Lesezeichen
 

Proust-Fragebogen für Blogger (92)

theresapola

Theresa Martinat ist Künstlerin in Berlin. Pola Fendel lebt als Jungunternehmerin in Hamburg. Ihr Blog PS: ist ein öffentlicher Briefwechsel und erinnert an die Zeit, als man Briefe noch von Hand schrieb. Mit dem Anhängsel P.S. konnten wichtige Teile, die beim Schreiben vergessen wurden, einfach ergänzt werden. Die digitalen Nachsätze von Theresa und Pola erzählen von heimlichen Tränen, Angst vor Kochwäsche, verlorenen Köpfen, durchtanzten Nächten und der Suche nach eigentlich allem. Selten spielen Vergangenheit und Gegenwart so gut miteinander.

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Gibt es nicht.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Mit keinem. Doch ! Wir uns, mit einander, manchmal.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Essen bestellen und Katzenvideos gucken.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Schlafen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Niemals !

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Babymonkey riding on a pig

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Die Frage hat mich damals bei Myspace schon genervt. Die Antwort ist geblieben: Sophie Scholl, Mama und Thekla.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Die Möglichkeit der Perfektion

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit  begegnen?

Die Unmöglichkeit der Perfektion

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Hobbypolitiker bei Facebook und Pop-Ups, die sprechen (Das schlimmste: Der Mac-Cleaner ..Consider cleaning your Mac from junk.. aaahhhrrr)

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Die seltsame Idee, pausenlos etwas mitteilen zu müssen.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

“Das gleiche Gefühl der Unzugehörigkeit, des unnötigen Spieles, wohin ich auch gehe: Ich gebe vor, mich für das zu interessieren, was mir gar nichts bedeutet, ich zapple aus Automatik oder Barmherzigkeit, ohne jemals bei der Sache, ohne irgendwo zu sein. Was mich anzieht, ist anderswo, und was dieses Anderswo ist – ich weiß es nicht!” – Cioran

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Als Uwe Jens Bermeitinger unsere Facebookseite geliked hat. Und raus aus dem Netz zu kommen und unser erstes Magazin PS: zu drucken.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Oh Gott, was für eine Frage für uns Faultierantiblogger. Vielleicht die Erkenntnis, dass wir keine Blogger sind.

Und aus der Not unserer Fernbeziehung so etwas wie Kunst zu machen.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Ich hätte bitte gerne ein besseres Gedächtnis.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Die Antwort kann man sich ja nun denken.

Ihre größte Extravaganz?

Tägliche Hochstaplerei

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

..doch vom Tippen schon wieder so müd’

Ihr Motto?

„Tanzen“, sagte der Schafsmann. „Immer weitertanzen, solange die Musik spielt […] Und nicht darüber nachdenken, warum du tanzt. Versuche nicht, einen Sinn darin zu finden. Es gibt nämlich keinen.“

 

Proust-Fragebogen für Blogger (91)

places(c) André Wunstorf

„For a decade, I used to move every year. I remember one night when I was sitting on the floor, tired and exhausted, in-between a cardboard box life. On one of the boxes, I think it was the one below the sink, was written NICHT WERFEN (do not throw), but I read NACHT WERFEN (throw the night) which seemed so much more fitting at the time. Back then I was like a non-glamorous version of Holly Golightly. One that did not make the book, let alone the movie. Things have changed over the years. The nights stayed, like nights do.“
Die feinen Zeilen stammen von Claude Draude. Als Wissenschaftlerin und Künstlerin erforscht sie das Menschsein im digitalen Zeitalter und träumt davon mechanische Wölfe zu züchten. Auf ihrem Blog „NACHT WERFEN“ teilt sie ihre Sci-Fi Poesie mit uns: rosa-rote Federspiele, pulsierende Steine und fliegende Hände. Sie hat auch schon ein Hörspiel veröffentlicht, dass den wunderbaren Titel „Komm, lass unsere Haut Helium spalten“ trägt. Ein Platz auf der Watch List 2014 ist ihr sicher!

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Vollkommenheit finde ich gar nicht so interessant.
Ich mag Blogs, die Einblicke in Persönliches gewähren und auch ungewöhnliche Perspektiven zulassen. Idelaerweise eröffnen sie einen Raum, in dem ich auch Platz habe und wirken welterweiternd und inspirierend. So wie es bei spannenden Kontakten eben ist.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Schwierige Frage, da ich mich gar nicht als klassische Bloggerin sehe. Am allerwenigsten identifiziere ich mit den Selbstsicheren, die Meinungen ohne Zweifel in die Welt hauen.
Ich identifiziere mich wohl am ehesten mit fiktiven Gestalten, die etwas Fragwürdiges an sich haben. Ich interessiere mich für Schwellenfiguren – solche, die versuchen hinter Spiegel zu gelangen oder solche die Türen auf der falschen Seite des Schranks finden.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Abstruse Recherchen und Kontakte zu Menschen pflegen, denen ich offline wohl nicht begegnet wäre.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Tanzen, rennen, Kaffee trinken. (In Anlehnung an den Ausspruch eines Woody Allen Charakters: Ich mag die Wirklichkeit nicht, aber es ist der einzige Ort an dem ich guten Kaffee bekommen kann.)

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Ich versuche stets in der Logik der jeweiligen Fiktion zu bleiben.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Archive und Datenbanken. Suchalgorithmen. Menschen, die technologische Infrastrukturen bereitstellen und versuchen offene Kommunikation zu gewährleisten. Auflerdem Initiativen wie http://www.itgetsbetter.org/ und http://ps22chorus.blogspot.de/, Magazine wie http://rookiemag.com/ und die unzähligen Menschen, die zu veganer Lebensweise bloggen und Rezepte teilen.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Mein Kind.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Sorgfältiges Kommunizieren, Ausdrucksfähigkeit, Achtsamkeit, die Fähigkeiten zwischen den Zeilen zu lesen. Ich schätze an textbasierter Kommunikation sehr, dass sie Inhalte in den Vordergrund stellt und nicht so sehr äußere Eindrücke.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Integrität, Originalität, Achtsamkeit, Verlässlichkeit, Poesie, Courage.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Die Niedrigschwelligkeit, wenn es darum geht Kommentare zu verfassen und abzuschicken.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Ich lese in der Regel keine, die mich anhaltend nerven. Ansonsten siehe meine Antwort zur Frage der Identifikation.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Selbstzweifel, Ambivalenz, wenn ich mich unnötig ausbremsen lassen. Manchmal: das Fehlen authentischer Bewegung.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Das sind solche, in denen es gelingt eine gute Verbindung zwischen privat und öffentlich herzustellen. Und, wenn ich Rückmeldung dazu bekommen, dass meine Eintragungen oder Bilder anderen etwas bedeuten.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Wenn obiges gelingt.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Shapeshifting (Gestaltwandlung), Singen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wieder geboren werden?

