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Chaos in Hamburg – Autonome Nationalisten verprügeln Polizisten und Journalisten

 

Der 1. Mai sollte bundesweit der große Kampftag der nationalen Bewegung werden. Während die Bundes-NPD in Nürnberg zu ihrer zentralen Demonstration aufrief, wollte die Hamburger NPD gemeinsam mit freien Kräften unter dem Motto „Hamburg steht auf“ demonstrieren. Herausgekommen sind jedoch die Hamburger Chaostage.

Zur Stunde, also gegen 16.00 Uhr, marschieren etwa 700-900 Demonstranten der rechtsextremen Szene durch Hamburg. Zuvor war es am S-Bahnhof „Alte Wöhr“ nach Augenzeugenberichten zu Schlägereien und Rangeleien zwischen autonomen Nationalisten und der Polizei gekommen. Außerdem wurde ein Kamerateam des NDR nach einem Interview mit Christian Worch abgedrängt und getreten. Unter den Journalisten befand sich auch Patrick Gensing. Er sprach von einer „neuen Qualität“ der offenen Gewaltbereitschaft der rechtsextremen Szene auch auf Demonstrationen. „Das zeigt, wie stark die gewaltbereiten autonomen Nationalisten inzwischen sind.“, so Gensing. Auch wurde ein Fotograf von Recherche Nord gezielt attackiert und brutal zusammen geschlagen. Neben Worch nehmen an der Demonstration Jürgen Rieger, Thomas Wulff sowie Dieter Riefling teil. Ursprünglich sollte die Demonstration bereits um 12.00 Uhr starten, jedoch führten Gleisblockaden zu Verzögerungen.

Unter den etwa 700-900 rechtsextremen Demonstraten befinden sich schätzungweise 300-500 autonome Nationalisten. Nach mehreren Auseinandersetzungen ließ die Polizei, von der Lage völlig überfordert, den Nazi-Zug offenbar ohne nennenswerten Schutz losmarschieren. Autonome Nationalisten brechen weiterhin regelmäßig aus dem Demonstrationszug aus und verprügeln vor allem Journalisten. Im ganzen Stadtteil werden außerdem immer wieder Brände registriert. Beobachter der Veranstaltung sprechen davon, dass sich die Nazis an der Gewalt regelrecht berauschen würden und eine „euphorische Stimmung“ herrsche.

An der Gegendemonstration nehmen nach Angaben der Polizei etwa 8.000 Menschen teil. Auch von Seiten linker Autonomer kam es zu erheblichen Gewaltakten. So wurden bspw. Gegenstände in die Nazi-Demonstration geworfen, Barrikaden errichtet, Autos angezündet und nach Augenzeugenberichten Reisebusse durch Steinwürfe entglast. Die Busfahrer fuhren daraufhin mit ihren Fahrzeugen ab. Bisher ist die Abreise der rechtsextremen Demonstranten aus Hamburg ungeklärt.

michael-schaefer
weitere Informationen: http://www.endstation-rechts.de