Lesezeichen
 

Proust-Fragebogen für Blogger (80)

 

ksenarioMario Tino und Ksenia Lapina (c) Cosima von Stylemarks

„Für uns gibt es keinen schöneren Ort als Hamburg“, finden Ksenia Lapina und Mario Tino. Seit fünf Jahren fotografiert das Duo den Stil der Hansestadt. Ihre modischen Entdeckungen veröffentlichen die Kleiderreporter auf ihrem Blog fashionjunk. Der Look auf Hamburgs Straßen? Lässig!

Was ist für Sie der vollkommene Blog?

Ein übersichtlicher Blog, an dem man lange und gern hängen bleibt. Fashionjunk gehört für uns dazu. Wir können selbst lange „rumklicken“ und freuen uns über schöne Bilder und Texte.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Wir identifizieren uns mehr mit der globalen Blogger-Bewegung als mit einzelnen Personen. Am nächsten stehen uns Streetstyle-Blogger und -Fotografen, die schon etwas länger im Geschäft sind, wie z.B. Gunnar Hämmerle. Dabei haben wir einen eigenen Stil und identifizieren uns wahrscheinlich am meisten miteinander.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Mario: Es gibt so viel Kreatives! Egal ob Mode, Design oder Architektur. Ich lasse mich gerne inspirieren und schaue nach Neuem und Interessanten.

Ksenia: Ich lese News-Feed auf Facebook und ärgere mich über Werbung. Ansonsten quatsche ich gern mit Freunden, die in der ganzen Welt zerstreut leben.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Mario: Wie sollte es anders sein, natürlich shoppe ich gerne. Ich bin leidenschaftlicher Sportler und fahre (fast) überall mit dem Fahrrad hin. Ich liebe gutes Essen. Zu einem gesunden Leben gehört aber auch mal ein wenig Entspannung dazwischen.

Ksenia: Schlafen. Das andere wie bei Mario.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Wir schreiben immer die Wahrheit. Mal mehr, mal weniger. Aber die Unwahrheit nie.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Mario: Als mir mein neuer Browser vor ein paar Jahren das erste mal abgestürzt ist und nach dem Neustart noch alle (gefühlten) 30 offenen Tabs wieder aufgingen war mir absolut klar. Firefox ist mein Held. (lacht)

Ksenia: Zur Zeit Ryan Hall in „Stereotypes“. Ich liebe diesen Typen.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Mario: Ich mag Menschen die sich interessieren und mit offenen Augen durch die Welt gehen. Wir finden Helden überall. Jemand der erste Hilfe leistet ist für mich ein Held. Jemand der mir freundlich begegnet auch wenn ich mal nicht freundlich bin, jemand der das Leben umarmt und mitseiner positiven Ausstrahlung alle ansteckt.

Ksenia: Meine Eltern.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Mario: Wenn mir mit dem Respekt begegnet wird den auch ich selbst gebe. Es gibt ein gutes Sprichwort: Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.

Ksenia: Im Netz habe ich so gut wie keine Erwartungen. Und das ist gut so – ich möchte erwartungsfrei leben.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Mario: Warum sollten die anders sein als im Netz?

Ksenia: Kommt darauf an, ob es ein zukünftiger Boyfriend oder neuer Chef ist. Jedenfalls schätze ich Ehrlichkeit und netten Umgang am meisten.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Pop-ups, Werbeunterbrechungen in Videos, Zensur.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Wenn ich einen Blogger nicht mag muß ich auch nicht auf seinen Blog gehen. Was also sollte mich an einem anderen Blogger stören?

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Mario: Ich kaufe zu viele Klamotten

Ksenia: Alles neu haben zu wollen! Auch wenn’s Second Hand ist.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Es gibt für Gefühle keine Reihenfolge. Deshalb können wir nicht sagen was der allerglücklichste Moment war. Aber als wir unser Buch Streetstyle Hamburg“ (Junius Verlag) in einem Geschäft in der Schanze liegen sahen und Leute dabei beobachteten wie sie sich das Buch anschauen, in dem so viel Mühe und Herzblut stecken, das war ein unvergesslicher Moment. Genauso wie unsere geniale Buch Release Party.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Zu zeigen, dass Hamburg Stil hat.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Zu zweit haben wir recht viele Talente, die sich wunderbar ergänzen. Ksenia würde aber gern dazu noch Finnisch sprechen und Salto machen können.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Mario: Bitte nicht noch mal als Blogger! (lacht)

Ksenia: Wenn wir in diesem Leben alles richtig gemacht haben, werden wir nicht als Blogger wieder geboren.

Ihre größte Extravaganz?

Mario: Wo soll ich anfangen…

Ksenia: Guckt ihn bitte an!

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Mario: Erleichtert. Hoffentlich ein paar schöne Antworten zu ihren Fragen zu haben.

Ksenia: Hoffnungsvoll. So wie immer nach „Wie geht’s weiter?“

Ihr Motto?

Natürlich: „Hamburg hat Stil“.