Ich wäre gar nicht gern jemand anders, sondern meist lieber woanders. Falls die Frage auf das Tierreich ausgeweitet werden darf, dann als Wolf.

Ihre größte Extravaganz?

Reisen. Und Kunst

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Kaffee, intravenös vs. Ferien für immer.

Ihr Motto?

Wie Sylvia Plath einmal schrieb: „What I fear most, I think, is the death of the imagination“

 

Proust-Fragebogen für Blogger (90)

FriedemannKarig

(c) Friedemann Karig

„Ich bin am ehesten einfach Autor und Moderator. Mir ist das relativ egal, aber sonst fragt meine Mutter wieder.“ Mama, soll man nicht verärgern! Deswegen ausnahmsweise nur die Wahrheit: Friedemann Karig schreibt Texte für Brandeins und Spex und moderiert die Webshow ranOn. Alles was ihn sonst noch umtreibt – NSA, Merkel, Asyl, Internet – teilt er auf seinem gleichnamigen Blog. Der heimliche Charmeur, siehe Foto und liebste offline Beschäftigung, wurde 1982 bei Freiburg geboren. Langweilig scheint es ihm in den letzten 31 Jahren nie gewesen zu sein. Während seines Studiums so heißt es, arbeitete er als Zukunftsforscher, strategischer Planer, Journalist, Gastronom und DJ in Berlin, Barcelona und Bali. Finden wir lässig!

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Gibt es nicht. Ein Blog ist immer am werden. Vollkommen ist tot.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Mit denen, die nie was schreiben, weil sie lieber noch einmal drüber nachdenken.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Lesen. Man unterschätzt immer wieder, wie unfassbar viel guten Stoff und herrlichen Schrott man auf einen Klick zur Lektüre haben kann, wenn man nur will. Ach, und schöne Sachen anschauen. Zum Beispiel nackte Menschen oder Fußball.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Lesen, Schreiben, Trinken, Sexy Time.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Geschätzt 95% meiner Vorgänger hier haben diese Frage mit „bei solchen Fragebogen“ oder „über mich“ beantwortet. Ich schere mutig aus und antwortete: Als Antwort auf die Frage, ob ich etwas eigentlich ernst meine.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Wolfgang Herrndorf.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Wolfgang Herrndorf.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Echte Neugierde. Nicht die egozentrische Suche nach Bestätigung eigener Ansichten, Affekte, Defizite. Nicht die standardisierte emotionale Selbstmedikation durch Weltbildmasturbation. Sondern die erotische Lust auf (und den Mut) zu wirklich Neuem, egal ob es juckt oder kratzt.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Angemessene Parfümierung, Ehrlichkeit und Humor. Selbstironie. Konkrete statt abstrakte Kommunikation. Vor allem: Das Bewusstsein, dass eigentlich alles nicht so schlimm, nicht so ernst, nicht so so ist. Vielleicht nennt man das Gelassenheit.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Dass es, wie die meiste Informationstechnik, neben all dem Wunderbaren und Schönen auch die Ignoranz und Boshaftigkeit von Menschen katalysiert und unter eine gnadenlose Lupe zwingt. Und es sollte Öffnungszeiten haben. Es macht sonst noch die Wirtschaft kaputt.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Die Klassifizierung. Dieser Ausdruck, der immer auch merkwürdig konnotiert ist: Entweder sind die Blogger auch gemeint als Kaste der Weisen, die das Internet verstanden haben, was ein irrsinniger Gedanke ist, oder als Paria, als notorische Schreihälse und Störenfriede, die eine heilige Ordnung in Frage stellen. Alles Quatsch.

Und an den Bloggern selbst stört mich, dass viele, wenn sie lange genug auf die etablierten Medien und alles was sie sonst an der Welt nicht verstehen geschimpft haben, genau die gleiche Besitzstandwahrung wie „die da oben“ betreiben. Auch Quatsch.

Ich würde mir wünschen: Alle Menschen werden Blogger. Und dann verschwindet das Wort.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Dass ich diese Frage nicht beantworten kann.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

René Pollesch nahm mich wahr, flirtete (vielleicht bildete ich mir das auch nur ein) mit mir auf Twitter und schickte mir das Skript eines seiner Stücke per Mail. Als sein Name in meinem Mailprogramm auftauchte, dachte ich: Dafür hat sich alles gelohnt. Big Up, René!

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Dass ich ganz manchmal Menschen aus dem Herzen geschrieben habe, was nur in der Freiheit des Bloggens ging.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Wenigstens ein bisschen Zeichnen könnte ich gerne, und wenn nur für schnell gekritzelte Blumen, die man Menschen hinterlassen mag. Stattdessen bin ich grafisch im Vorschulalter stehen geblieben.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Wenn, dann als Clemens Polozcek von Ignant. Das ist wohl der coolste Blogger, den ich persönlich kenne. Alle Welt findet gut, was er gut findet. Bei der formidablen Hochzeit seiner formidablen Schwester trug er einen olivgrünen Anzug mit Fliege. Und er hat eine super Freundin. Und den Gizmo. Ja, er wär´s.

Ihre größte Extravaganz?

Hin und wieder den ersten Old Fashioned lange vor der Dämmerung.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Leichte Überforderung auf der Basis großen Glücks. Man muss sich das immer wieder klar machen: Allein diesen Fragebogen ausfüllen zu können ist unverschämt viel Glück.

Ihr Motto?

