Es war ein schwül-heißer Sommerabend in Berlin gestern, aber das hielt 300 Gäste nicht davon ab, in der Galerie des Café Einstein Unter den Linden die Eröffnung der ZEITmagazin-Ausstellung „Marilyn backstage“ zu besuchen. Der deutsche Fotograf Manfred Linus Kreiner hatte die Monroe 1959 drei Tage lang begleitet, die Bilderserie ist nun erstmals zu sehen. Gerald Uhlig vom Café Einstein und Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT, begrüßten die Gäste, unter ihnen die Autorinnen Elisabeth von Thurn und Taxis und Jana Hensel, das Model Luca Gadjus, mit den Fotografen Max von Gumppenberg und Patrick Bienert, der Modedesigner Kostas Murkudis und die Moderatorin Carol Campbell. ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend interviewte Hanno Pittner, der mit Kreiner lange Jahre bei der Zeitschrift „Quick“ zusammengearbeitet hatte. Ihm hatte Kreiner die Monroe-Bilder Jahre vor seinem Tod im Jahr 2005 anvertraut. Die Fotos schlummerten in Pittners Keller, bei einem Umzug im vergangenen Jahr hatte er sie wieder entdeckt. Die Ausstellung ist bis zum 22. September im Café Einstein zu sehen
Ab Mittwoch, den 8. Juni 2011, zeigt das ZEITmagazin „Marilyn backstage“ – fotografiert von Manfred Linus Kreiner – im Café Einstein Unter den Linden in Berlin. Die bisher unveröffentlichte Bilderserie von Marylin Monroe entstand 1959, als der deutsche Fotograf sie drei Tage lang in Chicago begleiten durfte, wo sie für ihren Film „Some like it hot“ warb. Wie Kreiner das gelang? Er hatte Monroes Pressemann zufällig auf der Skipiste kennengelernt. Und Kreiner erfüllte drei Bedingungen: Marilyn Monroe mochte ihn. Er gestattete ihr, die Bilder auszusuchen, die veröffentlicht werden würden und drittens durfte sie jedes Foto zerstören, das ihr nicht gefiel. Bis auf einzelne Fotos ist die komplette Serie aber dann nie erschienen. Die Ausstellung ist bis zum 14. August zu sehen.
Vasilina, Wolgograd/ Russland: Jeder Mensch hat einen Traum. Einer träumt von einer großen und freundlichen Familie, der andere träumt von Geld und Ruhm.
Ich habe auch meinen eigenen Traum, aber er unterscheidet sich von den anderen.
Diesen Traum habe ich schon seit der Kindheit. Mir haben immer Tiere gefallen und ich konnte nicht an einem heimlosen Hündchen oder Kätzchen vorbeigehen. Leider steigt die Zahl der heimlosen Tiere jeden Tag.
Mein Traum ist es vor diesem Problem Achtung zu gewinnen und Tierheime überall in Russland zu bauen. Leider kann ich jetzt nur davon träumen, aber ich werde mir sehr viel Mühe geben, um meinen Traum zu erfüllen.
–
–
Elvisa, Pristina/ Kosovo: Als ich klein war, war mein Wunsch immer, eine Prinzessin zu werden. Doch dieser Wunsch änderte sich sehr schnell; als ich dann erwachsener wurde, sah ich die Welt mit anderen Augen.
Ich nahm die vielen Probleme unserer Mitmenschen wahr.
Diese Probleme waren unter anderem auch die Ausgrenzung aufgrund der Herkunft und der Religion.
Mein Wunsch ist es nun, dass die Menschen besser lernen, miteinander zu leben und sich einander zu achten. Wir sollten niemanden schikanieren, nur weil er anders ist und nicht mit der Menge geht. Vielmehr sollten wir diese Leute so akzeptieren, wie sie sind, denn es kommt die Zeit, in der auch wir in der gleichen misslichen Situation wie sie sind. Des Weiteren gibt es immer noch Entwicklungsländer und dort leben eine Menge unterernährte, kranke Menschen, die keine Perspektive in ihrem Leben haben, da sie nichts anderes gewöhnt sind. Auch dagegen können wir etwas unternehmen, wir haben Mittel dazu. Wir könnten zum Beispiel jeden Monat mindestens 10 Euro für diese Leute auf ein Konto überweisen. Diese kleine Summe kann schon eine Menge ändern. Der Anfang ist schwer, doch so ist es immer. Man könnte Schulen bauen und den Kindern die Möglichkeit geben, sich zu bilden, denn gerade die Kinder, die wissen, was Armut ist, werden sich auch besonders Mühe geben, dass dies nicht mehr ein Teil ihrer Zukunft ist. Man sollte auch eine gemeinsame Sprache haben, die alle auch wirklich beherrschen und auch verstehen. Dies würde die Welt schon etwas besser machen. Natürlich reicht das noch nicht, aber es ist schon einmal ein Anfang. Dennoch bleibt ein besseres Leben momentan nur ein Traum.
