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Proust-Fragebogen für Blogger (26)

(c) Trevor Good

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Julia Knolle, 28, ist eine bekannte Figur in der deutschen Blogosphäre: Sie ist gemeinsam mit Jessica Weiss Gründerin des gefeierten Modeblogs Les Mads, das 2010 den Lead Award in der Kategorie Weblog gewann. Anfang diesen Jahres erschien ihr Buch „Modestrecke“ (bei BvT). Mittlerweile arbeitet sie für die Online-Abteilung des Verlags Condé Nast, der Zeitschriften wie „Vogue“, „Glamour“ oder „GQ“ herausgibt. Sie ist verantwortlich für die Social-Media-Aktivitäten des Verlags und betreibt seit kurzem ein People-Blog auf der „Vogue“-Website. Dort porträtiert sie interessante Menschen aus Kunst, Mode und Design.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Eines, das nicht müde wird zu überraschen.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Natürlich mit meiner Seelenverwandten Jessica Weiss.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Die Neuankünfte bei Net-A-Porter auswendig zu lernen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Arte gucken.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Wenn die Wahrheit zu sehr schmerzen würde.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Nicole Phelps.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? All die Piloten, die mich sicher und gut gelaunt jede Woche zu unmenschlichen Zeiten zwischen München und Berlin hin- und herfliegen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Stressresistenz, Humor und Innovationsfähigkeit.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Leichtlebigkeit.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Dass es nie Feierabend macht.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Bei manchen: Fehlende Substanz.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Nie Ruhe geben zu können.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Entgegennehmen des Lead Awards 2010.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Wege geebnet zu haben.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Kochen zu können.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich glaube nicht an Wiedergeburt.

Ihre größte Extravaganz? Das zweite Paar Chloé-Sandalen, nachdem das erste dem Regen zum Opfer gefallen war.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Fiebrig.

Ihr Motto? Nichts unversucht lassen.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Okka RohdVanessa MazalClemens PoloczekKatja SchweitzbergerGabi GabelShala MonroqueThe PhotodiaristFabian Sixtus KörnerCatrin LinderkampCosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

Burberry-Regenmantel

(c) Burberry

Fischers Fritz bei Burberry Prorsum: Im gelben Friesennerz marschiert Mann durch die grauen Tage des Herbst 2011, so Designer Christopher Bailey. Der lies es gleich in der Show selbst regnen – und lieferte damit den besten Beweis für die Tauglichkeit seiner Mantelkollektion. Zurück blieb ein rutschig-leerer Catwalk und der Plan, sich auf einen verregneten Oktober zu freuen. Das Video zur Show gibt es hier, den Mantel hier

 

Kaviar Gauche Hochzeitskleider

(c) Jette Stolte

(c) Jette Stolte

(c) Jette Stolte

Designerinnen Johanna Kühl und Alexandra Fischer-Roehler (c) jettestolte.com

Die Zeremonie vor der Zeremonie ist die Suche nach dem perfekten Brautkleid. Das heißt entweder: Mit der besten Freundin Stangen voll weißer Kleidern durchforsten. Oder aber ganz neu: Mit einem Stück zukünftiger Hochzeitstorte von Zuhause aus entscheiden. Beides möglich, denn das deutsche Label Kaviar Gauche relaunched seinen E-Shop – und endlich gibt es deren Brautmode auch online zu kaufen. Wir haben Designerin Alexandra Fischer-Roehler gefragt, für wen sie gerne mal schneidern würde. Und noch ein paar mehr Fragen zum Thema Hochzeit gestellt.

ZEITmagazin: Welches Kleid war das schönste – das von Kate Middleton, Kate Moss oder Charlene Wittstock?
Alexandra Fischer-Roehler: Das ist schwer zu sagen. Uns hat bei Kate Moss am besten ihre Rock`n Roll-Attitüde gefallen, da war das Kleid schon fast nebensächlich. Bei Kate Middleton war der gesellschaftliche Druck natürlich viel höher, aber sie hat mit Spitzenkleid, Diadem und Schleier eine fabelhafte Figur gemacht und Charlene Wittstocks Kleid hatte die Eleganz und den perfekten Schwung einer Calla-Blüte.