„Fail, fail again, fail better“. Je nach Perspektive ein bescheidenes oder auch schlimm eitles Motto. Aber damit kann an sich jeden Fehler klein- und ihn in einen größeren, progressiven Zusammenhang reden. Sehr tröstlich, wenn gerade mal wieder nichts zusammen- oder vorwärts geht.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (89)

IMG_4531(c) Markus Pfeifer

Sein Blog „Mequito“ ist schlicht und sieht auf den ersten Blick ein ganz bisschen kauzig aus. Aber kauzig ist gut! Als legt er, Markus oder Mek, keinen Wert auf Äußerlichkeiten oder hippes Layout. Das wirkt ohnehin oft peinlich. Und ohne Ablenkung fängt man sofort an zu lesen. Darum geht es schließlich. Die Geschichte über das Mädchen mit dem roten Koffer am Bahnsteig in Verona zum Beispiel.
Das Blog von Markus Pfeiffer ist „ein semi-literarisches Tagebuch“. Mit der Bezeichnung kann Markus, geboren in den Dolomiten, gut leben, sagt er. Weniger mag er Leute, die sagen: “Mensch, kannst du nicht mal ein bisschen witzig sein?”.
Eigentlich arbeitet Markus in einer Internetfirma. Nebenbei schreibt er Langprosa. Und übt sich im unauffällig witzig sein. ;-) Das klappt ziemlich gut.

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Ich weiß ja gar nicht, was ich in Blogs suche, deshalb kann ich nicht sagen, was für mich ein vollkommenes Blog ist. Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass ich Blogs wie Literatur lese, und zwar sehr Autoren-zentriert. Wenn mir beispielsweise ein Roman gut gefällt, dann lese ich sicherlich einen zweiten und dritten desselben Autors, weil ich meist die Stimme oder die Figuren oder den Kosmos des Autors schätze, also die Gedankengänge, das Weltbild, die Anregungen, etc.
Bei Blogs geht mir das ähnlich. Ich binde mich an die Person hinter dem Text, will wissen, wie es weitergeht, was jemand macht, was jemand empfindet, was jemand über die Dinge denkt. Das kann auch banales sein, oder Essen, Familienleben, etc. Auch wenn jemand subjektiv das Weltgeschehen kommentiert. Es geht mir darum, dass jemand einen guten Ton findet. In Blogs geht es mir auch immer um die Subjektivität. Die guten Blogs binden immer Leser. Das ist allerdings weniger eine Frage des Blogs, sondern der Person dahinter.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Mit keinem spezifischen Blogger. Allerdings liegen mir, u.a. aus obengenannten Gründen, die Tagebuchschreiber am nächsten. Das ist der allergrößte Teil der Blogs, die ich lese (etwa 150).

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Texte lesen. Nachrichten, Fußball.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Ebenso. Und meinen Hopfen gießen.

 Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Natürlich beschönige ich Dinge. Oder ich be-hässliche sie. Unwahrheiten schreibe ich allerdings erst gar nicht auf. Außer, es handelt sich um etwas vorsätzlich Erfundenes, wie beispielweise zu schreiben, man ginge die Straße hinunter und träfe auf Elvis.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Held? :-)

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Bildschirmfoto 2013-12-11 um 12.01.14

 

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Wenn sie offen sind. Wenn ich merke, dass sie keine Kleingeister sind. Freundlichkeit auch.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Ich will jetzt nicht snobistisch sein, aber On- wie Offline, ist aus meiner Sicht ziemlich das selbe. Das Internet ist lediglich ein Werkzeug mit dem wir kommunizieren. Die Inhalte, die man transportiert, sind die gleichen.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

OK, ertappt, diese Frage überwirft meine vorige Antwort. Es gibt doch einen Unterschied und zwar in der Kommunikation, also die Art, wie sich Leute äußern. Seitdem sich im Internet jeder zu jedem Scheiß äußern kann (und es dann auch noch tut), habe ich das Gefühl, dass sich die Zahl der Idioten auf dieser Welt verdreifacht hat. Mit weniger Idioten lebte es sich besser, aber ich nehme die Wirklichkeit an.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Wenn mich Blogger stören, lese ich sie nicht.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Dass ich sie insgeheim dann doch lese.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Das war vor sieben oder acht Jahren, als ich merkte, dass Leute das gerne lesen, was ich schreibe. Als die ersten Großverlinkungen auf einzelne Texte in meinem Blog kamen. Das war ich schon sehr aufgeregt. Aufgeregt glücklich.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Dass ich über das Blog wieder mit dem Schreiben von längeren Texten begonnen habe. Nachdem ich in den Neunzigern die eine oder andere Geschichte in irgendwelchen Blättern mit zweistelliger Auflage veröffentlichen konnte, war mir der Aufwand irgendwann zu groß, was darin resultierte, dass ich viele Texte begann, aber nicht mehr den Elan beibehielt, die Texte wirklich zu Ende zu feilen, bzw. in Schönschrift zu bringen oder überhaupt daran weiterzuarbeiten, wenn ich nur mehr so halb überzeugt war.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Ich wollte immer schon mal genial sein.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Als „Rostblog

Ihre größte Extravaganz?

Ich habe mir vor einigen Wochen mein erstes Auto angeschafft. 500 Euro. Rot. Brauche ich nur gar nicht.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Die ist super.

Ihr Motto?

