Im letzten Teil unserer WM-Serie geht es neben dem obigen Foto um einen rechten Übergriff im Brandenburgischen Bad Freienwalde.
Hier die Pressemitteilung des Vereins Opferperspektive:
In der Nacht zum 8. Juli wurden drei alternative Jugendliche in Bad Freienwalde nach dem WM-Spiel Deutschland-Spanien von Neonazis angegriffen. Am Ende gab es mehrere Verletzte. Der mutmaßliche Anführer der neonazistischen Kameradschaft Märkisch Oder Barnim (KMOB) war nach Augenzeugenberichten an den Auseinandersetzungen beteiligt.
Die drei Jugendlichen wollten in einer Kneipe das Fußballspiel verfolgen. Bereits hier seien sie von Rechten bedrängt und mit Prügel bedroht worden. Sie ließen die Polizei informieren und konnten unter Polizeischutz das Lokal verlassen. Als sie später in eine zweite Gaststätte einkehrten, trafen sie dort auf weitere Neonazis. Der mutmaßliche KMOB-Anführer habe die Jugendlichen aufgefordert, aus »seiner« Kneipe zu verschwinden. Um einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, brachen die Jugendlichen auf. Mehrere Rechte folgten ihnen am Ausgang kam es zu einer ersten Auseinandersetzung. Verfolgt von ihren Angreifern flüchteten die Jugendlichen in den Vorraum der nahe gelegenen Polizeiwache.
Flucht in die Wache verwehrt
Der wachhabende Beamte habe allerdings nicht auf die offensichtliche Bedrohungssituation reagiert und verwehrte den Zutritt zur eigentlichen Wache. An der Tür und vor der Wache kam es schließlich zu einer Prügelei mit den angreifenden Rechten. Dabei wurden die drei Alternativen verletzt, ebenso wie einer der Rechten. Sowohl bei der versuchten Erstürmung der Polizeiwache als auch bei der Auseinandersetzung davor soll der mutmaßliche KMOB-Anführer beteiligt gewesen sein. Hinzukommende Polizisten beendeten die Auseinandersetzung. Zwei der Alternativen mussten ambulant im Krankenhaus behandelt werden.
Die Polizei hat die Vorfälle in einer Meldung als Auseinandersetzung zwischen Personen der »rechts- und linksextremen Szene in Bad Freienwalde« eingestuft, wobei auch ein Polizist verletzt worden sei.
Erst wenige Tage zuvor, am 2. Juli 2010, waren Wohnungen von KMOB-Mitgliedern durchsucht worden. Einen Tag später gab die Neonazi-Kameradschaft ihre Selbstauflösung bekannt offensichtlich, um einem Verbot zuvorzukommen.