in die Nacht an ihrer Seite arbeiten

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Stöbern und sich von Seite zu Seite hangeln

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Städte bereisen

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Lieber schreibe ich gar nichts, als auf Unwahrheiten ausweichen zu müssen

Ihr Lieblingsheld im Netz? Natalie Massenet von net-a-porter.com. Ich liebe diese Seite nicht nur zum Shoppen, sondern auch wegen all den gelungenen technischen Umsetzungen

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine kleine Schwester

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ich schätze einen eigenen Stil verbunden mit Aktualität und Durchhaltevermögen

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Der erste Eindruck zählt ja bekanntlich, und da gefallen mir Offenheit, Humor und Aufrichtigkeit

Welches Blog hätten Sie selbst gern erfunden? Ich muss gestehen, sehr zufrieden mit dem zu sein, das wir selbst gegründet haben

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Anonymität

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Dass sie gern Quellenangaben vergessen

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich nehme vieles zu persönlich

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Der Lead Award

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Meine Multitaskingfähigkeit und die daraus resultierende Schnelligkeit

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich würde gern singen können. Um meine Lieblingslieder alle lauthals mitbrüllen zu können, ohne meine Umgebung damit zu belästigen

Ihre größte Extravaganz? Alle zwei Monate zum Frisör zu gehen

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Zufrieden

Ihr Motto? Augen zu und durch

 

Flaschenöffner

Gibt’s garantiert nicht im App-Store. Während Hundertausende von Software-Entwicklern unablässig daran arbeiten, dem iPhone neue Funktionen zu entlocken, wird die Hardware-Seite noch immer vernachlässigt. Welches Potential auch an der Außenhülle des Gerätes noch schlummert, zeigt der iBottle opener. Beer break statt Jailbreak. Cheers!
Für iPhone 3G/3GS und iPhone 4

 

Lippenpflege

(c) Ole Henriksen

Trockene Heizungsluft oder zu viele Küsse in kalten Winternächten? Oder beides? Im Januar sind weibliche wie männliche Lippen besonders beansprucht. „Fresh Lips“ von Ole Henriksen enthält so ziemlich alles, was müde Münder wieder munter macht: Kakaobutter, Menthol, Vitamin E und Salicylsäure. Lässt die Lippen appetitlich glänzen, ohne zu fetten. Zum Anbeißen

 

16: Moments


Danke an Dr. Christian Heinrich aus Hamburg für den Tipp!
Kurze Pause gewünscht? 4 Minuten zig Momente teilen. Die für sich selbst sprechen. Und dann ein bisschen besinnen. So schön!

 

Ghettoblaster für 2011

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

(c) Thomas Mulsow

Ja, es stimmt, diese hochmodernen, zigarettenschachtelgroßen Boxen bekannter Premiummarken klingen super und stehen nicht im Weg herum. Aber eins können sie nicht: So lustig, cool und liebenswert auszusehen wie die guten alten Ghettoblaster. Thomas Mulsow, der 40 solcher Stücke besitzt, hat das Dilemma zumindest für ein Jahr gelöst – mit einem Ghettoblasterkalender.

ZEITmagazin: Bevor du zum Kalendermacher wurdest, warst du ja Sammler. Woher kam diese Leidenschaft?

Thomas Mulsow: Ich wollte vor zwei Jahren mit einem Freund auf ein Musikfestival fahren und brauchte noch ein Radio. Die neuen Geräte in den Elektronikmärkten sahen irgendwie billig und langweilig aus. Durch Glück bin ich dann an meinen ersten klassischen Ghettoblaster gekommen. Ich bin dann auf ein Sammlerforum im Internet gestoßen, von da an gab es kein Halten mehr.

ZEITmagazin: Erzähl uns mehr von Deiner Sammlung…

Mulsow: Ich habe im Moment etwa 40 Ghettoblaster. Ich mag die klassische Bauform, wie ich sie in meinem Kalender zeige. Also ein einzelnes Gehäuse mit großen Basslautsprechern vorn und dem Tapedeck dazwischen. Diese Form wurde Mitte der 80er von den dreiteiligen Modellen verdrängt, wo man die Boxen an den Seiten abnehmen konnte. Dadurch wurde zwar der Klang besser, aber sie sahen mehr und mehr aus wie Stereoanlagen.

ZEITmagazin: Wie kamst du auf die Idee, aus deiner Sammlung einen Kalender zu machen?

Mulsow: Das lag nahe. Ich hatte im Sommer angefangen, meine Sammlung zu fotografieren, und bekam viele positive Reaktionen auf meine Bilder. Ürsprünglich wollte ich nur ein paar Kalender für Freunde machen. Aber dann habe ich mich entschieden, in kleiner Auflage zu drucken und den Kalender in Berliner Läden zu verkaufen. Das hat erstaunlich gut funktioniert.

ZEITmagazin: Beruflich bist du ja Produktdesigner – hast du da auch mit Hifi-Anlagen zu tun?

Mulsow: Nein, die Verbindung ist eine andere: Ich bin seit über zehn Jahren DJ und quasi mit der HipHop-Kultur aufgewachsen. Von damals kannte ich Ghettoblaster nur von Plattencovern. Als Designer fasziniert mich die Wirkung, die diese Geräte noch heute auf die Menschen haben: Obwohl kaum jemand mehr Kassetten hört, finden sich Ghettoblaster in aktuellen Musikvideos, in Werbeclips oder auf T-Shirts. Sie sind noch immer Ikonen für Jugendkultur.

Die Fragen stellte Florian Bamberg

Der Kalender ist so schön, dass er leider bereits ausverkauft ist. Da die Vorfreude bekanntlich die schönste ist, können wir jetzt 11 Monate glücklich sein. Und die Bilder hier angucken

 

Eulenkopfgriff

(c) Anthropologie

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