Was du Morgen kannst besorgen…

 

Proust-Fragebogen für Blogger (88)

cvo(c) Chrischa Venus Oswald

Chrischa, 29, ist Künstlerin und Poetin. Ihre Gedichte veröffentlicht sie seit 2010 auf zhartbewegt. Über das Blog schrieb sie uns: „Der Titel des Blogs zhartbewegt ist ein Wortspiel. Ich habe ein großes Faible für Wortspiele und strapaziere damit gern meine Umgebung. Mir gefiel der Kontrast zwischen zart und hart, das Spektrum an Gefühlen, das dazwischen liegt und die Tatsache, dass man vielleicht erst einmal denkt, es läge ein Schreibfehler vor. Kleine Irritationen schärfen meiner Meinung nach die Wahrnehmung und regen natürlich im besten Fall zum Denken an. Auch die doppelte Lesbarkeit des Wortes Art (im deutschen oder englischen Sinne) fand ich spannend. Bewegt bezieht sich natürlich auf das bewegte Gefühlsleben, das hier seinen Ausdruck findet, aber versteht sich daneben auch wieder als etwas, das dazu veranlasst, sich bewegen zu lassen bzw. als etwas, das in Bewegung ist oder eben auch eine Art ‚Seismograph‘ meiner Bewegung, ein digitales Tagebuch, das mir dazu dient, Erinnerungen und Gefühle festzuhalten, in eine Form zu bringen und gleichzeitig zu teilen.“

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Ich leihe mir als Kriterium einmal einen klugen Satz, den neulich eine wunderbare Frau verlauten ließ und modifiziere ihn ein wenig für diese Antwort: „Ein guter Blog ist der, bei dem ich nicht das Gefühl habe, dass mir Lebenszeit gestohlen wurde, sondern dass er mich bereichert und inspiriert zurücklässt.“

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Da ich mich eigentlich gar nicht als „echter Blogger“ sehe, finde ich das Wort identifizieren schwierig. Aber tendenziell vermutlich mit denen, die auch vom Gefühl getrieben sind – und sich gar nicht per se als Blogger verstehen.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Suchmaschinen befragen, Link-Hopping, Kunst & Interiorseiten anschauen, …und ebay durchstöbern.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Fantasieren, Irritieren, Spazieren, Parlieren – am besten mit Kaffee oder Wein, Kunst – aktiv und passiv, alleine und in Gesellschaft, je nachdem.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Ein bisschen Unwahrheit bzw. kreative Gestaltung der Wirklichkeit liegt im Wesen der Dichtung. Quasi das Rouge auf den winterblassen Wangen der Realität. So zwinkert es sich charmanter. Ansonsten bin ich ein großer Verfechter der Aufrichtigkeit und verheimliche eher oder bediene mich des Euphemismus, als wirklich die Unwahrheit zu schreiben.

Ihr Lieblingsheld im Netz? 

Soziale Netz-Helden: betterplace.org Ansonsten die Macher der animierten gifs für alle Online-Situationen, in denen Worte nicht annähernd an die Ausdruckskraft eines solchen gifs herankommen. didyouknowblog.com, weil ich sehr oft sagen muss: i didn´t. Und weil man nicht überall sein kann oder will, aber doch neugierig ist: http://www.contemporaryartdaily.com.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Familie, Freunde. Die Helden des Alltags, vor allem auch die, die sich selbstlos für Andere einsetzen. Die, die an mich glauben und mich unterstützen. Alle, die mich zu berühren, inspirieren und verführen wissen. Diejenigen, die einen Unterschied machen, im Guten. Und die Natur!

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Authentizität, Aufrichtigkeit, Charakter, Intelligenz & Humor.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Die oben genannten sowie Kreativität, Leidenschaft, Ausdruckskraft, Warmherzigkeit, Begeisterungsfähigkeit, ein inspirierendes Wesen, Lebensfreude.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Dass es – im Gegensatz zu mir – nichts vergisst. Die Prokrastinationsfalle. Den digitalen Sisyphoskampf gegen nervige Pop-Ups, die sich nicht mehr schließen lassen bzw. alle paar Sekunden wieder aufploppen. Seiten, für die mir Plug-Ins fehlen. Mangelnde Originalität, übermäßige Klugscheißerei, Bugs allgemein, Error 502 & 504 im Speziellen.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Das Internet ist ja eine grosse Spielwiese & zum Glück lässt es sich mit einem Klick über die Kothaufen hinwegnavigieren. Was der eine furchtbar findet, ist dem andern fruchtbarer Boden. Was mich stört (Gehaltlosigkeit, im schlimmsten Fall Stumpfsinnigkeit), muss ich nicht lesen.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Disposition zu Prokrastination & zum ewigen Zweifeln oder absurden Ängsten zum Beispiel. Ungeduld. Dass ich mich schwer kurz fassen kann.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Eine sehr persönliche kleine Glückserfahrung vielleicht: Meine Oma, die nie ein Fan vom Reisen war und darum nicht besonders viel rum kam, wandert dank Lampion-Portrait virtuell durch die ganze Welt. Ansonsten finden die glücklichsten Momente eher offline statt.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Auch hier gilt: Die wahren Errungenschaften sind eher nicht im Virtuellen zu verorten.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Dinge nicht immer aufzuschieben, größere Entscheidungsfreude, die spielerische Beherrschung diverser Sprachen, und das Talent, den Spruch „Scheiß da nix, dann feit da nix“ öfter zu beherzigen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Eigentlich als gar keiner. Ich würde höchstens gerne mal für einen Tag einen Blog mit hoher Leserschaft „verwalten“ und meine Ideen oder Gedanken mit einem größeren Publikum teilen wollen. Sonst bin ich lieber Künstler.

Ihre größte Extravaganz?

Meine größte: Die Kunst vermutlich. Daneben meine liebste: Die Kultivierung des bayrischen Dialekts.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Positiv verwirrt und dankbar für alles Gute in meinem Leben.

Ihr Motto?

Nicht aufgeben, nicht den Humor verlieren, anderen mit Respekt begegnen, offen und neugierig sein und nie an der Liebe und am Wein mit Freunden sparen.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (87)

2013-10-28-LITTLE-YEARS-ZEIT-MAGAZIN-7772v.l.n.r. Isabel Robles Salgado und Marie Zeisler (c) Foto-Credit: Cem Günes

Das Blogzine Little Years, im Februar 2013 von Isabel Robles Salgado und Marie Zeisler gegründet, blickt hinter die Wohnungstüren moderner Mütter und beschreibt das Lebensgefühl mit Kind. Oft sieht der Alltag ganz schön cool aus. Von Wegen „mit Kind ist alles vorbei“. Natürlich haben Isabel und Marie selbst Kinder. Xaver und Junio. Das sind die beiden Herren mit den großen Augen oben im Bild. Die sollen wie Little Years prächtig wachsen und gedeihen – mal sehen, wohin!

