Sachsen-Anhalt steht ein neues Rechtsrock-Festival bevor. Bis zu 1.000 Neonazis werden im August in die Gemeinde Berga reisen, um bei menschenverachtender Musik und politischen Reden für ihr Deutschland zu feiern. Vor allem die NPD scheint die Veranstaltung für die Verbreitung ihrer Propaganda nutzen zu wollen.
Die kleine Gemeinde Berga liegt am Fuße des Kyffhäusers im Landkreis Mansfeld-Südharz. Rund 1.800 Menschen leben hier. Dank der NPD-Thüringen wird Berga am 10. August zum Pilgerort für bis zu 1.000 Neonazis werden. Seit einigen Tagen werben die Veranstalter des neuen Rechtsrock-Openairs „In.Bewegung“ für den Veranstaltungsort. Zunächst sollte die Veranstaltung im Sachsen-Anhaltinischen Sangerhausen stattfinden, wo aber offensichtlich kein geeigneter Veranstaltungsort zu finden war. Sogar die verteilten Werbe-Shirts waren noch mit dem Hinweis auf Sangerhausen zahlreich auf anderen neonazistischen Veranstaltungen zu sehen. Anmelder der Veranstaltung ist ein NPD-Mitglied aus dem benachbarten Thüringischen Kyffhäuserkreis, wie die Pressestelle der Polizeidirektion Halle Süd auf Anfrage mitteilte. Die braune Feier wurde für eine Personenzahl von bis zu 1.000 angemeldet, so die Pressestelle weiter. Sollte die angemeldete Zahl auch nur annährend erreicht werden, würde Berga damit zum Auftaktort eines der größten Rechtsrock-Feste deutschlandweit. Wie andere rechtsextreme Feste ist auch die geplante Veranstaltung eine Mischung aus Rechtsrock, politischen Rednern und Kinderprogramm. Und so heißt es auf der seitens der Veranstalter, das Festival gehe „doch glatt als ganzer Familienausflug durch“. Außerdem werden zahlreiche Verkaufs- und Propagandastände angekündigt. Vor allem die NPD ist hierbei stark vertreten. Vom „Deutsche-Stimme-Verlag“ bis hin zum „Ring Nationaler Frauen“, der Frauenorganisation der NPD, werden zahlreiche weitere Stände vorhanden sein. Als Redner sind neben eher unbedeutenden Lokalpolitikern auch NPD-Funktionsträger wie Udo Pastörs oder der Altvorsitzende Udo Voigt angekündigt. Insgesamt scheint die Veranstaltung deutlich mehr den Charakter einer NPD-Werbetour zu haben, als dies bei anderen Rechtsrock-Festen der Fall ist. Nach zahlreichen Konflikten zwischen der neonazistischen „freien Szene“ und der Partei kann dies nicht verwundern.
„Die zuständige Versammlungsbehörde prüft jedoch, ob Gründe für ein Verbot oder Beschränkungen vorliegen.“, heißt es derzeit von der Polizeidirektion Halle Süd.