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Advantage Fleischklops

Als kleine Ergänzung zu diesem Beitrag: Wollte am Wochenende in Kreuzberg einen Dürüm Döner essen. Und was musste ich sehen? Der Dönerverkäufer nahm den dünnen Teigfladen und legte ihn, um ihn anzuwärmen und -fetten, in einer umarmenden Bewegung einmal um den rotierenden Dönerspieß. Schade, dass der Teigfladen auf diese Art auch mit der blasshellen, noch nicht durchgegarten Fleischseite in Berührung kam. Club Mediterranée für Salmonellen. Ich lehnte dankend ab.

Das muss man den Burgerketten lassen: Ihr lebensmittelhygienischer Standard ist um einige Etagen besser.

 

Keine Fleischklopse in der Wrangelstraße?

Das Fastfood-Unternehmen McDonald’s erlebt gerade in Kreuzberg sein blaues (oder womöglich eher grünes?) Wunder: Eine Bürgerinitiative, unterstützt vom Grünen-Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele, wehrt sich gegen die Errichtung eines McDrive am derzeit brachliegenden Ex-Post-Grundstück Wrangel-/Skalitzer Straße. Es handelt sich hierbei nicht um ein Häuflein Versprengter; über 100 Menschen waren bereits zur Gründungsversammlung der Initative zusammengekommen. Die Gründe für die Gegenbewegung sind allgemeine umweltpolitische Beweggründe, die Sorge vor einer geschmacklichen McDonaldisierung des gewachsenen multikulturellen Kiezes, aber auch die berechtigte Sorge um die Ernährung der Schulkinder dreier umliegender Schulen. Auch Franz Schulz, Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, unterstützt die Bewegung.

Was halten Sie davon – gute Aktion oder übertriebene Panik? Ich find’s jedenfalls witzig.

 

Update: Jochens neuer Telefonanschluss

Am Samstag klingelte der Postbote und brachte einen T-DSL-Splitter, sowie ein sehr formschönes DSL-Modem mit vierfach Ethernet-Verteiler und WLAN-Sender. Bisher scheint alles zu funktionieren. Meine Bestellung ist zumindest angekommen und wird bearbeitet. Ist ja auch extrem antizyklisch von mir, in diesen Zeiten ausgerechnet einen Festnetzanschluss mit Internet zu erwerben. Bei der T-Com. Mal sehen, wie es weitergeht.

 

Nackte, kalte Angst

Ich ziehe um.
Ich war in einem Berliner „T-Punkt.“
Ich habe meinen T-Com-Anschluss gekündigt.
Ich habe in einem anderen T-Punkt einen neuen Alles-inklusive-Superduper-Flatrate-Anschluss bestellt.

Ich habe Angst.
Ich werde berichten. In den nächsten Tagen.

 

Melden Sie Schlaglöcher!

Haben Sie sich auch schon mal geärgert, wenn Sie mit dem Velo-Vorderreifen auf der Potsdamer Straße in ein 12cm tiefes Schlagloch gebumpert sind? Viele Straßen in Berlin sind außerordentlich marode. Der Auto Club Europa sammelt jetzt Schlaglöcher. Bzw. Schlagloch-Meldungen. Sie können mitmachen. Unter diesem URL finden Sie ein Meldeformular. Der ACE behauptet, er würde die aufgeführten Straßenschäden bei den zuständigen Kommunalbehörden anzuzeigen und zur Mängelbehebung aufzufordern. Ob das was wird? Na, Versuch macht kluch.

 

Zu Besuch bei Kim’s Karaoke

Soll ich oder soll ich nicht? Ein guter Freund feierte gestern seinen Firmenabschied und lud hierzu Freunde und Kollegen in „Kims Karaoke Bar“ ein. Hm. Ich war Karaoke-Jungfrau. Wollte ich mir das wirklich antun? Ja, ich wollte.

Kims Karaoke Bar liegt am Mehringdamm, quasi neben DER berühmten Currywurstschmiede, in einem Hinterhof. Man muss an der Haustür klingeln, dann durch einen Hausflur in den Hinterhof, dort an einem kleinen Bau nochmal klingeln. Dann wird man eingelassen. Es empfängt einen eine 70-er Jahre-Zweckbauästhetik, die grauenvoller nicht sein könnte. Sie ist mit japanischem Pseudokitsch zugestellt. Man muss sich die Atmosphäre vorstellen als eine Mischung aus billigem Japan-Imbiss und Volkshochschulverwaltungszentrale. Es gibt um die 12 Tische, kleine und große. Zumeist sitzen dort mehr oder weniger alkoholisierte Gruppen von Leuten, die Alters- und Persönlichkeitsstrukturen sind außerordentlich gemischt. Von drei Manga-Girls über einen Firmenausflug mit angeschickerten Vierzigjährigen bis hin zu struppigen Studenten ist alles da.