Was ist für Sie das vollkommene Blog? 

Isabel: Der Begriff Blog und Vollkommenheit schließen sich doch irgendwie aus. Eine richtig gute Seite ist eine die überrascht, inspiriert, und mit ihren Lesern wächst. In den USA gibt es solche, meist sehr professionelle Blogs, leider viel häufiger als hier in Deutschland.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Isabel: Schwierig. Aber es gibt viele, mit denen ich gerne mal Kaffee trinken gehen würde, z.B. mit Joanna Goddard, Garance Dorée oder mit Emily Weiss von Into the Gloss. Unter den Berliner Bloggern finde ich auch viele richtig sympathisch: Jessie, Ari, Mary – wie sie alle heißen…

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? 

Isabel: Täglich aufs Neue den Rekord im Tabs aufmachen brechen, shoppen und Zeit vertrödeln
Marie: Mich einfach treiben zu lassen. Wenn man die Zeit hat, mit Baby also eher weniger, macht es mir riesigen Spaß mich einfach von einer interessanten Seite zur nächsten zu klicken und Wissen aufzusaugen. Es gab mal Zeiten, da war ich quasi Wikipedia-süchtig, oder sehr gut darin, Internet-Memes vor meinen Freunden zu entdecken, z.B. bei reddit.com.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Isabel: Essen, Reisen und mit meinem Sohn rumalbern.
Marie: Auch hier: Mit Freunden essen und mit der Familie Zeit verbringen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Isabel: Sagen: selten. Schreiben: Nie!
Marie: Das kann ich leider nicht. Mut zur Lücke!

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Marie: Ich weiß nicht, ob es einen bestimmten Held gibt. Es gibt aber viele, die mich mit ihrem Mut faszinieren und es dabei auch noch richtig gut machen: Wie z.B. der Foto-Blog lifegoesonintehran.com.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Isabel: Natürlich mein Sohn, auch wenn er in seinem bisherigen Baby-Leben ziemlich wenig und doch so viel erreicht hat. Gleich danach kommt mein Freund. Hallo!
Marie: Mein Sohn. Er hat noch so viel zu lernen, ich möchte nicht mit ihm tauschen!

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Isabel: Authentizität, Professionalität, und ich bewundere Menschen, die ihren Weg gehen und sich nicht verlieren oder entmutigen lassen.
Marie: Offenheit und Mut, sich zu zeigen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Isabel: Auch Authentizität, und dann noch Spontanität und außerdem muss man sich mit ihnen im Wein und im Dialog verlieren können.
Marie: Auch Offenheit sowie Humor und ein gewisser Grad an Selbstironie.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Isabel: Es ist einfach zu groß.
Marie: Die Anonymität, die Leuten ermöglicht mal „die Sau rauszulassen“ und Dinge zu schreiben, die sie offline nicht sagen würden. Das kann auch Vorteile haben, ist meistens aber eher nervig und unnötig.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Isabel: Die Substanz fehlt oft. Viele versuchen so offensichtlich etwas darzustellen was sie gar nicht sind, dass man sich fast ein bisschen mitschämt.
Marie: Genau. Außerdem ist zu viel Selbstdarstellung auch einfach langweilig.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Isabel: Ich lasse mich sehr schnell ablenken und bin immer mit zu vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt…
Marie: Ich wäre gern gelassener und nicht so schnell gestresst, wenn etwas nicht so läuft wie geplant.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Isabel: Immer wenn positives Feedback kommt macht mich das unheimlich glücklich.
Marie: Das geht mir ähnlich. Wenn man bloggt, stellt man sich auf eine Bühne und das macht angreifbar. Es ist aber eine stumme Bühne, die man mit dem Zuklappen des Computers ignorieren kann. Trotzdem bleibt man dort. Das ist manchmal komisch, aber es ist auch schön, Spuren zu hinterlassen.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Wir würden gerne das Mutterbild in Deutschland mitverändern, so dass es irgendwann positiver und selbstverständlicher wahrgenommen wird. Das ist ein weiter Weg, aber jeder kleine gefühlte Schritt ist eine Errungenschaft!

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Isabel: Ich wäre wahnsinnig gerne ordentlicher und weniger verkopft…
Marie: Ich hätte gern mehr Ausdauer. Aber was ein richtiges Talent angeht? Wirklich, wirklich gut zu schreiben. Daran kann man immerhin arbeiten.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Isabel: Wenn ich wiedergeboren werden sollte, dann bitte nicht als Blogger!
Marie: Bitte als Mann (mal was anderes) und ja, auch kein Blogger …

Ihre größte Extravaganz?

Isabel: Mein Kleiderschrank entspricht nicht meiner finanziellen Realität.
Marie: Alles schnell und auf einmal haben zu wollen. Uni, Baby, Karriere.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Isabel: Müde. Wie immer. Und wie alle Mamas!
Marie: Auch müde. Oder noch im Baby-High –  jedenfalls irgendwie benommen und noch nicht ganz wieder angekommen.

Ihr Motto?

Isabel: Everything happens for a reason
Marie: … und wenn nicht, dann mach‘ das Beste draus.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (86)

IMG_3547_lores_nellchen(c) Magnus Pettersson

Buchstaben sind Freunde.“ Der Blog von Nella Beljan versöhnt mit grauen November-Tagen. Nirgends lässt es sich besser seufzen, lauschen, wippen, schmunzeln. Abends auf dem Sofa.
Beljan, promovierte Literaturwissenschaftlerin und freischaffende Journalistin, schreibt über Kunst und Kultur, kindlichen Schabernack, die Liebe und ihre singenden Helden. Besonders schön: die Text-Bild-Ton-Kompositionen am „Stillen Sonntag“ – mit Liedern, die zur Endlosschleife zwingen. Ach, Buchstaben sind Freunde. Noten auch!

