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Proust-Fragebogen für Blogger (17)

(c) Philipp Kyeck

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Dieses mal geht er an Catrin Linderkamp (30), die seit zwei Jahren das Blog maikitten betreibt. Das Design des Blogs ist Programm: Bei maikitten geht es nicht nur um kreative Läden und Lokale in Berlin, sondern vor allem ums Nähen, Stricken und – ganz allgemein – das Selbermachen. Besonders begeistert uns: maikitten gibt es auch als iPhone-App, unter anderem mit einem ständig wachsenden «Kreativstadtplan» von Berlin.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Jedes Blog ist anders und spiegelt ein Stück weit die Persönlichkeit des Schreibenden wieder. Ein vollkommenes Blog habe ich bisher noch nicht entdeckt.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit all den anderen Bloggern, die sich trotz Zeitmangel die Zeit zum Bloggen nehmen und die Freude daran bewahren.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Meinen Google reader nach neuen Blogartikeln durchforsten, schöne und einmalige Dinge entdecken, Musikvideos anschauen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Neue Lieblingslieder in der Dauerschleife hören, mit dem Kajak paddeln gehen, auf Flohmärkten nach Schnäppchen schauen und vorgenommene DIY-Projekte in die Tat umsetzen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Sind leichte Übertreibungen schon Unwahrheiten?

Ihr Lieblingsheld im Netz? Der deutsche Illustrator Christoph Niemann, der für das „The New York Times Magazine“ den Blog „Abstract Sunday“ schreibt bzw. zeichnet. Seine Illustrationen und Einfälle zaubern mir immer wieder ein breites Grinsen ins Gesicht.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Eltern, die nach Jahrzehnten gemeinsamer Zeit und eines anstrengenden geteilten Arbeitslebens immer noch viel zusammen lachen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Kreativität und Engagement.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Humor, Engagement, Offenheit und Hilfsbereitschaft.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Spam-Kommentare und unübersichtliche Seiten, auf denen man ewig nach der Adresse, den Öffnungszeiten oder anderen grundlegenden Infos suchen muss.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Wenn mich persönlich ein Blog nicht anspricht, verfolge ich ihn auch nicht weiter und so kommt es meist gar nicht erst dazu, dass mich etwas stört.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Mein schlechtes Zeitmanagement und dass ich mir Kritik zu sehr zu Herzen nehme.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Es ist immer wieder schön, wenn ich in meinem E-Mail-Postfach einen neuen Kommentar zu einem meiner Blogposts entdecke oder anderen Bloggern im echten Leben begegne. Und als ich nach einem Gastbeitrag auf einer kommerziellen Plattform gefragt wurde, ob ich nicht Lust hätte, regelmäßig für die Seite zu schreiben und dabei auch zu verdienen – das war ein glücklicher Moment.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Dass es mir möglich ist, über meinen Blog andere Leute zu erreichen und ihnen mit meinen Webfundstücken, Ideen und Tipps eine Freude zu bereiten.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Aktuell würde ich gerne Gitarre spielen können. Und die passende Singstimme dazu wäre ebenfalls ganz nett.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Im nächsten Leben würde ich zur Abwechslung gerne etwas völlig anderes machen wie z. B. Geigenbauen oder ein anderes Handwerk, bei dem man nichts mit Computern zu tun hat.

Ihre größte Extravaganz? Von meinem ersten Gehalt habe ich mir ein iPhone geleistet.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Grüblerisch

Ihr Motto? Wat mutt, dat mutt.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Cosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt


 

