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Notes on Creativity – Kunst, die hungrig macht

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Wer das Glück hat, gerade in New York zu sein und Ausweg aus den Schneemassen sucht – im Drawing Center in SoHo läuft noch bis Ende Februar eine Ausstellung, die Appetit macht. Der Koch des legendären Restaurants elBulli an der Costa Brava, Ferrand Adrià, hat die in seinem Küchenlabor entstandenen Ideen und Konzepte über zwei Jahrzehnte skizziert. Die Zeichnungen nehmen einen mit auf seine kulinarische Reise und erzählen von Adriàs einzigartigen Kreationen für die elBulli-Küche. In seinen Skizzen zeigt sich zum Einen, was gute Küche eben ist – ein Genussmittel – aber eben auch, was sie sein kann: die konsequente Weiterentwicklung eines kreativen Konzepts eines zum Künstler avancierten Kochs.

Die Ausstellung Ferran Adrià: Notes on Creativity ist noch bis 28. Februar im Drawing Center in SoHo New York zu sehen
35, Wooster Street, New York NY 10013

(c) elBullifoundation

 

Die Party ist noch nicht vorbei

Papageorge_Studio54_06Papageorge_Studio54_01Kennen wir sie nicht alle, diese Nächte, die so berauschend, so feucht-fröhlich, so erfüllend sind, dass unser Herz heute noch einen Hopser macht, wenn wir uns ihrer erinnern? Jede Wette, dass der ein oder andere von Ihnen spontan an das Studio 54 dachte, nicht wahr? Diese wohl noch immer unbestrittenste aller Club-Legenden New Yorks, nein, der ganzen Welt?

Galerist Thomas Zander konnte wegen seines damals jugendlichen Alters leider keine Nacht im 54 durchmachen. Macht aber nichts, denn eine Affinität zu dem Thema hat er trotzdem! Am 25. Januar nämlich eröffnet er in seiner Kölner Galerie die Ausstellung „Studio 54“ des Künstlers Tod Papageorge (*1940). Auf siebzig Schwarz-Weiß-Fotografien entführt der Amerikaner seine Betrachter in eine längst vergangene und doch nie vergessene Welt, die in ihrem eigenen Universum zu existieren schien. Von 1978 bis 1980 feierte Papageorge neben Mick Jagger, Andy Warhol und Liza Minelli, den Finger immer auf dem Auslöser fixiert. Am Tag streifte der Yale-Professor durch die Stadt und hielt alles fest, was ihm im Central Park und den Straßenschluchten vor die Linse lief. Entstanden ist ein Zeugnis des urbanen Lebensgefühls einer Ära.

Und: Die Party ist noch nicht vorbei – zumindest nicht in Köln. Denn auch die Werke John McLaughlins (1898 – 1976) sind zeitgleich in der Galerie zu sehen. Der Amerikaner gilt als einer der bedeudendsten Vertreter der „Hard-Edge-Bewegung“, bei der sich der Maler der Philosophie des Zen-Buddhismus bedient und diese in seine Werke einfließen lässt. Seine ebenso reduzierten wie abstrakt grafisch-geometrischen Kompositionen und sein Einfluss auf die Kunst insbesondere der West-Küste der USA machen McLaughlin noch heute zu einem Vorbild nachfolgender Künstler-Generationen.

Galerie Thomas Zander, Schönhauser Straße 8, Köln, vom 25. Januar, 16 Uhr, bis 12. April

(c) Tod Papageorge, courtesy Galerie Thomas Zander, Cologne

 

Dominic Raackes Zeichenkünste

Schauspieler Dominic Raacke ermittelt nicht nur als „Tatort“-Kommissar in Berlin – er kann auch zeichnen: Zu Gast auf der gestrigen ZEITmagazin-Konferenz Mode & Stil skizzierte er spontan Besucher.