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Eines, das mich unterhält, informiert und visuell stimuliert. Mit begehrlichen Fotos und Texten ohne Redundanzen oder Rechtschreibfehler. Eine korrekte Zeichensetzung ist ebenfalls nett. Schön ist, wenn jemand all dies beherrscht und trotzdem nicht nur über Politik schreibt.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Mit Daniel von Das Kotzende Einhorn. Weil er schlau ist und lustig schreibt. Allerdings bin ich lustiger. Harrharr.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Prokrastinieren natürlich. Früher war ich süchtig nach Tumblrn (Foto-Blogs). Derzeit komme ich aber kaum dazu, meinen Rechner anzuschmeißen, da ist es nur der halbe Spaß. Auf dem Smartphone ganz weit oben: Nachrichten lesen. Und bei besonders schlimmen News vergleiche ich die Berichterstattung obsessiv miteinander. So etwa, als im letzten Dezember die indische Studentin vergewaltigt und gefoltert wurde oder Oscar Pistorius im Februar seine Freundin erschoss. Ganz verblüffend war, wie reißerisch sogar FAZ online berichtete. Ich träume dann von einer Karriere als Leser-Kommentar-Schreiberin.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Den Familienfrühstückstisch symmetrisch decken. Oder abends auf dem Heimweg in fremde, beleuchtete Wohnungen spannen und mir die Einrichtung angucken. Peinlich, wenn einen die Bewohner dabei erwischen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Stets und mit voller Überzeugung bei unangemessenen Fragen.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Selbstverständlich Edward Snowden

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Mein kleiner Sohn. Mit welchem Eifer und welcher großen Schalkhaftigkeit er die Welt entdeckt, es ist die wahre Freude!

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Anstand und Präzision

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

Humor, Höflichkeit, ein gutes Gedächtnis, Verantwortungsbewusstsein, Loyalität

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Die anonymen Pöbler. Und dass Leute, die nicht schreiben können, sich im Netz dazu ermutigt fühlen. Bitte hört auf damit! Ich verspreche ja auch, weiterhin keine Fotos zu machen – weil ich dahingehend völlig talentfrei bin.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Outfit of the Day Fotos. Finde ich ultrapeinlich. Auch ganz schlimm: Leute, die sich selbst zu ernst nehmen und von Events „berichten“, ohne zu berichten. Am Ende erfährt man dann nur, dass es ganz toll war und was es am Buffet gab.  Bei so etwas schäme ich mich fremd.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Dass ich meist diplomatisch gegenüber Leuten bleibe, die sich daneben benehmen.

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Das Lob von… och. Das kann ich nicht schreiben, da kriege ich rote Bäckchen vor Stolz.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Meine eigene Begeisterung kann anstecken.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Einfach mal die Klappe zu halten (auch, wenn ich nervös bin) und stattdessen ein Back-up von meinem Rechner zu machen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Als Jacob und Nathan von haw-lin. Dann würde ich den ganzen Tag Sekt trinken, attraktive, leicht oder gar nicht bekleidete Menschen auf meinem Bildschirm haben und Pullis zugeschickt bekommen von Labels, die hoffen, dass ich deren Bilder in mein Moodboard-Blog einbaue.

Ihre größte Extravaganz?

Mein Kind.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

„Aj, Caramba!“

Ihr Motto?

„Always look on the bright side of life“, gesungen und gepfiffen.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (85)

Lisa und Caro(c) Caroline Rosales und Lisa Harmann

Caro, 31, wohnt in der Stadt. In einer Maisonette-Wohnung im Prenzlauer Berg mit Sohn und Freund. Ihre Freundin Lisa, auch 31, wohnt auf dem Land. In einem Haus am Waldrand mit Ehemann und 3 Kindern. Dort gibt es eigentlich Nichts, außer stumpfe Einöde. Und manchmal zu viel Leberwurst. Zu viel wird es manch einem auch im Prenzlauer Berg, dank Bugaboo-Kinderwagen und chinesischer Früherziehung. Erzählt man sich…
Auf ihrem Blog Stadt-Land-Mama diskutieren die Journalistinnen Lisa und Caro über gängige Vorurteile, Mama-Mythen, katerlose Kindergeburtstage, Flüge mit Zwillingen und die richtigen Erziehungsmethoden. Verschönt wird nichts! Und Schubladen für Landeier und Großstadt-Mietzen gibt es auch nicht.

Was ist für Sie das vollkommene Blog?
Lisa: Das gibt es für mich nicht. Ich bin Vollkommenheits-Skeptikerin.
Caro: Bloggen soll ja gerade unvollkommen und spontan sein. Vom Bauch in die Tasten. Allerdings kommt der Blog von PjaupenKuckucksheim meiner Perfektionismusvorstellung sehr nah. Sie ist geistig so aufgeräumt und klar.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
Lisa: Mit Rike Drust, das liegt aber weniger an ihrer Bloggerei, als vielmehr an ihr als Person, die mir per Chat bedeutend geworden ist. Beeindruckt bin ich von Elisabeth Rank, die es wie kaum eine andere vermag, mir ihre Worte in Kopf und Herz zu jonglieren.
Caro: Identifizieren kann ich mit keiner Bloggerin. Aber ich habe fast freundschaftliche Gefühle, wenn ich den US-Blog von Jessica Craig lese. Ich würde gerne mit ihr abhängen.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lisa: Schreiben. Beobachten. Austauschen.
Caro: Nachrichtenseiten lesen. Blogs lesen. Durch Facebook scrollen. Mit Lisa chatten.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Lisa: Das kommt ganz auf die aktuelle Lage und Laune an. Ich schaukle mich gern mit Anderen hoch in Lustiges, Fiktives. Manchmal wird sogar etwas Reales draus.
Caro: Tagsüber mit dem Sohn: Bummeln, Lebensmittel shoppen, kochen, reisen. Und wenn er im Bett ist: Ausgehen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
Lisa: Um die Frage positiv zu interpretieren: In meinem noch in der Mache befindlichen Roman, der frei erfunden ist.
Caro: Ich? Nie! Aber Wahrheit und persönliche Wahrnehmung sind ja dehnbare Begriffe.