Vernissage „Marilyn backstage“

Gerald Uhlig (c) Sina Preikschat

Dr. Rainer Esser, Hanno Pittner, Christoph Amend (c) Sina Preikschat

Christoph Amend, Elisabeth von Thurn und Taxis (c) Sina Preikschat

Patrick Bienert, Luca Gadjus, Max von Gumppenberg (c) Sina Preikschat

Megan Steinman, Jozo Juric, Michael Biedowicz (c) Sina Preikschat

(c) Sina Preikschat

(c) Sina Preikschat

(c) Sina Preikschat

Es war ein schwül-heißer Sommerabend in Berlin gestern, aber das hielt 300 Gäste nicht davon ab, in der Galerie des Café Einstein Unter den Linden die Eröffnung der ZEITmagazin-Ausstellung „Marilyn backstage“ zu besuchen. Der deutsche Fotograf Manfred Linus Kreiner hatte die Monroe 1959 drei Tage lang begleitet, die Bilderserie ist nun erstmals zu sehen. Gerald Uhlig vom Café Einstein und Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT, begrüßten die Gäste, unter ihnen die Autorinnen Elisabeth von Thurn und Taxis und Jana Hensel, das Model Luca Gadjus, mit den Fotografen Max von Gumppenberg und Patrick Bienert, der Modedesigner Kostas Murkudis und die Moderatorin Carol Campbell.  ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend interviewte Hanno Pittner, der mit Kreiner lange Jahre bei der Zeitschrift „Quick“ zusammengearbeitet hatte. Ihm hatte Kreiner die Monroe-Bilder Jahre vor seinem Tod im Jahr 2005 anvertraut. Die Fotos schlummerten in Pittners Keller, bei einem Umzug im vergangenen Jahr hatte er sie wieder entdeckt. Die Ausstellung ist bis zum 22. September im Café Einstein zu sehen

 

ZEITmagazin-Ausstellung: Marilyn Monroe fotografiert von Manfred Linus Kreiner

(c) Manfred Linus Kreiner

(c) Manfred Linus Kreiner

Ab Mittwoch, den 8. Juni 2011, zeigt das ZEITmagazin „Marilyn backstage“ – fotografiert von Manfred Linus Kreiner – im Café Einstein Unter den Linden in Berlin. Die bisher unveröffentlichte Bilderserie von Marylin Monroe entstand 1959, als der deutsche Fotograf sie drei Tage lang in Chicago begleiten durfte, wo sie für ihren Film „Some like it hot“ warb. Wie Kreiner das gelang? Er hatte Monroes Pressemann zufällig auf der Skipiste kennengelernt. Und Kreiner erfüllte drei Bedingungen: Marilyn Monroe mochte ihn. Er gestattete ihr, die Bilder auszusuchen, die veröffentlicht werden würden und drittens durfte sie jedes Foto zerstören, das ihr nicht gefiel. Bis auf einzelne Fotos ist die komplette Serie aber dann nie erschienen. Die Ausstellung ist bis zum 14. August zu sehen.

 

Stempelset

(c) jailbreak toys

LIKE/DISLIKE Stempel von Jailbreak Toys. Ohne den „LIKE“-Button geht gar nichts mehr. Für alle, die ihre Meinung nicht nur per Mausklick mitteilen wollen: dieses Stempelset von Jailbreak Toys. Damit kann man jetzt sein Urteil unter Artikel, auf Rechnungen oder Briefe stempeln. Schön, dass es auch den Daumen nach unten gibt, der wird auf Facebook nämlich sehnlichst erwartet.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (16)

(c) privat

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Seit drei Jahren hält uns das Blog # Horst und Edeltraut mit einer bunten Mischung aus Kurzreportagen, Betrachtungen und Fotoberichten aus Kunst und Kultur sowie Mode und Reisen auf dem Laufenden. Das knackige Design machen es nicht weiter verwunderlich, dass das junge Online-Magazin schon mehrere Preise abräumte. Cosima Bucarelli (21) und Johanna Moers (28) zählen inzwischen eine Entourage von begeisterten Lesern aus London, New York, Berlin, Rom
oder Mailand zu ihren Fans.

Was ist für Sie das vollkommene Blog?
Cosima: Ein Blog kann nicht vollkommen sein, das ist nicht Sinn der Sache.
Johanna: Gibt’s nicht.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
Cosima: Ehrlich gesagt, kenne ich mich mit Bloggern nicht wirklich aus… Vielleicht mit Anna Dello Russo oder style-wise.
Johanna: Schwierig, da gibt es keinen. Wir sind ja eigentlich keine Blogger. # Horst und Edeltraut ist ein Printmagazin, das dann irgendwann online gegangen ist.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Cosima: Glotzen (am liebsten „Californication“ oder „Shameless“), Zeitung lesen und Flüge buchen.
Johanna: Offline gehen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Cosima: Unter anderem Tanzen, Fotografieren, Reisen, Wodka und Soda, Kunst.
Johanna: Mein Hund Luniz, Reisen, Espresso. Außerdem Fahrradfahren, mehrmals täglich Sommerrollen mit Tofu essen, Ausstellungen im Hamburger Bahnhof besuchen, Schlafen…Cosi schummelt übrigens – Knutschen ist ihre eigentliche Lieblingsbeschäftigung.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
Cosima: Was ist schon die Wahrheit?
Johanna: Nie. Es ist ja immer eine Frage, wie man Wahrheit für sich auslegt. Ich bin da recht flexibel.