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Jill Adams, 44, ist eine Fotografin, die immer und überall ihre Kamera dabei hat, um gegebenen-falls jemanden spontan für ihren Street-Style Blog zu verhaften. Fotos macht sie von Passanten, Freunden, Models, Events, Essen, der Natur, was auch immer ihr gerade gefällt. Dazu erzählt sie jedes Mal eine kleine Geschichte.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Das vollkommenen Blog gibt es nicht. Wie jedes andere natürliche Geschehen ist bloggen ein Prozess.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit zweien: Sabine von Psynopsis und Stephanie von Style Odyssey. Beide sind inzwischen auch im Alltag Freunde geworden.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Durch die Posts meiner Blogger-Freunde zu hüpfen. Ich liebe die Gemeinschaft, das Kommentieren und Chatten. Ich liebe die Zufallsfunde, auf die ich online immer wieder stoße: Kleinigkeiten wie zum Beispiel, dass wir diese Woche plötzlich alle in die Farbe Gelb verliebt.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Im warmen, türkisfarbenen Wasser schwimmen.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? In letzter Zeit habe ich über mein Alter gelogen, aber nur in der Blogsphäre. Diese halte ich nämlich leider für altenfeindlich. Vielleicht lüge ich sogar in diesem Fragebogen!
Ihr Lieblingsheld im Netz? Der PhotoDiarist aus New York. Ich habe sie nie getroffen und ich kenne ihren Namen nicht – wir haben uns noch nicht mal gemailt. Sie bleibt völlig anonym in ihrer Arbeit. Die Erklärung meines Mannes ist, dass sie berühmt sei. Ihre Schwarz-Weiß Aufnahmen sind super: Dokumentationen, ab und an Street-Style oder auch Fashion, aber meistens sind es einfach Schnappschüsse, wie zum Beispiel eine Aufnahme von einer Band am Strassenrand.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Präsident Obama, mein Mann und meine Mutter. Die Reihenfolge hat übrigens nichts zu bedeuten. Immer und Ewig: Mein Vater Art Carin.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Bescheidenheit, kombiniert mit einer Großzügigkeit des Geistes.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Bescheidenheit, kombiniert mit einer Großzügigkeit des Geistes. Man erkennt diesen Spirit in den Augen und im Lachen.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die vielen PR-Typen, die auf uns niederprasseln wie die Aasgeier, uns zumailen mit Riesen- Anhängen und dabei versuchen, ihre Kunden umsonst über uns zu promoten.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Wenn man auf meinem Blog Kommentare hinterlässt, nur um sich selbst zu promoten.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Schlechtes Zeitmanagement ist mein Problem: Ich kann Tage im Netz vertun, sogar im Urlaub.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Am Boden sitzend, in Gängen oder natürlich in der ersten Reihe während einer Modenschau, umgeben von der Musik, dem Moment und der Bewegung am Laufsteg. Manchmal passt alles einfach zusammen. Dann bleibt die Zeit stehen und ich denke genau das hier ist Mode.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Als ich gerade mal ein paar Monate bloggte, traf ich eine Schwedin und fragte sie, ob ich sie fotografieren dürfe. Durch mein Objektiv verwandelte sich dieser streberhafte Teenie in etwas Übermenschliches: einen Star. Ihr Name war Frida Gustavvson und kurze Zeit später wurde sie zum neuen Gesicht der Modeszene. Generell aber sehe ich echte Freundschaften, die während meiner Arbeit als Fotografin, oder auch durch die Blog-Community entstanden sind, als meine größte Errungenschaft.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich würde gern mit durchsichtigen und abnehmbaren Flügeln fliegen können.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Haha, gute Frage! Als Tavi oder als meine Freundin Roz (Clothes, Camera and Coffee.) Beides sind noch Teenager und ich würde mir so viele Lebensjahre kaufen.
Ihre größte Extravaganz? Kurz nachdem mein Mann und ich geheiratet hatten, hatte er Geburtstag und war schlecht drauf. Ich leerte mein Konto, lud ihn zum Essen ein und schenkte ihm einen blauen Kashmere-Pulli, eine Cartier Tank-Uhr und Karten zu Tosca im Royal Opera House am gleichen Abend. Wie saßen ganz allein in der Royal Box. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war mir jeden Cent wert.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Angenehm überrascht.
Ihr Motto? Wenn du den Kopf behältst, wenn alle anderen um dich herum ihn verlieren, dann verstehst du die Situation einfach nicht.