Ihr Lieblingsheld im Netz?
Lisa: Helden sind für mich Menschen, die aus schwierigen Situationen Erstaunliches herausholen. Da ist etwa Alissa Parker, die ihre Tochter Emilie im Sandy Hook School Shooting in Connecticut im Dezember 2012 verloren hat und daraus etwas schöpft, das mich demütig werden lässt. Sie lässt uns in ihrem Blog The Parker Five mit sehr wohl gewählten und warmen Worten teilhaben an ihrer Trauer, auch aber an ihrem Lebensmut und ihrer Großherzigkeit.
Caro: Die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
Lisa: My family. Nach oben, seitwärts und nach unten.
Caro: Mein Mann. Er arbeitet soviel wie kein anderer Mensch, den ich kenne und ist immer bestens gelaunt und lustig.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
Lisa: Kreativität. Wortgewandtheit. Respekt.
Caro: Ehrlichkeit. Humor. Und die Großzügigkeit, ein Stück ihres Lebens mit mir zu teilen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?
Lisa: Empathie. Hilfsbereitschaft. Flexibilität. Toleranz. Interesse. Humor. Intelligenz. Pointensicherheit. Menschenkenntnis. Ich könnte ewig weiter aufzählen. Weil ich Menschen in meiner Wirklichkeit generell sehr schätze.
Caro: Direktheit. Ich mag Menschen, die direkt zu mir sind und auch den Mut haben, mir zu widersprechen, auch wenn sie mich noch gar nicht richtig kennen. Ausweichende Menschen sind mir dagegen suspekt.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
Lisa: Die Abhängigkeit von der Steckdose und vom freundlichen ITler um die Ecke. Unübersichtlichkeit. Und den Begriff „Blogger“, ich kenne kaum einen unerotischeren Begriff.
Caro: Ja, Blogger. Schrecklich. Leute, die „das Blog“ sagen, sind die schlimmsten.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?
Lisa: Ihr Name (siehe oben). Aber auch: Schubladengedenke. Fernverurteilungen. Selbstüberschätzung.
Caro: Diese Selbstherrlichkeit und oft auch dieses übertriebene Liebe zum Detail und Posts, die sich darauf beziehen, dass man eigentlich cleverer ist als die anderen.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?
Lisa: Ist es nicht so, dass wir dauernd genau nach der Beantwortung dieser Frage suchen und unser Bestes geben, diese Antworten ernstzunehmen und auszuhebeln? Die Störungen sind also eher ein Fluss, der durch die Finger rinnt und als flüssige Materie nicht wirklich festzuhalten ist. Vor allem nicht in Worten.
Caro: Meine ständige Unzufriedenheit, meine ständige Unruhe und das Gefühl, an einem Tag nie genug geschafft zu haben. Immer weiter zu wollen. Anstatt mal wie ein Kerl zu mir selbst zu sagen: Hast echt was erreicht, Rosales!

Ihr glücklichster Moment als Blogger?
Lisa: Der Moment, in dem ich „Veröffentlichen“ drücke.
Caro: Eitel gesprochen: Wenn auf meinen Post mehr gute als böse Kommentare kommen.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
Lisa: Mich selbst damit zu therapieren.
Caro: Eine Art Tagebuch für mich selbst und meine Familie angelegt zu haben.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
Lisa: Mit meinen Talenten hadere ich nicht, ich würde einige nur gern öfter und intensiver herausfordern. Klavier spielen zum Beispiel.
Caro: Ach, da bin ich bescheiden.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?
Lisa: Wiedergeboren? Als Blogger? Muss ja nicht.
Caro: Nein, bitte nicht als Blogger. Geht auch Bestsellerautor oder Millionär?

Ihre größte Extravaganz?
Lisa: Das müssen Sie meinen Mann fragen. Oder den Nachbarn. Oder Caro. Ich seh ja nur mein Spiegelbild. Und das ist seitenverkehrt…
Caro: Lebensmittel shoppen. Sehr teure Biolebensmittel. Und das fast täglich. Mein Kreditkartenlimit verzeiht mir einiges bis zum Ende des Monats.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Lisa: Die Müdigkeit-und-Erschöpfung-des-Tages-mit-drei-Kindern-und-Job-und-Studium-im-Bett-der-Tochter-händchenhaltend-und-im-Dunkeln-ausklingen-lassend.
Caro: Schwangerschaftsmüde Kleinkind-Mutter, die eigentlich doch nur mal wieder in die Sonne möchte.

Ihr Motto?
Lisa: Meld‘ Dich bei der Zeit, wenn Die Zeit danach fragt.
Caro: Donnerstags immer Die Zeit kaufen und täglich online lesen.

 

Proust-Fragebogen für Blogger (84)

 

Friendship_NYCBJS(c) NYCBJS Jessica Barthel/Stephanie Pfaender

„Man lernt sich kennen und vor allem schätzen, teilt Dinge, die am Herzen liegen und wertvolle Momente. Dann packt der eine den Koffer und geht. Das ist hart.“ Vor drei Jahren lernten sich Stephanie Pfaender und Jessica Barthel über Freunde in Berlin kennen. Sie teilten die Leidenschaft zu schönen Dingen und zur Fotografie. 2012 zog Jessica zurück nach New York. Am Alltag der Anderen wollten beide, trotz der großen Entfernung weiter teilhaben. Seit Kurzem führen sie ein gemeinsames Tagebuch NYCBJS, dass ihr Leben in New York und Berlin in Bildern dokumentiert. Das Foto oben ist übrigens kurz vor Jessicas Umzug entstanden.

Was ist für Sie das vollkommene Blog?
Jessica: Ein Blog der mich überrascht.
Stephanie: Der vollkommene Blog sollte einen intimen Kontakt mit dem Leser aufbauen, ohne dabei aufdringlich zu sein. Außerdem ist es für mich unheimlich wichtig, dass die Persönlichkeit des Bloggers durchscheint – so kann ich mich besser einfühlen. Und für uns als Fotografinnen spielt natürlich auch die Ästhetik eine prägnante Rolle. Zwischen dem Layout, dem Inhalt und der Bildsprache sollte schon eine stimmige Atmosphäre herrschen.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

