Chinas Premierminister Li Keqiang war die vergangenen Wochen fleißig auf Werbetour. Er will den chinesischen Hochgeschwindigkeitszug verkaufen. Und das klappt nicht schlecht. Schon bald könnte Chinas Hochgeschwindigkeitstechnik auf allen Kontinenten fahren, abgesehen von der Antarktis. Die Hersteller des deutschen ICE können von einer solchen Auftragslage nur träumen. Weiter„Chinas Premier hat Erfolg als Handlungsreisender“
Die roten Geldjongleure in Peking haben viel von ihren Vorbildern an der Wall Street gelernt. Sie beherrschen die Anwendung kapitalistischer Finanzinstrumente zu ihrem Nutzen inzwischen ziemlich gut, und sie treiben die Börsenakrobatik sogar noch weiter. Ihr nächster Coup: Selbst aus den Schulden zahlungsunfähiger Firmen machen sie am Markt noch Geld. Weiter„Chinas Regierung jongliert mit faulen Krediten“
Die Nachlese des Reformprogramms der chinesischen Führung des Dritten ZK-Plenums hat begonnen. War unmittelbar nach Ende dieser viertägigen Parteisitzung zunächst lediglich von abstrakten und inhaltsleeren Formulierungen wie „eine entscheidende Rolle für die Privatwirtschaft“ die Rede, wird erst mit der intensiven Auseinandersetzung klar, welche Schätze dieses umfangreiche Dokument (bisher ist es nur auf Papier verfügbar; Zusammenfassungen auf Englisch hier) noch alles birgt.
Das in China mit Spannung erwartete Abschlusskommuniqué des Dritten ZK-Plenums liegt vor. Doch was zu Beginn dieses Parteitreffens von der Kommunistischen Partei als größte Wirtschaftsreform seit Jahrzehnten angekündigt wurde, wirkt auf den ersten Blick bürokratisch und vage.
Von „einer umfassenden Vertiefung von Reformen“ ist in dem Dokument die Rede. Private Unternehmen sollen künftig eine „wichtige Komponente“ des Wirtschaftslebens sein. Der Markt werde eine „entscheidende Rolle“ bei der Bereitstellung von Ressourcen spielen. Doch was heißt das genau? Weiter„Chinas zweite historische Reform“
Angenommen, ein Arbeitnehmer zieht aus beruflichen Gründen von Kittendorf in Mecklenburg-Vorpommern nach München – und meldet sich jahrelang nicht beim Ordnungsamt um. In Deutschland wäre das schlicht illegal. In China ist das hundertmillionenfach die tolerierte Normalität. Denn im Reich der Mitte ist es nicht so einfach möglich, sich umzumelden.
Diese Regel belastet das Leben der Betroffenen sehr. Denn die Chinesen sind hochgradig mobil: 300 Millionen von ihnen gelten als Wanderarbeiter – sie leben und arbeiten nicht da, wo sie gemeldet sind. Doch schon bald könnte sich an dieser Schieflage etwas ändern. Weiter„Chinas Problem mit der Mobilität“
Seit kurzem ist China um eine Wortschöpfung reicher, um den „Tuhao“. Eigentlich heißt das Wort „reicher Landbesitzer“. Inzwischen aber wird es abwertend benutzt, es steht für „Neureicher mit schlechtem Geschmack“. Es sind Menschen, die Ferraris mit Diamant besetzter Armatur fahren oder lilafarbene Pelzmäntel tragen. Ihnen gehören Kohlegrube, Kunststofffabriken oder Immobilienfirmen. Meist stammen sie vom Lande, die Eltern waren Bauern, sie sprechen mit starkem Akzent und haben nur wenig Bildung genossen.
Verbriefte Kredite aus den USA haben die globale Finanzkrise ausgelöst. In China gab es dieses hochriskante Instrument bislang nicht. Aber die neue Führung des Landes führt es jetzt ein. Sie will das chinesische Finanzsystem fundamental reformieren – und greift dafür auch zu den Teufelsmitteln aus der Giftküche der Wall Street. Weiter„China hat Angst vor faulen Krediten“
Als die neue chinesische Führung im März ihr Amt antrat, waren die Erwartungen groß. Verglichen mit ihren Vorgängern sind Premier Li Keqiang und Präsident Xi Jinping noch jung: Li ist 58 Jahre alt, Xi wurde im Juni 60. Sie würden China verändern, hoffte man im In- und Ausland. Bislang hat sich das allerdings nicht erfüllt, auch nicht wirtschaftspolitisch. Zwar gab es Ankündigungen, aber noch keine Taten.
In den nächsten Wochen könnte sich das ändern. Am 9. November beginnt das „Dritte Plenum des 18. Zentralkomitees der Kommunistischen Partei“. Die Zusammenkunft der Parteikader ist wesentlich spannender, als der sperrige Titel vermuten lässt, denn hier treffen sich die 376 mächtigsten Männer und Frauen Chinas zu einer ehrgeizigen Konferenz: Sie legen die Umrisse der Wirtschaftspolitik für die kommenden Jahre fest. Weiter„Chinas Wirtschaft hofft auf das Zentralkomitee“