ZEITmagazin: Wie ist der Trend für die Hochzeitskleider in diesem Sommer?
Fischer-Roehler: Der Trend ist das Heiraten selbst. Bei den Kleidern ist es wichtig , dass das Kleid 100%ig zum Typ passt, das kann opulent und feminin sein, aber auch eher schlicht und sachlich, je nach Fasson.

ZEITmagazin: In den Medien werden die Hochzeitsfeste immer opulenter – oft dauern sie mehrere Tage und beinhalten viele Outfitwechsel –  gibt es bald einen Gegentrend? Und wie sähe der aus?
Fischer-Roehler: Nein, wieso sollte es einen Gegentrend geben? Heiraten macht Spass und regt zum Träumen an, und genau aus diesem Grund sollte ausgelassen gefeiert werden.

ZEITmagazin: Was ist besonders wichtig für ein gelungenes Hochzeitsfest?
Fischer-Roehler: Das wichtigste ist das Brautpaar selbst, natürlich vor allem die Braut und die sollte  sich in erster Linie rundum wohl fühlen, deswegen würden wir sagen, das Kleid ist das A und O des Hochzeitfestes.

ZEITmagazin: Was bevorzugen Sie persönlich: Eine Sommerhochzeit oder eine im Winter?
Fischer-Roehler: Natürlich im Sommer, wenn die Natur ihre Pracht entfaltet  – da fühlt man  sich sofort schön, leicht  und herrlich beschwingt. Aber auch der Winter ist für die Liebe da, deswegen sollte es keine jahreszeitlichen Grenzen geben.

ZEITmagazin: Für wen würden Sie gerne einmal ein Brautkleid schneidern?
Fischer-Roehler: Für Charlotte Casiraghi. Sie verkörpert Schönheit, Tradition und Modernität zugleich.

Die Fragen stellte Anna Schmidhauser

 

We are animals

„We are animals“ heißt die neue Kampagne der amerikanischen Jeansmarke Wrangler, wir sind Tiere. Es geht um Freiheit und um das wilde Leben. Dazu hat Wrangler packende Kurzfilme gedreht. „Mark your territory“ ist einer der Spots. Er zeigt, wie wir Spuren legen in der Großstadt, um nicht verloren zu gehen oder vergessen zu werden. Die ganze Kampagne gibt es hier

 

Jackie-Kennedy-Kleid

(c) Marimekko

Jackie Kennedy war keine glückliche Frau, aber immer super angezogen. Marimekko bringt jetzt das durchaus fröhliche KLEID neu heraus, das sie 1960 auf dem Cover der „Sports Illustrated“ trug

 

Proust-Fragebogen für Blogger (24)

(c) privat

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Vanessa Mazal, 22, lässt ihre Leser auf dem Blog thepandafck an ihren Reflexionen über Film, Literatur und Mode teilhaben – eine feuilletonistische Herangehensweise, die den Texten ein ebenso großes Gewicht einräumt wie den Bildern. Entsprechend anspruchsvoll ist die Themenspanne: Vanessa befasst sich mit Spielfilmen von Nicolas Roeg, Frauenklischees in der Werbung oder soziologischen Essays aus der Edition Suhrkamp – vom klassischen Fashionblog ist sie damit weit entfernt. Man darf vermuten, dass sich Vanessa hin und wieder von den Inhalten ihres Studiums inspirieren lässt: In Wien ist sie für Theater-, Film- und Medienwissenschaften eingeschrieben.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Blog, das es schafft, die Hirnzellen der Leserinnen und Leser zu aktivieren.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Ich habe ja manchmal schon Probleme mit meiner eigenen Identität!

