Keine Frage: Braun- und Steinkohle sind die schmutzigsten Energieträger der Welt, keine anderen emittieren mehr CO2. Die Heinrich-Böll-Stiftung hat nun den Kohleatlas 2015 präsentiert, wohl eine der umfangreichsten Faktensammlungen rund um das Geschäft mit der dreckigen Energie. Mehr als 60 Grafiken zeichnen ein detailreiches Bild der internationalen Branche. Wer sind die größten Unternehmen, wie viele Arbeitsplätze hängen an der Industrie, wie funktioniert das eigentlich, die Kohleförderung, und welche Folgen hat sie?
Besonders spannend wird es, wenn es um Geld und Einfluss geht. Diese Karte zeigt etwa die jährlichen direkten und indirekten Subventionen für die Kohlebranche. Zwischen 2008 und 2012 stieg die finanzielle Unterstützung via Steuergelder in der EU für die Branche sogar – inzwischen auf knapp zehn Milliarden Euro pro Jahr. Kein anderes EU-Land gewährt der Kohlebranche mehr finanzielle Hilfe als Deutschland.
Der Zeitpunkt für die Publikation ist sehr bewusst gewählt: In zwei Wochen tagt in Paris die Weltklimakonferenz, auf der ein neuer internationaler Klimavertrag verabschiedet werden soll. Der Kohleatlas soll Aktivisten und Kohlegegner mit aktuellen Fakten ausstatten. Auf Deutsch ist er erstmals im Mai erschienen. Die englischsprachige Version wurde anlässlich des Klimagipfels noch einmal ergänzt, etwa um Länderreports zu Russland, den USA und Indien.
Allein in Russland gibt es laut Kohleatlas rund 170 Kohlekraftwerke, der Großteil ist mehr als 20 Jahre alt – veraltete Dreckschleudern. Teilweise haben sie einen Wirkungsgrad von lediglich 23 Prozent. Zum Vergleich: Effiziente Kohlekraftwerke können inzwischen mehr als 40 Prozent erreichen.
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