Vor Kurzem fotografierte Hanna Putz für das Modeheft des ZEITmagazins. Jetzt sind ihre Arbeiten in der AUSSTELLUNG „No fashion, please!“ in der Kunsthalle Wien zu sehen
„Paris Photo„, die wichtigste Messe für Fotokunst, hat ihre Pforten geöffnet. Zu sehen gibt es 117 Galerien, 18 Verleger und ihre Schützlinge aus 23 Ländern. Der Andrang im Grand Palais in der Nähe des Champs-Elysee wird groß und geboten ist viel. Das Augenmerk liegt dieses Jahr auf afrikanischer Photographie von Bamako bis Cape Town
Schon als sie noch lebte wurde sie durchleuchtet, jeder wollte ein Stück von ihrem viel zu schönen Kuchen abhaben. Und obwohl wir doch heute längst wissen, dass sie nicht nur das sexy blonde Starlet war, sondern verletzlich, unsicher und depressiv, schauen wir uns immer wieder die Zerbrechlichkeit ihrer Schönheit, die offensichtliche Suche nach Liebe im Blick an – und verstehen die Monroe trotzdem nie ganz. Den neu erschienenen Bildband von Norman Mailer und Bert Stern gibt’s hier
Unser Fotokolumnist Peter Langer hat ein Buch gemacht. Es heißt Peter Langer Volume I und ist bei Nightworks erschienen. Vier Wochen ist er dafür durch New York gelaufen, mit dabei: Zwei Handys und eine Spiegelreflexkamera. Herausgekommen ist klassische amerikanische Street-Photography in schwarz-weiß. Und ein Cover-Foto in Farbe.
ZEITmagazin: Herr Langer, ich habe Sie auf dem Handy angerufen. Was für ein Modell halten Sie sich gerade ans Ohr? Peter Langer: Ein Blackberry Bold 9000, das ist ungefähr drei Jahre alt.
ZEITmagazin: Laufen Sie gerade durch Berlin? Langer: Nein, ich sitze zu Hause an meinem Schreibtisch.
ZEITmagazin: Angenommen, Sie stünden mit ihrem Handy auf der Strasse: Würde es Sie stören, von einem Fremden fotografieren zu werden? Langer: Nein, das wäre total ok. Aber wahrscheinlich würde ich es überhaupt nicht merken. Als ich in New York Passanten für mein Buch fotografiert habe, hat das kaum einer mitbekommen. Die waren so mit ihren Telefonen beschäftigt.
ZEITmagazin: Beim ersten Durchblättern kann man leicht übersehen, dass alle Leute im Buch am Handy hängen. Langer: Das ist es ja. Das öffentliche Telefonieren hat sich so etabliert, auch die Körperhaltung, die Hände; das fällt gar nicht mehr auf. Handys sind so dominant im New Yorker Stadtbild. So ist das Buch ja erst entstanden: Ich war da, habe fotografiert, und habe dann gesehen: Wow, das ist ja ein Thema.
ZEITmagazin: Die meisten Fotos haben Sie selbst mit dem Handy aufgenommen. Wie kommt einer, der sonst Fotos für Magazine und Werbung inszeniert, dazu, Kamera gegen Handy einzutauschen? Langer: Eigentlich waren es zwei Handys, das Blackberry und ein altes iPhone. Handys sind unauffälliger. Am Anfang war ich mit einer Spiegelreflex unterwegs, das merken die Leute. Wenn man nur ein Telefon hat, geht man in der Masse unter, wird unsichtbar. Ein Gefühl, als würde man sich durch Google-Streetview klicken.
ZEITmagazin: Wenn man so will, haben Sie mit mangelhafter Technik fotografiert. Handy-Fotos sind ja nicht unbedingt dazu da, gedruckt zu werden. Langer: Das Schöne ist die extreme Bild-Körnung, die mit dieser Technik entstanden ist. Die Fotografien sehen aus, als stammten sie von einem hochempfindlicher Schwarz-Weiss-Film. Dabei sind das nur Pixel, die man da sieht. Trotzdem schwingt Nostalgie mit. Andererseits hat es auch was Trashiges. Ich würde sogar sagen, die Qualitätsverschiebung hin zum Trash ist ein grundsätzlicher Zug digitaler Fotografie im Vergleich zu Fotos vom Film.
ZEITmagazin: Das New York Buch ist der erste Teil einer Amerika-Trilogie. Welche Geschichte werden Buch Nummer zwei und drei erzählen? Langer: Das weiß ich noch nicht. Ich weiß auch nicht ob, ich wieder in Manhattan fotografiere, in L.A., oder sonstwo. Das entwickelt sich aus dem Leben heraus, ich muss mich in die Situation begeben. Diese Freiheit habe ich nur, wenn ich ohne Auftrag arbeite. Denn egal wie viel Spielraum ich vom Auftraggeber bekomme, ich denke immer an das Endprodukt.
ZEITmagazin: Jetzt haben Sie ja doch einen Auftrag: Es ist eine Trilogie angekündigt. Langer: Ja, jetzt muss ich noch zwei Bücher machen. Aber wie die aussehen, steht nicht fest. Kann sein, dass die ganz dick werden, oder nur zehn Seiten haben.
ZEITmagazin: Die Bilder aus New York – das Licht, die Klamotten – könnten an einem Tag entstanden sein. Langer: Tatsächlich waren es drei unterschiedliche Aufenthalte. Insgesamt hatte ich vier Wochen zum Fotografieren.
ZEITmagazin: Haben Sie das Knipsgeräusch ihres Handys ausgeschaltet, bevor Sie losgezogen sind? Langer: Nein. Manhattan ist so dicht, so laut, das hört Niemand. Und: Alle haben die Ohrstöpsel ihrer eigenen Handys in den Ohren.