J: Mit denen, die Mitternachts nochmal die Kaffeemaschine anknipsen obwohl „likes“ die Miete nicht bezahlen.
S: Ich finde es toll, dass man durch das Internet den Kontakt zu kreativen Leuten aufbauen kann, die einen ähnlichen Stil, bzw. kreativen Prozess durchlaufen. Viele Fotografen, die wir schätzen, haben auch ihre eigenen Blogs wodurch man sich als Leser mehr mit ihren Arbeiten identifizieren kann und Teil des Prozesses wird. Daher fällt es mir schwer mich auf einen einzigen Blogger festzulegen. Mich interessieren viel eher die Parallelen und der Austausch, die diese Community mit sich bringt.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

J: Alte „Dallas“ Folgen.
S: Stalken (haha) – Nein mal im Ernst, mir macht es am meisten Spaß meine neuesten Arbeiten zu veröffentlichen und zu sehen, wie sie in den unterschiedlichen Kontexten ankommen. Und Stalken…

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

J: Mein derzeitiges Fotoprojekt in Brownsville, Brooklyn.
S: Meine Freundinnen zu überzeugen, dass sie sich mal wieder vor meiner Kamera ausziehen sollen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

J: „Hiermit bestätige ich, die AGB gelesen und akzeptiert zu haben.” Klick.
S: Wenn die Lüge spannender ist als die Wahrheit.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

J: Amanda Todd und Kid President.Weil sie den Menschen Mut machen.
S: http://www.youtube.com/watch?v=Ekr05T9Iaio

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

J: Roomba, der Staubsaugroboter.
S: Das hört sich vielleicht an wie ein Klischee, aber ich denke meine Oma ist die Person, die ich am meisten bewundere. Wenn ich in 50 Jahren so bin wie sie – habe ich alles richtig gemacht!

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
J: Echtheit.
S: Ich finde den Mut sich online zu offenbaren bewundernswert.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

J: Enthusiasmus
S: Etwas, das leider durch die virtuelle Welt ein wenig verloren geht: Ehrlichkeit und Vertrauen.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

J: Die Zeit vergeht doppelt so schnell.
S: Die Geschwindigkeit.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

J: Sie vergessen oft die Bildcredits.
S: Im Prinzip stört mich dabei nichts. Ich weiß, dass ich keine Bloggerin im herkömmlichen Sinne bin. Wenn sich jemand entscheidet Blogger zu werden und dies aus Überzeugung macht, finde ich das super. Was ich jedoch anmerken muss – der Begriff Blogger ist inzwischen eher unsexy. Da könnte man sich doch mal was Neues einfallen lassen.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

J: Dass meine Sommerlektüre noch immer unberührt auf dem Fensterbrett liegt.
S: Meine Ungeduld!

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

J/S: Nach ein paar Wochen online, vom Zeitmagazin entdeckt zu werden.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

J: Das muss ich noch herausfinden.
S: Überhaupt angefangen zu haben!

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

J: Skateboarden!
S: Ich würde gerne endlich mit 2 Fingern pfeifen können! Wenn ihr wüsstet, wie lange ich das schon versuche zu lernen.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

J: Als Margaret Bourke-White mit W-Lan.
S: haha…ok also da hab ich jetzt keine Antwort drauf, sorry!

Ihre größte Extravaganz?

J: Meine Freiheit.
S: Men and Cameras ;)

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

J: Inspiriert. Rastlos. Zufrieden.
S: Glücklich, aufgeregt und voller Tatendrang!

Ihr Motto?

J: Make Mistakes. -Neil Gaiman
S: The language of friendship is meaning, not words!

 

 

Proust-Fragebogen für Blogger (83)

malchow_02_1510(c) Illustration: Peter Frommann

Seit zwei Wochen gibt es auf der Seite des Kölner Kiepenheuer & Witsch-Verlags ein neues Blog: „Aus dem Notizbuch des Verlegers„. KiWi-Chef Helge Malchows Notizen und Skizzen erzählen, was er, der immer Neugierige liest, sieht, denkt, und wen er trifft.  Zum Beispiel Helge Schneiders Hund „Zorro“, den Film „Finsterworld“, an dem KiWi-Autor Christian Kracht mitgearbeitet hat und das neue Buch von Diedrich Diederichsen. Mal nerven ihn Straßenmusiker vor dem Verlag, mal gibt es Gaffe Kölsch am späten Nachmittag. Manch verschlüsselter Notizbucheintrag wird von der Kiwi-Redaktion in Fußnoten für die Leser des Blogs erklärt – ein Lesevergnügen für alle, die gerne Bücher lesen. Zeit also, den Neu-Blogger Helge Malchow unseren Fragebogen beantworten zu lassen:

Was ist für Sie das vollkommene Blog?
Eine Plattform für intellektuellen Austausch auf hohem Niveau – z.B. derbleichekoenig.de, wo Leser den neuen und letzten Roman von David Foster Wallace diskutieren.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?
Stefan Niggemeier, aber ebenso: arnonGrunberg.com und aliceschwarzer.de

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Zeitung Lesen im 2-Stunden-Takt

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Bücher verlegen

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?
Nie. Aber man darf nicht vergessen, dass Unwahrheit auch entsteht, wenn man bestimmte Aussagen  n i c h t  macht oder nur teilweise macht oder diese nicht laut genug macht oder in einen falschen Kontext stellt. Da arbeitet dann auch das Unterbewusstsein mit. Ist eine komplizierte Sache, auch moralisch.

Ihr Lieblingsheld im Netz?
Julian Assange und Edward Snowden, den es wahrscheinlich ohne Julian Assange nicht gegeben hätte.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?
Günter Wallraff

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?
Witz

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?
Witz

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?
Die allumfassende Stammtisch-Maulerei (erst posten, dann denken)

Was stört Sie an Bloggern am meisten?
Das selbe, was mich an anderen Medienprodukten auch stört: Dummheit, Plattheit, Unklarheit, niedrige Beweggründe. Warum sollte es da Unterschiede geben zu den „alten“ Medien?

Was stört Sie an sich selbst am meisten?
Ungeduld

Ihr glücklichster Moment als Blogger?
Wenn eine interessante Reaktion erfolgt.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?
Die Erfindung des analogen Blogs.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?
Multitasking.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?
Als Michel de Montaigne.

Ihre größte Extravaganz?
Keine zu haben.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Entspannt.

Ihr Motto?
Muss man ein Motto haben? Nö.