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„Wer stirbt zuerst?“ – oder die etwas andere Kölner Busfahrt

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Kann ein Bus Kunst sein? Und passt Philosophie in den Straßenverkehr? Und wann ist die richtige Zeit, sich die großen Fragen des Lebens zu stellen? Diese und weitere Fragen stellt Barbara Kruger derzeit in Köln. Auf Einladung des Museums Ludwig und der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) hat die US-amerikanische Künstlerin, Jahrgang 1945, einen Linienbus gestaltet, der seine Fahrgäste zum Nachdenken über Gott, die Welt und sogar tanzende Bären anregen soll. Dazu hat Kruger, die zu den renommiertesten Künstlern der Gegenwart zählt und 2005 den Goldenen Biennale-Löwen für ihr Lebenswerk erhielt, Fragen wie „Gibt es im Himmel Tiere?“ oder „Wer grüßt am längsten?“ in plakativen, werbeähnlichen Buchstaben auf den Bus geklebt. Die „Sonderfahrt“ führt auf verschiedenen Strecken durch die Stadt am Rhein – und rüttelt dabei vielleicht auch in dem ein oder anderen Fahrgast und Passanten einen Philosophen wach. Mitfahren kann übrigens jeder, der möchte – es handelt sich um eine ganze normale Busfahrt der KVB.

Im Museum Ludwig ist dann auch ein ganz neuer Blick auf die Medien, die Werbung und die Politik möglich. Hier nämlich ist eine große Installation Barbara Krugers zu sehen, die sich Fotomontagen, Schriftzügen und Tonaufnahmen bedient, um den Gebrauch, aber auch den Missbrauch von Macht in der Politik sowie der Werbung und der Medien zu verdeutlichen.

(c) Museum Ludwig

 

Dover Street Market in New York

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Für all diejenigen, die das Glück haben, am kommenden Samstag in New York zu sein – das Einkaufserlebnis „Dover Street Market“ aus London und Tokyo eröffnet seine Türen nun auch in Manhatten, im bisher unfashionablen (nicht mehr lang!) Stadtteil Kips Bay. In einem großen Gebäude aus der Beaux Arts-Zeit an der Lexington Avenue und der 30. Straße, zeigt Comme des Garcons-Designerin Rei Kawakubo erneut ihre Vorstellung eines Multibrand-Stores: Über sieben Stockwerke ist sie selbst vertreten mit den eigenen Labels wie Comme des Garcons oder PLAY Commes des Garcons, gleichzeitig zeigen Modehäuser und Marken wie Saint Laurent, Louis Vuitton, Prada, Jacquemus, A.P.C. oder Supreme ihre Kollektionen. Prada ist im obersten Stockwerk zuhause und päsentiert u.a. eine extra für die Eröffnung entworfene Kollektion. Bei Einrichtung und Gestaltung hatten die Designer freie Hand, so ist, wie von Rei Kawakubo gewohnt, ein herrlich chaotisches Paradies aus Mode, Musik, Kunst und kuriosen Dingen entstanden. Selbstverständlich gehört auch zum New Yorker Dover Street Market eine Dependance der besten Bäckerei aus Paris: der Rose Bakery…. Merry Christmas, happy New Yorkers!

Dover Street Market New York
Lexington Avenue 160, NYC
Eröffnung am 21.12. um 11 Uhr

(c) Dover Street Market

 

Wer ist Hans Ulrich Obrist?

Im aktuellen ZEITmagazin, das heute erschienen ist, zeigen wir ein Projekt des Kurators Hans Ulrich Obrist – sein Projekt gegen das Verschwinden: Auf seiner Instagram-Seite sammelt Obrist Handschriften von Künstlern und Wissenschaftlern

Aus diesem Anlass ein Videoportrait von Marina Abramović über Hans Ulrich Obrist:

Hans Ulrich ist schnell, schlaflos, rastlos, neugierig, enzyklopädisch, abenteuerlustig, besessen, ….