Die Bedienung ist sagenhaft bocklos. Wirklich beeindruckend. Man wird das Gefühl nicht los, dass die Menschen dort ihr Publikum hassen (was man ihnen andererseits auch nicht immer übel nehmen kann). Das Schöne beim Karaoke ist aber, dass es irgendwann jeden infiziert. Man kann nur eines tun: Trinken und mitmachen. Irgendwann wird es schön, und immerhin hat es etwas Verbindendes, weil mit fortschreitender Stunde die Gruppen sich durchmischen und es zu bizarren Duetts, ja sogar gemischten Chören kommt. Man muss es einfach durchstehen, gemeinsam.

Die Anlage ist nicht besonders gut, manchmal setzt bei höheren Lautstärken auch einfach mal die Endstufe aus, die Musikauswahl beschränkt sich auf die klassischen Formatradiosachen plus die kompletten 80-er und 90-er Jahre, ergänzt um unerwartete, seltene Preziosen wie Radiohead.

Interessanterweise wird die Stimmung tatsächlich gut, trotz des Personals. Man kann sagen, dass sowohl das Personal, als auch die Gäste einfach eisenhart ihr Programm durchziehen, ein wunderbares Aneinandervorbeifeiern.

War also letztlich ein schöner Abend. Trotz der Umstände. Und danach die Currywurst, ah. Geil!

Hat jemand schon mal andere Karaoke-Schuppen in Berlin ausprobiert und möchte er berichten?

 

Schneeregen

Hurra, hurra, ich habe meine Wette gewonnen (siehe einen Eintrag tiefer). Ich bitte die eingetragenen Mitwetter um Terminvorschläge, damit ich meine gewonnenen Gratisgetränke einnehmen kann!

 

Schnee popee

Und? Schneit’s nochmal vor dem 01. April? Ich sage: Ja. Wetten werden angenommen.
UPDATE 19.03.2007: In meiner Heimatstadt im Rheinland schneit es schon. Aber ich bin fair, ich gebe meine Wette erst dann als gewonnen, wenn es hier in Berlin schneit. Alles weitere in den Kommentaren.

 

Ich hätt gern von der Wurst, von der grünlich schimmernden

Ich habe heute etwas sehr zartes bei meinem Stammmetzger erlebt. Der Metzgersladen, eine normalerweise sehr solide geführte Fleischverkaufsfachstube, befindet sich schon seit Wochen organisatorisch in Schieflage, weil der Metzgermeister längerfristig influenzal erkrankt ist.

Jedenfalls arbeitete heute dort eine Hilfskraft, ein flaumbärtiger hagerer Auszubildender, der auch schon recht stark erkältet schien und ansonsten sehr langsam arbeitete, weil ihm die gereichten Wurstsorten überwiegend nicht geläufig waren. Die Kundenschlange war dementsprechend lang und alles zog sich hin. Ich beobachtet den jungen Mann bei seiner Arbeit, wie er bald hier, bald dort Leber- und Gelbwürste anschnitt, ein wenig Hackfleisch aus der Hackfleischmaschine sprotzeln ließ undsoweiter undsoweiter.

Plötzlich brach ich in einen stummen spastisch zuckenden Lachanfall aus. Was war geschehen? Ganz einfach, mir war erst nach einigen Minuten aufgefallen, dass der – erkältete – Metzgerslehrling stets aufs neue für jede angeschnittene Wurst ein kleines knisterndes Zellophanverpackungstütchen aus einer sterilen Verpackung holte, und weil ihm das aufpitzeln der Einfüllöffnung (statische Aufladung!) zu lästig war, pustete er jeweils in diese Öffnung rein und ribbelte mit beiden Händen daran herum, weil sie sich dann leichter öffnen ließ.

Niemand bemerkte was. Niemand schnallte, dass er ausgerechnet in die vormals sterile Zellophanumverpackung seinen bakterienumwölkten Atem reinpustete.

Das ließ mich den Rest des Tages immer wieder kurz und hell auflachen.