In den Vereinigten Staaten wettert nicht nur Donald Trump gegen Migranten und Muslime. Auch Gruppen und Organisationen sprechen sich öffentlich gegen bestimmte Minderheiten aus. Die Hate Map zeigt, in welchen US-Regionen Hassgruppen aktiv sind.
Diese Landkarte überziehen zahlreiche Hakenkreuze, Ku-Klux-Klan-Mützen und weitere Symbole von Vereinigungen, die sich gegen schwarze Menschen, Homo- und Transsexuelle, Migranten und Muslime engagieren. Auch solche, die antisemitisch sind und den Holocaust leugnen. Zusammengestellt hat sie das Southern Poverty Law Center (SPLC). Die Non-Profit-Organisation, gegründet von Juristen und Menschenrechtlern, hat dafür Publikationen und Webseiten der Hassgruppen sowie öffentliche Berichte ausgewertet.
Neben ihren ausgrenzenden Meinungen haben die Hassinitiativen gemeinsam, dass sie teilweise straffällig oder gewalttätig wurden, schreibt das SPLC. Dazu gehören etwa die weißen Nationalisten, die Nichtweiße als minderwertig ansehen, Anti-LGBT-Gruppen, rassistische Skinheads, schwarze Separatisten oder der Ku-Klux-Klan. Wie kleine graue Gespenster bedecken die Mützen des Ku-Klux-Klans besonders die Bundesstaaten im Osten und Westen des Landes. Der gewalttätige Geheimbund ist laut der Karte die größte Hassgruppe in den USA, gefolgt von schwarzen Separatisten, die sich antisemitisch äußern und eine eigene Nation für schwarze Menschen fordern.
Klickt man auf die vielen Hakenkreuze der Hate Map, erscheint in mehreren Bundesstaaten die Nationalsozialistische Bewegung. Sie ist eine der größten US-amerikanischen Neonazigruppen. Ihre Mitglieder demonstrierten bis vor einigen Jahren in Naziuniformen und Armbinden mit Hakenkreuzsymbol. Weder das Hakenkreuz, noch der sogenannte Hitlergruß sind dort verboten. Sie fallen, anders als in Deutschland, unter die Meinungsfreiheit in der Verfassung. Weil auch Neonazis sich modernisiert haben, stellen US-amerikanische Neonazis außerdem rechten europäischen Gruppen Server für deren Webseiten bereit. So können Inhalte, die europäische Gesetze verbieten, über amerikanische Server trotzdem verbreitet werden.
Seit Barack Obama 2009 US-Präsident wurde, ist die Anzahl aktiver Hassgruppen gestiegen. Das liegt laut dem SPLC daran, dass besonders Menschen aus der weißen Arbeiter- und Mittelschicht Obamas Politik und die Immigration für die wachsende Ungleichheit im Land verantwortlich machen. Statt Zuwanderung als etwas Gegebenes zu sehen, das es schon immer und überall gab, fürchten weiße US-Bürger, zur Minderheit zu werden. Ihre Sorgen wurden durch eine Studie der Amerikanischen Zensusbehörde befeuert: Diese sagt für das Jahr 2044 voraus, dass weiße Menschen nicht mehr die Mehrheit im Land sein werden.
Im Nordwesten der USA hingegen scheint man am sichersten vor den Hassgruppen zu sein – oder sie halten sich dort nur öffentlich bedeckt.