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Proust-Fragebogen für Blogger (1)

Jessica Weiß © Les Mads

© Silke Werzinger / Berlin Verlag

Marcel Proust machte den Fragebogen, wie man ihn sich Ende des 19. Jahrhunderts in den Pariser Salons zum geistreichen Zeitvertreib herumreichte, zum so genannten „Proust-Fragebogen“ – seine Antworten gehören quasi zum Kanon der Weltliteratur. Was zu Prousts Zeiten die Salons waren, sind heute die Blogs. Deshalb haben wir unsere Lieblingsblogger gebeten, den Fragebogen für uns auszufüllen. Wobei wir die Fragen etwas abgewandelt haben und die Blogger zum Beispiel nicht danach fragen, welche militärische Leistung sie am meisten bewundern. Den Anfang macht Jessica Weiß, die gemeinsam mit Julia Knolle 2006 das inzwischen erfolgreichste deutsche Modeblog Les Mads gründete. Gerade ist im Berliner Taschenbuch Verlag das Buch zum Blog erschienen: „Modestrecke – Unterwegs mit Les Mads“. „Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag?“ fragt darin Julia Knolles 83-jährige Oma. Die Antwort: „Rund um die Uhr online gehen, informiert bleiben, andere Blogs lesen und versuchen, eine ausgewogene Mischung aus Informationen und subjektiver Berichterstattung hinzukriegen.“ Diese Woche wird es besonders stressig: Morgen beginnt in Berlin die Fashion Week

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Aktualität, Inspiration und Neuartigkeit in einem

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit all den Bloggern, die genauso wie ich bis spät in die Nacht an ihrer Seite arbeiten

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Stöbern und sich von Seite zu Seite hangeln

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Städte bereisen

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Lieber schreibe ich gar nichts, als auf Unwahrheiten ausweichen zu müssen

Ihr Lieblingsheld im Netz? Natalie Massenet von net-a-porter.com. Ich liebe diese Seite nicht nur zum Shoppen, sondern auch wegen all den gelungenen technischen Umsetzungen

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine kleine Schwester

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ich schätze einen eigenen Stil verbunden mit Aktualität und Durchhaltevermögen

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Der erste Eindruck zählt ja bekanntlich, und da gefallen mir Offenheit, Humor und Aufrichtigkeit

Welches Blog hätten Sie selbst gern erfunden? Ich muss gestehen, sehr zufrieden mit dem zu sein, das wir selbst gegründet haben

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Anonymität

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Dass sie gern Quellenangaben vergessen

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich nehme vieles zu persönlich

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Der Lead Award

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Meine Multitaskingfähigkeit und die daraus resultierende Schnelligkeit

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich würde gern singen können. Um meine Lieblingslieder alle lauthals mitbrüllen zu können, ohne meine Umgebung damit zu belästigen

Ihre größte Extravaganz? Alle zwei Monate zum Frisör zu gehen

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Zufrieden

Ihr Motto? Augen zu und durch

 

Karin Lindroos „Kirppislöytöjä“

Die Finnische Journalistin, Fotografin und Stylistin Karin Lindroos hat das bezaubernde Buch „Kirppislöytöjä“ geschrieben. Es ist eine Dokumentation ihrer Arbeit, die so herzerwärmend unkonventionell gestaltet ist, dass man am liebsten gleich selbst Flohmärke der finnischen Provinz nach kleinen Schätzen durchwühlen möchte. Karin Lindroos hat den besonderen Blick, von ihr in Szene gesetzt sehen die Fundstücke immer nach „haben wollen“ aus. Ihre Welt ist voller kleiner Schätze und wir dürfen mal reinluschern.
Mit dieser ehrlichen Liebe zum Detail und einer schon fast obsessiven Hingabe in Sachen Fashion, hat Karin Lindroos ein phänomenales Buch zum angucken und inspirieren lassen geschrieben und gestaltet, bebildert und getextet. Nur das Layout durfte ihr Mann machen. Tolle Frau! Gefunden bei iloveponysmag

 

Perlenbrosche

(c) Ruta Kiskyte / Hairy Sock

Dass Broschen nur was für die geblümten Kleider unserer Großmütter sind, ist natürlich Unfug. Diese schöne Brosche haben wir auf dieser schönen Seite gefunden

 

Kunst-Taschen

(c) copyandtaste

(c) copyandtaste

Als die Bilder laufen lernten…Kunst muss nicht immer im Museum hängen. Das Taschenlabel copyandtaste bringt Kunst auf die Strasse. Die Umhängetaschen und Handtaschen sind ausgestattet mit Kunstdrucken alter Meister, Bildern der Moderne, Street Art und Comics

 

Tweed Run


Schöne Fahrräder, schön angezogene Menschen – darum geht es bei den Tweed Runs. Die erste Ausfahrt in den flauschigen Aufzügen war im letzten Jahr durch London – inklusive Preise nicht nur für die schicksten Fahrer (“most dapper chap” und “most dashing dame”), sondern auch für den besten Schnurrbart.
Inzwischen gibt es Ableger in Städten wie San Francisco, Sidney, Tokyo und Paris. In Deutschland ist unseres Wissens nach leider noch keine Tour geplant – wir empfehlen, sich auf den Hometrainer zu setzen und dieses Video zu schauen

 

Shadow-Play

 

(c) ALEX FELDMANN / LOUIS VUITTON

 

(c) ALEX FELDMANN / LOUIS VUITTON

 

Die Kunst von Hans Peter Feldmann, der im ZEITmagazin vor kurzem einen Bilderzyklus über einen Jugendclub in Düsseldorf-Garath veröffentlicht hat, ist derzeit in München öffentlich zu bewundern. Bis Anfang Januar ist jeden Abend am Palais an der Oper, inmitten der Münchner Innenstadt, eine Lichtprojektion seiner Kunstinstallation „Das Schattenspiel“ zu sehen – projiziert auf den Bauzaun der Louis-Vuitton-Boutique, die gerade umgebaut wird. Wer das Pech hat, gerade nicht in der Münchner Innenstadt zu stehen, kann den Film auch hier sehen

 

Bunte Schuhe

Edel-Sneakers? Sportlich angehauchte Herrenschuhe? Neoeklektizistische Hybrid-Footwear? Sollen die Kollegen von den Modemagazinen sich mit dieser Frage herumschlagen. Sicher ist: Die Italo-Amerikaner von Gourmet haben schöne Materialien und keine Angst, das Förmliche und das Lässige zu mischen – seit 2007, jede Saison aufs Neue. Der Dieci L kombiniert Wild- und Glattleder. Und macht den Winter etwas bunter

 

The Big Buschkowsky

 

(c) Martin Mai

 

Zwei Modedesignerinnen haben dieses T-Shirt entworfen: 
„The Big Buschkowsky“. Gemeint ist der Neuköllner Bürgermeister Heinz, Vorbild ist natürlich der „Dude“. Die passende Schlabberhose stimmt uns auch sehr heiter