 

 

 

Die Schöne und das Biest

Mel_Ramos__The Voyeur

Mueller_Freirsfuesse

Verführerische Frauen und animalische Spielgefährten. Unter dem Titel „Die Schöne und das Biest“ zeigt das Museum für bildende Künste in Leipzig ab Sonntag Kunstwerke von Richard Müller und Mel Ramos. Ein ungewöhnliches Duo: Der deutsche Maler und Grafiker Richard Müller (1874-1954), Vorläufer des magischen Realismus, wurde 1945 als „Nazi-Künstler“ diffamiert und anschliessend vergessen. Mel Ramos (1935) hatte mehr Glück. Der Amerikaner avancierte in den 1960er-Jahren mit seinen Pin-Ups neben Coca-Cola Flaschen und anderen Konsumgütern zum bedeutenden Vertreter der Pop-Art. Insgesamt 150 Arbeiten dokumentieren das Schaffen der Beiden und verweisen auf thematische Parallelen. Gastkurator und Modeschöpfer Wolfgang Joop ergänzt die Schau durch eigene Skulpturen und Stickereien. Die Vermutung: Ein bisschen wie im Kuriositätenkabinett!

Die Schöne und das Biest. Richard Müller/Mel Ramos
Special Guest: Wolfgang Joop

Eröffnung: 12.10.2013, 18 Uhr
13. Oktober 2013 bis 26. Januar 2014

(c) Mel Ramos, The Voyeur, 1989, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, VG Bild-Kunst Bonn, 2013; Richard Müller, Auf Feierfüßen, 1922, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, VG Bild-Kunst Bonn, 2013

 

elfvonzwölf: Einblicke

grosz

Stephen Grosz „Die Frau, die nicht lieben wollte“ – Ein Psychotherapeut erzählt: die besten Couch-Geschichten

(c) S. Fischer Verlag

 

zehnvonzwöf: Wasser im Mund

waahtkatieate

Katie Quinn Davies „What Katie Ate“ – Das Lieblingsbuch unserer Wochenmarkt-Redaktion

(c) Neuer Umschau Buchverlag

 

Das ZEITmagazin-Fest in Frankfurt, mit und für Juergen Teller

_1810875_StapelZMEin Stapel ZEITmagazine auf dem Tisch

Susann Atwell & Christoph AmendDie Moderatorin Susann Atwell mit ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend

_1810868_BesucherinBesucherin des ZEITmagazin-Festes

Esther Friedmann, Christoph Amend und Jürgen TellerDie Fotografin Esther Friedman mit Christoph Amend und Juergen Teller

Alard von Kittlitz & Sophie von OlfersDer Autor Alard von Kittlitz und die Kuratorin Sophie von Olfers

Christoph Amend & Jo LendleChristoph Amend mit dem neuen Verleger des Carl Hanser Verlages Jo Lendle

Jürgen TellerJuergen Teller beim Signieren der ZEITmagazine

Kerstin Görling & Alfons KaiserDie Modebloggerin Kerstin Görling und der FAZ-Redakteur Alfons Kaiser

DJ Ata & Georg RulffesDJ Ata (Bar Plank) mit dem Manager von Juergen Teller Georg Rulffes (rechts)

LeserDer Frankfurter Musiker Chima beim Lesen des ZEITmagazins

Poster ZEITmagazinJuergen Tellers Fotos als Poster in der Bar Plank

Jürgen Teller & FanJuergen Teller mit Badia Ouahi

(c) Lottermann and Fuentes

Es fühlte sich an wie eine laue Spätsommernacht: das ZEITmagazin und Juergen Teller hatten am Dienstag Abend in die Bar Plank im Frankfurter Bahnhofsviertel geladen, und das Wetter spielte mit. 200 Gäste, unter ihnen die Moderatorin Susann Atwell, die Verleger Jo Lendle und Joachim Unseld, der Schriftsteller Thomas Meinecke und die Kuratorin Sophie von Olfers, die Literaturbloggerin Karla Paul und die Modebloggerin Kerstin Görling, feierten in und vor der Bar die neue Ausgabe des ZEITmagazins, das sich in dieser Woche ganz der Stadt der Buchmesse widmet. Denn unbeobachtet von vielen Besuchern erfindet sich die Stadt gerade neu, und diese Veränderung geht ausgerechnet vom berüchtigten Bahnhofsviertel aus. Wer wäre besser geeignet, diese Entwicklung festzuhalten, als Juergen Teller, 1964 in Franken geboren und seit fast 30 Jahren in London lebend, einer der international stilprägenden Fotografen unserer Zeit? Insgesamt vier Mal reiste Teller in den vergangenen Monaten an, für das ZEITmagazin-Fest kam er direkt aus Paris. Von Frankfurt ist er begeistert: „Die Leute sind so warm und herzlich, so unheimlich sympathisch und nicht so angestrengt wie in Berlin“. ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend ergänzte: „Frankfurt ist einzigartig in seiner Mischung Kunst, Geld und Bürgertum. Die Stadt kann herb, laut und sehr direkt sein, aber sie verstellt sich nicht. Wir haben uns in den vergangenen Monaten ein bisschen in dieses Frankfurt verliebt.“ Neben Juergen Tellers Portfolio und einer Reportage über die Geschichte des Bahnhofsviertels enthält das ZEITmagazin auch die aufregendsten Adressen der Stadt für Trinken, Essen, Kunst und Mode. Ein Kollege einer grossen Frankfurter Zeitung ging am Ende der lauen Sommernacht jedenfalls mit drei Ausgaben nach Hause: „Ich werde das Heft für Freunde aufheben, die in die Stadt kommen. Es ist der perfekte Fremdenführer für das neue Frankfurt.“