Ihr Lieblingsheld im Netz?
Cosima: Hennesy Youngman.
Johanna: Keine Ahnung, habe ich nicht. Würden Hank Moody oder Homer Simpson einen Blog schreiben, würde ich den wahrscheinlich mögen.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
Cosima: I’m a daddy’s girl.
Johanna: Papa.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
Cosima: Ich begegne Menschen lieber in der Wirklichkeit.
Johanna: Glücklicherweise „begegne“ ich keinen Menschen im Netz. Ich treffe sie eher im Café.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?
Cosima: Humor und Offenheit. Disziplin und Intelligenz.
Johanna: Humorvolle Menschen, die sich nicht zu ernst nehmen, finde ich gut.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
Cosima: Das Abstrakte. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die heutige Internet-Obsession wenig Platz für Fantasie lässt. Außerdem nerven langsame Verbindungen und Seiten, die nicht laden.
Johanna: Facebook-Chat, Chat im Allgemeinen, komische Anfragen von Leuten, die ich nicht kenne, zu viele unbearbeitete Mails im # Horst und Edeltraut Account.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?
C
osima: Blogger, die sich viel zu ernst nehmen, das stört mich eigentlich generell an Menschen.
Johanna: Mich stört da gar nichts. Ich wohne in Berlin und hier ist fast jeder Blogger. Würde mich da etwas stören, hätte ich definitiv eine weniger gute Zeit.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?
Cosima: Unentschlossenheit.
Johanna: Dies, das und jenes und oft auch gar nichts.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?
Cosima: Als ich Johanna überredet habe weiter zu machen, obwohl uns alle ausgelacht haben wegen des Namens unseres Magazins. Außerdem war der Tag toll, an dem unsere zweite Ausgabe ins Büro geliefert wurde.
Johanna: Ich würde sagen, es macht mich glücklich, nach einem produktiven Arbeitstag mit Cosi auf der Büroterrasse „Frozen Yogurt“ zu essen. Vor allem wenn sie dann mal fünf Minuten nichts von mir will.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
Cosima: Errungenschaft? Dieses Wort ist mir nicht bekannt… Just kidding. Der ständige Lernprozess!
Johanna: Mit # Horst und Edeltraut Gold beim Mercury Excellence Award in New York gewonnen zu haben.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
Cosima: Alle!
Johanna: Zaubern wäre schon super. Ansonsten kochen und Cosima deutsch beibringen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?
Cosima: Wenn es unbedingt ein Blogger sein muss, dann Facehunter bitte! Reisen und attraktive, stylische Leute zu fotografieren macht mir Spaß.
Johanna: Als Nicht-Bloggerin Johanna mit dem Online-Magazin.

Ihre größte Extravaganz?
Cosima: # Horst und Edeltraut mit Johanna! Über den Namen bin ich immer noch skeptisch, Jo find ich mittlerweile ein bisschen weniger blöd.
Johanna: Mein Desinteresse für Klamotten und mein Faible für Neon-Orange.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Cosima: Frustriert (Studium). Motiviert (Arbeit). Frei (Leben).
Johanna: Entspannt.

Ihr Motto?
Cosima: The difference between try and triumph is a little ‘umph’.
Johanna: Entspannt bleiben.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Jill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Elisabeth Peyton

(c) Courtesy the Artist and Gavin Brown's enterprise, New York

(c) Courtesy the Artist and Gavin Brown's enterprise, New York

(c) Courtesy the Artist and Gavin Brown's enterprise, New York

Die Ausstellung der amerikanischen Malerin Elizabeth Peyton in der New Yorker Metropolitan Opera heißt „WAGNER“ und wurde vom „Ring“ inspiriert. Der Besuch lohnt sich doppelt, denn es wird auch die „Walküre“ gespielt

 

Alexander McQueen Retrospektive

(c) Sølve Sundsbø Alexander Mc Queen Kleid „The Horn of Plenty“, Herbst-/Winterkollektion 2009/10

(c) Sølve Sundsbø Alexander McQueen Endsemble „Plato's Atlantis“, Frühjahr-/Sommerkollektion 2010

Sein Tod am 11. Februar 2010 erschütterte die Modeindustrie. Alexander McQueen, das „enfant terrible“ der britischen Modeszene, ein Künstler, dessen Expression die Mode war, nahm sich mit 40 Jahren das Leben. Seine Begabung, mit der er durch seine Inszenierungen und Entwürfen den Laufsteg zur seiner Bühne machte, spiegelt sich in der Ausstellung „Savage Beauty“ wieder. Zum Gedenken an seine Leistungen präsentiert das New Yorker Metropolitan Museum of Art (MET) eine Retrospektive von Kreationen seiner Abschlussarbeit bis hin zu seiner letzten Kollektion im Februar 2010. Für alle, die es nicht nach New York schaffen, gibt es den Katalog zur Ausstellung „Alexander McQueen: Savage Beauty“.