Eine Reihe von Fotografen hat das Publizieren im Eigenverlag schon für sich entdeckt. Was sie produzieren, sind kleine Werke mit künstlerischem Anspruch, für die die Begriffe Bildband oder das englische „Coffee Table Book“ nur noch eine Beleidigung sind. Im Shop und Blog von „Self Publish, Be Happy“ kann man wunderbar durch diese Werke stöbern. Das schönste dabei: Die Auflagen der Bücher sind limitiert, die Preise trotzdem erschwinglich
Schriftsteller blicken auf PORTRÄTS gern so, als sorgten sie sich um das Weltganze. Michel Houellebecq präsentiert sich für seinen Roman »Karte und Gebiet« (DuMont) ernst, aber mit lustigem Hund
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Auf Glamcanyon findet man gestochen scharfe Bilder, die bezeugen, dass die Photographin/Bloggerin Katja Hentschel, 29, sowohl von aktuellen Runway- Trends etwas versteht, als auch ein Auge für individuelles Styling besitzt. Auf ihrer Seite sieht man junge Menschen auf Berliner Strassen stehen, aber auch in anderen Ecken der Welt knipst sie fleißig. Schließlich sagt Katja, Reisen sei gleich nach der Fotografie ihre zweite große Passion. Übrigens ist deshalb auch ihr zweites Blog-Baby, Travelettes, genauso sehenswert.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Blog, das durch Vielseitigkeit, Qualität, Regelmäßigkeit und ein gesundes Maß an Subjektivität besticht, ist schon mal ein guter Anfang.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit denen, die den Erfolg ihres Blogs nutzen, um auch auf verschiedenen anderen Gebieten tätig zu werden.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Wenn ich könnte, würde ich den Tag damit verbringen, meinen Google Reader nach Design-, Wohnungs-, Koch- und Fotoblogs abzugrasen.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Reisen und Fotografieren.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Ich lüge nie, aber es kam schon einmal vor, dass ich aus Notwendigkeit die Wahrheit etwas verschönert habe, damit keine Egos verletzt werden.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Die Fotografin Nirrimi Joy Hakanson von weliveyoung.blogspot.com. Gerade mal 18, aber unglaublich talentiert und weise für ihr Alter.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Ich habe tiefste Bewunderung für alle, die es schaffen, trotz grober Hindernisse und Schwierigkeiten immer positiv zu denken.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Menschen, die mir im Internet auffallen, sind in meinen Augen oft clever, ambitioniert und selbst-motiviert, alles bemerkenswerte Charakterzüge.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Toll ist, wenn jemand aktiv daran arbeitet, glücklich zu sein. Viele wissen zwar, was sie glücklich machen würde, verbringen aber mehr Zeit damit, darüber zu reden, als es umzusetzen.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Die Abhängigkeit. Ich kann mir ein Leben ohne Internet kaum vorstellen, und das ist schon irgendwie beängstigend.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Aufgrund der Vielzahl von Bloggern könnte die Frage auch lauten: Was stört sie an Internet-Nutzern am meisten?
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Mich stört, dass ich mich nicht zweiteilen kann. Das würde so einiges leichter machen.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Es gab nie den einen Moment, der alle anderen an Glückseligkeit überstrahlt hätte, aber ich freue mich immer sehr, wenn mir jemand persönlich sagt, dass er glamcanyon oder travelettes gerne liest.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Durch Glamcanyon konnte ich eine gutgehende Fotografenlaufbahn einschlagen, der Traumberuf für mich schlechthin. Durch Travelettes wird nun auch meine 2. Leidenschaft – Reisen – langsam zum Nebenjob.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich bewundere es, wenn jemand auch unter Druck völlig entspannt arbeiten kann und immer einen kühlen Kopf behält. Das gelingt mir leider nicht immer.
Ihre größte Extravaganz? Reisen. Oft. Weit. Am liebsten allein.
Was macht unser Stylist und Mann in Paris, Markus Ebner, wenn er nicht für uns arbeitet? Zum Beispiel sein eigenes Heft „Achtung“. In der aktuellen Ausgabe fotografiert Ralph Mecke „Darklands in Spring“ und widmet sich der düsternen Pracht gegenwärtiger Mode. „Berlin in the shades“ von Fergus Padel zeigt Berliner wie Melanie Del Canton, die PR-Chefin von Andreas Murkudis, die Schauspielerin Nicolette Krebitz (deren aktuellen Film „Unter Dir die Stadt“ wir empfehlen, aber das nur nebenbei) und Sven Schumann, der u.a. für Vogue und Harper‘s Bazaar schreibt, zu Hause mit Sonnenbrille im Bett. Das Heft erscheint heute am 12. April – mit Toni Garrn auf dem Cover, die mit Blume im Mund den Frühling begrüßt