„Es tut uns leid, dass wir erwischt wurden.“
„Uns für den Klimawandel einsetzen? Natürlich nicht. Wir sind eine Airline.“
Ehrliche Werbeslogan, die man von großen Unternehmen nie zu Gesicht bekommen würde – außer man hält sich derzeit in Paris auf. Pünktlich zur heute beginnenden UN-Klimakonferenz (COP21) hat das Künstlerkollektiv Brandalism nach eigenen Angaben 600 Adbusting-Poster in der französischen Hauptstadt aufgehängt. Der Gedanke dahinter: aufzeigen, wie rücksichtslos große Marken, globale Unternehmen und Politiker mit der Umwelt umgehen.
Neben Volkswagen und Air France hat es auch Barack Obama, David Cameron, den japanischen Premierminister Shinzō Abe und selbst die UN erwischt. Ihnen wird vorgeworfen, die COP21-Gespräche nicht ernst genug zu nehmen und politisch nicht mutig genug gegen Umweltverschmutzung und den Klimawandel vorzugehen. „Indem sie die Klimakonferenz sponsern, können sich die großen Umweltverschmutzer wie Air France als Teil der Lösung promoten“, sagt Joe Elan, einer der Brandalism-Initiatoren. „In Wirklichkeit sind sie Teil des Problems.“
#brandalism #antipub #ruederennes #Paris6eme 27.11.2015 Ein von EXB (@mdsdf) gepostetes Foto am
Es ist nicht das erste Mal, dass Brandalism Werbeanzeigen manipuliert. Bereits 2012 hat das Kollektiv um den schottischen Künstler Robert Montgomery 35 Billboards, unter anderem die von Nike, in ausgewählten englischen Städten gekapert. Viele der Künstler haben zudem an Banksys Dismaland mitgewirkt.
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- Das patriarchale Prinzip der Naturbeherrschung hat versagt, Frauen sind umweltfreundlicher. Deshalb muss der Klimagipfel auch über Geschlechtergerechtigkeit diskutieren, findet unsere Autorin Gotelind Alber.
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