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ich kann ohne Unterbrechung Filme schauen oder wahlweise auch stundenlang Rezensionen lesen. Was auch ganz gut geht: Sinnlos bei Facebook die F5-Taste drücken. Mindestens alle 2 Minuten.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Sport in der Natur, viel lesen, Ausstellungen besuchen und Zeit mit anderen Menschen verbringen

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Wahrscheinlich öfter als ich glaube.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Alle Menschen, die Internet Memes verstehen und lustig finden. Und ja, es gibt sie!

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Eltern. Die sind nämlich meine größten Fans und werden sich jetzt wahnsinnig freuen, dass ich sie erwähnt habe.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Die Bereitschaft zu helfen, Humor und Unterstützung jeglicher Art.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Respekt, Interesse, Freundlichkeit und Offenheit!

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Hypes, abstruse Verschwörungstheorien und fragwürdige Internetberühmtheiten.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Nervige oberflächliche Berichterstattung diverser Neuigkeiten und Events, am Besten noch völlig unreflektiert oder Kollektionsbesprechungen, die mich an 8. Klasse Bildbeschreibung erinnern. Viel Luft und leider nichts dahinter. Und ganz schlimm: die Wichtigtuerei!

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich hätte gerne viel mehr Mut und Selbstsicherheit.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Jedes Mal wenn ich die grandiosen Personen wiedersehe und treffe, die ich durch das Bloggen kennen lernen durfte und die mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Klingt kitschig, ich weiß.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Tatsächlich noch ab und an ernst genommen zu werden und tatsächlich Leute zum Denken bringen konnte. Zumindest haben mir diejenigen das so gesagt.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich wäre gern ein universales Sprachtalent. Wahlweise würde mir auch schon ein solides Französisch reichen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich möchte gar nicht wiedergeboren werden! Gruselige Vorstellung!

Ihre größte Extravaganz? Kaffee, viel und zu jeder Tageszeit.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Noch bei Weitem nicht so wie ich es gern hätte, aber: besser als jemals zuvor. Das ist doch schon mal ein Anfang!

Ihr Motto? Es gibt immer Schlimmeres.

Bislang haben unseren Proust-Bloggerfragebogen Clemens PoloczekKatja SchweitzbergerGabi GabelShala MonroqueThe PhotodiaristFabian Sixtus KörnerCatrin LinderkampCosima Bucarelli und Johanna MoersJill AdamsSiems LuckwaldtKatja HentschelKatya MoormanJulia StelznerKatharina CharpianThomas KnüwerMarlene Sørensen und James CastleMary ScherpeJuliane Duft und Anna Katharina BenderRichard GutjahrAnna dello RussoPeter GlaserFrederik Frede und Jessica Weiß ausgefüllt

 

New Balance Turnschuhe

(c) Dorothea Fiedler

Bestimmt gibt es Doktorarbeiten über die Wandlungen der Marke New Balance. Jetzt sind die TURNSCHUHE wieder mal zurück, zu kaufen etwa bei APC oder Thomas i-Punkt in Hamburg

 

Strohhut

(c) Pachacuti

Für diesen STROHHUT spricht, dass er in den Anden gewebt wurde und fair gehandelt wird. Und dass er sich eingerollt in einer Holzschachtel verstauen lässt, weshalb man nicht albern mit Hut im Ferienflieger sitzen muss

 

The Satorialtwist

(c) thesartorialtwist.com

(c) thesartorialtwist.com

Die Seite „The Sartorialist“ gilt als Musterbeispiel des gebloggten Streetstyles – Fotograf Scott Schuman zeigt Bilder schöner Menschen und wilder Outfits aus den Metropolen rund um die Welt. Jetzt wird Schumans Idee dreigeteilt und umgeklappt: Satorialtwist zerstückelt die Straßenlooks des Bloggers, schüttelt kräftig durch und heraus kommt: Alles Neu.
Fazit: REFRESH drücken macht Spaß und die Kombis sind immer mal wieder stark überzeugend