Am vergangenen Dienstag abend wurde in München die Retrospektive unseres Kolumnisten, dem Magnum-Fotografen Paolo Pellegrin eröffnet. 400 Gäste waren ins Kunstfoyer in die Maximilianstraße 53 gekommen, ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend sprach die Einführung und wünschte sich von Paolo Pellegrin, der aus Rom angereist war und in der ersten Reihe saß, vor allem, er möge „bitte nie wieder aus meinem professionellen Leben verschwinden“, so großartig sei die Zusammenarbeit. Pellegrin selbst hatte am späten Nachmittag mit Journalisten und Gästen der gerade in München stattfindenden Tage der Fotografie, Fotodoks, einen Rundgang gemacht. Seit Januar erscheint Pellegrins Fotokolumne jede Woche im ZEITmagazin – und die gesammelten Kolumnen haben in der Retrospektive ihre eigene Wand bekommen. Das Besondere: Kuratorin Isabel Siben wird künftig Woche für Woche die jeweils gerade erschienene Kolumne dazu hängen, so dass am Ende des Jahres die Kolumne und damit auch die Ausstellung komplett ist. Auch die Bilder aus Japan, die Pellegrin im Frühjahr nach der Atomkatastrophe für das ZEITmagazin gemacht hatte, sind in der Retrospektive zu sehen – in einer großen Fotocollage gleich am Anfang des Rundgangs
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Max Dax, 41-jähriger Popjournalist und Chefredakteur des „Electronic Beats“-Magazins, schlüpft gerne in ein Alter Ego, das V2 Schneider heißt. Ein wunderlicher Dandy ist dieser V2 Schneider, und auf seinem Blog „Implosion“ lässt Dax ihn erzählen. Es geht darin um Reisen nach Malibu oder Krakau, um einen Tinnitus, um legendäre Bob-Dylan-Konzerte und um andere Schicksalsschläge. Als Beglaubigungen dieser Ereignisse, die eher erträumt als erlebt wirken, dienen verwischte Fotos. „Implosion“ ist die Fortsetzung des Blogs „Dissonanz“, dessen Protagonist ebenfalls V2 Schneider war und der demnächst im Merve Verlag in Buchform erscheinen soll.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Eines mit tausend Plateaus.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit V2 Schneider.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Das Studieren der täglichen Setlists von Bob Dylans Konzerten.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Krustentiere, Seeteufel, Pesce Spada.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? In meinem Blog „Implosion“.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Rainald Goetz, der Blogger.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Andy Warhol, der Publizist.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ziellosigkeit.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Zielstrebigkeit.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Süßwasserfische.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Dass sie nicht fürs Fernsehen arbeiten.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Dass ich Deutschland nicht mehr liebe.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Als aus Fiktion Wirklichkeit wurde.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Dass mein Blog „Dissonanz“ demnächst im Merve Verlag als Buch veröffentlicht wird – neben Goetz, Deleuze und Guattari.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Zeit.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich halte nichts von Buddhismus.
Ihre größte Extravaganz? Künstlerische Freiheit.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt. Ich lausche den durch Sicherheitsglas gedämpften Geräuschen auf dem Alexanderplatz: Presslufthammer, vorbeifahrende Straßenbahnen, der fließende Straßenverkehr.
Ihr Motto? Strange how people who suffer together have stronger connections than people who are most content.
„Fotografieren bedeutet Verstand, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.“ Henri Cartier-Bresson
Das Kunstmuseum Wolfsburg widmet dem Meister des Augenblicks, einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, ab dem 3.9.2011 die Ausstellung „Henri Cartier-Bresson. Die Geometrie des Augenblicks“.
Unter dem Titel „Paysages“ hatte der Fotograf selber die rund 100 Landschaftsfotografien zu dieser Ausstellung ausgewählt. Sie erzählen von seinen Reisen zwischen 1933 und 1999 durch Europa, Mexiko, Indien, China, Indonesien, die USA und die damalige Sowjetunion. Mit seiner Leica-Sucherkamera schaffte er es immer wieder, den entscheidenden Augenblick in exakt komponierten Fotografien festzuhalten. Die Ausstellung wird ergänzt durch sieben seltene Lithografien aus dem Privatbesitz seiner Witwe Martine Franck
Von einem besseren Leben jenseits gesellschaftlicher Konventionen und im Einklang mit der Natur, davon erzählt der Mythos von Arkadien. Vier junge Berliner Künstler laden ein, sich mit Ihnen auf die Suche nach diesem Ort, nach dieser Idee zu begeben. Noch bis zum 1. September präsentieren Marius Glauer, Carolin Seeliger, Gernot Seeliger und Maria Theresa Laub ihre Positionen in der Galerie Heit
This or that? ist die Frage. Diese muss aber nicht unbedingt beantwortet werden, denn die Bilder auf dem Blog von Mélanie Crete sind stets alle beide schön
„I want the viewer to take an active role!“ ist ein Anspruch der New Yorker Künstlerin Roni Horn an den Betrachter ihrer Arbeiten. Zentrales Thema ist die Vorstellung von Identität, welches sie in Fotografien, Zeichnungen, Objekten und Skulpturen häufig in paarweiser Gegenüberstellung eben dieser bearbeitet. Nach Ausstellungen in der Tate Modern und dem Whitney Museum New York widmet ihr die Hamburger Kunsthalle im Rahmen der 5. Phototriennale bis zum 14. August 2011 erstmalig eine Einzelausstellung in Deutschland