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Warnemünde Fischerkaten

 

(c) Klaus Lass

 

Sommerurlaub am Meer kennt man ja schon. Aber wer hat nicht schon mal davon geträumt, vom ersehnten kleinen Haus am Meer? Wenn die Lust darauf wieder kommt, kann man sich in der Warnemünder “Fischerkaten”-Urlaubswohnung ganz wie Zuhause wohl fühlen, allerdings mit Möwen, Dampfer und Meeresrauschen als Begleitmusik und eine Zeit lang mal den Alltag von Zuhause vergessen. Einfach Koffer packen, fahren und eine Woche lang so tun, als wäre man alt und hätte all die Zeit der Welt, um durch die Strassen zu schlendern, sich in einem Café für Eis oder Kuchen niederlassen und genießen, wie die Zeit an einem vorbei geht. Wenn man schon länger auf die Rente warten muss, sollte man auch das Recht haben, sich eine Vorschau davon zu gönnen, oder?

 

The Big Buschkowsky

 

(c) Martin Mai

 

Zwei Modedesignerinnen haben dieses T-Shirt entworfen: 
„The Big Buschkowsky“. Gemeint ist der Neuköllner Bürgermeister Heinz, Vorbild ist natürlich der „Dude“. Die passende Schlabberhose stimmt uns auch sehr heiter

 

Ryan McGinley

Neue Bilder von Ryan McGinley, dessen preisgekrönte Reportagefotografie 2008 im ZEITmagazin erschien, sind noch bis zum 11. Dezember in der Gallery Ratio 3 in San Francisco zu sehen. Der Bildband zur Ausstellung  „Life Adjustment Center“ wurde bei Dashwood Books veröffentlicht. Einige der beeindruckenden Fotos, die junge nackte Menschen zeigen, die in Farbe durch die Luft wirbeln oder in Schwarz-Weiß mit Tieren portraithaft posieren, haben wir hier ausgewählt.

2008 schrieb Wolfgang Büscher für das ZEITmagazin über Ryan McGinley:

„Absurd? Nur auf den ersten, skandalgereizten Blick. Denn eigentlich tut dieser Ryan McGinley, was Generationen amerikanischer Fotografen vor ihm getan haben: Amerika fotografieren, entdecken, erobern, wieder und wieder. Als triebe ein unstillbares Siedler-Gen sie alle dazu, ein Bandwagon im Blut. McGinley, gerade 30, durchstreift sein riesiges Land wie die Alten vor ihm auf der Suche nach amerikanischen Bildern, Mythen – das Land, von dem wir alle Bilder im Kopf haben, so hyperamerikanisch, so symbolsatt, dass einem schlecht davon werden kann, als habe man zu viel Süßzeug gegessen.

Von den frühesten Fotopionieren, die mit Bildern nie zuvor von Weißen betretener Landschaften aus den Rocky Mountains, aus Prärien und Wüsten in die Ostküstenstädte zurückkamen, bis zum Nachspielen und Nachfühlen jüngster amerikanischer Traumata im Kino reicht diese Tradition. Von Ansel Adams’ Naturtableaus bis zu Vietnamfilmen wie Apocalypse Now und den Vorstadtfehlfarben von David Lynch.

Diese Beschäftigung Amerikas mit sich selbst in immer neuen Wellen ist oft ein Akt der Rebellion gewesen, ein Ausbruch aus in den Erzählfabriken der großen Städte zu Propaganda geronnenen Bildern – etwas Vitales also, eine amerikanische Eigenart und Stärke. Eine deutsche übrigens auch, wenngleich die Motive sich unterscheiden. Amerikas Künstler reisen, auch wenn sie noch so rebellisch unterwegs, ja selbst wenn sie splitternackt sind und McGinley heißen, einer Verheißung nach, deutsche einer Wunde mit wechselnden Namen. Dies ist eben der Stoff, mit dem beide Nationen arbeiten.“

 

Uhrensuche: Das heitere Missverständnis

Vergangenen Samstag, morgens, vor dem berüchtigten Berliner Technoclub Berghain: Ein Dutzend Uhrensucher steht zusammen – ist dort, wo Helene Hegemanns Mifti ihre Erwachsenen-Abenteuer erlebt, das Modell versteckt? Unter den Schatzsuchern eine wetterfest bekleidete, adrett frisierte Frau um die Vierzig mit Tochter im Grundschulalter am Arm.

Ein wasserstoffblonder junger Mann kommt durch die Tür nach draußen, seine dunkel beringten Augen wandern auf das Mädchen herab, dann wieder zurück zur Mama. „Das hier“, sagt er bedeutungsschwer und in der Annahme, dass die zwei Generationen auf den Tanzflächen und in den Darkrooms die Nacht durchgemacht haben, „ist nicht das Richtige für Ihre Tochter. Was sie hier sieht…“ Und lässt die Erzeugerin völlig verdutzt stehen

 

DU bist Mittweida!


Selbstironie? Parodie? Originelles Marketing? Wahrscheinlich von allem etwas. Heiter stimmt uns dieser Werbeclip einer sächsischen Medien-
hochschule mit Sätzen wie „Du bist der Baum“ allemal

 

Mozarts „Titus“ im Bode-Museum

 


(c) Oliver Wia

 

(c) Oliver Wia

 

Im Bode-Museum in Berlin wird noch bis zum 19.12.“Titus“ gezeigt. Bei Mozarts vorletzter Oper geht es um die dramatischen Verflechtungen der Hauptfiguren Kaiser Titus, Edeldame Vitellia und Höfling Sesto. Es geht um Begierde, Macht und Verrat. Die Protagonisten werden in der Inszenierung von Christoph Hagel nicht nur von einer Person, sondern von jeweils einem Sänger, einem Schauspieler und einem Tänzer verkörpert. Das Bode-Museum ist ein besonders außergewöhnlicher Ort und erlaubt Nähe zum Publikum, da die Bühne wie ein Catwalk aufgebaut ist. Nicht nur für Opern-Fans unbedingt empfehlenswert

 

Juergen Teller in Wien

 

Juergen Teller und Christoph Amend

 

(c) Christine König Galerie

 

Auf zwei, drei Zigaretten  mit Juergen Teller in Wien: Am Samstag unterhielt sich Redaktionsleiter Christoph Amend vor über 100 Gästen mit unserem Foto-Kolumnisten Juergen Teller in der Christine König Galerie über seine Reihe für das ZEITmagazin. Aus Tellers wöchentlicher Kolumne ist jetzt Kunst geworden, die bis Anfang Januar in Wien zu sehen – und zu kaufen ist. Juergen Teller war die einzige Person im Raum, die rauchen durfte – ein Privileg, das bei der ZEIT ansonsten nur Helmut Schmidt vorbehalten ist